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  • Sehe ich wie Wheeland,

    natürlich kann man vorne bremsen, und oft sogar richtig saftig zulangen, wie nicht nur diese neuen Kurven-ABS-Systeme, sondern auch alle Rennstreckenfahrer täglich beweisen. Nur ist es leider in der Praxis und in der Hitze des Gefechts oft nicht so leicht, sich an die Grenzen des Machbaren heran zu arbeiten, deshalb sollte ich das ja auch auf meinen diversen Sicherheits- und Renntrainings immer und immer wieder üben.

    Bei den Motocrossern ist es eines der ersten Dinge, die man lernen muss. Hinter vielen Sprüngen liegt nämlich direkt hinter dem Table eine Kurve oder gar ein richtig enger Anlieger. Da muss natürlich das Tempo raus und das ist durchaus machbar. Dabei wird gerade auf losem Grund regelmäßig kurz in die Blockiergrenze hineingebremst, nur so kann man überhaupt nennenswerte Bremswirkung aufbauen. Ok, manchmal nimmt man da im Dreck halt ein bisschen das kurveninnere Bein zu Hilfe, aber es geht auch ohne.

    Ähnliches gilt für die Aufstellneigung beim Bremsen in Kurven. Die ist eigentlich immer vorhanden, mal heftig, mal kaum spürbar, je nach Mopped, Reifen und Schräglage. Auch den Umgang damit kann man sehr schön üben, man muss ja nicht gerade beim ersten Mal gleich voll zulangen, sondern sich sukzessive (und am besten natürlich wieder unter fachkundiger Anleitung) an dieses meist nur kurze Geruckel am Lenker gewöhnen.

    Allerdings sollte man schon darauf achten, dass die Reifen bei derartigen Übungen zumindest schön warm sind um einem möglichst viel Rückmeldung zu liefern. Ein moderner Reifen mit einem weiten, weichen und gut spürbaren Übergangsbereich in den Gleitbereich erleichtert diese Übungen enorm. Auch eine gut dosierbare Bremse, am besten mit schön definierten Druckpunkt (Stahlflex) und eine Gabel, die sauber dämpft und nicht sofort auf Block geht, hilft, sich dem Grenzbereich nur so weit anzunähern, dass ausreichende Reserven für kleinere Reibwertsprünge bleiben.

  • Lernt richtig bremse, dann werdet ihr nen ganz neuen Spaß kennenlernen...

    Es gibt eigentlich nichts geileres als bis ganz tief in eine Kurve hineinzubremsen.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

  • @Lord Helmchen Ja es liegt an dem blöden BT023 in Kombi mit der MT-07 und nicht richtig fahren können. Genau die Erfahrung hab ich 2014 im Schwarzwald gemacht, wo ich nach längerer Pause (+10 Jahre) mit der MT eine Rechtskurve die enger wurde unterschätzte und dann vorne stark gebremst habe. Passiert mir mittlerweile mit dem richtigen Material und Erfahrung nicht mehr. Außerdem bremse ich im Kreisverkehr nicht, es sei denn man nimmt mir die Vorfahrt. Die zweimal wo ich geflogen bin, habe ich gar nicht gebremst, sondern der Grip riss einfach so ab.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • und genau das ist der Schwachsinn, der Fahranfängern unnötige Angst und Probleme bereitet. Ich weiß nicht in welchen Fahrsicherheitstraining du unterwegs warst, aber mir wurde im Fahrsicherheitstraining das Bremsen (vorne) in Schräglage beigebracht.

    Genau wie bei mir.

    Aber es ist m.M.n. einfach sicherer, in Schräglage nur die Hinterradbremse zu benutzen. Natürlich auch die nur mit Gefühl.

    Auch das wurde bei mir im Fahrsicherheitstraining gezeigt.

    Um eine gleichhohe Verzögerung zu erzielen muss man schon ordentlich in die Bremse treten. Da das Hinterrad entlastet wird, kommt es dann fast unweigerlich zu einem Ausbrechen des Hecks.

    Und das will ich erstmal sehen, das man das in einer Schrecksekunde noch abgefangen bekommt.

    Dann lieber vorne bremsen und entweder aufstellen lassen und voll bremsen oder gegenhalten und leicht bremsen.

    Dazu gibt es auch eine Übung in "Motorradtraining alle Tage" von Bernt Spiegel.

    Nur Motorradfahrer wissen, warum Hunde bei der Fahrt ihren Kopf aus dem Fenster stecken...:toeff:aetsch

  • ...

    Es gibt eigentlich nichts geileres als bis ganz tief in eine Kurve hineinzubremsen.

    ... um dann nach Scheitelpunkt möglichst saftig und früh wieder aufs Gas zu gehen und die Karre dadurch beim Herausbeschleunigen wieder aufzurichten. Und dann alles zusammen nochmal, und nochmal, und nochmal ...

  • ... um dann nach Scheitelpunkt möglichst saftig und früh wieder aufs Gas zu gehen und die Karre dadurch beim Herausbeschleunigen wieder aufzurichten. Und dann alles zusammen nochmal, und nochmal, und nochmal ...

    und am besten dann an dem 200PS-Boliden der dich schon ein paar Kurven lang geärgert hat (->"Parken im Asupuff") vorbeiziehen beim rausbeschleunigen und wissen/hoffen dass die nächste Kurve gleich kommt und er somit nicht gleich wieder aufgrund der Leistung vorbeiziehen wird; oder das ganze dann zumindest so ist dass du dann im Kurveneingang /anbremsen gut an dem wieder vorbeiziehen kannst und der dann danach nicht mehr ran kommt:heil:brauen:bier


    Es ist aber wirklich so wie meine Vorredner dann weiter erläutert haben: Es gehört einfach ein gewisses Maß an Erfahrung dazu es wirklich richtig umsetzen zu können, das ganze aber dann einfach zu verteufeln ist sicherlich der falsche Weg.


    Es müssen nur ein paar Kieselsteine oder andere Verschmutzungen auf der Straße sein, ein paar km/h zu viel oder der Reifen noch etwas zu kalt und das kann es in Schräglage schon gewesen sein. Natürlich ist es sicherlich nicht so, dass man sich direkt ablegt, wenn man in Schräglage an die Bremse langt - aber empfehlen würde ich das nicht. Schon gar nicht Anfängern.

    Wir reden hier doch soweit von der LS, oder? Aus diesem Grund sollte man das ganze (dort) ja nicht immer machen sondern halt wenn was ist, wie z.B. ein Auto/Motorrad/Fahrrad Fahrer oder was anderes auf deiner Seite/Spur...

    Warum "schon gar nicht" Anfängern? Sowas könnte denen doch sicherlich viel Vertrauen/Erfahrungen bringen. Natürlich nicht dem Grobmotoriker der gerade seinen FS gerade so bestanden hat und nun auf einer komplett unbekannten Maschine sitzt. Aber jemand der seine Maschine schon etwas besser kennt und ein bisschen Fahrpraxis hat. Auf/In einer bekannten Kurve die gerade eben auch schon mal befahren wurde und soweit gut einsehbar ist mal leicht(!) an die Bremse um auch mal ein bisschen ein Gefühl zu bekommen was denn dann passiert (->aufstellen) schadet sicherlich nicht unbedingt.

    Allgemein mal ein paar Instruktorgeführte Turns (am besten noch mit ein bisschen Theorie zum ganzen) bringen einem Anfänger ("Bedingungen" auch eher "wie oben") als auch dem ein oder anderen "alten Hasen" extrem viel da man da dann sicherer ein bisschen näher richtung Limit gehen kann bzw. man extrem viel über sein Moped lernt und auch mal sieht was denn "so geht". Das schließt natürlich auch ein bisschen einen Charakter ein der das ganze dann nicht unbedingt auch auf der LS umsetzen will...

    Als Bsp. dazu fällt mir spontan das ganze um den "Angststreifen" ein: es bringt nichts wenn man ständig auf der Kante unterwegs ist (->keine Reserven) aber ebenso hat man auch keinen wirklichen Sicherheitsgewinn wenn man immer meilenweit davon entfernt ist dies aber im Kopf die absolute Grenze ist da man sich nicht mehr "zutraut" da man es nicht kennt. Und der Kopf ist auch auf'm Ring in den meisten Fällen das bremsende Element; mit der Zeit kann man sich da aber rantasten und dann macht's noch mehr Spaß und man staunt immer wieder was denn so geht wen man sich mal ein bisschen traut (->z.B. Mutkurve auf'm AdR^^

  • oder man nicht blinken braucht wenn man einer abbiegenden Vorfahrtsstraße folgt. Von Kreisverkehren (womöglich noch mit mehr als einer Spur) als regelmäßigen Tatort eines kollektiven Totalversagens fange ich jetzt garnicht erst an.

    Es gibt überall Ignoranten und Lernresistente. Ich bin seit knapp 30 Jahren geschäftlich jährlich 50 k km mit dem Auto unterwegs, das Nichtblinken Problem begegnet einem tagtäglich. Es sind junge wir ältere Fahrer/innen. Dieses Phänomen des Nichtblinkens ist unerklärbar. Ignoranz, Stromspargeiz, Faulheit oder einfach nur Dummheit?

    Beim Fahren ist es wie bei den meisten Dingen im Leben, man muss ständig dazulernen, die Fahrzeuge werden immer besser, man muss diese Dinge zu nutzen wissen. So geht man mit der Zeit und bleibt nicht stehen.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Es gibt überall Ignoranten und Lernresistente. Ich bin seit knapp 30 Jahren geschäftlich jährlich 50 k km mit dem Auto unterwegs, das Nichtblinken Problem begegnet einem tagtäglich. Es sind junge wir ältere Fahrer/innen. Dieses Phänomen des Nichtblinkens ist unerklärbar. Ignoranz, Stromspargeiz, Faulheit oder einfach nur Dummheit?

    Beim Fahren ist es wie bei den meisten Dingen im Leben, man muss ständig dazulernen, die Fahrzeuge werden immer besser, man muss diese Dinge zu nutzen wissen. So geht man mit der Zeit und bleibt nicht stehen.

    OK, ich muss zugeben dass ich oft (auch) nicht blinke. Dies aber i.d.R. aus Faulheit wenn niemand da ist den es Interessieren könnte (sprich z.B. mitten in der Nacht wenn sonst keiner Unterwegs ist).

    Was man aber leider auch sehr oft sieht sind die Alibi-Blinker: am besten zuerst voll in die Eisen und dann abbiegen, im letzten Moment wird dann noch schnell der Blinker gesetzt wenn eigentlich schon so gut wie abgebogen ist. Oft könnte man meinen dass der Blinker eher so nebenbei gesetzt wird wenn man beim drehen des Lenkrades gerade zufällig am Blinkerhebel vorbeikommt^^

    Zum Glück nicht allzu oft sieht man auch die extremen Frühblinker: 2km vorher wird der Blinker gesetzt, egal wie viele abbiegungen noch kommen; das ganze dann auch gerne mal in Kombination mit nem Nachträglichen Dauerblinken da der Blinker nicht (automatisch) zurück gesetzt wird.

  • Wenn vor mir jemand abbiegt oder anhält, ohne zu blinken, hupe ich ihn oder sie kräftig an, in der Hoffnung, dass er oder sie beim nächsten Mal blinkt. Meist ernte ich dafür vollkommen verständnislose Blicke oder einen "Vogel". Also fehlt den meisten jegliches Gefühl für richtiges Verhalten im Straßenverkehr.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Also große Märchen habe ich glaube ich nicht erzählt bekommen, da mein Fahrlehrer auch Motorrad fährt,

    auch wenn er mich in den Fahrstunden mit dem Auto "verfolgt" hat.

    Ich hatte auch den entscheidenden Vorteil, dass ich in der Fahrschule schon eine MT07 gefahren bin,

    mich also nicht groß umgewöhnen musste, was ABS usw. angeht.

    Was ich mir mittlerweile angewöhnt habe ist, nicht in der Mitte meiner Fahrbahn zu fahren, weil dort meist der ganze Mist liegen bleibt,

    sondern bin meist auf der linken Seite meiner Fahrbahn unterwegs.

    Und bei Einmündungen mache ich meist einen kleinen Bogen, auch wenn derjenige, der dort raus will angehalten hat.

    Man kann ja nie wissen, ob er sichs wieder anders überlegt. Wäre nicht das erste mal, dass mich jemand fast über den Haufen fährt,

    weil er nicht richtig guckt.

    Und eine wichtige Sache, von der ich mir wünsche sie wäre in der Fahrschule erwähnt worden:

    der richtige Reifendruck

    Bin bevor ich mir meine MT geholt habe eine alte 125er gefahren und da ist mir bei ca. 80 km/h berg runter das Ventil vom Hinterrad abgerissen,

    weil der Reifen nicht genug Luft hatte.

    Habe mir bei der Aktion den linken Schuh seitlich fast durchgescheuert und kann mich nur bei all meinen Schutzengeln bedanken, dass kein Gegenverkehr kam.

    Keine Ahnung ob das bei tubeless Reifen genauso enden kann, aber seitdem achte ich da sehr penibel drauf.

    Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm.

    Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen.

    Die Hummel weiß das nicht und fliegt einfach. :grimasse

  • Bei mir geht das Blinken ganz automatisch ohne darüber groß nachzudenken. Ich blinke auch aus Eigenschutz, auch recht frühzeitig dass mich von hinten keiner abräumt.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • der richtige Reifendruck

    Bin bevor ich mir meine MT geholt habe eine alte 125er gefahren und da ist mir bei ca. 80 km/h berg runter das Ventil vom Hinterrad abgerissen,

    weil der Reifen nicht genug Luft hatte.

    Habe mir bei der Aktion den linken Schuh seitlich fast durchgescheuert und kann mich nur bei all meinen Schutzengeln bedanken, dass kein Gegenverkehr kam.

    Keine Ahnung ob das bei tubeless Reifen genauso enden kann, aber seitdem achte ich da sehr penibel drauf.

    bei Vorliebe zu geringem Luftdruck empfehle ich Reifenhalter, da bleibt auch bei 0,3bar alles da wo es hingehört. ;-).

    Was mehr als 215kg (ohne Koffer) wiegt, wäre besser ein Auto geworden.

  • ich blinke selten, habe es mir eher abgewöhnt, außer an exponierten Stellen wie beim links abbiegen auf der Abbiegespur wenn ich Angst habe, es räumt mich einer von hinten ab. Warum? Weil ich schon öfters den Blinker nicht zurückstellte bzw. trotz drücken das Ding weiter blinkte. Da ist es mir leider schon öfters passiert, daß jemand aus einer Ausfahrt kommt und meinte, ah, der will hier rein und einfach rausfuhr. Ich wollte aber geradeaus, hatte aber den Blinker noch an...

    Aber das ist ja ein "Offenbarungseid"! Denn du gibst ja somit offen zu, dass du charakterlich (fehlende Konzentration bzw Fokussierung, den Blinker wieder auszuschalten) nicht in der Lage bist, ein Motorrad so durch den Straßenverkehr zu bewegen, wie es der Gesetzgeber vorschreibt. Und schiebst es dann noch zu 50% auf den Blinker, der "trotz drücken ... weiter blinkte". Drücken kann man lernen, defekte Teile (?) kann man austauschen. Wenn man nicht bereit ist zu lernen und/oder sein Bike in Schuss zu halten, sollte man vielleicht generell kein Motorrad "halten". Sorry, you made my day!

    Einmal editiert, zuletzt von FrankMucTR07 (1. September 2018 um 10:21)

  • Alternativ gibt es ja auch so automatische Rückstelldinger zum Nachrüsten - vielleicht ne Überlegung wert.

    Gibt eben manchmal Dinge, die man trotz Übung häufiger vergisst. Ich nehme seit 16 Jahren morgens Tabletten und schaffe es immer noch, die manchmal zu vergessen. Stolz bin ich dadrauf auch nicht...

  • Bei der 07 sind die Blinkerkontrolleuchten standardmäßig auch (zu?) weit aus dem normalen Blickfeld. War auch ein Grund warum ich die Tachoeinheit nach oben verlegt habe. So sehe ich peripher bei Blick auf die Straße unten noch was Grünes blinken.

  • Zu den ganzen nationalen Bestimmungen kommen dann auch noch die ausländischen Gesetze bei Auslandsfahrten dazu. In manchen Ländern müssen Motorradfahrer ein Warndreieck, Lampenset usw. mitführen. Die österreichische Seite gibt da eine gute Übersicht:

    Selbst bei diesen Dingen kann man sich nicht auf das Gelernte von der Fahrschule verlassen, da sich die Gesetze ständig ändern.

    Auch hier muss man sich im Bedarfsfall immer neu informieren.

    https://www.oeamtc.at/thema/reisepla…europa-16183508

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n