Wandernder Druckpunkt der Vorderradbremse

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Hm, an der Bremsflüssigkeit wird bei einem 2018er Modell sicher nichts fehlen. So schnell altert die nicht.

    Wenn du Glück hast, ist Luft im System, die mit dem erneuern der Bremsflüssigkeit dann raus ist.

    Mir gefallen solche Tauschaktionen nicht, weil sie eine Pseudo-Reparatur ohne wirklichen Plan und ohne jegliche Fehlersuche darstellen. Es wird nicht nach der Ursache geforscht. Eine wirkliche Sicherheit bringt der Wechsel der Flüssigkeit auch nicht, denn wenn ich es richtig lese, funktioniert ja aktuell wieder alles. Somit werden maximal 2 Faktoren (die Flüssigkeit selbst und Luft im System) ausgeschlossen, ohne auch nur die geringste Sicherheit zu haben das es daran lag. Ersteres kann ich mir bei einem Modell 2018 gar nicht vorstellen, zweiteres wäre mit Entlüften erledigt, wobei man dabei dann noch feststellen könnte ob wirklich Luft im System war.

  • Hm, an der Bremsflüssigkeit wird bei einem 2018er Modell sicher nichts fehlen. So schnell altert die nicht.

    Wenn du Glück hast, ist Luft im System, die mit dem erneuern der Bremsflüssigkeit dann raus ist.

    Mir gefallen solche Tauschaktionen nicht, weil sie eine Pseudo-Reparatur ohne wirklichen Plan und ohne jegliche Fehlersuche darstellen. Es wird nicht nach der Ursache geforscht. Eine wirkliche Sicherheit bringt der Wechsel der Flüssigkeit auch nicht, denn wenn ich es richtig lese, funktioniert ja aktuell wieder alles. Somit werden maximal 2 Faktoren (die Flüssigkeit selbst und Luft im System) ausgeschlossen, ohne auch nur die geringste Sicherheit zu haben das es daran lag. Ersteres kann ich mir bei einem Modell 2018 gar nicht vorstellen, zweiteres wäre mit Entlüften erledigt, wobei man dabei dann noch feststellen könnte ob wirklich Luft im System war.

    Es wurde schon nach einer offensichtlichen Leckage gesucht, aber da da war eben nichts zu sehen. Der AGB ist auch fast randvoll gefüllt, also was will man jetzt noch machen? Ich fühle mich ja auch nicht wohl dabei, aber ich weiß sonst auch nichts mehr.

  • Bremsflüssigkeit ist stark hygroskopisch, sie altert unter anderem durch Wasserdampf-Diffusion an den Dichtungen der Bremssättel bzw. Bremspumpen, aber auch durch die Druckausgleichsöffnung im Vorratsbehälter kann über die Luftfeuchtigkeit aufgenommen werden.

    Es schadet also nicht, auch zwischen den Inspektionen mal die Bremsflüssigkeit auf ihren Wassergehalt überprüfen. ....

    Ich möchte das unterstreichen und informieren:

    März / Mai habe ich die Bremsfl. gewechselt. Vorige Woche hatte ich Pickerl (TÜV ähnlich) und extra gebeten - wir kennen uns schon lange - die BFL zu prüfen. Sie war bereits unter Siedepunkt 190°C gefallen. Ich werde wie bei den früheren Gurken auch bei dieser fast neuen standardmäßig alle Jahre tauschen.

    Genussfahrer
    Der Maschinenmann und sein Rollgefährt.
    Auf zwei Rädern bleibt man jung. (Inschrift meiner Fahrradklingel)

  • Hier wäre es erst mal interessant zu wissen. War die Bremsflüssigkeit neu, in einem Luftdicht verschlossenen Gebinde, sprich ohne bereits eingedrungene Flüssigkeit? Denn Bremsflüssigkeit altert auch im Behältnis. Außerdem haben unterschiedliche DOT unterschiedliche Siedepunkte.

  • Die ganze Diskussion ist müssig wenn man den Ursprungspost dieses Thread genau betrachtet. Die Maschine ist ca. ein halbes Jahr alt. Wie soll da alte Bremsflüssigkeit drin sein? Oder wird die erst bei Auslieferung eingefüllt? Selbst dann dürfte ein Händler genug davon verbrauchen, dass sie nicht überaltert. Ohne eine gravierende Undichtigkeit im System würde die Bremsflüssigkeit auch nicht so schnell altern, dass es relevant würde. Also wird, oder war wohl Luft drin.

    Samstag weiß Christian wohl mehr und wir vielleicht auch.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Ja, dessen Post hatte auch keinen Bezug zur Realität. Wenn man alle 6 Monate Bremsflüssigkeit wechseln müsste, ohne in der Zeit 20.000 Km zu fahren, hätten wir halbjährige Inspektionsintervalle.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Aber ich würde dann verstehen, warum mein Händler die Plörre alle 220 Tage wechseln will.

    So steht es tatsächlich im Servicebericht.

    KTM-HÄNDLER. Ein sehr schlechter.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

  • ber ich würde dann verstehen, warum mein Händler die Plörre alle 220 Tage wechseln will.

    So steht es tatsächlich im Servicebericht.

    Er meint es halt gut mit dir und mit seinem Umsatz. :ablachen

    Aber du warst ja auch ständig auf der Renne. Da werden die Bremsen halt stärker beansprucht wie bei normal Betrieb. Wenn du die ständig ausglühst oder extrem viel Kilometer abreißt sprich ja auch nix dagegen außer der Belege auch die "Plörre" zu wechseln.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • 1. Der Händler weiß nichts von der Renne.

    2. Die Plörre hab ich direkt vor ihm gewechselt. Er hat sie ohne zu fragen nochmals gewechselt, oh e zu wissen, was ich bereits gemacht habe.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

    • Offizieller Beitrag

    DirkV du machst immernoch den Fehler eine überalterte Bremsflüssigkeit (= hat zu viel Wasser gezogen) mit der vergangenen Zeit gleichzusetzen. So ein Alterungsprozess kann auch schneller ablaufen, wenn die Bremsflüssigkeit mehr Zugang zu Wasser als sonst hat. Genauso wie bspw. Stähle und Kunststoffe bei höheren Temperaturen schneller altern.

    Und vor allem bei Befüllung der Bremse durch den Händler weiß man dann garnicht mehr, was für Zeug der da reinkippt. Kommt auch gerne mal aus dem Fässchen, das seit Wochen oder Monaten offen ist. Oder der Azubi hat den Deckel offen gelassen übers Wochenende, dann kannste den Eimer schon in den Ganges kippen.

  • DirkV du machst immernoch den Fehler eine überalterte Bremsflüssigkeit (= hat zu viel Wasser gezogen) mit der vergangenen Zeit gleichzusetzen. So ein Alterungsprozess kann auch schneller ablaufen, wenn die Bremsflüssigkeit mehr Zugang zu Wasser als sonst hat. Genauso wie bspw. Stähle und Kunststoffe bei höheren Temperaturen schneller altern.

    Ich dachte wir reden hier von einem halben Jahr und normaler Benutzung?

    Die von dir aufgeführten Aspekte stelle ich nicht in Frage. Wo ist der Fehler?

    Gruß Dirk

    PS: Ich weiß nicht wie das Motorrad zum Händler kommt. Ohne Benzin, Öl, Bremsflüssigkeit und Batterie? Also vollkommen trocken, oder wird u.a. die Bremsflüssigkeit erst beim Händler eingefüllt? Das Yamaha da alte Suppe rein kippt glaube ich nicht.

    In Continental we trust :rocker

    Einmal editiert, zuletzt von DirkV (18. September 2018 um 22:30)

  • Man kann Motorräder mit Bremsflüssigkeit verschicken, auch international, deswegen würde ich davon ausgehen, dass das in der Fabrik gemacht wird. Da können die dann große teure Maschinen verwenden, die das ganz schnell machen.

    Wenn wir ein Bremssystem runterbrechen, ist das eigentlich gar nicht so kompliziert:

    • Geberzylinder (Bremspumpe am Lenker)
    • Ausgleichsbehälter
    • Leitungen
    • Bremsflüssigkeit
    • Nehmerzylinder (Bremspumpen)
    • Beläge
    • Scheiben

    Das sind die möglichen Fehlerquellen, mehr gibt es nicht. Erster Schritt sollte sein, alles mechanisch zu überprüfen. Also mal dran wackeln und/oder ab- und wieder dranschrauben und nach WHB auf Maßhaltigkeit überprüfen. Bremsflüssigkeit halte ich für sehr unwahrscheinlich bei nem halben Jahr. Habe zwar schon bei meinem eigenen jährlichen Wechsel im Vorher/Nachher Vergleich Unterschiede gemerkt, aber schlecht war die Bremse vorher nicht. Und ja, sie altert mit Benutzung, aber auf der Straße muss man schon extrem wilde Sachen machen, um nach einem Jahr die Bremsflüssigkeit soweit zu haben, dass sie häufig Probleme gemacht. Druckpunkt weicher, mehr Fading bei extremer Gangart, ok, aber nicht so wie beschrieben.

    Würde beim Threadersteller jetzt mal anfangen bei Geber- und Nehmerzylinder zu schauen. Wenn der Geberzylinder Luft zieht, sieht's blöd aus. Sehr ungewöhnlich, kann aber passieren.

    Für die allgemeine Schwammigkeit der Bremse (Beschreibung hombacher) würde ich gerade am ehesten nochmal bei den Scheiben(+Belägen) suchen. Die Floater scheinen mir doch recht hart und die Bremse schleift gefühlt insgesamt was viel. Floater mal gegen welche tauschen, die dann wirklich klackern und die Bleche hinten an den Belägen rausschmeißen wäre eine Variante. Wenn das nichts bringt, Bremszangen und Bremspumpe. Wobei die halt überall verbaut werden bei Yamaha, das ist schon merkwürdig.

  • Man kann Motorräder mit Bremsflüssigkeit verschicken, auch international, deswegen würde ich davon ausgehen, dass das in der Fabrik gemacht wird. Da können die dann große teure Maschinen verwenden, die das ganz schnell machen.

    Wenn wir ein Bremssystem runterbrechen, ist das eigentlich gar nicht so kompliziert:

    • Geberzylinder (Bremspumpe am Lenker)
    • Ausgleichsbehälter
    • Leitungen
    • Bremsflüssigkeit
    • Nehmerzylinder (Bremspumpen)
    • Beläge
    • Scheiben

    Das sind die möglichen Fehlerquellen, mehr gibt es nicht. Erster Schritt sollte sein, alles mechanisch zu überprüfen. Also mal dran wackeln und/oder ab- und wieder dranschrauben und nach WHB auf Maßhaltigkeit überprüfen. Bremsflüssigkeit halte ich für sehr unwahrscheinlich bei nem halben Jahr. Habe zwar schon bei meinem eigenen jährlichen Wechsel im Vorher/Nachher Vergleich Unterschiede gemerkt, aber schlecht war die Bremse vorher nicht. Und ja, sie altert mit Benutzung, aber auf der Straße muss man schon extrem wilde Sachen machen, um nach einem Jahr die Bremsflüssigkeit soweit zu haben, dass sie häufig Probleme gemacht. Druckpunkt weicher, mehr Fading bei extremer Gangart, ok, aber nicht so wie beschrieben.

    Würde beim Threadersteller jetzt mal anfangen bei Geber- und Nehmerzylinder zu schauen. Wenn der Geberzylinder Luft zieht, sieht's blöd aus. Sehr ungewöhnlich, kann aber passieren.

    Für die allgemeine Schwammigkeit der Bremse (Beschreibung hombacher) würde ich gerade am ehesten nochmal bei den Scheiben(+Belägen) suchen. Die Floater scheinen mir doch recht hart und die Bremse schleift gefühlt insgesamt was viel. Floater mal gegen welche tauschen, die dann wirklich klackern und die Bleche hinten an den Belägen rausschmeißen wäre eine Variante. Wenn das nichts bringt, Bremszangen und Bremspumpe. Wobei die halt überall verbaut werden bei Yamaha, das ist schon merkwürdig.

    Eine Leckage ist nicht festzustellen. Wie kann man kontrollieren ob das System Luft zieht? Da kann man ja auch nur entlüften und dann wieder den Druckpunkt beobachten.

  • Eine Leckage ist nicht festzustellen. Wie kann man kontrollieren ob das System Luft zieht? Da kann man ja auch nur entlüften und dann wieder den Druckpunkt beobachten.


    ...ja.

    Bzw. durch das Entlüften muss sich ein Druckpunkt einstellen. Der mag bei der MT jetzt nicht stahlhart sein, aber es wird einer da sein.

    Von alleine wird das System aber keine Luft ziehen wollen, herrscht ja kein Unterdruck. Benutzt Du aber nun die Bremse und es hätte die Möglichkeit Luft zu ziehen, dann merkst Du wie der Druckpunkt wandert, meist so arg, dass der Druckpunkt quasi verschwindet. Entlüftest Du dann wieder, sähest Du die eingesperrte Luft.

    Nur das wird es bei Dir in der Form nicht sein. Denn zähle auf, was hast Du seit dem Kauf und Übernahme der Maschine gemacht?

    Anderer Lenker? Da gäbe es die Möglichkeit, dass durch hängen lassen der Armatur das Luftpolster in Richtung Geberzylinder zeigte und Du artig die Armatur betätigt hast. Hast Du das nicht gemacht, dann entfällt das schonmal. Wäre noch die Möglichkeit der stark überdrehten Armatur oder des Lenkers, Luftpolster am Zylinder, und Du hast gepumpt.

    Andere Hebel? Siehe meinen Hinweis von der ersten Seite, freies Spiel zwischen Hebel und Nehmerzylinder muss nach dem Einbau vorhanden sein. Andernfalls betätigst Du quasi permanent die Bremse und sie überhitzt. Oder der andere Fall, die Rücklaufbohrung beim Loslassen des Bremshebels wird nicht frei und Du pumpst Regelrecht das System auf. Effekt wie zuvor beschrieben.

    Und das nach wie vor wahrscheinlichste, der Druckpunkt bei der MT wandert nunmal, und mit anderen Hebeln (die Frage danach hast Du vorne schon nicht beantwortet) kommt dieser eben dramatisch dem Lenker nahe. Wie geschrieben, Zubehörteil mit starker Kröpfung oder Einstellung nahe zum Lenker und schon scheint es Dir, dass Du den Hebel ganz durchziehen kannst. Das wird vermutlich schon nach zwei, drei stärkeren Bremsungen der Fall sein. Dieser Effekt ist um so stärker, wenn Du stehst. Bei der Fahrt kämst Du vor dem Überschlag gar nicht so weit, da die Beläge vorher schon schleifen und verzögern.

    Rädertausch/neue Reifen? Beliebt ist das Bremse ziehen, wenn keine Räder drin sind. Der Flüssigkeitspiegel kann dabei unter die Einlassbohrung des Geberzylinders sinken. Wer hat Dir die neuen Reifen besorgt?

    Lass Dir die Bremsflüssigkeit tauschen und gib' bei Gelegenheit auch Antwort zu den obigen Fragen. Ansonsten geht das kollektive Raten und Raten hier weiter.

    Gruss

    hombacher

  • Ja ich hab einen anderen Lenker angebaut, ABM 0229. Die Armaturen waren zwischen dem Tausch gut nach unten gehangen, das könnte also eine schlechte Idee gewesen sein.

    Andere Hebel kommen ebenso zum Einsatz und zwar die ABM Synto. Zumindest habe ich mit der BH22 laut ABE die richtige Variante bestellt. Die Hebel bin ich vor Auftreten des Problems bereits 3 Monate gefahren. Sollte also passen?

    Die Position "2" von 6 ist eingestellt, also relativ nahe am Griff. Weiter weg geht leider schlecht, sonst komme ich schlecht ran...

    Und:

    Ja, am Tag davor wurden die Räder getauscht. Hab es in einer eigentlich recht bewerteten Werkstatt machen lassen, bestellt hab ich über mopedreifen.de. Ich fühle der Werkstatt mal auf den Zahn.

    Edit:

    Laut Werkstatt wurden zum Radeinbau die Beläge zurückgedrückt. Das Bremssystem wurde dazu nicht geöffnet. Er meinte evtl. war schon ein Lufteinschluss im Sattel der dadurch mobilisiert wurde. Er hat mir angeboten schon heute das System zu Entlüften, bzw. die Bremsflüssigkeit zu tauschen.

    Gruß,

    Christian

    Einmal editiert, zuletzt von Christian (19. September 2018 um 11:10)