Conti road attack 3 oder Michelin Road 5

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  • Hallo Kurvensucher ,

    vielen Dank für Deine ausführliche Schilderung! Da kann man diverse Infos rausziehen, welche sicherlich für viele interessant sein dürften. Davon lebt ein Forum (natürlich sind es subjektive Empfindungen, jedoch bezogen auf zwei unterschiedliche Moppeds, was natürlich ich mal richtig gut finde). Weiter so :daumen-hoch !

    Wünsche Dir noch einen schönen Tag.

  • wenn man das vom Kurvensucher liest (sehr gut geschrieben!), kommt man sich doch wie ein blutiger Anfänger vor, der es nie lernen wird.... ich merke noch nicht mal einen Unterschied zwischen warmen und kalten Reifen....zumindest nicht bewußt. Puh noch sehr viel Luft nach oben....

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Einen Nachtrag noch:

    Wenn man einmal vorraussetzt, dass sich auch andere Reifen auf der GT und der XSR/MT zumindest vergleichbar verhalten, könnte noch der Pirelli Angel GT interessant sein. Den hatte ich als Erstausrüstung auf meiner GT, allerdings nie auf den Yamahas. Der GT war anfangs vom Fahrverhalten und vom Grip her dem Road 5 recht ähnlich, insgesamt also auch ein Top-Gummi, das auch bei sportlicher Gangart prima und verlässlich mitspielt.

    Leider hat er aber auf der Superduke GT sehr früh die Flanken abgebaut, sodass der Reifen schon bald eine immer spitzere, dachförmige Kontour bekam. Die führte schon nach etwas über 2000km zu einem zunehmend kippeligen, nervösen Fahrverhalten mit starker Tendenz zum "Reinfallen" in die Kurven, das für einigermaßen saubere Linien immer mehr Korrekturen und damit auch Konzentration brauchte.

    Nach nicht einmal 2800km, die am Ende wirklich nicht mehr lustig waren, musste der Reifen ohnehin runter, weil die Reifenflanken fast kein Profil mehr hatten, obwohl in der Mitte noch für mindestens weitere 1-2000km Luft gewesen wäre. Ob das nun eher an unserer recht flotten Fahrweise, an der sehr kurvigen Gegend hier, der heftigen GT oder am Ende doch am Reifen selbst lag, sei einmal dahingestellt - vermutlich spielte da alles zusammen.

    Fakt ist aber auch, dass die 3 anderen Reifen (MR5, CRA3, DRS3) dem PAGT zumindest diesbezüglich weit überlegen waren, denn die haben auf allen 3 Moppeds, also auch auf der GT, mindestens 4500, meist aber so um die 5000, der DRS3 sogar teils über 6000 Kilometer gehalten. Bei durchschnittlicheren Verhältnissen (normale Fahrweise mit weniger heftiger Längsdynamik, mehr Geraden zwischen den Kurven, weniger krasses Drehmoment) ist aber auch der PAGT sicher ein richtig guter Reifen.

  • Hey Kurvensucher ,

    besten Dank für Dein neuerliches Input :daumen-hoch - und daß Du meinen Kommentar wörtlich genommen hast :);):) . Sehr schön beschrieben.

    Es dürfen hier sehr gerne weitere ErFAHRungen gepostet werden :nicken ...

    Schönen Tag noch.

  • .... ich merke noch nicht mal einen Unterschied zwischen warmen und kalten Reifen....

    Ich auch nicht, zumindest nicht viel und schon gar nicht beim ganz normalen Spazierenfahren.

    Wenn man aber mal deutlich flotter unterwegs ist und dabei z.B. regelmäßig relativ spät und mit hoher Bremskraft vorn und hinten in Kurven reinzubremst, dann merkt man deutlich, wie das dabei stark entlastete Hinterrad zunächst etwas unruhig wird und dann bei noch höherem Bremsdruck immer wieder kurz wegzuckt, bevor das ABS eingreift. Mit warmen und vor allem kälteempfindlichen Reifen passiert das viel früher, also bei viel niedrigeren Bremsverzögerungen.

    Bei derartiger Gangart spürt man, zumindest mit etwas mehr Erfahrung und wenn man mal gezielt darauf achtet, auch beim harten Herausbeschleunigen, wie das Hinterrad beim Gasgeben in größeren Schräglagen zunächst nicht mehr ganz sauber in der Spur läuft ("schmiert") und man den Kurvenradius ein bisschen nach außen korrigieren muss. Dieses leichte Wegschmieren und aus der präzisen Spur laufen tritt bei kalten Reifen meist deutlich früher, also schon bei wenig Gas auf, bleibt aber meist völlig harmlos.

    Übel wird es erst, wenn so ein Reifen bei noch mehr Gas, also deutlicher Überbeanspruchung nicht sanft und eher gutmütig wegschmiert, sondern hart, unvermittelt und schlecht kontrollierbar auskeilt. Moderne Reifen bleiben aber selbst im kalten Zustand und sogar Regen im Grenzbereich meist noch einigermaßen gut kontrollierbar, warm dagegen haben sie allesamt einen schön weichen Übergangsbereich. Da geht dieses Schmieren verhältnismäßig gleichmäßig ins Rutschen über, sodass man mit dem warmem Reifen sogar kontrolliert ein bisschen aus der Kurve heraus driften kann.

    Wenn man übrigens eine Traktionskontrolle wie in meiner GT hat, liefert einem das zugehörige Warnlämpchen weitere Hinweise über den Reifen und hilft im Zweifel sogar, einen Sturz zu vermeiden. Bei wamen Reifen muss man schon sehr brutal angasen, bis mal das Lämpchen blinkt, weil die Elektronik ein beginnendes Durchdrehen des Hinterrades detektiert. Bei kalten Reifen passiert das viel früher, vor allem, wenn der Reifen kälteempfindlich ist. Das fühlt sich dann so an, als ob beim Beschleunigen in Schräglage für einen Moment kein Sprit kommt - der Motor zieht einfach nicht wie sonst.

    Richtig hilfreich ist so eine Traktionskontrolle z.B. dann, wenn man einen dieser eckig abreißenden Reifen kalt beim Beschleunigen überbeansprucht, egal ob aus Blödheit oder wegen rutschiger Fahrbahn. Dann zuckt zwar das hintere Rad auch erstmal ordentlich weg, aber die Elektronik fängt es auch sofort wieder ein, indem sie blitzschnell den Schub verringert. Und alles ist wieder gut, noch bevor der Adrenalinschub in den Adern angekommen ist.

    Die XSR700 hat bekanntlich keine TC, zusammen mit ihrem im kalten Zustand etwas zickigen Erstausrüstungsreifen (Pirelli Phantom) führte das dazu, dass ein Bekannter keine 20m von unserer Hauseinfahrt entfernt beim beherzten Beschleunigen unter Nachbars Wohnmobil gerutscht ist. Vielleicht hätte er die Karre beim Wegrutschen noch einfangen können, wenn er uns nicht beim Wegfahren mit einer Hand gewunken hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette - immerhin ist bis auf ein paar Kratzer an der XSR nichts passiert.

  • Kurvensucher: danke für den klasse-Bericht! fundiert und verständlich geschrieben. Beim letzten Absatz hab ich aber, man verzeihe mir, etwas grinsen müssen, weil mir solche Dinge auch schon passiert ist: bissle cool sein, Gas geben (z.B. auch auf Schotter oder Gras) und zack liegt man auf der Fresse und nix mit ober-cool.

    Ich versuche eine mööglichst "saubere" Linie zu fahren und alles mit Gas zu steuern, Bremse daher fast nie in die Kurve, aber ziehe mit Gas gerne raus - meistens fehlt dann die Leistung/Drehzahl, damit der Reifen sagen würde: ich übernehme keine Haftung... muß zugeben, mein Reifen soll auch lange halten...

    Aber so langsam bekäme ich auch Lust mit Leute wie Dir mitzufahren und die Theorie mal in der Praxis zu erleben. Du kennst ja mein Jagdrevier....

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • apropos, habe noch die Original Michelin 2CT drauf, hinten 5, vorne 3,5mm mit 5700km, bin soweit zufrieden, aber wie sind die im Vergleich?

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  • Meinten Sie: Michelin Pilot Road 4? :kaffeemuede

    Die sind halt die Vorgänger vom Road 5, also das Gleiche in fast so gut. 2CT ist nur Marketing-Geblubber, das ungefähr so viel heißt wie "schwarz".

    Ansonsten: Mag ja sein, dass ich mir Sachen einbilde, aber ich merk bei aktuellen Temperaturen auf dem Weg zur Arbeit durchaus, dass Reifen und Straße halt eher kalt sind. Auch ohne krassen Fahrstil, einfach in der Stadt bei jedem Abbiegen ...

    Dank neuer Richtlinien wurde dieser Inhalt in meinen Bastelfred verbannt ... :kasper

  • Den M2CT kenne ich nur von unserer kleinen (125er) Duke, aber nicht von der XSR/MT, ist aber schon ein Weilchen her. In meiner Erinnerung war er auf der Duke im Trockenen sehr gut, das heißt sehr viel Grip, sehr neutral, sehr schönes und direktes Einlenken, wenig Aufstellmoment beim Bremsen. Im Nassen war er zwar viel besser als die Originalbereifung (keine Kunst, das war irgend so ein Billig-Hartgummi aus Indien), aber sicher nicht so erschreckend gut wie die ganz neuen Reifen mit hohem Silica-Anteil. Zum Verschleiß kann man eigentlich nichts Vernünftiges sagen, so eine 125er mit ihren paar Newtonmeterchen fordert den Reifen einfach nie, und dann hält er halt auch lange.

  • ja sch... erst bei 360° ist der Kreis geschlossen. Sorry Leute, das "Pilot Road 4" habe ich übersehen, war genau hinter der Schwinge und nachdem da Michelin 2CT stand dachte ich, haja, so heißt der halt.

    Finde den Reifen auch "neutral", komme gut klar damit. Mal sehen wie lange der noch hält.

    Wie ist denn der richtige Luftdruck dafür?

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  • Wie gesagt ... 2CT bedeutet eigentlich nichts mehr. Ist lediglich die Marketingbezeichnung für die Tatsache, dass nicht nur eine homogene Mischung für den ganzen Reifen benutzt wird. Das haben wohl so ziemlich alle modernen Reifen inzwischen.

    Zitat

    MICHELIN 2CT - Zwei-Komponenten-Technologie

    Erfolgreiche Verbindung zweier Gegensätze: Hohe Verschleißfestigkeit in der Reifenmitte, besserer Grip auf den Seiten der Laufleistung

    Luftdruck liegt für die MT bei 2,25/2,55. Tracer sollte ähnlich sein, aber da Yamaha die Webseite kürzlich umgestrickt hat und ich grad nix finde, kann ich nicht so schnell für dich in deinem Handbuch nachschauen,wie erwartet .. ;)

    Dank neuer Richtlinien wurde dieser Inhalt in meinen Bastelfred verbannt ... :kasper

  • ...Du versuchst es immer wieder, gell?

    Aber jetzt wo endlich raus ist, dass Du den Pilot Road 4 meinst: Meine Frau hat auf Ihrer MT-09 nun den Wechsel von 4 auf 5 hinter sich gebracht.

    Der Vierer hat sehr lange gehalten, rund 10 tkm, quasi von Inspektion zu Inspektion. Sie hat den Vierer gemocht, keine Rutscher und gute Nassfahreigenschaften bei angenehmer Haltbarkeit. Danach sucht sie ihre Reifen aus. Deswegen hat sie sich nun für den Road 5 entschieden und ist gleichermassen zufrieden.

    Bzgl. Luftdruck würde ich bei rund v/h 2,25/2,5 beginnen. Bei Auffälligkeiten wie Überhitzen den Luftdruck leicht erhöhen.

  • Mein Post bezog sich übrigens nicht auf den Pilot Road, sondern auf den ersten Pilot Power mit 2CT-Technik, den Nachfolger des ursprünglichen Pilot Power (also ohne 2CT). Im Gegensatz zu den touristischeren Pilot Road von Michelin war das ein (gemäßigter) Sportreifen, der anfangs mit nur einer Laufflächenmischung über den gesamten Umfang auskommen musste und erst in den späteren Auffrischungen die 2CT-Compound-Technik bekam.

  • Ich merke das mein Conti RA3 leicht kippelig wenn der Reifen kalt ist. Und bei 2,2 hatte ich zumindest auf der Tracer das Gefühl dass mit das Vorderrad einklappt was bei 2,5 vorne definitiv weg ist. Hinten werde ich mal von 2,9 auf 2,6 runter gehen. Geht alles sehr im kalten Zustand dank Luftpumpe zuhause.

  • ....sondern auf den ersten Pilot Power mit 2CT-Technik, den Nachfolger des ursprünglichen Pilot Power (also ohne 2CT)....

    ... der auf der schweren (ca. 280kg), wuchtigen (150Nm/3,5k 1/min) MT01 auf der Kante dann zu weich war (schmierte schneller), da war ohne CT stabiler... aber auch nach 3,5 tkm vorne inner Flanke glatt... für ne Tour kam da schon der 1. Roadsmart drauf, der auch schon gut mithielt... wem nach Abenteuer ist, der teste mal nen Sorcher aufner 12er Sporty im Regen... eigentlich unglaublich, das es sowas heute noch gibt, entspannt es den Blick auf die Reifenperformance für 07er und Co.sehr ... und erklärt auch die Schrägperformance mancher Hipsterharlisti, wobei es auch da 10" Over, Autoreifen im Starrahmen-Kandidaten gibt, die jenseits der Physik rumschraddeln, aber die sind schon rar...

    Tracer 700 17- , XL1200N (Modi.) 11- , FXDB 1584 (Modi.) 09- , MT01 RP18 (Modi.) 07-09, FZS1000S RN06 04-07, FJ1200 1XJ (st. modi.) 95-14, XJ600 51J (Modi.)90-95