Wilbers Fahrwerk zu hart

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  • Also ich bin zwei Jahre lang mit der 115 Feder von Wilbers darum gefahren. Bis ich mich auf der letzten Tour im Schwarzwald dieses Jahr wieder tierisch über das bockige Federbein auf schlechten Straßen aufgeregt habe. Die Kollegen ( unter anderem auch 690 Duke hatte nie Probleme auf schlechten Straßen) sind mir auf schlechten Straßen immer davon gefahren.. Also hab ich mir bei Wilbers die 100 Federrate bestellt und siehe da > ich kann jetzt auf richtig schlechten Straßen mein Tempo von ca 50km/h auf Minimum 90km/h erhöhen.. Ab da merkt man dann das die Gabel anfängt zu versetzen. Der Comfort ist dadurch jetzt deutlich gestiegen und auf guter Straße bei flotter Fahrweise ist kein Unterschied zur 115 Federrate zu bemerken. Mein Gewicht liegt mit Montour so ca bei 80kg

  • Also ich denke man kann das Thema mal in "Wilbers Fahrwerk zu hart" abändern, denn es gibt derweil folgende Erkenntnisse als Zwischenstand:

    Das Gabelöl Wilbers Zero Friction SAE 20 ist einfach viel zu dickflüssig mit seinen 99,4 cSt. Die Gabel lässt sich im Vergleich zu einer Gabel mit dünnerem Gabelöl erheblich schwerer komprimieren, was sich schon im Stand sehr deutlich zeigt, z.B. im Vergleich mit der Gabel von @Breeze, welche etwa ein SAE 7,5er Öl in der Gabel hat. So kann die Gabel unmöglich auf schnelle Schläge reagieren.

    Also habe ich die Mischung auf etwa 63 cSt verdünnt und bin damit eine Runde gefahren. Der Unterschied ist jetzt zusammen mit der Erhöhung der Vorspannung am Federbein recht deutlich zu spüren. Kleinere Unebenheiten werden jetzt vom Fahrwerk geschluckt und auf welligem, schlechten Belag macht es jetzt schon wieder richtig Spaß. Das Motorrad liegt ruhiger und sicherer in der Spur und macht weniger Auf- und Abbewegungen mit, weil das Fahrwerk einfach wieder arbeitet. Trotz den 63 cSt arbeitet die Gabel aber immer noch wesentlich unwilliger als die Federbein, zumindest soweit ich das spüren kann. Ich habe mir jetzt ein SAE2,5 Wilbersöl bestellt und werde das Gabelöl damit weiter verdünnen, bis Federgabel und Federbein gleichermaßen arbeiten und gleich gut auf Unebenheiten ansprechen.

    Durch das jetzt dünnere Öl taucht die Gabel beim anbremsen initial etwas schneller ein, v.a. wenn man nicht sauber dosiert. Nach zwei Ausfahrten habe ich mich aber wieder daran gewöhnt, die Gabel steht durch die Wilbers Federn dennoch hoch im Federweg und man kann weiterhin sauber und sicher in die Kurven reinbremsen. Ein Aufschaukeln oder dergleichen an der Front kann ich jetzt in keinster Weise feststellen.

    Aktuelles Setup ist nun wie folgt:

    Negativfederweg Gabel, Motorrad ohne Fahrer: 25mm (durch Vorspannungsversteller eingestellt)

    Gabelöl: 63 Cst, Ölstand 170 mm

    Negativfederweg Federbein, Motorrad ohne Fahrer: 8 mm

    Negativfederweg Federbein, Motorrad mit Fahrer: 38 mm

    Zu vorher wurde der Negativfederweg am Federbein deutlich verringert. Interessant ist, dass das Motorrad jetzt in Kurven neutraler liegt. Zuvor wurden die Radien oft kleiner wie erwartet. Jetzt bleibt die MT07 neutraler auf der Spur und hält die Spur besser. Darauf muss ich mich jetzt erst mal einstellen, diese Änderung spielt eine relativ große Rolle und dass das nur durch 4 mm Änderung an Vorspannung am Heck passiert hätte ich so nicht erwartet.

  • Wheeland 16. September 2019 um 08:43

    Hat den Titel des Themas von „Wilbers Federbein zu hart“ zu „Wilbers Fahrwerk zu hart“ geändert.
  • Diese tollen Videos helfen nur bedingt bei der MT mit der progressiven Anlenkung wenn man ein Federbein hat wo die Druckstufe nicht einstellbar ist.

    Somit ist die "Härte" beim Einfedern nur indirekt über die Federvorspannung einstellbar. Deswegen hilft die ganze Theorie recht wenig und Experimentierfreude ist gefragt.

    Leider gibt es nicht mal ein Öhlins mit Ausgleichbehälter und Zug- Druckstufen Verstellung für die MT-07. :daumen-runter

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Diese tollen Videos helfen nur bedingt bei der MT mit der progressiven Anlenkung wenn man ein Federbein hat wo die Druckstufe nicht einstellbar ist.

    Somit ist die "Härte" beim Einfedern nur indirekt über die Federvorspannung einstellbar. Deswegen hilft die ganze Theorie recht wenig und Experimentierfreude ist gefragt.

    Leider gibt es nicht mal ein Öhlins mit Ausgleichbehälter und Zug- Druckstufen Verstellung für die MT-07. :daumen-runter

    Gruß Dirk

    Tja ohne getrennte Einstellungen für Low- und Highspeeddruckstufe bringt das alles nichts. Und das kostet dann so viel Geld, dass das so gut wie niemand für ein Motorrad der Preisklasse der MT07 bezahlen wollte. Den meisten wird beim Serienfahrwerk eh nichts auffallen - und so schlecht ist das ja wirklich nicht, dass ein wenig ambitionierter Fahrer da irgendwas spüren würde.

  • Man spricht immer von Gewicht ohne /mit Fahrer. Spielt es keine Rolle, wieviele Umbauten man mitschleppt ? Mit Gepäckträger, tankrücksack usw

    kommt da einiges zusammen, ohne Sozius.

    Selbstverständlich, aber jeder karrt unterschiedlich viel Kram mit. Nicht jeder hat einen Tankrucksack, Gepäckträger, usw. dabei aber ein Motorrad ohne Fahrer habe ich auf der Straße noch nie gesehen. Soviel Hirn sollte man als Motorradfahrer haben, um festzustellen, dass neben der eigenen Wampe noch eventuelles Gepäck berücksichtigt werden muss.

    :boingser:boingser:boingser

  • Aufgrund eurer Erfahrungen habe ich das Wilbers Federbein „komfortabel“ bestellt. Obwohl ich auch sportlich fahre. Hoffe, dass Ding erfüllt meine Erwartungen. Kost ja schon viel Kohle.

    Bin gespannt, ob es da n Flyer mit Einstellungstips gibt. Hab mit Handrad bestellt. Die Zeiten mitm Hakenschlüssel zur Verstellung der Federvorspannung sollen Vergangenheit sein.

    (Weiss gar nicht, welches Gabelöl drin ist, glaub aber 10er)

    Mit der Komfortsitzbank und im Frühling nem neuen Reifen ( MR5 oder CRA ) hätte ich dann aber schon gern ein sportliches Reiseschiffchen! 😂

    Karklausi