Überarbeitetes Fahrwerk

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  • Interessant das hier alles zu lesen, ich habe seit ein paar Tagen auch die Wilbers 640 Kombi mit den Zero friction progress. Federn und 20er Öl drin, allerdings wegen meiner kurzen Beine in der -20 mm Variante.

    Das Federbein selbst ist deutlich besser als das originale, das Schaukeln und Bocken hinten ist weg!

    Vorne kommt sie mir allerdings jetzt auch eher bockig vor, habe aber auch zusätzlich die Mfactoty Vorspannungseinsteller verbaut und die Vorspannung erstmal auf "mittel" eingestellt, vielleicht nehme ich die Federvorspannung besser wieder etwas zurück?

    10er Öl wäre vielleicht auch noch eine mögliche Maßnahme...

  • Ich habe ja auch im Winter umgebaut und zzgl. zu den Zero Friction Federn, dem 20er Öl (wie hier vielfach empfohlen) und dem 640 hinten, gleich auch neue Reifen drauf gemacht.

    Den vielfach kolportierten "Unterschied wie Tag und Nacht" zum OEM Setup ("fährt wie ein anderes Bike") habe ich jetzt nicht so krass empfunden, vielleicht auch, weil ich den direkten Vergleich aufgrund der Fahrpause im Winter so nicht hatte, aber ich fahre jetzt gefühlt deutlich mehr im Führerschein gefährdenden Bereich.

    Wirkt alles straffer und die Stöße bei Fahrbahnunebenheiten kommen gefühlt trockener durch und die Gabel taucht weniger ein.

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Hi,

    ich habe ebenfalls die Wilbers Zero Friction mit dem 10er Wilbersöl drin.

    Aus einer Laune heraus die Vorspannungseinsteller gekauft und erst danach den Negativfederweg gemessen.

    Der passt bei mir beinahe perfekt, so das ich auf den Einbau der Versteller vorerst verzichtet habe.

  • Das 20er Öl mit seiner höheren Dämpfung ist eher was für sportlicher orientierte Fahrer, insbesondere bei niedriegen Außentemperaturen. Wer dagegen vor allem auf Komfort wert legt, sollte eher 10er Öl wählen, auch wenn es dann im Hochsommer ein bisschen mehr schaukelt und wippt. Wenn man den Eindruck hat, das die Gabel schlecht anspricht und/oder mehr als sonst in den Handgelenken rüttelt, sollte man sie mal entspannen - ist kein Hexenwerk und hier ja auch schon beschrieben worden. Dann läuft sie wahrscheinlich auch wieder leichter und rollt smoother über kleine Unebenheiten der Fahrbahn.

    Sehr wichtig, insbesondere bei den ohnehin ziemlich knappen Federwegen der MT/XSR, aber das ist ja auch schon ausführlich beschrieben worden (z.B.#552), ist natürlich auch eine korrekte Einstellung des Negativfederwegs. Das geht am einfachsten mit diesen preiswerten Verstellern, es reichen aber auch ein paar große Karo-Schreiben. Wir hatten da etra 8mm untergelegt, bis alles passte.

    Wenn man dann immer noch das Gefühl hat, dass die Gabel gelegentlich durchschlägt oder beim Bremsen zui früh auf Block geht, kann man auch man die Progression der Gabel weiter erhöhen, indem man das Luftpolster weiter verkleinert. Wir habern mit diesen Maßnahmen und ein bisschen Zeit und Geduld die Fahrwerke beider 700er jedenfalls prima hingekriegt und auch für alle Fahrer (unsere Mädels sind da eher auf der Komfortseite, mein Sohn und ich haben es gerne etwas trockener/sportlicher) einen brauchbaren Kompromiss gefunden.

  • Ich habe ja auch im Winter umgebaut und zzgl. zu den Zero Friction Federn, dem 20er Öl (wie hier vielfach empfohlen) und dem 640 hinten, gleich auch neue Reifen drauf gemacht.

    Den vielfach kolportierten "Unterschied wie Tag und Nacht" zum OEM Setup ("fährt wie ein anderes Bike") habe ich jetzt nicht so krass empfunden, vielleicht auch, weil ich den direkten Vergleich aufgrund der Fahrpause im Winter so nicht hatte, aber ich fahre jetzt gefühlt deutlich mehr im Führerschein gefährdenden Bereich.

    Wirkt alles straffer und die Stöße bei Fahrbahnunebenheiten kommen gefühlt trockener durch und die Gabel taucht weniger ein.

    This. Ich fahre auch seit knapp einem Monat mit dem Setup. Man bemerkt schon einen Unterschied aber von "Tag und Nacht" würde ich bei weitem nicht reden. Trotzdem hat sich die Investition definitiv gelohnt und ich würde in Zukunft nach dem Motorradkauf das Geld eher in ein neues Fahrwerk investieren, falls nötig, als in einen Auspuff.

    Hinten wippt nichts mehr komisch in der Gegend rum. Die Stabilität ist in Kurven höher. Mit dem Fahrwerk hinten bin ich jetzt zufrieden. Dadurch, dass weniger schwingt ist für mich auch der Komfort höher und die Rückmeldung direkter.

    Vorne merke ich in 90% der Fälle keinen Unterschied. Allerdings sind es vermutlich die restlichen 10%, die mehr Komfort und vor allem Sicherheit bringen. Gerade in engen Kurven mit starkem Bremsen kurz davor bleibt das Motorrad gefühlt einfacher zu handlen. Insgesamt ist das Fahrwerk vorne allerdings immernoch nur okay. Das liegt aber einfach an der Gabel an sich. Die Rückmeldung ist schon irgendwie schwammig. Preis-Leistungstechnisch allerdings praktisch ein Pflichtkauf (100€ für Federn und Öl).

    :boingser:boingser:boingser

  • Mit einer Vorspannung der Feder sorgst du dafür, dass das Luftpolster nicht zu früh zusammen gedrückt wird und somit mehr Reserven in der Highspeeddämpfung da sind, also bei starken, schnellen Einfederungen.

    Mit linearer Originalfeder war der Negativfederweg kleiner, bei Wilbers grösser.

    Heisst, wo bei Yamaha ein Luftpolster von 163 ausreichend war, ist bei Wilbers 170 nötig, weil die Gabel weiter eingetaucht ist.

    Hier gab es mal einen Beitrag, da hat jemand 10 mm Hülsen von Wilbers nachgeordert.

    Ich hab die Vorspannung jetzt mit entsprechenden Einschraubern erhöht und dadurch ca. 6-7mm weniger Negativfederweg als zuvor. Bin jetzt also bei 43mm angekommen. Bei der ersten Testfahrt heute hat es sich schon besser angefühlt. Ich denke mit 10er oder 15er Öl könnte ich gar am Ziel sein. Ich werde aber noch ein paar Runden drehen, bevor ich mich ans Öl mache.

  • Ich bin auch am überlegen auf Wilbers vorn und hinten umzubauen.

    Aber nachdem ich hier ein bisschen gelesen habe eher verunsichert, da ja scheinbar auch Viele nicht wirklich zufrieden sind.

    Bzgl. zu hart usw.

    Außerdem bin ich unsicher ob ich das ganze mit 10er oder 20er Öl fahren sollte.

    Versteh nicht so recht wieso Wilbers bei MT07 und XSR unterschiedliche Öle für die gleiche Gabel Empfehlen.

    Hat schonmal jemand SAE 15 probiert? Als Mittelweg sozusagen.

  • Aber nachdem ich hier ein bisschen gelesen habe eher verunsichert, da ja scheinbar auch Viele nicht wirklich zufrieden sind.

    Kommt immer drauf an, wie man die MT-07 nutzt. Für viele reicht das Serienfahrwerk aus. Die typische Zielgruppe eines Einstiegsmotorrades. Aber die MT-07 hat leider einige Eigenschaften, die sie für "profesionelle Nutzer" interessant macht. Deswegen wird hier soviel über Fahrwerkstuning geschrieben. Die billige Variante ist vorne andere Federn (ggf. anderes Öl) und hinten ein Wilbers Federbein einzubauen. Kosten liegen etwa bei 500-600€ ohne Arbeitszeit. Etwas feiner und deutlich teurer ist dann die Öhlins Variante mit Cartriges vorn und hydraulisch verstellbarem Federbein hinten. Das sollte 90% aller Motorradfahrer langen. Da gibt es dann aber noch die etwas betuchteren ewig unzufriedenen. Die kaufen sich dann ein Mopped was doppelt so teuer ist.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Nicht zu vergessen ist auch was man erwartet bzw. man bei der Wilbers bestellung angibt. Sprich man ist (gefühlt) recht zügig auf der Straße unterwegs und bestellt bei der Tante das ganze als sport(-lich), der Verkäufer gibt das ganze dann so in etwa ein und zurück kommt das ganze dann wirklich auf sport getrimmt, also eher Renne... So in etwa kann ich mir das Vorstellen mit vielen die ne 140er Feder hinten drin haben (ggf. auch dass die halt bei der Tante so als sportlich im Lager liegt). Und dies ist dann halt für die Straße doch eher recht straff bzw. vielen zu unkomfortabel, davon dass es ggf. auch nicht mehr richtig arbeiten kann mal abgesehen.


    Woher der Unterschied des empfohlenen Öles herkommt kann ich nur mutmaßen, ggf. liegt es auch ein bisschen daran wer/welche Gruppe das jeweilige Modell i.d.R. kauft und dem daraus resultierenden anforderungen, also z.B. wahrscheinlicher Fahrstil bzw. anforderungen ans Fahrwerk/-Gefühl... . Ist der Rest denn auch gleich, also Federrate und Luftkammer?


    Prinzipiell kann ich dir das Wilbers aber echt empfehlen. Wobei du im besten Falle nicht einfach weils gerade ne Aktion bei ner Kette gibt und du deswegen ein paar € sparst dort kaufst und dann irgendwie versuchst das ganze selber zu montieren... sondern dass du mal in deiner Gegend schaust ob/wo du einen Fahrwerksspezi hast, bzw. z.B. nen Wilbers-Stützpunkt-Händler, und dort mit dem mal redest. Und wenn du den Eindruck hast dass der wirklich was kann/du dort gut aufgehoben bist dann dort direkt bestellen mit den richtigen Daten, also wie/wo, X% mit Sozius, Y% mit gepack a Z kg, dein Gewicht,...

    Normalerweise kann man mit denen ja auch ein bisschen reden und somit nen kleinen Rabatt aushandeln, und wenn's nur die kostenlose Montage mit individuellem (Nach-)Einstellen ist.


    p.s. die Viskosität des Öles beeinflusst wie stark das ein-/ausfedern gedämpft werden, ähnlich wie wenn die Shims anders sind (->auch ein Grund dass die Federn der versch. Modelle ne andere Empfehlung haben da halt eben im Detail nicht genau gleich...).

    Über die Luftkammer kann man eine gewisse Progression der Federung einstellen da Luft im Gegensatz zum Öl kompressibel ist-> je weniger Luft umso größer die Progression, d.h. die benötigte Kraft um das ganze weiter einfedern zu lassen steigt stärker an. Als vereinfachtes Bsp. sagen wir mal du hast eine lineare Feder mit 50Newton pro cm verbaut. Für den ersten cm brauchtst du also 50N Kraft, da dadurch auch die Luft ein bisschen zusammen gedrückt wurde hast du nun ein geringeres Luftvolumen welches komprimiert werden kann wenn die Feder weiter belastet wird dementsprechend ist mehr Kraft nötig für den nächsten cm zum eintauchen. Bei einer sehr großen Luftkammer sind dies z.B. 52N/cm bei einer geringeren 55N/cm und so weiter. Sprich das ganze brauch im Endeffekt mehr Kraft/Energie um gleich weit einzutauchen ohne dass eine stärkere/härtere Feder verbaut wurde welche den Nachteil hat dass Sie kleine Unebenheiten viel mehr weiter gibt da das ganze halt nicht so weit eionfedern muss...

    Dies ist auch ein Grund wieso auf der Straße gerne progressive Federn (im Prinzip Federn je einmal "weich" und "hart") verbaut werden-> kleine Unebenheiten werden sauber geschluckt und der Fahrer bekommt nichts davon mit aber bei ner starken Bremsung oder groben unebenheiten ist der Federweg dann eben doch noch lang genug um nicht vollkommen aufgebraucht zu sein (->d.h. das ganze geht nicht "auf Block", verhält sich also wie eine starre Verbindung)-> das ganze kann weiter seine arbeit verrichten...

  • Was stört dich denn am originalen Fahrwerk?

    Ich selbst bin mit dem Wilbers Fahrwerk zufriedener als mit dem Serienfahrwerk. Aber es vollbringt auch keine Wunder. Für 500 Euro für Federn Öl und Dämpfer darf man aber auch keine Wunder erwarten. Eine hohe Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit wird es wohl nur mit erheblich teureren Fahrwerken geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Christian (12. Mai 2019 um 08:43)

  • Erstmal danke für die schnellen Rückmeldungen.

    Die Gabel taucht ordentlich weit ein beim anbremsen. Das sollte sich mit den Federn beheben lassen.

    Desweiteren find ich das Heck teilweise sehr unruhig. Das schaukelt sich manchmal richtig auf was in engen Kurven schon unangenehm wird.

    Hab leider weit und breit keinen Wilbers Stützpunkt in der Nähe.

  • Die Unruhe aus dem Heck konnte ich bei der 2018er schon ganz gut durch die Einstellung der Zugstufe eindämmen, aber mit dem Wilbers Fahrwerk wurde es noch mal besser. Gegenüber der Wilbers Empfehlung habe ich die Zugstufe sogar noch mal zwei Klicks weiter geschlossen und jetzt liegt sie auch auf schlechten Straßen echt satt. Laut den Tests des 2018er Modells wurde ja das Fahrwerk schon grundsätzlich straffer abgestimmt durch mehr Dämpfung, weshalb ich nur vermuten kann, dass sich der Tausch bei deiner 2017er XSR noch viel mehr rentieren würde. Also ich würde dir den Tausch des Federbeins empfehlen. Das Eintauchen an der Front beim anbremsen wird durch die Federn auch deutlich reduziert. Ich würde dir allerdings empfehlen erst mal nur die Federn zu tauschen. Falls dir dann immer noch was fehlt würde ich den Öltausch angehen. Hätte ich auch so machen sollen..

  • Ich denke auch, dass der Wechsel auf 20er Gabelöl bei den Wilbers Zero Friction Federn bei einer XSR 700 ein wenig "too much" ist!
    Das hängt evtl. an der Sitzposition, die bei der XSR ja deutlich weniger Vorderrad-orientiert ist als bei der MT, daher liegt weniger Gewicht auf dem Lenker und man könnte vielleicht eine etwas "softere" Abstimmung fahren als mit einer MT :denk

  • Ich denke auch, dass der Wechsel auf 20er Gabelöl bei den Wilbers Zero Friction Federn bei einer XSR 700 ein wenig "too much" ist!

    Die Zielgruppe der XSR 700 Fahrer, sollte eigentlich mit dem Serienfahrwerk zufrieden sein. Auf einer Bonneville würde ich auch kein Öhlins erwarten.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Wer soll denn DIE Zielgruppe der XSR sein?

    Ich z.B. komme von der Kawa Ninja 636 und wollte jetzt ein leichtes Moped mit entspannter Sitzposition, aber mir war das Serienfahrwerk zu sehr Schaukelstuhl, damit konnte ich nicht zügig durch Kurven fahren, ohne ein eierndes Gefühl zu haben.

    Das Wilbers Federbein vermittelt mehr Stabilität, lediglich vorne ist es jetzt ein wenig zu hart geraten, wenn das jetzt wieder ein wenig mehr Schluckvermögen bekommt, passt es super für Landstraßentouren!

  • Ja ist wohl so. Ich bin 52 und denke mein nächstes Motorrad wird ne Speedtwin, wegen der 110NM. Nach einer MT-07, Ducati 821 und Street Triple 765 RS.

    Wenn ich rumeiern wollte hätte ich mir 2014 (vorausgesetzt es hätte sie schon gegeben) eine XSR 700 gekauft. Ich hab einen Kumpel, der fährt die souverän.

    Ohne Fahrwerkstuning. Nicht ganz so schnell wie ich, aber mit "Stile". Der braucht kein billiges Hipster Motorrad mit gutem Fahrwerk, weil es das nicht gibt.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker