Unfall mit der MT 07, und jetzt?

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  • Moin,

    ich hatte vor zwei Wochen einen Unfall mit der MT 07 (4000 km "alt" :wuetend) und wollte kurz einen Überblick geben.

    Um den Hergang kurz zu beschreiben: Im Verlauf einer Abfahrt auf eine Bundesstraße rutschte der Vorderreifen (BT 023) unverhofft weg.

    Dies geschah trotz mäßiger Schräglage sowie der angepassten Geschwindigkeit von c.a 50 Km/h!

    Durch das Wegrutschen konnte die Kollision mit der Leitplanke nur durch eine Bremsung verhindert werden, wodurch die Maschine umkippte.

    Was zum wegrutschen geführt hat, ist ungeklärt. Die Straße war trocken und bis auf wenig Split nicht verschmutzt.

    Meiner Meinung nach, hat der Reifen versagt (kalt, nicht abgefahrener Bereich, etc)!

    Mich würde jetzt interessieren, habt Ihr eure MT schon einmal weggeschmissen, wurdet ihr umgefahren, oder habt sogar ähnliche Situationen erlebt?

    Würdet ihr nach einem Unfall wieder Motorrad fahren?

    So viel ist zum Glück nicht kaputt, aber sollte man die Maschine selbst reparieren, oder in eine Werkstatt geben (leider nur Kaskoversichert :daumen-runter)?

    Sollte man im Zuge einer Reparatur evlt gleich verbesserte Teile (Short shifter, verstellbare Bremshebel, Sturzpads, LED Blinker) verbauen, und könnte man die Ersatzteile einfach kaufen und zur Werkstatt mitnehmen?

    Es kann, wie ihr seht, IMMER was passieren und Ich kann nur appellieren, tragt IMMER volle Schutzkleidung, so wie Ich sie anhatte! Alles in allem hatte Ich riesiges Glück.

    Wenn einen Das verlässt und dann die passende Kleidung fehlt, wars das!! Trotzdem ist das Knie kaputt und muss evlt noch operiert werden, hinzu kommen Abschürfungen, aua:weia. Ich versuche im Anhang ein Bild einzufügen. Würde mich freuen, wenn jemand ähnliche Erlebnisse oder Tipps teilt:daumen-hoch.

    Liebe Grüße / ride safe!

    J.

  • Die Unfallbeschreibung passt ziemlich genau zu meinem Unfall, auch die Kilometerzahl sowie der Schaden ist fast gleich. Ich fahre trotzdem weiter, das passiert halt mal. Bei manchen früher, bei anderen später und bei wieder anderen eben nie.

    Ich würde die Teile wie verstellbare Hebel, LED Blinker gleich einbauen. Original Teile sind nicht viel günstiger... Hätte ich mich früher über die Preise der Original Teile Informiert, hätte ich gleich andere Teile gekauft. Aus seinen Fehlern lernt man. Ob du zu einer Werkstatt gehst, oder nicht bleibt dir überlassen. Ich bin damals hingefahren, er hat geschaut, was alles kaputt ist und was gemacht werden muss haben dann das nötigste machen lassen, die schrammen bleiben bei meiner erst mal drin, war denke ich nicht das letzte mal, dass ich absteige :0plan

    Frag am besten bei deiner Werkstatt nach, ob es möglich ist, wenn du die Teile selbst mitbringst. Das kann von Werkstatt zu Werkstatt unterschiedlich sein.

    Ich hoffe dir geht's gut und gute Besserung!

  • Mit dem BT-023 bin ich auch schon weggerutscht. Auf trockener aber kalter Straße im Kreisverkehr. Der Schaden war in etwa doppelt so hoch wie ein Satz guter Reifen gekostet hätte.

    Das hält mich aber nicht vom Motorrad fahren ab. Das wäre ja das selbe, wie wenn man nach einem leichten Auffahrunfall nicht mehr Auto fahren würde.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Hallo Jannes,

    hoffe, Dir geht es bald wieder gut.

    Mit der BT023 Erstbereifung hatte ich auch so einen Rutscher vor 2 Jahren. Zum Glück war in der Rechtskurve keine Leitplanke, Gegenverkehr o.ä. im Weg.

    Bei mir hatte auch bei ca. 50 km/h und mäßiger Schräglage der Vorderreifen ohne Vorwarnung von jetzt auf gleich die Haftung eingestellt. War bei kühler Witterung erst 3 km gefahren. Rutschige Straße (Sand o.ä.) oder Fahrfehler schließe ich aus.

    Ich schiebe das auf den BT023 mit der MT07 Spezifikation. Dieser haftet zwar bei warmem Wetter ordentlich und hält auch lange, ist aber im kalten oder nassen Zustand m.M.n. lebensgefährlich.

    Dazu hatte ich sowohl Händler als auch Yamaha Deutschland um Stellungnahme gebeten, auf die ich heute noch warte. Andererseits dürfen die doch aus rechtlichen Gründen nichts sagen - das wäre ja dann sozusagen ein Schuldeingeständnis.

    Auf jeden Fall würde ich aus heutiger Sicht keine Neu (oder Gebraucht-)maschine mehr mit dem BT023 kaufen. Oder sofort umrüsten. Das ist ein Holzreifen mit Witwenmacherpotenzial.

    Gruß

    Jörg

  • Wie kalt war das denn bei euch?

    Kälte der Straße kann keine Rolle gespielt haben, es war um die 20°. Der Reifen wurde vor der Kurve c.a 5min. Stadt gefahren, und c.a 10 min ausserorts (70-100 km/h). Danke für die gute Besserung Wünsche. (dieser Sommer fällt für die MT wohl aus, aber wiederaufsteigen will ich schon!)

  • Hau einen anderen Reifen drauf und sattel wieder auf. Einfach weiter fahren. Bin auch 3 Wochen nach meinem Unfall wieder gefahren. Konnte kaum laufen und bin trotzdem aufs Bike gestiegen. Das Misstrauen zum Bike hält auf jeden Fall etwas länger, aber wechsel bitte den Reifen gleich mit damit du dich wieder sicherer ran tasten kannst.

    Und bevor ichs vergesse: gute Besserung das wird schon wieder!

  • Um genau zu sein: Auf Abbiegerspur rechts aufgefahren,Geschwindigkeit von 100 auf 50 verringert (angepasst an meinen Mitfahrer, der mit seinem Mopped vorweg gefahren ist). Bremse losgelassen, aber irgedwie schon ein unwohles Gefühl gehabt. In Kurve eingefahren, Schräglage geringfügig aufgebaut. Vorderreifen zur kurvenäußeren Leitplanke weggerutsch (ziemlich weit, sodass ich schon da fast abgeflogen wäre). Kupplung schlagartig gezogen, gegengelekt, Maschine hat sich gefangen und schlagartig aufgerichtet. Nun fast frontal auf Leitplanke zubewegt (Abstand vielleicht 3m, immer noch 40-50 km/h schätze ich). Vollbremsung eingeleitet, Maschine zur Seite weggekippt, umgefallen, gegen Leitplanke gerutscht (ich ebenso).

    Soweit das, woran ich mich erinnere. Wie gesagt, eine alltägliche Situation in der Du an nix Böses denkst

    LG

  • Verstehe ich nicht. Bei der Geschwindigkeit/harmlosen Kurve hätte das ohne Fahrfehler/Ölspur/o.Ä. nicht passieren dürfen.

    Jedenfalls alles Gute und danke für die Infos.

  • Auch von mir gute Besserung! Dein Hinweis mit der Schutzkleidung finde ich prima.

    Gut, dass Du welche getragen hast!!!

    Meiner Schwester erging es so ähnlich, sie ist aber wahrscheinlich auf nassen Laub weggerutscht. Schadenshöhe war 700 Euro bei einer freien Werkstatt.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Bei mir hat das mit dem wieder Vertrauen fassen fast ein Jahr gedauert. Hatte direkt die Reifen gewechselt. War aber meine letzte Fahrt im Oktober und bin erst wieder im kommenden Frühjahr gefahren.

    Das schlimme daran war, dass ich mir das Wegrutschen nicht erklären konnte. Kein Sand, Öl o.ä. oder ein Fahrfehler (hatte nicht gebremst). Dann hätte ich die Ursache gewußt und das verarbeiten können.

    So bleibt der Verdacht oder die Gewissheit, was Yamaha für eine Sch... Erstausrüstung aufzieht um ein paar Euro zu sparen und das noch nicht mal zugibt.

  • Auch von mir erstmal gute Besserung! Der Unfallhergang hört sich wirklich sehr komisch an, mein BT023 ist immer schnell auf Temperatur und klebt dann auch ordentlich. Bevor du die ganzen Zubehörteile bestellst, würde ich erstmal einen aktuelleren Reifen draufziehen.

    Mich hat es 4 Wochen nach dem Führerschein direkt mit meiner 125er wegen eines Schlaglochs geschmissen, Maschine Totalschaden und ich dank voller Montur nur kleinere Prellungen. Trotzdem trage ich nur kurze Hosen und Turnschuhe, wenn ich keine längere Tour fahre. Lederkombi ist mir gerade im Sommer einfach zu heiß und umständlich für kleinere Strecken oder den Weg ins Schwimmbad/Fitnessstudio. Im Endeffekt muss das jeder selbst wissen..

    3 Wochen später saß ich wieder auf meiner neuen 125er - das wichtigste nach einem Unfall ist schnellstmöglich wieder auf das Motorrad zu steigen und ein Fahrsicherheitstraining kann ich ebenfalls nur empfehlen.

  • und ein Fahrsicherheitstraining kann ich ebenfalls nur empfehlen.

    Den Sinn davon habe ich beim Motorrad noch nie verstanden.

    Beim Auto mag das ja Sinn machen, dann kann man unter kontrollierten Bedingungen mal über das Maximum hinausgehen. Dann dreht man sich und weiß wann das passiert um ein besseres Gefühl dafür zu kriegen.

    Beim Motorrad gibts 2 Möglichkeiten:

    a) Du legst dich ab, weil du die Situation noch nicht beherrscht. Hat sich dann nicht wirklich gelohnt, weil Maschine kaputt.

    b) Du legst dich nicht ab. Dann konntest du es aber vorher bereits und somit war das Training für die Katz.

  • Beim Motorrad gibts 2 Möglichkeiten:

    a) Du legst dich ab, weil du die Situation noch nicht beherrscht. Hat sich dann nicht wirklich gelohnt, weil Maschine kaputt.


    b) Du legst dich nicht ab. Dann konntest du es aber vorher bereits und somit war das Training für die Katz.

    :denk:kaffeemuede :na-guck :nein da kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung zu sein

    Jedoch: scheint mir ziemlich "schwarz-weiß" zu sein...und wenn die eine oder andere Graustufe dem einen oder anderen hilfreich ist - so what?

  • Beim Fahrsicherheitstraining legt man sich i.d.R. nicht ab, weil man nicht über sein Limit hinausgeht (da keine wirkliche Gefahrensituation herrscht). Und selbst wenn: Die Maschine ist auf dem Gelände vollkaskoversichert.

    Deine Schlussfolgerung beim zweiten Punkt verstehe ich nicht ganz. Gerade Vollbremsungen macht man nun wirklich nicht oft. Wenn ich diese nun an dem Tag 30, 40, 50x mache und dabei von einem Instruktor verbessert werde, so kann ich wesentlich besser bremsen. Für einen Trainingseffekt muss man sich nicht zwingend ablegen. Es geht darum, seine Maschine zu erfahren und dafür geschult zu werden, wann man wie bremsen oder besser ausweichen sollte. Bremsungen bei Nässe oder auf Sand. Theoretische Sachen wie den Kamm'schen Kreis und andere Motorradphysik.

    Chris, ich empfehle dir mal 100€ in die Hand zu nehmen und dich davon selbst zu überzeugen. 1x im Jahr sollte man das meiner Meinung nach schon machen, später evtl. auch intensiver auf der Rennstrecke.

  • Ich mache seid mehr als 20 Jahren regelmäßig Trainings, da lernt man immer was dazu. Und es muss ja kein Anfängertraining sein, Trainings auf outdoor Kartbahnen oder Rennstrecken - und dann in der schnellen Gruppe - machen auch weit fortgeschrittenen Fahrern viel Spaß. Unten ein Video von einem langweiligen und überflüssigen Sicherheitstrainig auf obiger Kartbahn (da hatte ich noch meine KTM)...

    Oder beim ADAC mal „Der Trick mit den Knie“ buchen ... für diejenigen die das Knieschleifen lernen wollen. Nach 4 Stunden hat man den Bogen zumeist raus, fast egal mit welchem Moped.

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  • Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob sie/er Sicherheits- oder Renntrainingskurse absolviert.

    Wichtig ist seine eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen.

    Ich zähle auf die Erfahrung.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n