Reifen-Erfahrungen auf der MT-07

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  • Ich glaube mittlerweile, die ganze Diskussion hier ist müßig.

    Wie es @hombacher schon nicht ganz falsch andeutete, wird der Nichtganzsovielfahrer, v.a., wenn er sich im Rahmen der StVO bewegt, wohl mit fast allen zur aktuellen Verfügung stehenden (Tourensport-) Reifen auf der 75 PS MT ausreichend gut bereift sein.

    Und die, die aufgrund von Können (oder Überschätzung) die MT wesentlich mehr fordern, wissen ohnehin selber am besten, was sie benötigen.

    Oder wenigstens sollten sie das ...

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

    Einmal editiert, zuletzt von Wicked (21. Dezember 2018 um 21:23)

  • Das ist so nicht richtig. Poser interessieren sich vor allem für Reifen, bei denen man mit einem geeigneten Werkzeug möglichst authentisch den "Angsstreifen" entfernen kann.

    Nicht nur! Es muss schon mindestens ein Sport-, wenn nicht Hypersportreifen sein, am besten ein profilierter Rennreifen; alles andere kommt an der Eisdiele nicht so gut an, man will ja zeigen wie schnell/gut man ist...

    Und wenn dann doch mal was ist, weil der Reifen nicht auf Betriebstemperatur war, dann ist's einfach ein absolut besch... Reifen und man wechselt auf einen der Konkurrenz, oder noch besser: der Reifen ist eher... aber man ist mitlerweile schon wieder so gut geworden dass der Reifen einfach absolut an sein Limit kam und man somit auf ne "höhere Klasse" wechselt.

    Zudem hat man evtl. auch die Ausrede dass der Kollege einfach davon gefahren ist da man langsam machen musste um den Reifen auf Temperatur zu bringen...

    Aber nun Ironie aus ;P

  • Nicht nur! Es muss schon mindestens ein Sport-, wenn nicht Hypersportreifen sein, am besten ein profilierter Rennreifen; alles andere kommt an der Eisdiele nicht so gut an, man will ja zeigen wie schnell/gut man ist...

    ...

    Ist das persönliche Erfahrung aus Eisdielengesprächen? ;)

    Weil, bevor ich mich theoretisch mit der Materie befasst habe, war auch ich der Meinung, dass ein Sportreifen immer die beste Haftung hat, und man lediglich bei der Laufleistung Abstriche machen muss.

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

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    Einmal editiert, zuletzt von Wicked (21. Dezember 2018 um 20:33)

  • Ich hab diese Erfahrungen selbst gemacht 🙈

    Zu geil die Story von dir Bernd :D

    Bin mal mit einem Mädel zusammen gefahren.

    Zufällig getroffen.

    "ja also ich muss den Reifen erst warm fahren, ist ja ein Hypersportreifen und der baut dann erst richtig Grip auf!" Sagte sie nach 5 Minuten fahren und steckte sich eine Zigarette an. Danach fuhr sie wieder 5 Minuten. Wieder Zigarette. "Ne - Reifen ist immer noch nicht warm, komme deswegen noch nicht hinterher"

    Beweisführung abgeschlossen - Tschüss.

    So wie sie gefahren ist und die Anzahl ihrer Pausen, hätten niemals zu warmen Reifen geführt.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

    2 Mal editiert, zuletzt von Malte (21. Dezember 2018 um 21:42)

  • Leider hab ich den Beginn des digitalen Schwanzvergleichs verpasst :/ Trotzdem schmeiß ich einfach Mal 24cm in die Runde! Also Breite... Meines Angststreifens...

    Ich fahr übrigens einen cra2evo. In diesem Jahr leider nur < 5k km. Trotzdem hatte ich viel Spaß.

    :boingser:boingser:boingser

  • Bin ein bisschen spät dran,

    kann aber Hombacher nur beipflichten. Wir hatten, z. T. auch aus beruflichen Gründen, in der letzten Zeit immer mindestens drei Motorräder in der eigenen Garage stehen und einige weitere regelmäßig im Zugriff. Mit unseren eigenen Moppeds haben wir dabei allein in den letzten 5 Jahren zusammen rund 150tkm zurückgelegt. Das dabei so Einiges an Reifensätzen vernichtet wird, liegt auf der Hand, zumal wir meist eine recht zügige Gangart pflegen. Hinzu kommt, dass ich seit 47 Jahren fast ununterbrochen Motorrad fahre, im Mittel werden das sicher über 10.000 km pro Jahr gewesen sein.

    So glaube ich, mir durchaus ein Urteil erlauben zu können, zumal ich seit zwei Jahren die Möglichkeit habe, auf zwei fast gleichen Motorrädern (MT/XSR) unterschiedliche Reifen direkt im Wechsel nicht nur mal kurz ausprobieren, sondern sie auch ausgiebig fahren und auch mal an ihre Grenzen bringen kann.

    Für mich steht fest, dass die aktuelle Tourensportreifengeneration durchweg ein manchmal kaum zu glaubendes Niveau erreicht hat. Was damit, zum Teil direkt aus der Garage heraus, heutzutage nicht nur möglich ist, sondern sich auch noch gut und sicher anfühl, wäre noch vor wenigen Jahren nur auf der Rennstrecke mit vorgewärmten Rennpellen machbar gewesen. Grip für den Alltag ist also schon mal da, bei allen Kandidaten. Punkt.

    Die Reifen unterscheiden sich aus meiner Sicht nur noch geringfügig. Der eine reagiert etwas spontaner auf's Einlenken (z.B. Conti RA3), der andere braucht minimal mehr Lenkimpuls, liegt dafür aber noch etwas ruhiger und neutraler in Kurve (z.B. Dunlop RS3. Der Dritte (Pirelli AGT) kann beides mittelgut, baut aber bei hoher Belastung eher ab. Auch die Metzelers (Z8, Roadtech, ...) können das alles gut und sind immer auch im Regen vorn dabei. Es gibt also bei den aktuellen Tourensportlern keine schlechten Reifen mehr. Es gibt aber mehr oder weniger feine Unterschiede bei den Fahreigenschaften und dem Fahrgefühl.

    Womit wir zu den etwas größeren Unterschieden kommen. Die liegen zum einen darin, wieviel Zeit sich so ein Reifen lässt, bis er im Trockenen mal so richtig warm und gut ist, zum anderen wie er sich dann bei anhaltend dauerhaft hoher und grenzwertiger Beanspruchung verhält. Der eine Reifen ist fix warm, baut aber auch ziemlich fix wieder ab. Der andere verhält sich genau anders herum, ein dritter liefert einen brauchbaren Kompromiss. Was man allerdings dazu sagen muss: Auf der Landstraße, dem eigentlichen Einsatzgebiet dieser Reifengattung, macht es keinen großen Unterschied, denn da geht es nicht um Zehntelsekunden, sondern da fährt man einfach seine Pelle grundsätzlich warm und kann sich dann auch drauf verlassen.

    Allenfalls an sehr heißen Tagen im Hochsommer und bei sehr sportlicher Gangart auf sehr kurvigen Strecken mit ständigen harten Brems- und Beschleuningungsmanövern wird man mit vergleichsweise früh abbauenden Reifen eher an die Grenzen kommen. Aber auch dann bleiben diese Reifen meist durchaus noch gut fahrbar, nur verschleißen sie dann enorm schnell, bei uns meist überproportional an den Flanken und dann werden sie schnell kippelig und damit schlecht fahrbar.

    Überhaupt ist der Verschleiß wohl der größte Unterschied zwischen den einzelnen Fabrikaten. Nur kann man auch da keine einfache Antworten geben und schon gar keine absoluten, sondern allenfalls relative.

    Wer, wie wir, meist meist auf kurvigen Strecken eher flott unterwegs ist und hin und wieder auch mal ein paar Runder auf der Rennstrecke dreht, bringt z.B. einen PAGT oder auch den CRA3 mit der MT07 kaum auf 5000km, dann sind die Flanken weg, die Superduke hat den Angel GT sogar mal in unter 3000km 'geschafft', dass heißt dermaßen dachförmig abgefahren, dass es keinen Spaß mehr machte.

    Mit einem größerem Autobahn- oder Bundesstraßenanteil halten diese Reifen bei uns dann aber schon gut 6000km. Meine Mädels fahren zwar die gleichen Strecken mit uns, aber viel ruhiger und gelassener als mein Sohn und ich. Ihr CRA3 hat fast 9000 km gehalten. Und das ist sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange.

    Zuletzt haben wir wieder den Dunlop Roadsmart 3 montiert, der hält bei uns bei gleicher Gangart etwa 20% länger durch als der Conti.

    Lange Rede, kurzer Sinn:

    Alle modernen Tourensportreifen sind richtig gut, echte Fehlkäufe gibt es nicht mehr. Die Unterschiede bei den Fahreigenschaften liegen im Detail, die merkt man entweder nicht oder hat sich schon sehr bald ganz unbewusst damit arrangiert oder probiert halt solange rum, bis man den Reifen gefunden hat, mit dem man sich auf der Straße am wohlsten fühlt. Die größten Unterschiede finden sich noch bei der Laufleistung, aber da spielt das Nutzungsprofil eine noch viel entscheidendere Rolle als das Reifenfabrikat.

  • Das waren ja mal 2 ausführliche Beurteilungen von Breeze und Kurvensucher, denen ich zu 100% zustimme. Ich selbst fahre vielleicht mal 4000 km im Jahr und glaube, dass ich eher meine persönlichen Grenzen als die der Reifen erreiche.

    Mir war bislang die Langlebigkeit wichtig, aber das war bei meinem letzten Mopped auch Blödsinn (22 Tkm in 8 Jahren mit einem Reifensatz). Da is das Gummi alt und hart, bevor der Reifen abgefahren ist.

    Bei meiner XSR Bj 2018, die mit Pirelli Phantom Sportscomp ausgestattet ist, hab ich aber tatsächlich kein gutes Gefühl. Zumindest beim Überfahren von Fahrbahnmarkierung fühlt es sich rutschig an...

    Bleibt alle schön oben sitzen, egal mit welchen Schlappen. Bis die Tage ma.

    Gruß Ulli

    XSR 700 in Garage-metal, Evotech KZ-Halter, Barracuda S-LED Blinker B-Lux, V-trec verstellbarer Hebelsatz, Barracuda Sturzpads, Oxford Touring Griffheizung, Michelin Pilot Power, Tachoverlegung, Wilbers progr. Gabelfedern, Wilbers Federbein 640 Adjustine ... to be continued...:klatschen:toeff

  • Bin ein bisschen spät dran,

    (...)

    Lange Rede, kurzer Sinn:

    Alle modernen Tourensportreifen sind richtig gut, echte Fehlkäufe gibt es nicht mehr. Die Unterschiede bei den Fahreigenschaften liegen im Detail, die merkt man entweder nicht oder hat sich schon sehr bald ganz unbewusst damit arrangiert oder probiert halt solange rum, bis man den Reifen gefunden hat, mit dem man sich auf der Straße am wohlsten fühlt. Die größten Unterschiede finden sich noch bei der Laufleistung, aber da spielt das Nutzungsprofil eine noch viel entscheidendere Rolle als das Reifenfabrikat.

    Richtig guter Beitrag (nicht nur das zitierte).

    Taugt glatt für das Wiki & HowTo.

    :daumen-hoch

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Vielen Dank für den Beitrag!

    Den Absatz:

    "Für mich steht fest, dass die aktuelle Tourensportreifengeneration durchweg ein manchmal kaum zu glaubendes Niveau erreicht hat. Was damit, zum Teil direkt aus der Garage heraus, heutzutage nicht nur möglich ist, sondern sich auch noch gut und sicher anfühl, wäre noch vor wenigen Jahren nur auf der Rennstrecke mit vorgewärmten Rennpellen machbar gewesen. Grip für den Alltag ist also schon mal da, bei allen Kandidaten. Punkt."

    halte ich für einen der besten in diesem Forum überhaupt und empfinde ich genauso.

    Ich bin am Anfang auf der Rennstrecke nur Touren-Sportreifen gefahren und zwischen deren Leistung und Slicks, gab es eigentlich keine Lücke mehr die von einem Sportreifen hätte ausgefüllt werden müssen.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

  • Weil es offenbar viele Foristen gibt, die sich gern vor dem Kauf eines Reifens informieren, verlinke ich hier mal zu den persönlichen Erfahrungsberichten von Kay aus dem KTM-Forum, den ich schon seit meiner Enduro/Motocross-Zeit kenne und mit dem ich in den letzten Jahren immer mal wieder gemeinsam ausgeritten bin.

    Immer auf der Suche nach der bestmöglichen Performance für sich und seine KTM hat sich Kay die Mühe gemacht, viele Dinge - natürlich auch Reifen - einfach mal auszuprobieren und dann aufzuschreiben, was er davon hält. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass wir bei den meisten Reifen zu sehr ähnlichen Einschätzungen gekommen sind, obwohl ich meist auf anderen Moppeds als er unterwegs war.

    Um Kays (und nicht zuletzt auch meine, s.o.) Aussagen bezüglich Grip, Verschleiß und Handling richtig einschätzen zu können, sollte man auch dazusagen, dass wir beide eine ausgeprägte Vorliebe für eher kleine, gewundene Straßen und Pässe haben, auf denen man ständig möglichst zügig in die Kurven hineinstechen, tief hineinbremsen und mit großer Schläglage dann schon früh und lustvoll wieder herausbeschleunigen kann. Diese Fahrweise liegt eben in den Genen der meisten KTM's, passt aber (spätestens mit leicht gepimpten Fahrwerk) auch perfekt zur MT/XSR700.

    Kay fährt übigens schon lange verschiedene Modelle einer KTM 690er Duke R, auf der er mittlerweile auch sehr viele Reifen persönlich ausprobiert und bewertet hat. Mittlerweile kann er auch immer mal wieder einen Reifen im direkten Vergleich auf einer zweiten 690er Duke fahren, die seiner Lebensgefährtin gehört. Wir Jungs hier im Haus hätten übrigens ganz sicher auch so ein Teil statt der Yamahas gekauft, wenn meine Mädelz die Dinger nicht als viel zu hektisch, rappelig und fordernd empfunden hätten. Im nachhinein bin ich froh, die MT/XSR sind eindeutig die universelleren Geräte - aber das ist vielleicht mal ein eigenes Thema.

    Das schöne für uns MT07/XSR-Fahrer: Diese Duke ist unseren 700ern sowohl bezüglich der Gewichtsklasse und Handlichkeit als auch der Leistung recht ähnlich, sodass sich viele Ergebnisse gut übertragen lassen.

    Ach ja: die Reifenkommentare findet man ganz unten auf Kays Seite:

    https://www.ktmforum.eu/user/2166-off-road-biker/

  • Owa, danke Michael für die Gedankenauffrischung, hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, dass der Kay das so ausführlich zusammen trägt.

    Falls jemandem der Link und Einstieg als angemeldeter User des KTM Forums so nicht möglich ist, sollte er unter der Reifen Ecke bei den 690ern schauen. Da ist eigentlich recht ordentlich zu den einzelnen Reifentypen was aufgeschrieben und auch der Test-Bescheibungs-Beitrag vom benannten Kay enthalten.

    Grüssle

    hombacher

  • 1. Nachtrag:

    Der Kay aus dem KTM-Forum ("Off-Road-Biker") hatte eigentlich seine Erfahrungsberichte schon freigeschaltet, sodass zum Lesen seiner diesbezüglichen Beiträge keine Registrierung mehr erforderlich wäre.

    Allerdings hat das aufgrund neuer Forensoftware wohl nicht so einfach wie früher funktioniert. Im Moment suchen die Admins nach einer passenden Lösung - ich melde mich, wenn es dort Neuigkeiten gibt...

    Einmal editiert, zuletzt von Kurvensucher (26. Dezember 2018 um 18:22)

  • PR4 auf 2 7er Tracy's, 85% Landstrasse, einschl. Korsika, Vogesen, Österreich, Slowenien und Kroatien und fast alle heimischen Moppedregionen ab Sauerland dazwischen, ohne Renne und meist im Touristenmodus sensationelle 12tkm und macht die erste Runde in der Next-Season auch noch mit.

    Nass und trocken Null Rutscher, gegen Ende leichtes Über-die Kante-Kippeln im V-Rad (längst nicht so schlimm, wie bei früheren PR Generationen).

    Top Preis / Leistungsverhältnis und für uns 15tkm/Jahr-Normalos völlig ausreichend.

    Tracer 700 17- , XL1200N (Modi.) 11- , FXDB 1584 (Modi.) 09- , MT01 RP18 (Modi.) 07-09, FZS1000S RN06 04-07, FJ1200 1XJ (st. modi.) 95-14, XJ600 51J (Modi.)90-95

  • Denke dem von Malte zitierten Absatz von Kurvensucher kann man nicht mehr allzu viel hinzufügen.

    Man sollte gelegentlich aufpassen bei Sonderkennungen oder bei Reifen die für erheblich andere Maschinen gedacht sind als die eigene. Reifen die stark für große Tourer beworben werden, werden sich auf der leichten MT/XSR/Tracer anders fahren. Das muss nicht schlechter sein, aber definitiv anders.

    Ein großer Vorteil, den man Conti unabhängig von allem anderen einfach zugestehen muss ist das Verhalten eines neuen Reifens. Insbesondere für weniger erfahrene Fahrer ist es schon ein enormer Vorteil, dass man die Dinger letztlich nicht einfahren muss. Es gibt nach meinem Gefühl zwar eine Einfahrphase, in der sich der Reifen etwas anders verhält, aber eben nicht negativ. Jetzt hatte ich persönlich nie ein Problem mit dem Einfahren von Reifen, Spaß macht's aber auch nicht. Das ist für mich von den jüngsten Neuerungen bei Reifen eigentlich die spannendste und relevanteste.

    Ich weiß, dass früher noch viel mehr Trennmittel auf die Reifen gehauen wurde und alle heutigen im Vergleich schon echt ok sind, bevor damit jemand um die Ecke kommt. Aber es gibt eine ganze Reihe Reifen, die auf den ersten Kilometern doch einfach richtig schmierig sind im Vergleich zum späteren Verhalten. Subjektiv ist da Bridgestone noch mit verhältnismäßig viel Trennmittel unterwegs. Die Abholfahrt der MT mit neuen Reifen bei Regen auf den BT023M war schon etwas spannender. Trocken dann wieder recht normal.

  • So dann will ich auch mal ein paar Worte zum Continental Road Attack 3 schreiben, v.a. im Vergleich zum Michelin Road5. Beide Kombis bin ich mit 2.3 bar vorne und 2.5 bar hinten gefahren bei etwa 82-85kg Gewicht fahrfertig.

    Den Road5 habe ich etwa 6000 km gefahren bis er mehr als runter war, v.a. vorne war er unterhalb der Mindestprofiltiefe. Den CRA3 habe ich nun gut 2000 km auf der MT07 und möchte mir ein erstes Fazit erlauben. Der gemessene Verschleiß ergibt mit Hochrechnung eine Haltbarkeit des Hinterradreifens von 6000 km. Am Vorderrad theoretische 12000 km, mal sehen ob das so bleibt, bei der Hochrechnung mit dem Road5 ging das mächtig schief.

    Der CRA3 kann mit minimalem Einfahren frühzeitig umgelegt werden, da er scheinbar ohne Trennmittel produziert wird oder nachgearbeitet wird. Die Oberfläche ist von Anfang an relativ rau.

    Dämpfung:

    Hier ist der CRA3 gegenüber dem Road5 etwas besser, weniger steif, es wird nicht jede kleinste Fuge spürbar. Dadurch liegt der Reifen gefühlt etwas ruhiger und vertrauensbildender oder einfach etwas satter. Komfort wird dadurch aber nicht wirklich generiert, allenfalls minimal.

    Grip:

    Ich bin kein so ein brutaler Fahrer, dass ich das wirklich beurteilen könnte. Evtl könnte ich es mit einem leistungsstarken Motorrad und einer Traktionskontrolle. Ich kann nur so viel sagen: Der CRA3 ist unfassbar schnell auf Temperatur. 5 km geradeaus fahren mit 2-3 Kurven und der Reifen ist so warm wie 30 Minuten Zug am Kabel mit dem Road5. Dadurch hat man schon bei den ersten Kurven auch im zweiten Gang kein "Radieren" oder dergleichen, wie es der Road5 gelegentlich hatte. Wenn der CRA3 ein paar schöne Kurven genießen konnte wird er sehr warm und vor allem außen richtig klebrig. Wenn man 2-3 Meter durch den Dreck fährt nimmt er diesen ewig mit und er muss lange sauber gefahren werden. Da sollte man echt aufpassen. Nach einer unfreiwilligen Geländeetappe von 3-4km hatte ich einiges an Dreck gesammelt und 20 km danach waren immer noch Lehmreste am Reifen relativ nahe zur Reifenmitte.

    Kontur:

    Gefühlt ist der CRA3 äußerst neutral, egal bei welcher Schräglage. Er geht sehr leicht in die Schräglage ohne von selbst reinzufallen (Road5) oder auch ohne irgendwann immer mehr Kraft zum Umlegen zu benötigen (BT023). Dadurch entsteht bei mir nicht das Gefühl die Front wäre "kippelig" wie beim Road5. Bei mir schafft das mehr Vertrauen. Der Reifen geht etwas leichter auf Kante als der Road5, aber der Unterschied ist marginal. Die Rasten ohne Angstnippel schleifen, bevor er 100% auf Kante ist, es fehlen dann 2-3 mm.

    Spurtreue:

    1a, geht immer wunderbar geradeaus und lässt sich von Verwerfungen / Bitumenstreifen oder diversem Flickwerk nie beirren. Den Vergleich mit dem Road5 kann ich gerade nicht mehr ziehen, ich meine aber der war hier auch unauffällig.

    Bremskräfte:

    Ich hatte noch keine richtige Regenfahrt, seitdem ich auf den CRA3 gewechselt bin, allerdings hatte ich schon ABS-Eingriffe bei trockener, recht kaputter Straße. Das gab's beim Road5 nicht. Vermutlich also etwas schlechter. Bei normalen Straßenverhältnissen gab es aber keine Probleme also kein Grund zur Sorge.

    Verschleiß:

    Vergleichbar zum Road5.

    Fazit:

    Unter dem Strich gefällt mir der CRA3 besser als der Road5. Ich habe mehr Vertrauen durch die größere Neutralität am Vorderrad und durch die bessere Dämpfung, die den Reifen etwas sicherer und vertrauensbildender erscheinen lässt. Beide Reifen sind aber top und spielen einer anderen Liga als die Serienbereifung.

    Wenn jemand also überlegt auf welchen Reifen er nach der Erstbereifung umsteigen mag, dann kann ich beide Reifen empfehlen. Streng genommen bin ich sogar der Meinung, dass man beide Reifen getestet habe sollte, es ist recht interessant einen neuen Reifen kennen zulernen und ich hab damit echt meinen Spaß gehabt. Für die kalte Jahreszeit würde ich dem CRA3 allerdings den Vorzug geben, weil er einfach viel besser auf Temperatur kommt.

  • Hallo Christian,

    genau so stellen wir uns Reifenvergleiche vor: Von Ottonormalfahrer bewertet für Ottonormalfahrer geschrieben und die eigene Meinung unter verschiedenen Kriterien dargelegt - Chapeau!

    Schönen Abend noch!