Unterwegs auf der Rennstrecke

Hi Didi,

die Schüssel hat so um die 50 PS, wiegt unter 120 kg.

Gemacht sind Kanäle, NW, Steuerzeiten, Zündung...
R6 Gabel, 320 er Scheibe, diverse Adapter und Drehteile um den Kram dranzubringen.
Lenkungsdämpfer, längere Dämpfer , andere Gabel und Ventil-Federn, optimierte Abgasführung, kleinere
Bremspumpe, das ein oder andere Carbonteil, Titanachsen etc, das landet im Laufe der Jahre dann in und
an dem Dingen

Geht auf der Geraden mittlerweile 185 und es macht einen heiden Spass sich damit
ums Eck zu werfen. In der Endurance fahren wir 2h mit den Grossen, alle weit über
100 PS, die sind auf den Geraden natürlich schneller und kommen schneller auf
Geschwindigkeit, aber im engen Geläuf, wenn es schnelle Richtungswechsel gibt
kann man mithalten und bessere Fahrer auch aufholen.

Aber egal welche Karre man auch nimmt, es kostet immer mehr als man sich vorher
eingestehen will und letztlich kommt es immer auf das Umfeld ob das launig ist.

Verbissene und überehrgeizige Mitfahrer sind mir eher weniger Recht. Ordentliches
Gerangel, auch mal mit knirschenden Verkleidungsteilen ist schon geil, muss aber
immer im Rahmen bleiben.

Da das ja die Quasselecke ist...  

500 Kubik, 2 Ventile

...ui, Oschersleben, da will ich auch mal hin.

Hatte mich für dieses Jahr für TwinsOnly angemeldet, aber mehr als ein Platz auf der Warteliste ist nicht bei rumgekommen. Zumindest kann ich jetzt mit diesem Motomonster einen weiteren Veranstalter mit auf den Radar nehmen.

Für mich persönlich ist die Anreise auf dem Krad ein Teil des entspannten Rennstreckenfahrens. Quasi eins mit den Gedanken, das ist kein Wettbewerb, mit der ersten Runde allein gewinne in keine Rennen und auf den letzten Turn kann ich auch gerne verzichten.

Einzig wenn es recht weit weg geht, dann kann ich mich dem Komfort einer getrailerten Anreise hingeben.

Vom M7RR bin ich mir auch nicht restlos überzeugt. Fährt auf jeden Fall ganz gut, hat nicht wirklich die beachtliche Kilometerleistung und mag gerne ungewöhnliche Luftdrücke.

Bei Hitze und Rennstrecke fuhr ich seinerzeit eine seltsame 2,2/1,8, das passte ganz gut. Auf der Strasse war ich besser mit einer 2,3/2,5 unterwegs, während die Werkstattangabe 2,0/2,2 war. Aber die hat überhaupt nicht funktioniert, außer dass der M7RR deutlich mitgenommen aussah.

Aber fein Michel, dass Du zwei tolle Tage auf der Rennstrecke hattest.

Gruss

hombacher

Zitat von man1ac

Danke für den Bericht - in mir kommt auch der Wunsch hoch auf die Rennstrecke zu gehen - auch wenn ich 0 Erfahrung hab und mich langsam einfach an mehr Schräglage rantasten will. Meint ihr, dass ist dafür geeignet? (Mir fehlt noch ca 1cm li und re am HR)

...so etwas kann ich Dir für den Einstieg empfehlen: http://www.mototeam.bike/index.php/ober…r-kartring.html

Da sind die Geschwindigkeiten noch akzeptabel (es wird nicht zu teuer wenn man mal hinfliegt) und da fährt Dir auch keiner weg, denn Motorleistung spielt da eher keine Rolle (max. 90-100 km/h). Zudem lernt man auf solchen Kursen am meisten. Das ist auch deutlich anstrengender als eine normale Rennstrecke, weil Du nur am arbeiten bist. Wenn Dir so etwas Spaß macht (das wird es), dann kannst auf eine größere Rennstrecke. Hier der alte Herr im Einsatz auf obiger Kartbahn...

Jetzt war ich doch noch in Oschersleben, was für eine feine Strecke!

Weiter oben hatte ich noch gemäkelt, dass ich bei Twins Only nur auf der Warteliste stand, und seitdem nichts mehr gehört hatte. Zum Ausgleich hatte ich mich für einen Tag nach Mettet eingeschrieben. War super klasse, aber jetzt Oschersleben, was für eine Freude!

Fix noch Urlaub eingereicht, Zimmer gebucht und bei MO zugesagt, dass ich kommen wolle!

Am Dienstag fein auf Achse dorthin getuffelt. Irgendwann die Autobahn eine Autobahn sein lassen und mich über die Landstrasse in Richtung Ziel navigiert. Die Temperaturen der letzten Tage waren mein ständiger Begleiter und eine dauernde zusätzliche Erwähnung braucht es fast nicht, es war einfach nur dauernd heiss.

Just zum Hotel und rüber zur Rennstrecke, um meine Papierabnahme mitzumachen. Da lernte ich zum ersten Mal, was Oschersleben für ein Rennstreckenbetrieb ist. Ab 19:00 Uhr durften erst die Neuen aufs Gelände. Diese stauten sich entsprechend die Auffahrt hoch und harrten in der Sonne aus. Drinnen standen noch zahlreich die Alten von der vorhergehenden Veranstaltung.

Irgendwann rauf, zur Anmeldung und fertig war die Laube. Einen Satz Nummern bekommen und damit war die Einteilung erfolgt. Da ich noch nicht in Oschersleben war, hatte ich mich seinerzeit für die Krabbelgruppe angemeldet.

Diese Klasseneinteilung ist in meinen Augen mithin das schwierigste bei solchen Veranstaltungen. Die einen überschätzen sich, die anderen stapeln mit Absicht tief. Bei dieser Twins Only ist es aber auch weniger eine Veranstaltung ums reine Bolzen, sondern auch mehr ums gemeinsame Fahren Willen. Wenn man so auf seinen Turn in der MO Box wartete, oder durchs Fahrerlager striff, immer ist da wer, der einen kannte oder sich zwei andere lange nicht mehr gesehen hatten. So waren auch die Fahrzeuge vom aktuellsten Zweizylinder Supersportler, was Händler abzugeben haben, über die entsprechen Modelle von gestern sowie vorgestern. Dazu die alten feinen Sachen, vielleicht eine Duc 916, oder einige Trixen. Buell oder auch Zweitakter fehlten letztendlich auch nicht.

Was ich sagen möchte, in die schnelle Gruppe hätte ich jetzt nicht unbedingt gewollt, aber in die anderen hätte es mich auch verschlagen dürfen, ohne dass ich die Verteilung in der Gruppe extrem verändert hätte.

In Summe vier Gruppen, à 20 min pro Turn plus 5 min, bis der Tross wieder runter war und die Strecke wieder frei gegeben wurde, das machte zwischen den Turns doch einiges an Wartezeit. Schon ein wenig lang, dann eben Wasser trinken und hier wie dort mal die Leute anquatschen. Trotzdem waren es nach Plan für jeden 6 Turns pro Tag, das passt schon.

Was sonst so anzumerken ist:

Der kleine 700er Trecker passt ganz wunderbar zu Oschersleben. Wie schon in Mettet bemerkt, wurde es mit jeder Runde in Oschersleben klarer: Selten fuhr ich ein Krad auf dem Rund, was so wenig Rätsel aufgab und mich darin alleine liess, mich als Fahrer zu verbessern.

Wenn ich damit nicht zufrieden gewesen wäre, wäre immer ein MO Mensch anzusprechen gewesen, der einem als Instruktor auch gerne weitergeholfen hätte.

Oschersleben Rennstrecke wie geschrieben, ist toll, die sonstigen Einrichtungen z.B. Toiletten ausreichend und auch übern Tag wird da nachgepflegt. Wer viel trinkt, der muss da halt auch mal öfters übern Tag hin.

MO Veranstalter, außer dass die das können, ist Twins Only wirklich sowas wie eine "Kult"- Veranstaltung, hat Tradition, hat ihre regelmässig teilnehmenden Fans und auch auf der Strecke hatte man nicht immer das Gefühl, dass es nur für die Zeitenjäger ist.

Versorgung war gut, 2x Mittag, 1x Abendessen, dazu tagsüber Getränke, Kekse und Obst.

Michelin Road 5, am Mittwoch früh hin zum Michelin LKW und wegen Luftdruck gefragt. Der gute Mensch legte Hand auf und gab mit ein 2,3/2,3. Das dann reingepufftt und gut wars. Die Reifen sahen wie frisch durch den Bitumen gezogen aus. Ein M7 RR neben mir, ebenso auf Achse angereist, glänzte an der 1198 (k.A. ob R, S, Corse oder sonstwas) nicht weniger. Somit war mit dem Reifen für mich alles gut, ich fuhr oben, er machte artig unten mit. Nach dem Linkskurven Kurs Mettet, passte das mit den Rechtskurven von Oschersleben ja auch ganz gut, wenn man in Richtung gleichmässiger Beanspruchung denkt.

Hotel war in Ordnung, konnten auch nichts dafür, dass es so warm war.

Rund 220 Teilnehmer sorgen für angenehmen Trubel im Fahrerlager und entspanntes Fahren auf der Strecke.Abflüge gehören dazu, waren aber selten. Am zweiten Fahrtag wurde es etwas mehr.

Am Mittwoch fuhr ich entgegen meinen Gewohnheiten noch den letzten Turn. Habe auf der Strecke noch meinen Tanzpartner gefunden und so fuhren wir gemeinsam in den Sonnenuntergang. So lang bis ich mich wunderte, dass er Hand raus und in die Boxengasse abbog. Dann erst sah ich die karierte Flagge, nutzte die extra Runde noch zum Winkewinke an die Streckenposten und bog dann wirklich als Letzter auch endlich in die Boxengasse. Noch eben Startnummer und Tape runter von den Gläsern gezogen, die Spiegel hochgeklappt und den Tankrucksack drauf. Hier oder dort mich bei den anderen Abfahrern verabschiedet und selber versucht aus dem Gelände in Richtung Hotel zu kommen. Das war nicht so einfach, denn die nächste Veranstaltung drängte schon. Diesmal stand aber alles voll, in zwei Reihen die Zufahrt runter, in der Nebenstrasse, teils in der Abfahrt und oben auf der Landstrasse ging es noch gleich weiter.

Die Rückfahrt nahm ihre Stunden in Anspruch, Freitagsverkehr und irgendwo zwischen Iserlohn und Menden Streckensperrung mit undurchsichtiger Umleitung. Alternative über die A1 war komplett zu. Unglaublich was für Massen sich über die Strassen quälen. Irgendwann war ich denn auch wieder am Niederrhein. Mein Körper hat soweit ganz gut überstanden. Den kleinen Trecker habe ich heute etwas abgebraust.

Bleibt für mich nur noch mir zu merken, dass ich ab Anfang Januar die MO Seite im Auge behalten muss und am besten jeden Tag dort anrufe, wann sich wieder angemeldet werden darf

Gruss

hombacher

Toller Bericht

Mit dem Auto (FIA GT Series) dürfte ich auch schon mal in Oschersleben meine Runden drehen, eine wirklich sehr schöne Strecke... Mit dem Motorrad hätte ich da auch mal richtig Lust drauf... ist ja aus dem Ruhrgebiet ganz gut zu erreichen.