E-Mobilität - Fluch oder Segen? Hier ist DER Fred zum Thema

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  • Was ich dann garnicht haben will, das ist so eine Technik, die via GPS dokumntiert, wann ich von wo nach wo gefahren bin, das geht nämlich niemanden was an. Und vor allem wirds dann doof, wenn ich zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Kosten habe, und das auch noch von Region zu Region unterschiedlich, mit verschiedenen Betreibern. Und dann hast mal ruckzuck Rechnungen, die man als Verbraucher nicht prüfen kann, und dazu noch schönste Bewegungsdaten, deren Nutzung natürlich freigegeben werden muß, wenn man fahren will.

    Der Andi Scheuer macht genau sowas. Mit der Argumentation: wer nichts zu verbergen hat... und dann kannste ja wieder ein App nehmen zum vergleichen wo es günstiger ist... Gibt ja auch Stromlobby in Deutschland :D

    Sorry Leute dass ich da so pessimistisch bin, aber wenn ich mir die Wahlumfragen so anschaue ist es wohl bzgl. CDU Regierungsbeteiligung noch nicht schlimm genug.

  • Auf den ersten Blick sieht es ja so aus, als hätten wir eine Straßenbenutzungsflatrate: einmal im Jahr Kfz-Steuer und fertig. Stimmt aber nicht, denn es gibt ja schon eine ziemlich kostenintensive Besteuerung jedes einzelnen gefahren Kilometers, und zwar über die Mineralölsteuer. Nur hilft das offenbar überhaupt nichts, die Leute kaufen nach wie vor mehrheitlich SUVs, Vans und mitllerweile habe ich sogar mehrere Bekannte, die auf V-Klasse, Transit und VW-Bus umgestiegen sind - man sitzt ja so schön hoch und Platz ist ja auch (mehr als) genug da.

    All diese Leute mit ihren unnötig großen Autos wissen mittlerweile zwar ganz genau, dass sie damit nicht nur ihrem Portemonaie, sondern auch der Umwelt schaden. Das ändert aber nichts, denn der Sprit ist wohl noch längst nicht teuer genug. Und die Umwelt sollen halt die anderen mit ihren lächerlichen Kleinwagen retten. Und da das so ist, wie es ist, werden es immer mehr und immer größere Autos, die zunehmend die Straßen verstopfen, und dabei gleich auch noch durch den schlechten Verkehrsfluß den CO2-Eintrag in die Atmosphäre weiter erhöhen.

    Natürlich könnte man die Preise für Sprit und Kfz-Steuer weiter erhöhen, aber das wird wahrscheinlich nur dann Probleme lösen, wenn die Kosten dermaßen hoch werden, dass sich nur noch wenige den Spaß eines eigenen Fahrzeugs leisten können. Und das will auch niemand, denn das richtet die heilige Kuh Fahrzeugindustrie zugrunde und macht unbezahlbare Investionen in den öffentlichen Nahverkehr erforderlich.

    Zur Lösung dieser Probleme wird man also weitere Steuerungsinstrumente benötige, und da man immer auch Geld braucht, bietet es sich als naheliegende und gar nicht mal so dumme Lösung an, zusätzliches Geld über die Preise zum Befahren bestimmter Straßen zu bestimmten Zeiten zu generieren. Gleichzeitig muss man Anreize schaffen, dass Autos wieder nur noch genau so groß und energiehungrig sind, wie sie tatsächlich gebraucht werden. Und das geht nur über eine weitere, saftige CO2-Bepreisung, die zudem den Vorteil hat, den Wandel hin zu BEVs zu beschleunigen. Natürlich wird die Anschubfinanzieren der BEV-Flotte über direkte Subventionen und Steuererleichterung früher oder später wieder fallen, bis dahin muss sie aber refinanziert werden. Und da werden die Spritkosten und die CO2-abhängige Kfz-Steuer eine wichtige Rolle spielen.

    Im Übrigen ist es ja auch im Moment schon so, dass die BEV-Fahrer durchaus nicht ganz ungeschoren davon kommen, denn sie beteiligen sich in nennenswertem Maße durch die Energieumlage bei den Stromkosten auch am Ausbau der erneuerbaren Energien. Zugegeben, das ist zur Zeit noch vergleichsweise wenig, aber da muss das letzte Wort ja noch nicht gesprochen sein.

    Insgesamt dürfte also klar sein, dass die goldenen Zeiten des recht billigen Herumfahrens nach Herzenslust langsam, aber ganz sicher zu Ende geht. Irgendeinen Tod werden wir sterben müssen - ganz ohne Verzicht auf Geld, Mobilität, Riesenautos oder ganz einfach auch Lust am Fahren wird es nicht gehen. Da darf jetzt jeder für sich schon mal überlegen, was ihm am Wichtigsten ist und wo er am besten verzichten kann ...

  • Großes Auto muss nicht zwangläufig umweltschädlicher sein - man muss halt weniger fahren. Wenn ich immer sehe, wie viele Leute am Wochenende mit dem Auto zum Bäcker fahren (im 5000-Seelen-Vorort, maximale Distanz zum Bäcker 1,5km) statt mit dem Fahrrad - ja da ist wohl der Sprit zu billig.

    Ich finde ja, die Kfz-Steuer kann weg und dann alles auf Mineralölsteuer umlegen, das ist auch besser als nach Co2-Ausstoß zu besteuern, denn der reale Ausstoß hängt schlicht und einfach davon ab, wie viel Treibstoff ich verbrenne.

    Dann lohnt sich auch sparsames Fahren, vermeiden von Kurzstrecken usw. noch mehr.

    Co2-Besteuerung führt nur zum Mogelverbrauchsangaben. Bei allen Autos, die bis Baujahr Mitte der 90er waren, habe ich recht leicht geschafft, unter den Verbrauchsangaben zu fahren. Bei meinem aktuellen Baujahr 2011 klappt das ums verrecken nicht.

    Ich kann auch einen V8-Straßenkreuzer fahren, wenn ich mit dem nur 2000km im Jahr mache ist das trotzdem ökologischer als wenn jemand mit einem 5-Liter-Auto 25000km fährt. Momentan zahle ich für ersteren aber viel mehr KFZ-Steuer. Wiesu denn blus?

    The road of excess leads to the palace of wisdom. (William Blake: Proverbs of Hell)

  • Na dann kaufen die Leute mit den dicken SUVs und den V-Klassen sich beim nächsten mal eben das Pendant als E-Mobil. Reichweite düfte nicht das Problem sein, da die Karren zumeist wie ihr richtig bemerkt für mal kurz zum Netto, zur Schule oder zum Bäcker benutzt werden.

  • Wie wäre es mit einem Europäischen Maut System?

    Jedes Land legt fest wie viel Geld es für den Straßenbau braucht und kann so individuell für sein Land für ALLE die dort fahren wollen eine Maut verlangen.

    Von mir aus Digital abgerechnet.

    Sprich für Benutzung bezahlen.


    Und Wicked im stelle mir das so vor.

    Dorf macht sich Energieautark, durch Wind, Solar und Biogas Anlage.

    Bewohner des Dorfes bekommt Strom umsonst.

    Und weil der Überschuss verkauft wird an die Stadtbewohner, gibts sogar noch Geld oben drauf.

    Wie gesagt den Bürger beteiligen.

    Dann steigt die Akzeptanz.

    Der weiße Reiter :D

  • Wie wäre es mit einem Europäischen Maut System?


    Jedes Land legt fest wie viel Geld es für den Straßenbau braucht und kann so individuell für sein Land für ALLE die dort fahren wollen eine Maut verlangen.

    Von mir aus Digital abgerechnet.


    Sprich für Benutzung bezahlen.

    Und alle anderen Steuern weg. Keine Minerarölsteuer mehr, keine Ökosteuer mehr keine Kraftfahrzeugsteuer mehr. Rein nach Benutzung bezahlen. Wäre doch was.

  • Potentielle Kosten durch regelmässige Unwetterkatastrophen werden diese Diskussionen relativieren. Die Unwetterschäden treffen normale Leute, Häuslebauer, Mieter, und sie vernichten u.U. alles.

    Da wird der Steuerneid, wer da was zahlt, obsolet.

    Ich zahle Kfz Steuer, fahre aber fast nur Rad, E-Roller, Bahn oder ein relativ sparsames Motorrad, kann mich von renitenten Aggrofahrern im Strassenverkehr bedrängen lassen und lebe notgedrungen damit.

    Es ist gut, daß es die E Förderung gibt, denn irgendwie muss man die angepeilten Zulassungszahlen erreichen oder übertreffen, und für Normalos wie mich sind E Autos andernfalls einfach zu teuer.

    Das überkomplizierte und u.U. auch überteuerte Laden akzeptiere ich als Experiment ohne zu Jammern.

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    >>> Momentan ist es nicht so, wie es sonst immer so ist, sondern es ist so, wie es sonst nicht immer so ist <<<

  • Fakt ist ja, dass es bald keine neuen Verbrenner geben wird. 2035 werden diese wohl nicht mehr neu zugelassen werden. Der Sterbeprozess der Verbrenner ist ja bereits im Gang. Schon heute macht sich das bemerkbar. Ich fahre z,Z. einen Mercedes C200 Diesel (1,6 Liter 160 PS). Nun gibt es bei der C Klasse nur noch 2 Dieselmotore als Auswahl, einmal C220 (200 plus 20 PS) und einmal C300 (265 plus 20 PS) Diesel. Preise sind entsprechend hoch.
    Also wird es beim nächsten Geschäftswagen zwangsläufig kein Mercedes mehr werden. Ich weiß auch nicht, wieso eine C Klasse Diesel erst ab 220 PS losgehen muss!


    Was ich als Beipsiel aufzeigen möchte, ist, dass die Hersteller offensichtlich bereits das Angebot bei Verbrennern stark ausdünnen.


    Da wird sich bereits in den nächsten 10 Jahren, viel an den Modellangeboten der Hersteller ändern.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Erfahrungen aus der Praxis:

    Wir sind jetzt schon viel mit unserem Tesla unterwegs gewesen (fast 6000km in knapp 5 Wochen) , da waren reichlich Langstrecken und auch sechs Fahrten ins europäische Ausland dabei. Wie ich schon geschrieben habe, ist das, zumindest mit unserem Longrange Model 3, vollkommen unkompliziert. Einfach nach etwa 400km mal an so einen Supercharger fahren, Stecker rein, 20-25min lang die Beine vertreten und /oder was essen und trinken und schon geht's wieder rund 300km weiter.

    Anonsten ist bei Tesla nichts weiter nötig. Man muss keine passende Ladestation aus dem mittlerweile schon recht großen Angebot von zahllosen verschiedenen Anbietern herausfiltern, keine zig Ladekarten für die jeweiligen Länder und deren Säulen vorher besorgen und nie mit irgendwelchen Hotlines in der jeweiligen Landessprache diskutieren, warum das gerade (oder halt mal wieder) nicht funktioniert. Das ist es jedenfalls, was uns unser Nachbar mit seinem Polestar, übrigens professioneller Reiseanbieter und deshalb durchaus weltgewandt und sprachlich breit aufgestellt, regelmäßig zu berichten weiß.

    Ich habe mir daraufhin in den letzten Wochen immer mal wieder mal angesehen, wie das im Inland und Ausland (Benelux + Frankreich) funktioniert, wenn man keinen Tesla Supercharger benutzen will. Ich könnte schon jetzt viele schräge Geschichten erzählen, ich lass das aber einfach bleiben und fasse das so zusammen: Wer lange Strecken quer durch Europa fahren will oder muss, kann das zur Zeit nur mit Tesla und seinen Superchargern machen. Alles andere ist, freundlich ausgedrückt, abenteuerlich. Weniger entgegenkommend formuliert könnte man es auch abschreckend, unzumutbar oder gar, zumindest mit nur rudimentären Kenntnissen der jeweiligen Landessprache, auch ganz einfach unmöglich nennen. Von den oft genug vorher nicht ohne gehörigen Aufwand festzustellenden Kosten ganz zu schweigen.

    Das Ganze sieht national betrachtet zwar schon etwas besser aus, immerhin kann man hier bei überschaubarem Aufwand mit wenigen Anbieter-Verträgen schon ziemlich viele Säulen ansteuern und bekommt da auch oft problemlos Strom. Und wenn mal nix kommt, kann man mit der Hotline (meistens) auch in Deutsch verhandeln. Nur die Strompreise sind alles andere als günstig, das fängt bei knapp 30ct für schnarchlangsame AC-Lader an und hört erst über einem Euro für die breit verfügbaren Hochleistungslader auf. Da wird elektrische Fahren dann 3-4mal so teuer wie das angeblich doch so vorsintflutliche Verbrennen von fossilen Treibstoffen.

    Und hier jetzt doch noch ein Beispiel, wie das Laden ohne Ladekarte an einer x-belieben Säule im Urlaub gelaufen wäre: Telefonanruf (natürlich auf niederländisch) bei der Hotline zum Freischalten der Säule, Pauschalpreis 50 Euro bei 11kW Ladeleistung. Das heißt: wenn man tatsächlich 6 Stunden am Stück (!) lädt, hat man endlich die 66kWh für rund 350km Heimweg nachgeladen. Das entspräche etwa 75ct/kWh und entspricht etwa dem dreifachen dessen, was Diesel gekostet hätte. Wer also nicht weit überwiegend entweder zu Hause oder an vorher bekannten Zielorten lädt, sollte die Anschaffung eines dieser neuen Wunderautos entweder bis zu einer praktikablen Regulierung zurückstellen oder sich zumindest auf das ein oder andere teure Abenteuer einstellen.

    Wenn sich also das elektrische Fahren jemals auch nur ansatzweise auf breiterer Front durchsetzen soll, wird das definitiv nicht ohne eine zumindest nationale, am besten aber europaweite Regulierung gehen. Im Mobilfunk hat das ja auch geklappt - hat zwar ein bisschen gedauert, ist aber jetzt doch auch für Lieschen Müller und mich durchaus fair und in der Praxis gut nutzbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Kurvensucher (19. Juli 2021 um 12:14)

  • Das hat Tesla uns allen voraus: die verkaufen eine Lösung und wir Autos. Wie die in kurzer Zeit soviele Ladestation geschaffen haben, Respekt. In der Zeit haben wir es noch nicht mal zu einer Diskussion über eine Norm geschafft.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

    • Offizieller Beitrag

    Da meine Wallbox ja auch noch nicht da ist, bin ich auf die öffentlichen Ladesäulen angewiesen.

    Ist super, wenn man sich eine Ladekarte von Hamburg Energie besorgte, welche laut deren Map auch bei zwei Säulen, die ich favorisieren würde, funktionieren soll.

    Scheinbar wurden die aber mal ersetzt und es ist nur noch Giro-E möglich und auch zu Preisen, wo du umfällst (60c/kwh DC + einmalig 45c Startgebühr, oder 40c/kwh AC + einmalig 35c Startgebühr).
    Hatte mich dann aber letztens bei Kaufland trotzdem an den 3,7kw AC-Lader angesteckt, einfach um mal mein Typ2-Kabel auspacken zu können. Nachdem es dann auch 2 Minuten dauerte, bis der Vorgang endlich startete, bin ich fröhlich zu Kaufland gegangen. Kaum drinnen gewesen meldete sich die Tesla-App: Laden abgebrochen.

    Da ich aber kein Bock hatte, bin ich nicht wieder rausgegangen. Somit habe ich für diesen Vorgang 35c für gar nichts bezahlt.

    Nun weiß ich aber, dass ich diese Säule nie wieder benutzen werde.

    Da ist selbst die 15km Tour (eine Strecke) zum Supercharger deutlich günstiger.

    Vorteil allerdings: Bei der Ladesäule braucht man nur die EC-Karte

  • Das ist ein mieses Kapitel voller mieser Lösungen, und wenn ich mir das nicht vorhandene Mobilfunknetz am Technologiestandort Bayern anschaue, wird das vorerst so bleiben.

    Nein, ohne Laden daheim geht wohl nicht viel, die Abzocke kommt vor dem effektiven Nutzeinsatz. Aber fossile Brennstoffe sind eben keine Alternative mehr. Dann macht halt Tesla das grosse Geschäft. Von mir aus.

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    >>> Momentan ist es nicht so, wie es sonst immer so ist, sondern es ist so, wie es sonst nicht immer so ist <<<

  • Tja, Bloargh, kann ich genau so bestätigen.

    Also doch noch ein paar Geschichten vom real exisitieren Elektrizismus im Jahre 2021:

    Von insgesamt 10 angefahrenen Nicht-Tesla-Säulen hier in Deutschland waren schon mal 3 nicht da, wo sie laut App sein sollten. Macht nix, ich kann ja mal freundlich beim Bäcker fragen, wo die Dinger denn versteckt sind. Die Frau kannte das schon, Antwort: Die Dinger stehen jetzt nicht mehr hier auf dem Parkplatz neben der Kirche, sondern am Rathaus. Da müssen sie die erste links, am Kreisverkehr die zweite Abfahrt, dann die 3. rechts, dann ... . Super, ich hole wohl besser mal einen Stift zum Mitschreiben.

    Eine andere Säule bei Landshut klappte zunächst gut: Stecker rein, Strom fließt - zwar langsam, aber immerhin. Aber gerade, als wir im Restaurant bestellt hatten, kam die Meldung: Ladevorgang abgebrochen - Säule ohne Strom. Wir haben in Ruhe gegessen und dann soch wieder bei Tesla schnellgeladen - zum halben Preis und über 20 (!) mal so schnell.

    Bei der fünften musste ich erst telefonieren, die wurde dann irgendwann auch endlich manuell von der Hotline zurückgesetzt und lieferte schließlich immerhin ordentlich Leistung, nämlich 246kW. Für die Fachleute: bei 400V Nennspannung sind das über 600A - beeindruckend, oder?

    Bei Aldi klappte es übrigens bisher immer einwandrei und kostenlos (11kW), das gleiche gilt für IKEA - wenn denn da jeweils eine Zapfstelle frei ist.

  • Wow Kurvensucher das ist mal ein richtig guter Beitrag, vielleicht der Beste der letzten 154 Seiten. Leider kann ich dir nur einen Daumen geben. Wäre das nicht begrenzt, würde ich dir meinen ganzen Jahresvorrat an Dauen geben.

    Das ist die Realität, so habe ich es auch bereits des Öfteren gehört. Aber wehe dem der in diesem Thread der neuen Wundertechnik skeptisch gegenübersteht. Der wird sodann in der Luft zerrissen.

    Ich werde mein Auto erstmal noch ein paar Jahre halten, so alt ist der ja noch nicht.

    Ich bin tatsächlich mal gespannt wo wir in ein paar Jahren stehen, was die Mobilität angeht.

  • Kenne die Tesla Seite nicht, aber die andere Seite kann man so schon absehen, wenn man einen Blick auf die Karte mit den Ladesäulen und deren Betreibern wirft. Also ist ungefähr so, wie ich es erwartet hätte - leider.

    Darum schreibe ich ja schon seit einer ganzen Weile, dass wir maßgeblich ein Problem mit der Lade-Infrastruktur haben. Traurig ist, dass nicht nur die Verfügbarkeit der Säulen Mist ist, sondern diese auch noch relativ oft schlecht funktionieren. Dazu dann noch 43 Anbieter - ach du Kacke.

    Müsste doch eigentlich nur mal jemand eine App entwickeln, die eine Schnittstelle zu allen Anbietern hat. Bekommen dann wegen mir noch ein paar Cent Gebühr je Ladevorgang und fertig. Scheitert wahrscheinlich aber an den Anbietern, die das lieber alleine machen wollen...

    Vermutlich braucht man da echt Vorgaben von der Politik. Tesla macht es halt einfach alleine. Dafür hat man dann eben auch Ladesäulen, die niemand anders nutzen kann. Für Tesla-Fahrer kein Problem, für alle anderen trotzdem doof und auch von der Ressourcen-Nutzung irgendwie Quatsch.

    Man müsste was europäisches machen, dass man ne Ladesäule einfach nicht mit einer Beschränkung der Anwender aufstellen/betreiben darf. Irgendeine schlaue Ausnahme für Privatgelände und Kundenparkplätze müsste man noch finden.

  • Thirk, das ist keine Wundertechnik, sondern 100 verschlafene Jahre. Da muss man durch. Die Lademisere unterwegs schmälert nicht die Vorteile im Betrieb. Kumpel macht Balkanurlaubstouren mit seinem Tesla. Problemfrei. Immerhin.

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    >>> Momentan ist es nicht so, wie es sonst immer so ist, sondern es ist so, wie es sonst nicht immer so ist <<<

  • Wow Kurvensucher das ist mal ein richtig guter Beitrag, vielleicht der Beste der letzten 154 Seiten. Leider kann ich dir nur einen Daumen geben. Wäre das nicht begrenzt, würde ich dir meinen ganzen Jahresvorrat an Dauen geben.

    Das ist die Realität, so habe ich es auch bereits des Öfteren gehört. Aber wehe dem der in diesem Thread der neuen Wundertechnik skeptisch gegenübersteht. Der wird sodann in der Luft zerrissen.

    Ich werde mein Auto erstmal noch ein paar Jahre halten, so alt ist der ja noch nicht.

    Ich bin tatsächlich mal gespannt wo wir in ein paar Jahren stehen, was die Mobilität angeht.

    Ich würde nach aktuellem Stand wohl auch mein Auto erstmal weiterhin halten, obwohl ich Fan von Elektro bin. Aber rein umwelttechnisch ist es einfach am besten das jetzige solange zu fahren bis es auseinaderfäll. Ode es aber, und jetzt kommen wir zu einem anderen Punkt, wirtschaftlich einfach nicht mehr tragbar wird. Und das wird wegen Co2 Steuer und was nicht alles schneller kommen als uns/mir lieb ist. Auf der anderen Seite muss ich dann wohl erstmal mit einer halbgaren Lösung leben.

    Und natürlich hat kein Ladesäulenanbieter Interesse daran sich das mit anderen Anbietern zu teilen bzw. Fremde kostengünstig an seiner Säule laden zu lassen.

  • 246kW.jpeg

    Hier ein Bild von einem Supercharger in NL, 24ct/kWh bei max. 250kW. Da rauschen zwar die Lüfter bei 30 Grad im Schatten schon heftig, sowohl in der Säule (die Kabel müssen bei diesen Strömen von innen flüssigkeitsgekühlt werden), als auch im Auto. Da werden die Batterien aktiv über die sehr leistungsfähige, bordeigene Klimaanlage gekühlt, damit sie bei dieser Druckbetankungs-Tortur nicht einfach abrauchen. Immerhin, es funktioniert anstandlos, wir konnten nach 30 Min und einem Cappuccino im Palmenschatten des Biergartens nebenan die restlichen 300km sehr flott und lustig nach Hause brettern.

    Das müssen die anderen Hersteller erst noch hinkriegen, einfach (einigermaßen) gute E-Autos bauen reicht einfach nicht. Immerhin könnten sie das, zumindest in der Theorie, ja alle zusammen tun und so Tesla die Stirn bieten. Ich bin mal gespannt, wann die vom hohen Ross heruntersteigen und nicht einfach das Thema Lade-Infrastruktur irgendwelchen mehr oder minder kleinen Stromanbietern oder einfach nur nach dem "Staat" rufen. Ionity jedenfalls, die zur Zeit einzig halbwegs ernstzunehmende Initiative unserer deutschen Premium-Hersteller, wird meiner Erfahrung nach im Wesentlichen von den Leuten genutzt, die den Strom im Dienstwagen ohnehin nicht selbst zahlen müssen. Für Hinz und Kunz und mich ist das einfach viel zu teuer.

  • Mir/uns reicht fürs erste der elektrische Kleinwagen für die unzähligen Fahrten in der Umgebung. Ich muss nicht "brettern", bin kein Handelsvertreter, kein Speedfreak oder Bleifussfahrer, und ich denke, ich komme damit ganz gut hin. Wenn man mal unterwegs laden müsste, wird es ein Experiment, das ist mir bewusst.

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    >>> Momentan ist es nicht so, wie es sonst immer so ist, sondern es ist so, wie es sonst nicht immer so ist <<<