Ölwechselintervall USA - Deutschland

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  • Ich bin eben zufällig auf folgendes gestoßen:

    Im deutschen Handbuch der 2018er MT07 wird ein Ölwechselintervall von 10.000 km genannt (http://cdn.yamaha-motor.eu/owner-manuals/…1WS28199G2G.PDF Seite 56).

    Interessanterweise sieht das im amerikanischen Handbuch der 2018er MT07 ganz anders aus. Dort liegen die Intervalle bei 7.000 km (https://dd5394a0b8ca8e97ba29-abf76f3d91a2125517d6c7c409f095c7.ssl.cf1.rackcdn.com/content/common…644f8cc6814.pdf Seite 56)

    Finde ich interessant, wo doch beides mal Yamalube 10W40 Teilsynthetisch benutzt wird und deutsche MTs eigentlich höher belastet sein müssten (offenes Tempolimit auf der Bahn). :kaffeemuede

  • Nein, tatsächlich alle 6.000 Kilometer (statt 10.000 in DE): 1k, 7k, 13k, 19k, 25k bzw. alle 6 Monate (statt 12 in DE).

    Meine Vermutung: Anderes Klima, anderes Öl.

  • In der Regel sind es die klimatischen Bedingungen im jeweiligen Land die den Unterschied machen.

    Aber wer weiß, vielleicht ist es in USA, dort wo man wegen Kleinigkeiten Millionenklagen durchsetzt, auch einfach eine Sicherheitsmaßnahme.

  • Als Sicherheitsmaßnahme könnte ich mir das auch vorstellen. Trotzdem interessant, der Unterschied - ich würde mir kein neues Moped mehr kaufen, dass alle 6000 km neues Öl will. Eine Adventure braucht das alle 15.000 oder einmal jährlich (wobei in der Regel das zweite der Grund für neues Öl sein wird, jedenfalls in der Garantiezeit). Es gibt auch Stimmen, die argumentieren, man solle einem Moped vor dem Überwintern neues Öl spendieren...

  • Bei den Amis wird sich oft genug über lange Ölwechselintervalle eher gewundert als gefreut. Da bieten die großen Supermärkte neben Schusswaffen, Möbeln und Reifen eben auch einen Ölwechsel an und empfehlen oft halbjährlich oder alle 5000 Meilen bei PKW. Wenn jetzt das heißgeliebte Motorrad weniger Pflege bekommen soll, wirkt das vielleicht komisch. Nur ne Idee/Vermutung. Kommt oft genug mehr auf das was der Kunde denkt an, als auf den technischen Hintergrund.

    (Habe nen Jahr drüben gelebt und gearbeitet, das sind also keine Vorurteile sondern meine Beobachtung.)

  • Wenn jetzt das heißgeliebte Motorrad weniger Pflege bekommen soll,

    Ich denke genau darum gehts.

    Die Amis sparen da nicht an den paar Euro für den Ölwechsel, sondern freuen sich über sauberes Öl in den Venen des Aggregats und dessen damit verbundene Langlebigkeit.

    Die Deutschen würden am liebsten nie das Öl wechseln und schmeißen den Wagen lieber bei 100.000 km in die Tonne. 30.000er Intervalle tun wohl auch nur wir unseren Motoren an.

    Ich überlege auch einen 5.000 Ölwechsel zwischen den Inspektionen einzuschieben, wäre dann fast der USA Intervall. :kaffeemuede

  • Die Amis scheißen auch auf die Umwelt. Wenn der Hersteller einen Ölwechsel bei 30.000 oder 10.000 vorschreibt warum sollte man dann das Öl vorher wechseln und unnötigen Müll produzieren?

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Im Moment haben wir Zwei es aber... ;)

    Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen:

    - Das Öl verschleißt zum einen auch.

    - Zum anderen nimmt es den Dreck (Ruß, Säuren aus der Verbrennung, Metallabrieb) aus dem Motor auf und ist irgendwann gesättigt. (Gut zu erkennen an der dunklen Farbe)

    - Weiterhin hast du das Problem, dass ein Filter immer nur bis zu einer bestimmten Partikelgröße filtert. Kleinere Metall-Partikel verbleiben im Ölkreislauf und sorgen für Verschleiß.

    Ich habe mal Proben (Namhaftes 10W60) ins Labor geschickt. Nach nur 10.000 km war das Öl bereits deutlich verschlissen und mit Dreck gesättigt.

    Auch darfst du nicht vergessen, dass der Hersteller weitere Fahrzeuge verkaufen möchte. Er möchte nicht, dass du ewig dein Auto/Moped fährst. Einige Hersteller legen eine Lebenszeit beim Auto auf 150.000 bzw 175.000 km fest. Dafür reichen die 30.000er Intervalle und dementsprechend werden sie auch festgelegt. Wenn du das Gerät länger fahren willst, empfiehlt es sich den Verschleiss zu reduzieren in dem zu öfter das Öl wechselst.

    Ausserdem empfiehlt Yamaha 7.000 km Intervalle. Nur nicht hier. ;)

    Häufiger Öl wechseln und das KFZ damit länger fahren ist jedenfalls umweltfreundlicher, als am Ölwechsel sparen. Die Herstellung von einem Auto/Möp ist mit einem sehr hohen Energieverbrauch und viel nicht recyclebaren Abfällen verbunden. Das vergessen viele.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris-MT07 (18. Juli 2018 um 10:50)

  • Wie viel Prozent der Kraftfahrzeuge und insbesondere Motorräder werden bitteschön über 150000 oder gar 200000 Km gefahren? Bei Taxis und LKW gebe ich dir Recht, aber Motorräder mit über 150000 sind eher selten. Die meisten Motorschäden dürften auch nicht auf mangelhafte Ölqualität, sondern auf nicht oder fehlerhaft durchgeführte Wartungsarbeiten verursacht sein.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Da hast du leider Recht, wenn ich mir so die Schrottplätze anschaue. Aber rumjammern über Plastiktüten im Supermarkt.

    Die meisten Motorschäden entstehen immer noch durch Verschleiß. ;)

  • Bei dem Thema sollte man aber auch nicht vergessen, dass das vom Hersteller vorgegebene Wechselintervall nicht allgemeingültig sein kann.

    So ist doch auch entscheidend, ob die 10.000km in Kurzztreckenfahrten zusammengekommen sind oder ob es eher längere Touren waren. Bei Kurzstreckenbetrieb würde ich auch eher auf geringere Intervalle ausweichen wohingegen bei schonender Fahrweise und eher Langstrecken auch längere Intervalle mir keine Sorgen machen würden...

    Vielleicht möchte Yamaha auch einfach nur seinen Händlern in Amerika was gutes tun...

  • Das dort verbreitete E10 gibts auch hier und darf sogar in die MT.

    Also sehe ich da jetzt keinen Unterschied fürs Motoröl? Oder könntest du das mal erläutern?

  • Wie viel Prozent der Kraftfahrzeuge und insbesondere Motorräder werden bitteschön über 150000 oder gar 200000 Km gefahren? Bei Taxis und LKW gebe ich dir Recht, aber Motorräder mit über 150000 sind eher selten. Die meisten Motorschäden dürften auch nicht auf mangelhafte Ölqualität, sondern auf nicht oder fehlerhaft durchgeführte Wartungsarbeiten verursacht sein.

    Gruß Dirk

    Naja, ich bewege meinen Skoda Octavia schon knapp vor der 150k Marke. Ich mache mir auch überhaupt keine Gedanken das er nochmal locker 100k verträgt, da der Rest vom Auto ja nur gute 5 Jahre Alt ist. Auch im Freundes/Bekanntenkreis ist es keine Seltenheit die Autos lange zu fahren. Warum auch alle 4 Jahre was neues kaufen, wenn es der aktuelle noch locker tut. Ich gehe also davon aus, das schon eine nicht unerhebliche Menge an KFZ diese Laufleistung erreichen. Bei einem Motorrad ist es so eine Sache, aber ich kenne einige VFR Fahrer, die schon deutlich über 100k auf dem Zähler haben, und die Teile schnurren wie am ersten Tag.

    Zwei Räder machen grundsätzlich immer Spaß! Da muss nicht mal ein Motor dran sein -> Cycleholix Magazin

  • Mein A3 hat mit 10 Jahren erst 85.000 auf dem Tacho. Viele Stadtautos werden nur wenige Km im Monat bewegt. Da eine Inspektion nur alle 2 Jahre oder 30.000 Km vorgeschrieben ist, wird eh schon mehr Öl gewechselt wie eigentlich nötig wäre.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker