Kleidung im Sommer

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  • Hey,

    siehe hier zweite Absatz: "[...] Motorradfahrer ohne Schutzkleidung nämlich eine Mitschuld an seinen eigenen Verletzungen [...] Das rechtliche Grundprinzip nennt sich Schadensminderungspflicht (§ 254 BGB): Jeder ist verpflichtet, eventuelle Schäden so gering wie möglich zu halten. Wer das unterlässt, muss für die Folgen möglicherweise zum Teil selber aufkommen – auch dann, wenn er den Unfall nicht verursacht hat."

    Hier wird auch nochmal erwähnt, dass es Konsequenzen für die Entschädigung nach dem Crash haben kann, wenn man ohne Schutzkleidung unterwegs ist.

    Hier wird das auch nochmal bestätigt.

    Ich hab jetzt auf die Schnelle zwar keine Urteile finden können aber ich geh mal stark davon aus, dass es in den meisten Fällen doch so ist.

    Das bezieht sich glaube nur darauf, wenn du von einem abgeräumt wirst und dann beim Verursacher Schmerzensgeld mit Verdienstausfall einklagst. Da kann es passieren, das das mit berücksichtigt wird, weil man davon ausgehen kann das bei der richten Schutzkleidung die Verletzungen weniger oder sogar garnicht aufgetreten wären.

    :bier :rocker :D :freak

  • Habe zwar eine sehr luftige Textiljacke mit Mesh, aber die kommt nur mit wenn es darum geht, von A nach B zu gelangen ohne dabei schnell zu fahren. Aber wenn's um Kurven geht, dann trau ich Textil einfach nicht so ganz und lege doch lieber die Schwarze Lederkombi an :freak.

    Ich kenne diese oder ähnliche Aussagen zu Hauf. Verstehe auch, warum man bei einer Transportfahrt weniger Lust auf den kompletten Strampler hat.

    Aber das damit zu rechtfertigen, dass man nicht so schnell fährt und dadurch eine geringere Unfallgerfahr hat, halte ich (und die Leute die sowas mal statistisch ausgewertet haben) einfach für falsch.

    Fährt man dann, wenn es um Kurven geht, bewusst unsicher? Ich fahre vielleicht auf der Landstraße näher am Limit der Maschine, als in der Stadt, da stimme ich zu. Aber hört euch mal um, wie häufig ein Sturz passiert, weil die Maschine über das Limit gepusht wurde. Ich bin schon 2 Mal ungeplant abgestiegen. Das eine war ein eindeutiger Fahrfehler von mir, nachdem etwas unvorhergesehenes in der Kurve kam und ich falsch reagiert habe. Das andere ein urplötzlicher Hinterradrutscher ohne für die Kurve auch nur zügig gewesen zu sein.

    Oft passieren selbstverursachte Unfälle, weil man unkonzentriert ist. Ist man jetzt in schlechterer Schutzkleidung und in der Stadt konzentrierter? Wenn es einen Unterschied gibt, würde ich sagen, dass man sich beim zügigen Landstraßenfahren mehr auf das Fahren konzentriert.

    Nicht selbst verschuldete Unfälle werden wahrscheinlicher, wenn es mehr andere Verkehrsteilnehmer gibt und wenn man häufiger den Weg von jemand anderem kreuzt. Da gibt es nichts schlimmeres als die Stadt.

    Das einzige was wirklich übrig bleibt ist, dass die Geschwindigkeit innerstädtisch im Regelfall geringer ist als außerorts (wobei manche der geilsten Strecken die ich kenne auf Schnitt unter 60 kommen). Ist denn die Geschwindigkeit für den Schutzkleidungsbedarf so entscheidend? Sagen wir mal, dass eine richtig gut sitzende und qualitativ hochwertige Textilkombi einer Lederkombi die gut sitzt in Sachen Schutz im Wesentlichen ebenbürtig ist. Die Textilkombi die das kann, ist aber auch entsprechend bepreist. Die Geschwindigkeiten bei denen die gute Textilkombi wirklich so durchschleift, dass man großflächig Haut verliert, sorgt auf öffentlicher Straße normalerweise für einen Tod durch Aufprall. Aber weniger als eine gute Textilkombi verstehe ich nicht. Ich bin schonmal auf sehr grobem Pflaster mit nem Roller weggerutscht. Bei ca. 5km/h hatte ich danach den linken Oberschenkel so aufgeratscht wie sonst nur nach nem richtig fiesen Fußballspiel auf nem Ascheplatz. Hatte nur ne Jeans an. Die war noch ziemlich heile, hat aber einfach den Oberschenkel aufgerieben. Bin mir sicher, dass ich mit quasi jeder Textilhose oder Lederhose genau nichts gehabt hätte.

    Soll niemanden angreifen. Ich verstehe diesen Gedankengang aber einfach nicht bzw. kann ihn nicht nachvollziehen. Falls ich was vergessen habe - klärt mich gerne auf.

  • Fahre auch bei über 30 Grad mit nem Leder-Zweiteiler und Funktionsunterwäsche drunter - kein Problem wenn man fährt finde ich. Nur wenn ich am Ziel ankomme muss das Zeug dann alsbald runter :D
    Fahren ohne komplette Schutzkleidung kommt für mich nicht in Frage... kann 100 Male gutgehen und 1 Mal schief.. reicht als Abschreckung für mich.

  • Ohne Schutzkleidung ist für mich/uns ein Ding der Unmöglichkeit. Allerdings kommen wir über 30 Grad an unsere thermische Belastungsgrenze. Ich fahre schon eine Ewigkeit mit einer „Mohawk 2.0“. Meine Freundin (vorher Sozia, jetzt Selbstfahrerin) steckt auch in einer Mohawk 2.0. Derzeit schauen wir gerade nach „Übergangs-Jacken/Hosen“. (Übergang zur Erdschmelze) :wuschig

    MT 07 ICE FLUO

  • Zitat

    Neulich bei Louis

    ... verantwortunglose Irre?

    Es war einer dieser brütend heißen Tage im Juli.

    Ich stand schwitzend in der Werkstatt und ...

    ;)

    http://www.tuning-fibel.de/kolumne/louis.php

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Was das Thema verschiedene Schutzkleidung auf Asphalt angeht, kann ich vielleicht aus einem anderen Hobby ein bisschen was beitragen: ich fahre seit einigen Jahren Downhill Longboard. Also auf Asphalt bergab fahren mit einem größeren Skateboard mit speziellen Achsen etc. Dabei bleibt es nicht aus, dass man gelegentlich die Straße küsst.

    In den letzten Jahren habe ich gelernt die Grenze bei etwa 40km/h zu ziehen. Bis dahin trage ich normale Klamotten, slidegloves, Knieschoner, Crashpants und Halbschale. Ein Sturz führt zu Abschürfungen und vielleicht sogar ein bisschen „Pizza“ (nur noch rot) aber in der Regel ist das dann nicht großflächig.

    Oberhalb von 40 Sachen (und ich bin schon auch mal mit 80 km/h unterwegs), ist dann Lederkombi, Rückenprotektor und Integralhelm angesagt. Die Haut löst sich bei diesen Geschwindigkeiten sofort in Wohlgefallen auf.

    Beim Motorrad kommt aus meiner Sicht erschwerend noch das Gewicht und die Temperatur der Maschine dazu. Es klatscht sicher seltener, aber wenn ist das Gefahrenpotential auch bei niedrigen Geschwindigkeiten gleich deutlich höher.

    Ergo fahre ich auf dem Moped wahlweise mit Kevlarjeans und Lederjacke oder gleich mit der Lederkombi, in der ich mich am sichersten fühle.

  • Das bezieht sich glaube nur darauf, wenn du von einem abgeräumt wirst und dann beim Verursacher Schmerzensgeld mit Verdienstausfall einklagst. Da kann es passieren, das das mit berücksichtigt wird, weil man davon ausgehen kann das bei der richten Schutzkleidung die Verletzungen weniger oder sogar garnicht aufgetreten wären.

    Seh ich nicht so. In den Links geht es um die Schadensregulierung im Allgemeinen und Schmerzensgeld im Falle eines fremdverschuldeten Unfalls.

    Naja, aus diesem einen Urteil lässt sich nicht ableiten, dass man automatisch und immer keine Mitschuld trägt, obwohl man ohne Schutzkleidung unterwegs ist. Abgesehen davon, dass es nur ein Urteil ist und es sich auch Urteile finden lassen, bei denen aufgrund fehlender Schutzkleidung eine Mitschuld zugesprochen wurde (Az. 12 U 29/09, 2009, I-1 U 137/05), muss man sich die Argumentation genau anschauen. Dazu lohnt es sich den vorletzten Absatz des Links anzuschauen. Es käme darauf an, "ob es allgemein „üblich“ ist, solche Kleidung zu tragen", also oder fachlicher ausgedrückt, ob es "Bestandteil des allgemeinen Verkehrsbewusstseins der Motorradgemeinde." (Zitat von hier). Im von dir verlinkten Urteil wird argumentiert, dass Harleys im Allgemeinen eher zum Cruisen und nicht zum Rasen verwendet werden und deswegen würden Harleyfahrar im Allgemeinen weniger/seltener Schutzkleidung tragen. Deshalb könne man dem Fahrer keine Mitschuld geben, weil die Schutzkleidung in diesem Fall NICHT Bestandteil des allgemeinen Verkehrsbewusstseins sei.

    tl;dr: Auf Harleys/Cruisern ist es nicht üblich viel Schutzkleidung zu tragen, deswegen keine Mitschuld.

    Das heißt aber auch, dass das Urteil ggf. völlig anders aussehen würde, wenn der Fahrer auf einer Rennmaschine gesessen hätte. Dort ist es nämlich "viel üblicher" viel Schutzkleidung zu tragen.

    Was ich damit sagen möchte, ich denke man kann sich echt viel Stress mit Versicherungen, Anwälten, Richtern und Ärzten sparen wenn man einfach seine Schutzkleidung trägt. Am Schluss ist es immer eine Frage dessen, welche "Angriffspunkte" man einem Juristen gibt, damit der Gegner nicht zahlen muss. Vollkommen abgesehen davon, dass Schutzkleidung einen ... nun ja ... schützt.

    :boingser:boingser:boingser

  • Ich habe mich eine zeitlang auch ziemlich über die "Moralapostel" aufgeregt, sehe das aber mittlerweile lockerer. Kommt mit 51 langsam die vielzitierte Altersgelassenheit?. Dass wegen dieser paar Fälle die Krankenkassenbeiträge belastet werden halte ich für Unfug, auch dass bei unverschuldeten Unfällen Gerichte beim Schmerzensgeld stressen wegen Schutzkleidung, halt ich auch für Unfug, solange es außer Helmpflicht keine gesetzlichen Vorgaben gibt. Aber das ist so und das weiß jeder, der sich "ungeschützter" anzieht.

    Ein Gedanke, der mir grad kam: Wissen nimmt leider sehr häufig den Spaß, und mit dem Internet kann man natürlich Argumenten und Bedenkenträgern kaum aus dem Weg gehen. Aber rückblickend hat mir Motorradfahren nie wieder so nen Spaß gemacht wie mit Mitte 20 (also Anfang der 90er). Bei nur annähernd schönem Wetter bin ich auf meine BMW R65 mit Jeans und T-Shirt, ich glaub sogar ohne Handschuhe, aber mit Nierengurt (meine liebe Mutter wollte es glaube ich so). Dann so die kühle Fahrt genossen (ohne latent schlechtes Gewissen!), ab zum Steinhuder Meer etc etc. Damals war man durch null Infos "hysterisiert" oder hat sich was dabei gedacht. Natürlich war es gefährlich, aber man ging ja nie von einem Unfall aus.

    Heute ziehe ich auch mindestens eine Schutzjacke mit Rückenschutz an, schwitze aber gewaltig, denn bis ich daheim bin, hat es einige Ampeln und kleine Staus. Ich bin also i.g.S. "kuriert", aber das bedenkenlose Vergnügen bei Fahrtwind im T-Shirt bei 30 Grad und mehr mag bei mir nicht mehr aufkommen. Selbst wenn ich mal kurzen Strecken von tiefgarage bis zu mir vorm Haus fahre, fühlt es sich komisch an. Manchmal wünschte ich, diese Infos von Schürfwunden und abgerissener Haut nie gelesen zu haben. ;)

    Dieses wahnsinnige "Easy Rider"-Gefühl, Natur und Wind direkt spüren, und zwar nicht nur im Gesicht bei aufgeklapptem Visier, sondern am ganzen (Ober-)Körper, Armen etc, hach, das hatte schon was. Irgendwann werde ich mir das vielleicht doch noch mal gönnen. Aber es wird sich sicher nie mehr so unbeschwert anfühlen, wie in der nichtwissenden Jugend...

  • Also da die Temperaturen wohl jetzt öfter mal so hoch sind überlege ich mir auch eine Sommerkleidung zu holen und die Lederkombi im Schrank zulassen. Muss man auf irgendwas achten? Ist irgendwie sicherheitstechnisch etwas worauf ich achten müsste? Teilweise sind die Preise ja extrem unterschiedlich. Oder kommt es da wieder nur auf den eigenen Geschmack an? Kenne mich nicht wirklich damit aus und bei Louis oder Polo gibt es hier viele Jacken erst gar nicht mehr! Gibt es evtl noch andere gute Shops für sowas?

  • erst letztens wurde ja ein Roller-fahrer angehalten von der Polizei da er, bis auf den vorgeschriebenen Helm, vollkommen nackt war-> er wurde gebeten sich seine Hose wieder anzuziehen damit es keine beschwerden gibt und durfte dann wieder weiter fahren ohne weitere Konsequnzen. Da sich erst einmal niemand wirklich daran "gestört" hatte war das auch soweit vollkommen legal...

    Wenn man schon mal die Schutwirkung erleben konnte/gesehen hat will man aber auch irgendwie nicht mehr ohne fahren...

    Bei den heißen Temperaturen hilft es aber zudem auch ungemein wenn man vor der Fahrt bzw. gegen Ende der Pausen die Sturmhaube (und den Oberkörper, Funktionswäsche) mehr oder weniger gut mit Wasser anfeuchtet bzw. nass macht. -> Ab dem losfahren sorgt für eine mehr oder weniger kurze Zeit die Verdunstung des Wassers für eine richtig angenehme Kühle;)

  • Ist zwar schon fast Herbst, aber auch der kann noch heiss sein...und ich hasse es zu schwitzen, dann lieber frieren...

    bei längeren Touren ziehe ich mir sehr gerne Kompressionsstulpen an, die ich mir bei jeder Gelegenheit nass mache (Effekt Wadenwickel😁)....hilft sehr gut.

    Ausserdem suche ich mir gerade eine passende Protektorenweste(langärmelig) um damit nur mit evt. leichter Jacke oder gar Shirt zu fahren...müsste ja schutzmässig ausreichen.

    Und natürlich nicht vergessen...viel trinken!!!

    Wasser z.B. 😉

  • Und ich schwitz zb lieber als ich friere, deshalb hab ich meist zuviel als zuwenig an. So verschieden kann es sein.

  • ja, genau so dachte ich mir das. Dann hat man doch ein Hitzestauproblem weniger....hoffe ich zumindest 😊

  • Ausserdem suche ich mir gerade eine passende Protektorenweste(langärmelig) um damit nur mit evt. leichter Jacke oder gar Shirt zu fahren...müsste ja schutzmässig ausreichen.

    Und natürlich nicht vergessen...viel trinken!!!

    Wasser z.B. 😉

    ich hatte mir vor paar Wochen als wir teils 38 Grad hatten eine günstige Jacke aus Italien bestellt.

    Die ist ziemlich luftig und man kann auch die Ärmel per Zipper abnehmen und sie als Überziehweste nutzen, evtl. ist die was für dich:

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