Wandernder Druckpunkt der Vorderradbremse

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  • Hallo zusammen,

    hatte jemand schon das Problem eines wandernden Druckpunkts an der Vorderradbremse?

    Habe die MT gestern bergauf für 2 Minuten abgestellt, danach umgedreht und bergab gefahren. Beim Bremsen war der Druckpunkt fast weg, ich konnte den Hebel recht mühelos bis zum Griff durchziehen.

    Ich würde hier Luft im System vermuten. Der AGB ist jedenfalls ziemlich randvoll gefüllt...

    Gruß,

    Christian

  • -Luft im System

    -Bremsflüssigkeit zu alt

    -jemand hat die Bremsbeläge auseinandergedrückt

    Das erste wäre möglich, vielleicht ist irgendwas undicht

    Das zweite kann nicht sein bei einer 2018er MT

    Das dritte ist bei 2 min abgestellt eher unwarscheinlich

    Ich würde versuchen den Fehler zu reproduzieren und wenn das möglich ist, schnell den Händler aufsuchen

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Durch große thermische Einwirkung kann es dazu auch kommen, wird hier aber nicht der Fall sein.

    Zur Erklärung: Wenn ich einen Turn auf der Rennstrecke beende, kann ich im Fahrerlager teilweise sehr einfach den Bremshebel an den Lenker ziehen.

    Durch das Nach wie Vor starke bremsen erhitzen sich Beläge, Scheibe und alles drumherum, werden aber beim Rausfahren nicht mehr richtig gekühlt.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

  • Um auf Maltes Beitrag zurück zukommen. Du bist aber nicht im hohen Gang bergab gefahren und hast ständig gebremst? Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich bin letztens hinter einem Benz den Großglockner runter, dass hat sowas von nach überhitzten Bremsen gerochen .... Der stand von oben bis unten auf der Bremse.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Um auf Maltes Beitrag zurück zukommen. Du bist aber nicht im hohen Gang bergab gefahren und hast ständig gebremst? Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich bin letztens hinter einem Benz den Großglockner runter, dass hat sowas von nach überhitzten Bremsen gerochen .... Der stand von oben bis unten auf der Bremse.

    Gruß Dirk

    Nein, Berge in dieser Dimension gibts hier in der Fränkischen Schweiz leider nicht. Bevor das Problem aufgetreten ist war ich ganz normal unterwegs ohne nennenswertes Bremsen. Bergab schalte ich vor der Kurve 1-3 Gänge runter und Bremse primär über den Motor, ansonsten nur über die Vorderradbremse, tendenziell eher kurz und scharf. Eine dauerhafte Schleiforgie kriege ich hier mit den Bergen eh nicht hin. Das müsste man schon provozieren, aber selbst dann..

  • Bremsflüssigkeit in einem dichten System zieht auch Wasser, muss sie sogar, sonst wäre schon bei geringfügiger Wasseraufnahme ein Teil Wasser getrennt von Bremsflüssigkeit drin, was fatal wäre.

    Verstehe ich nicht. Wie kommt denn bei einem "dichten System" das Wasser da rein? Außer vielleicht über die geschätzten 2ccm Luft im Ausgleichsbehälter.

    Also bei Wasserstoff ist das schon klar, weil die kleinen Atome durch die Behälterwände durch kriechen. Aber Wasser? Also findet ein Austausch mit der "Umwelt" statt, sonst wäre das nicht möglich. Wir reden hier aber von einer MT-07 mit wahrscheinlich 8 Monaten und ein paar tausend Kilometern. Das da die Bremsflüssigkeit so stark gealtert ist, dass sich die Bremse durchziehen lässt?

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

    • Offizieller Beitrag

    Verstehe ich nicht. Wie kommt denn bei einem "dichten System" das Wasser da rein? Außer vielleicht über die geschätzten 2ccm Luft im Ausgleichsbehälter.

    Also bei Wasserstoff ist das schon klar, weil die kleinen Atome durch die Behälterwände durch kriechen. Aber Wasser? Also findet ein Austausch mit der "Umwelt" statt, sonst wäre das nicht möglich. Wir reden hier aber von einer MT-07 mit wahrscheinlich 8 Monaten und ein paar tausend Kilometern. Das da die Bremsflüssigkeit so stark gealtert ist, dass sich die Bremse durchziehen lässt?

    Gruß Dirk

    kein System ist wirklich dicht, man redet hier von "technischer Dichtheit", also ein Level, bei dem die Leckage unterhalb der technisch relevanten oder gar messbaren Grenze liegt.

    Dennoch hast du über Dichtungen etc mit der Zeit Verluste oder in diesem Fall Wassereintrag, deshalb die Wechselintervalle

  • kein System ist wirklich dicht, man redet hier von "technischer Dichtheit", also ein Level, bei dem die Leckage unterhalb der technisch relevanten oder gar messbaren Grenze liegt. Dennoch hast du über Dichtungen etc mit der Zeit Wassereintrag, deshalb die Wechselintervalle

    Ich bin ja nicht auf der Brennsuppen daher geschwommen. Ist schon klar, aber die Wechselintervalle sind nicht mehrmals im Jahr oder nach nur 10.000 Km

    Also muss bei reproduzierbarem Fehler ein Defekt vorliegen.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Bremsflüssigkeit ist stark hygroskopisch, sie altert unter anderem durch Wasserdampf-Diffusion an den Dichtungen der Bremssättel bzw. Bremspumpen, aber auch durch die Druckausgleichsöffnung im Vorratsbehälter kann über die Luftfeuchtigkeit aufgenommen werden.

    Es schadet also nicht, auch zwischen den Inspektionen mal die Bremsflüssigkeit auf ihren Wassergehalt überprüfen. Das ist schnell gemacht und so einen Bremsflüssigkeitstester gibt es schon ab 5 Euro zu kaufen.

    Christian könnte allerdings auch Luft im System (gehabt?) zu haben. Wo die herkommt, sollte umgehend und sorgfältig geprüft werden. Bremsversagen ist im Ernstfall nicht nur lebensgefährlich, es ist auch überhaupt nicht lustig, wenn man z.B. flott auf eine Kurve zusticht und dann keine Bremswirkung hat.

  • Joa, bei der 700er wandert der Druckpunkt recht stark. In der originalen Konfiguration ist das nicht sehr deutlich zu spüren, weil das Bremsen insgesamt recht schwammig ist.

    Änderungen an den Komponenten, oder mal eine andere 'bremslastigere' Fahrvariation, mögen diese Schwäche aber mehr herausstellen. Nichtsdestotrotz gelten die vorab gegeben Hinweise, dass die einwandfreie Funktion der Bremsanlage gewährleistet ist, die Bremsflüssigkeit in Ordnung und das System leckagefrei.

    Immer beliebt ist der eigene Austausch von Bremshebeln, der zu Veränderungen an der Bremsanlage führen können. Fehlendes Spiel zwischen Betätiger am Hebel und dem Bremszylinder an der Armatur können bis hin zu komplettem Bremsversagen führen.

    Dann der neu erworbene Einstellbereich des Hebels, oder der Hebel ist stark gekröpft, schon bremst man sich innert weniger Ankerungen bis an den Griff heran. Hilft eigentlich nur das weiter weg verstellen.


    Wo jetzt aber der eigentliche Schwachpunkt in der Yamaha Bremsanlage steckt, das habe ich auch noch nicht abschliessend beantworten können. Der Verursacher für das Schwammige ist auf jeden Fall so einflussreich, dass ein

    - Umbau auf Stahlflexleitungen im Prinzip keine spürbare Verbesserung gebracht hat. Die originale Leitungsführung wurde beibehalten. Ein Vergleich mit anderer Leitungsführung, Y ab ABS Modul und dann jeweils direkt zu den Zangen steht noch aus.

    - andere Bremsbeläge als die Originalware bringt erheblichen Zuwachs an Bremsleistung. Jedoch bleibt das Wandern erstmal erhalten.


    Bleibt also hier für den Themenstarter, ab zum Händler, checken lassen, ist ja noch frisch das Krad,

    Gruss

    hombacher

  • Ganz schön viel Beteiligung hier, das ist natürlich sehr schön.

    Heute nachmittag nach der Arbeit gehts zum Yamaha Händler, die schauen sich das erst mal an.

    Ich werde berichten, wie die Sache gelöst werden konnte.

    Alternative Bremsbeläge werde ich mir irgendwann auch gönnen. Die originale Bremse benötigt schon relativ viel Kraftaufwand um moderat zu bremsen.

    Recht früh passiert auch nur unwesentlich mehr, wenn man stärker am Hebel zieht.

  • Samstag wird die Bremsflüssigkeit gewechselt. Ein Mechaniker hat die Maschine gefahren, er meinte wenn Luft im System war dann ist sie jetzt wohl im AGB da sich das System selbst entlüftet. Der Tausch der Flüssigkeit wird letztendlich auf meinen Wunsch gemacht, da ich mich sonst nicht sicher fühle.