Upgrade Performance von Rossi, Teil 1

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  • Hallo,

    vorgestellt habe ich mich eben und nun komme ich auch schon zu meinen ersten Thema.

    Die XSR (alias „Rossi“) meiner Frau ist BJ 2016, um 2 oder 3cm tiefer gelegt, original bereift und noch mit dem Originalfahrwerk ausgestattet. Meine Frau wiegt ca. 60kg und ist ca. 1,65m groß, nein klein. Ins besondere in Kurven, hat sie Probleme mir zu folgen. Zwei meiner Kumpels (zwischen 70-75kg) und ich selbst sind das Bike gefahren, um das Problem zu identifizieren. Sie selbst kann es nur schwer eingrenzen. An Mut/Können fehlt es ihr eigentlich nicht.

    Was mir besonders auffällt ist die Tatsache, dass sie die Reifen unterdurchschnittlich abfährt. Nach ca. 8000km sieht der Reifen vom Profil her so aus, als könnte sie locker noch zwei Saisons damit fahren. Das halte ich für ungewöhnlich und spricht dafür, dass sie keine Temperatur in die Reifen bekommt.

    Hier habe ich ihr den Conti Road Attack 3 empfohlen. Da er als Tourensportreifen viel Grip bietet, eine ordentliche Performance in den Kurven hat und m. M. n. sehr schnell in sein optimales Temperaturfenster kommt. In der Anbremsphase vor der Kurve bemerkte sie häufig, dass ihr das Heck rutscht. Also das typische Stempeln am Hinterrad, meistens passierte das schon beim Runterschalten. Ich bin der Meinung, dass dieses Problem durch den Reifenwechsel verschwunden bzw. stark minimiert wird. Was denkt ihr?

    „Gedankenblitz“: evtl. ist auch der Negativfederweg hinten zu gering?? Sie ist ja ein Leichtgewicht?

    Weiterhin taucht die Gabel an der Front für mein Empfinden viel zu weit ein, auch schon beim Runterschalten, so dass ich sagen würde, dass sie kein Feedback vom Vorderrad bekommt.

    Da sie in zwei Wochen Geburtstag hat und sie ausschließlich nur voll die typischen Mädchenwünsche (neue Reifen, neue Federgabel, neuen Stoßdämpfer, Karten für MotoGP am Sachsenring usw.) äußert, möchte ich sie gerne beim Umbau ihres geliebten Bikes unterstützen.

    Ich habe nun für sie schon die CRA3 Reifen, die progressiven Gabelfedern von Wilbers und das 20er Öl(1l) bestellt. Ich hoffe das war nicht zu voreilig.

    Ich denke, dass sie das Federbein hinten (noch) nicht wechseln muss, da sie eigentlich nur einmal erwähnt hat, dass das Heck angefangen hat zu pumpen. Was denkt ihr?

    Den Umbau der Gabelfedern könnte ich mit einigen Forumtipps wahrscheinlich selbst erledigen(habe ich damals bei meiner Thruxton mal gemacht). Leider kann ich den Thread „Gabeln auf der Straße tauschen“ aber nicht öffnen. Wisst ihr warum?

    Vielen Dank für Eure Hilfe!

    LG Thomsonz

  • Hallo bei uns,

    ich selbst sind das Bike gefahren, um das Problem zu identifizieren.

    Was ist denn da raus gekommen? Alles normal?

    Das halte ich für ungewöhnlich und spricht dafür, dass sie keine Temperatur in die Reifen bekommt.

    Fahrt doch einfach mal zusammen eine längere Kurvenstrecke, danach haltet ihr an und du prüfst per Handauflegen ob der Reifen warm ist? Mein Conti hat dann im Sommer zumindest ordentlich Temperatur und klebt richtig. Der Michelin Piro4 hatte es davor genauso.

    Was meint sie denn zu dem "Problem"? Ist es ihr aufgefallen und möchte sie schneller oder isses ihr schlichtweg egal?

  • Ich kann das zwar von hier aus schlecht beurteilen, aber vielleicht wäre ein Fahrsicherheitstraining das ideale Geschenk gewesen...

    Dort schaut der Instruktor auf sie und gibt die entscheidenden Tipps für den Alltag, die sie dann im Training lernt und auf die Straße mitnehmen kann.

    Ach ja, herzlich willkommen und viel Spaß hier.

  • Ein Kumpel hat von Angang an die weiche Gabel bemängelt und das stempelnde Hinterrad bemerkt. Er fährt ein Bike mit Anti-Hopping Kupllung (ktm 690 duke)und war völlig von der Reaktion des Bikes überrascht. Der andere fährt gerne Rennstrecke und hat mich auf das Reifenbild aufmerksam gemacht(er kommt vom Gewicht her auch am ehesten an sie ran). Er fand die Gabel auch sehr weich. Ich finde das Stempeln nicht so schlimm. Schalte aber auch immer fast automatisch mit Zwischengas. Und solange es nur hinten rutscht...

    Das Tempo ist ihr grundsätzlich nicht egal. Aber ich denke, dass sich Mädels grundsätzlich viel wohler und sicherer beim Fahren fühlen müssen, als wir Kerle. Ansonsten haben sie weniger Freude am Motorradfahren. Sind halt sanfte Wesen. Das kann ich nachvollziehen und ich möchte dass sie den gleichen Spaß empfindet, wie ich.

    Letzte Woche habe ich sie mal darum gebeten, Rossi mal im Doggy-Mode zu nehmen. Scharf bremsen, stark beschleunigen. Das Ergebnis: Hinterreifentemperatur ähnlich wie bei mir, Vorderreifentemperatur spürbar niedriger. Das Thema Umbau ist für sie noch gar nicht so alt. Sie merkt das sich mein Bike stabiler verhält. Hat aber auch gehörig Respekt vor meiner S1000R. Sie steht damit nicht sicher, die Maschine ist schwerer, mit 165 PS deutlich stärker und vom Fahrwerk her, für ihr Gewicht schon wieder zu straff. Ob sie schneller danach sein wird, ist mir persönlich egal. Hauptsache sie hat Spaß.

    Als wir letztes Jahr am Gardasee waren, haben wir darauf nicht geachtet. Dieses Jahr soll es in die Dolos gehen und bis dahin möchte sie, dass ich nicht jedes Mal nach 5 Kurven warten muss. P.s. Ich bin kein Knieschleifer

    Lg Thomsonz

  • Würde auch sagen: erstmal Fahrsicherheitstraining. Jetzt vielleicht nicht die Krabbelgruppe, schon mehr so bisschen die Erfahreneren wäre besser.

    Ich müsste mal schauen wie die Vorderreifentemps sind wenn ich meine Tracer in Angriffsmodus fahre. Habe ohne Klamotten 75 kg.

  • Fühlt sich deine Frau denn auch wohl auf der XSR? Denn die XSR hat eine Gesamtbreite von 82 cm, ein MT-07 nur 74.5 cm. Ich frage nur, weil ich mit 1.74cm eine Yamaha 950 Scrambler getestet habe und mit dem breiteren Lenker ( 89.5 gegenüber 80.5 bei meiner Tracer) nicht richtig zurecht kam. Ich brachte, gefühlt, keinen Druck auf das Vorderrad und hatte teilweise Mühe gewisse Kurven zügig zu fahren. Also genau so wie du es bei dem Problem deiner Frau beschreibst.

  • Hoi Du!

    Bei der XSR wirken sich geringe Änderungen, beim Reifen oder auch Fahrwerk, schon erheblich auf ein besseres Fahrgefühl aus.

    Es ist gut möglich, dass die Pirellis einem ein ungutes Gefühl bescheren. Sie sind nicht wirklich schlecht, aber leider auch nicht so der Knaller. Ich empfand sie etwas zu ballonig und machten das Krad unnötig schwer im Anfühlen und erfordern mehr Körpereinsatz fürs Einlenken, als bei einem so leichten Motorrad eigentlich notwendig sein sollte.

    Der Wechsel auf die Contis sollte schonmal in allen Belangen eine Besserung bringen.

    Das Fahrwerk der XSR ist weich, oder sehr komfortabel, wie auch immer man das nennen mag. Vorne taucht es tief ein, beim Bremsen, was einen auch gleich an andere Federn denken lässt. Hinten ist es unterdämpft in Zug- und Druckstufe. Man schaukelt so dahin.

    Eine Anti-Hopping Kupplung vermisse ich jetzt nicht bei diesem Motorrad.

    Zu den Wilbers Gabelfedern kann ich nichts sagen. Schaue ich selber, gibt es dort im Sortiment die progressiven Promotos und dafür ein 20er Öl, ist das die von Dir bezogene Combo? Persönlich halte ich das 20er Öl schon recht heftig, zumal Yamaha nur ein 10er verwendet hat. Aber was soll ich gegen die Empfehlung eines Fahrwerkzubehörherstellers sagen?

    Aber dieses eine Feder für alle Angebot ist ähnlich gut oder schlecht, wie eine Serienfeder, die auch von 45 bis 130 kg Fahrergewicht funktionieren soll. Ggf. die Suche nach Gabelfedern ausweiten, die etwas mehr Rücksicht auf die wenigen Pfunde der Frau Rücksicht nehmen? Einziger Vorteil u.U. ist, dass die Zubehörfedern progressiver sind, als die Serienfedern. Wenn sie vom Gewicht soweit doch stimmen, kann man ja noch immer die Viskosität vom Öl zurücknehmen.

    Da das Federbein ähnlich billig funktioniert, wie die Gabel, würde ich nach einem einfachen Zubehörfederbein Ausschau halten. Meiner Vermutung nach, sollte jedes Beinchen aus dem Zubehör besser funktionieren. Feder passend zum Gewicht und alles ist gut. Hier im Forum gibt es irgendwo eine Aufstellung zu Federbeinen.

    Was mich jedoch am meisten bewegt, ist die erwähnte Tieferlegung...

    Diese macht es in meinen Augen schwierig, einfach für vorne und hinten was aus dem Katalog zu bestellen und am Ende auf ein funktionierendes Gesamtpaket zu hoffen. Die Reifen würde ich tauschen, und dann samt Krad und Frau zu einem Fahrwerksspezialisten in der Nähe und dort auf die Bühne. Der sollte dann eine Abstimmung finden, die mit der Fahrzeughöhe und funktionierenden Fahrwerkskomponenten eine glückliche Gattin resultieren lässt.

    Denn eigentlich ist die 700er unglaublich flott, mit etwas Fahrwerk sehr präzise, leicht und einen ganzen Tag lang unbeschwert zu bewegen. Und in meinen Augen ein feines Mädchen wie Jungens Motorrad...

    • Offizieller Beitrag

    Also das typische Stempeln am Hinterrad, meistens passierte das schon beim Runterschalten. Ich bin der Meinung, dass dieses Problem durch den Reifenwechsel verschwunden bzw. stark minimiert wird. Was denkt ihr?

    also das Stempeln beim Anbremsen bekommst du durch andere Reifen nicht gelöst, das liegt an der Fahrwerksgeometrie in Verbindung mit den weichen, nicht progressiven Federn in der Front. Andere Federn helfen da schon viel, aber es wird immer ein kurzes Motorrad bleiben, das entlastet einfach sehr schnell hinten wenn man zügig unterwegs ist. Die Reifen sind aber eine sehr gute Wahl, bringen schon sehr viel für das Sicherheitsgefül auf dem Motorrad.

    Von dem 20er Gabelöl würde ich erstmal die Finger lassen, das wird tendentiell bockhart. Wenn der Vorderreifen dann wegen der hohen Druckstufendämpfung das springen anfängt, hat deine Frau auch nix davon. Ich meine ich habe damals 15er Öl rein, müsste ich jetzt aber nochmal rauskramen um da sicher zu sein.

    Wenn das schwammige Heck nicht schon bekanntes Thema ist, würde ich da auch erstmal nix machen. Bei so geringem Fahrergewicht passt das in der Regel ganz gut, wenn man jetzt nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen fährt.

    Fahrwerksabstimmung vom Fachmann halte ich für vollkommen übertrieben bei der Maschine. Wenn, dann ein kürzeres Federbein bestellen und vorne die Gabel um die entsprechende Distanz durchschieben, dass die Maschine wieder gerade steht und gut ist.

    Fühlt sich deine Frau denn auch wohl auf der XSR? Denn die XSR hat eine Gesamtbreite von 82 cm, ein MT-07 nur 74.5 cm. Ich frage nur, weil ich mit 1.74cm eine Yamaha 950 Scrambler getestet habe und mit dem breiteren Lenker ( 89.5 gegenüber 80.5 bei meiner Tracer) nicht richtig zurecht kam. Ich brachte, gefühlt, keinen Druck auf das Vorderrad und hatte teilweise Mühe gewisse Kurven zügig zu fahren. Also genau so wie du es bei dem Problem deiner Frau beschreibst

    Ist ein guter Einwand, würde es aber eher auf die deutlich aufrechtere Sitzposition der XSR schieben. Der Lenker ist nicht nur breiter, sondern kommt dem Fahrer auch deutlich weiter entgegen. Das ist eher der Faktor, der einen gefühlstechnisch vom Vorderrad entkoppelt. Evtl kann hier ein anderer Lenker helfen, wenn deine Frau eine etwas weiter nach vorne orientierte Sitzposition möchte oder zumindest in Kauf nehmen will.

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Tipps!

    Ein Fahrsicherheitstraining ist immer eine gute Idee, ist definitiv in Planung und bereits gestern nochmalig angesprochen. Ich bin auch der Meinung, dass nur ein Instruktor es schafft, einen sicher an den wirklichen Grenzbereich des Motorrads zu bringen. Dabei wird der persönlich gefühlte Grenzbereich des Motorrads komplett neu kalibriert. Nur das stempelnde Hinterrad oder die weiche Gabel geht dadurch auch nicht weg. Ich glaube, nachdem ich eure Posts gelesen habe, sind wir auf dem richtigen Weg. Die Tieferlegung wurde von einem Fachhändler beim Kauf durchgeführt. Dabei wurde die Gabel durchgesteckt, um die ursprüngliche Geometrie wieder zu erreichen. Von daher sollte das wieder passen. Nach dem Wohlfühlfaktor habe ich ebenso mehrfach gefragt und mir immer wieder bestätigt bekommen. Sie ist ja auch grundsätzlich happy mit dem Bike. Sie hat nun ca. 25.000km Fahrerfahrung und nach dem Umstieg von einer Thunderbird 900 (220kg trocken) auf das Fliegengewicht XSR 700 ist alles gut, könnte aber auch besser sein.

    Aber wieso kann ich das pdf im Thread „Gabeln wechseln auf der Straße“ nicht öffnen?

    LG und genießt das Wetter!

    Thomsonz

  • Ähm...

    Möglicherweise ist das Moped das falsche für deine Frau.

    War bei meiner auch so. Nach Gpz 500, Xj 600 Division und dann einer Bandit 650 war alles dabei und Sie ist mit uns bekloppten Kerle immer sehr gut mit gekommen.

    Aber.. dann hab ich zu ihr gesagt fahr mal die 690 Duke Probe und was soll ich sagen?

    Wir müssen uns nun Strecken um dran zu bleiben..

    Also mal drüber nachdenken ob das Bike passt und nicht zu viel vom Partner erwarten denn der Spaß soll ja nicht auf der Strecke bleiben.

    Gruß Lutz

  • Ich denke auch das es an ihr liegt. Vielleicht möchte sie einfach nicht "härter" fahren, denn an der MT kann es meiner Meinung nach nicht liegen. Klar sie nennt dir Gründe, aber die lassen sich immer darauf zurückführen das sie sich nicht sicher genug fühlt. Nachdem ich gesehen habe wie mein Vater (alter Fireblade-Veteran) mit meinem Bike gefahren ist, bin ich fest davon überzeugt das die wenigsten die Grenzen der MT erreichen.

    Ich glaube Sie sollte sich nochmal nach einem anderen Bike umschauen, oder eben schauen ob sie in einem Fahrsicherheitstraining den Fehler findet. Denn so wie Deichgraf so schön sagte, es soll ja auch Spass machen.

    Wir hatten dasselbe Problem. Wurde Ihr Problem gelöst?:freak