Lasche Hinterradbremse

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  • Guten Abend miteinander,
    habe erst seit einiger Zeit die MT-07 (neu). In engen Kurven bremse ich mich gern nur mit der hinteren rein. Geht aber nicht so richtig, weil sie gefühlsmäßig sich mit einer gut geölten Trommelbremse vergleichen läßt. Ist das normal? Bremsbelag, Ölstand etc. sieht soweit gut aus.
    Grüße von der Couch und danke für Meinungen/Ansichten.
    :denk

    MT-07 Deep Armor, V-Trec Hebel, LSL-Lenker, Sitzbankerhöhung (Jungbluth), Gilles-Fußrasten, WIRTH-Federn, WILBERS-Federbein, 45er Alu-Ritzel, Stahlbus v+h

  • Die Hinterradbremse der Mt ist nicht die stärkste. Außerdem regelt das Abs da gerne mal rein.
    Ich hab's in der Fahrschule und beim Sicherheitstraining so gelernt, dass man fast ausschließlich mit der Vorderradbremse arbeiten soll.
    Diese hat ja auch eine wesentlich stärkere Wirkung

    Never ride faster than your guardian angel can fly. :toeff

  • Da wird man ein paar Punkte voneinander trennen müssen:

    Wenn man gemütlich fährt und Kurven lediglich durch leichtes Bremsen hinten einleiten möchte, ist die Hinterradbremse nicht zu lasch, sie hat lediglich eine wirklich grauslich schlechte Rückmeldung, also quasi keinen Druckpunkt.

    Wenn man sportlicher unterwegs ist, wird man mit diesem (und mit jedem anderen Motorrad) nicht umhin kommen, ordentlich anzubremsen. Ordentlich im Sinne von vorn und hinten. Die dynamische Lastverteilung beim Motorrad bewirkt dann, dass hinten bremsen eh Makulatur wird. Reine Führungsbremse ohne nennenswerte Wirkung. Also auch bei dieser Fahrweise ist die hintere Bremse nicht zu lasch. Sie hat ja eh kaum Bremsanteil.

    Dritter Kommentar: So lasch kann die Hinterradbremse ja nicht sein, wenn das ABS bereits in den Regelbereich kommt, also Blockieren vermeiden möchte.

    Meines Erachtens ist die Hinterradbremse der MT-07/XSR 700 mehr als ausreichend dimensioniert, hat aber leider einen grottenschlechten Druckpunkt, äh, also keinen. Evtl. regelt das ABS auch etwas früh, da hab ich aber keine Vergleichserfahrung mit anderen Mööps. Das wirkt dann zusammen wie ne schlechte Bremse.

    • Offizieller Beitrag

    In eine Kurve rein zu bremsen ist sowieso bullshit. Das würde ich mir schnell abgewöhnen. Und zum ausbessern von Geschwindigkeitsüberschatzungen reicht sie alle mal, ich bremse auch gern hinten bzw bremse allgemein wenig ausser bei starken Verzögerungen und dann eben auch vorne. Zum normalen kurvenswingen reicht meist die Motorbremse.
    Natürlich funzt das nur wenn man nicht nach jeder spitzkehre mit 299 raus beschleunigt und dann wieder ankert als gäbe es kein morgen um die nächste kehre zu bekommen :D

    Der Druckpunkt ist schlecht, ja. Die Bremse tut was sie soll. Sie bremst bis zum blockieren. Da helfen auch stärkere Beläge nix.

  • Vielleicht verstehe ich dass ja auch falsch, aber in der Kurve, speziell in engen sollte der Bremsvorgang sowieso vor der Kurve abgeschlossen sein. Das einzige wo wir, im Fahrtraining, gelernt haben quasi "in der Kurve" hinten leicht zu bremsen war im engen Parcours, um beim ganz langsamen fahren etwas Stabilität zu bekommen. Und dafür reicht sie nun alle mal. Mfg

  • Die gefühlt lasche Hinterradbremse ist mir auch aufgefallen- da ging sogar bei meiner R3 mehr. :)

    Aber da sie wie von anderen auch schon geschrieben eher unterstützende Funktion hat, ist das für mich ok. Vorne ankert es ja ganz ordentlich. :D

    MT-07 Race Blu
    Done: Farbe - Hebel - Rahmenverbinder, Fersenschutz schwarz - Spiegel - Lenkerenden -Griffe - Lenker - kurzer KZH - LED Blinker - Windschild - Gabelfedern
    ToDo: Kühlerabdeckung - Bugspoiler - Federbein
    Galerie

  • Vielleicht verstehe ich dass ja auch falsch, aber in der Kurve, speziell in engen sollte der Bremsvorgang sowieso vor der Kurve abgeschlossen sein. Das einzige wo wir, im Fahrtraining, gelernt haben quasi "in der Kurve" hinten leicht zu bremsen war im engen Parcours, um beim ganz langsamen fahren etwas Stabilität zu bekommen. Und dafür reicht sie nun alle mal. Mfg


    Da hat man euch Stuss erzählt
    Das einzige was ein Motorrad stabilisiert ist beschleunigen

  • Das einzige was ein Motorrad stabilisiert ist beschleunigen

    Ja, genau. Deswegen ziehen kombinierte Bremssysteme auch zuerst die hintere Bremse. Weil es nicht stabilisiert. Das ist schlicht Physik. Das spürt man doch schon, wenn man langsam fährt und auf der Fußbremse steht, selbst wenn man absolut keine Ahnung von Physik hat. :weia

  • Ja, genau. Deswegen ziehen kombinierte Bremssysteme auch zuerst die hintere Bremse. Weil es nicht stabilisiert. Das ist schlicht Physik. Das spürt man doch schon, wenn man langsam fährt und auf der Fußbremse steht, selbst wenn man absolut keine Ahnung von Physik hat. :weia

    Scheint mir genau getroffen - so spür ichs auch.
    Ich bremse z.B. in der Stadt vorwiegend hinten, und wenn ich recht langsam einen engen Radius fahren muß kommt hinten auch leicht zum Einsatz,

    [size=8]
    Roadsitalia Thunder,Aluhehebel schw,SW-Motech Sturzpads/Soziusabdeckung ,MRA-Scheibe-blau lackiert-abgeschnitten,Lenkerenden blau,schwarze LSL-Alurasten,Soziusausleger entfernt,blaue Gitter vo/hi,Rahmenteile schwarz,LED-Blinker vo/hi-blau,schwarzer Kühlerschutz+weisses Logo,weisse Felgenbänder,Osram Nightbreaker H4/Cool Blue,H&B Tankring+Tachoverl. Hinterradabdeckung blau, Bugspoiler blau,Achspads RG hinten-GSG vorn, Tank/Seite/Heck/Spiegel weiss/blau

  • Scheint mir genau getroffen - so spür ichs auch.
    Ich bremse z.B. in der Stadt vorwiegend hinten, und wenn ich recht langsam einen engen Radius fahren muß kommt hinten auch leicht zum Einsatz,


    Stimmt schon
    Nur beschleunigen stabilisiert stärker

  • Nicht immer gleich alles als Stuss abtun was einem komisch vorkommt, selbst versuchen gibt Sicherheit. Das kannt du sogar beim Fahrrad überprüfen, mit gezogener bzw leicht schleifender Bremse ist es leichter kurz vorm Stillstand Balance zu halten als ohne.
    Mfg

  • Hinterradbremse stabilisiert selbstverständlich bei langsamem Fahren und ist kein Stuss. Zur Erläuterung und besserem Verständnis: Um mit der Hinterradbremse zu stabilisieren bei langsamen Fahrten gibt man behutmusam! Gas und betätigt gleichzeitig gefühlvoll die Hinterradbremse. Dies hat zur Folge das sich das Motorrad "streckt" und man somit langsamer fahren kann ohne zu kippeln. Also eine Art Stabilisierung..... nu alles klar ;) ?

  • Das hatte ich letztens auch erst beim Renntraining, dort wurde auch gesagt und ich habe es auch versucht in Schräglage die hintere Bremse etwas zu betätigen das Motorrad stabilisiert.

    Man sollte sich aber auch im Klaren sein, dass wenn man am Limit fährt also sehr Schräg, das jede Bremsung oder vom Gas gehen bzw. Gas geben einen Sturz verursachen kann bzw wird. Das ist dann ganz einfach reine Physik.

    Ich würde allerdings vermuten das die wenigsten von uns an diesem Limit fahren!

    Erstzulassung: 09.04.2015

    Verbaut:

    -Windschild (Ermax)
    -VTreck Hebel Verstell und klappbar in Schwarz mit Titan Versteller
    -Spiegelverlängerung (Schlumpfadapter)
    -Cockpit Höherlegung
    -Termignoni Auspuffanlage mit KAT und Strassen Killer
    -Kühlerverkleidung und Kühlergitter
    -Folierung mit 3m Folie
    -Original Yamaha Heizgriffe
    -TRW Lucas MCL103S 22 mm Lenker, alu schwarz
    -Tacho auf Scheinwerfer mit Ermax Schild (Eigenbau)

  • Hallo,

    alles was hier geschrieben wurde ist irgendwie richtig. Man sollte aber alles mal komplett betrachten.

    Also,

    - bei sehr langsamer Fahrt, Schritttempo, ausschließlich die Hinterradbremse. Sonst liegt man schnell auf der Nase, gerade wenn der Lenker nicht geradeaus steht.
    Bremst man dann mit der Vorderradbremse entsteht ein Kippmoment, welches einen sehr schnell kippen läßt.

    - beim Fahren am am Haftungslimit ist jedwedes Verzögern/Beschleunigen zu vermeiden, denn ein Refien kann IMMER nur in EINE Richtung 100% seiner Haftung erbringen.

    Diese Richtungen sind:

    A. Bremsen
    B. Beschleunigen
    C. Neutral durch die Kurve ROLLEN

    Cracks können sich bis zum Scheitelpunkt rein bremsen ohne den Latsch ( Kontaktfläche des Reifens auf der Stasse) zu überlasten. Geschieht dies endet das in einem Lowsider. Der Fahrer verliert das Vorderrad, rutscht also vorne weg und kippt auf die innere tiefere Seite. Die Lowside. Auch das schließen des Gasgriffs bringt Gewicht auf das Vorderrad, was dieses über die Haftgrenze hinaus überlasten kann.

    Nach dem Scheitelpunkt, wenn das Motorrad wieder zum Kurvenausgang hin mehr und mehr aufgerichtet wird, soll gleichmäßig beschleunigt werden. Das stabilisiert dann das Motorrad.

    Beschleunigt man nach dem Scheitelpunkt zu hart, kommt man u. U. in den Drift. Wenn man nicht mit dem jetzt wegrutschenden Heck rechnet schließt man normalerweise instinktiv das Gas, der Reifen baut wieder Haftung auf. Die Folge ist dann, dass das Motorrad in die Federung gedrückt wird und wie ein bockiger Gaul zurück bockt. Dann hat man den Highsider, der den Fahrer aus dem Sattel wirft.

    Hier die Physikalische Erläuterung des Herrn Kamm.

    http://www.zweiradsicherheit.de/infos-haftungsgrenzen02.html

    Damit das alles funktioniert, muss der Reifen natürlich seine Betriebstemperatur haben.

    Soll jetzt nicht oberlehrerhaft kommen. Ist schlicht mal rundum beleuchtet.

    Auch ich "reite" eigentlich nie am Limit und hab Respekt vor o.a. Lastwechselreaktionen, möchte die auch eigentlich nicht erleben.

    Gruß

    Guido


    Am Öl kanns nicht liegen, ist keins drinn... :ablachen

    2 Mal editiert, zuletzt von Torquejunkie (16. Mai 2016 um 00:21)

  • wenn ich mich verschätze und zu schnell in eine kurve reinfahre ist die beste bremse die Motorbremse.
    gelegentlich hat man aber einen zu hohen gang drin. Motorbremse reicht nicht.
    wenn ich die hinterradbremse ganz leicht zur Unterstützung nehme richtet sich das Motorrad nicht so auf wie mit mit der vorderradbremse.

    MT 07 Race Blue ABS Sonderlackierung, RI-Thunder Carbon, Wilbers Federbein -20mm, progressive Gabelfedern Wirth, SW-Sturzpads Motor, GSG-Sturzpads an Achsen, Craze-Kühlergrillabdeckung, Hauptständer, Topcaseträger SW-MoTech, Ermax-Scheibe, Oxford-Touring Heizgriffe, Held Tankrucksack

  • Wenn sich das Motorrad aufrichten will muss man natürlich gegendrücken. Ich persönlich bremse fast ausschließlich vorne. Man bekommt ein Gefühl fürs Aufstellmoment. Wobei ichs bei der Mt07 noch im Rahmen finde. Meine vorherige Maschine musste ich da beim Bremsen schon deutlich mehr in die Kurve drücken.

  • Also die Bremse ist hinten nicht schlecht wird aber durch das ABS verwässert, meine MT07 hat kein ABS ein bißchen stark reingetappt blockiert sie hinten.

  • Ja, die Hinterradbremse bringt nicht viel. Braucht Sie ja auch nicht. Nur bei sehr langsamer fahrt und enger Wendung kann man sie als Stabilisator verwenden.
    In eine Kurve wird garantiert nicht hineingebremst. Die Geschwindigkeit musst du schon vor der Kurve reguliert haben.
    Lieber hochtouriger reinfahren und bei falscher Kurveneinschätzung den Motor wirken lassen. Prinzipell würde ich auch sagen Kurventraining machen, wenn man da Probleme hat.
    Und bei allen anderen Bremsmanövern nimmt man die Vorderradbremse. Hier wirkt dann auch wieder die Physik der Verzögerung, welche die Hinterachse der MT sehr stark entlastet, so dass die Hinterradbremse so oder so nur noch wenig bis gar keine Wirkung mehr hat. Einfach mal Vollbremsungen üben und du weißt gleich was ein Stoppie ist, da die MT durch ihre Leichtigkeit recht schnell hinten abhebt.

    Mach die Übungen aber bitte nur auf geeigneten Teststrecken bis du sie beherrschen tust.

    Grüße aus dem Kraichgau, Holger

    :rocker I like to ride my bike! :rocker
    :D Biken ist .... leider geil!  :D

  • ... In eine Kurve wird garantiert nicht hineingebremst. Die Geschwindigkeit musst du schon vor der Kurve reguliert haben. ...

    Das wird zwar gern geschrieben, muss aber meiner Meinung nach keine generelle Regel sein. Ich bremse gern auch mal sehr spät, und daher auch in die Kurve hinein. Mit zunehmender Schräglage wir die Bremsleistung proportional gegen Null verringert, um im Scheitel dann den Motor "anzulegen", der mit abnehmender Schräglage zum Kurvenausgang hin, zunehmend Beschleunigungsleistung einbringt. Das ist naturgemäß Übungssache, da sowohl Verzögern als auch Beschleunigen Aufstellmomente erzeugen, die entsprechend korrigiert werden müssen.