Sind 75 PS ausreichend?

Zitat von ndrs!

Drossel per Gasanschlag?

Ja.

Wenn ich irgendwann mal auf 75Ps gehen sollte kommt auch definitiv ein anderer Gasgriff rein, da wo bei 48Ps Vollgas ist,

sollte meinem Gefühl nach auch Vollgas sein.

Umgreifen oder Handgelenk verrenkungen sind uncool.

Ich bin auch der Meinung, dass die 75PS mehr als ausreichend sind. Bin Selbst auch schon andere Maschinen gefahren mit mehr PS (CB650f,MT-09,XSR900) Klar der CP3 hat noch etwas mehr druck, aber bis 100km/h habe ich nicht wirklich einen unterschied gemerkt, und die Honda fand ich sogar trotz mehr PS träger als unsere MT-07.

seid mal ehrlich, wenn man mit Fahrer redet, die mehr als 100 oder 120 PS haben,und man sagt, "soviel PS?", dann sagen fast alle, "eigentlich bräuchte ich nicht soviel". Und was ich nicht brauche, will ich auch nicht zahlen: mehr Sprit, mehr Versicherung, mehr Gewicht, mehr Neupreis, mehr Verschleiß usw.

Gönne aber gerne jedem den einmal-pro-Jahr-Kick in 10 Sekunden über 200 zu fahren.

Was viele hier meiner Meinung nach beschreiben ist das surfen auf der Drehmomentwelle gepaart mit einer geilen Übersetzung. Was die Tracer definitiv hat.

Und ich sag euch eins: ich kenn jemand der fährt beruflich ne Kawa ZZR1400 mit 200 PS und selbst sagt, dass manchmal 220 PS auch geil wären.

Ich drehe meine Tracer auch gerne mal bis 8000, alles drüber macht nur noch laut und keine Leistung mehr.

Aber um wirklich sagen zu können ob einem der 75 PS Motor reicht sollte man doch mal was stärkeres zum Vergleich gefahren sein.

Zitat von Breeze

Dieses Mittelklasse hochschieben ist deutscher Leistungswahn. Jedenfalls für jemand meiner Generation ist Mittelklasse bis 78 PS.

Äh und warum baut dann Kawa (Z900), Triumph (Street Triple 765), Yamaha (MT09), KTM (790 Duke) die Motoren über 78 PS für die Mittelklasse? Sind alles keine Deutschen. Und gekauft wird es doch überall.

Ich mein, wenn ich zum Kontrollieren der Leistung ne Traktionskontrolle brauche dann sollte ich mir vielleicht Gedanken mache ob es nicht doch weniger getan hätte. Aber solange ich damit klarkomme.

Oder kannst was ohne Elektronik kaufen. Z.B. Z900RS oder halt MT07.

Schon die Modi an der MT09 haben mich angeko***. Maximal nen Regenmodus. Wobei: wozu. Das hab ich in der Hand. Muss ich halt weniger doll am Gas drehen.

Naja bei Autos gibt es doch noch Dacia oder haben die auch schon sowas an Board?

Unser 150 PS Polo Bj2015 hat auch relativ wenig Assistenten.

Nun ja, alle angebrachten Kriterien zum trotz, und meine Angaben zu revidieren ,halte ich auch 75 PS für ausreichend, aber viel wichtiger als PS halte ich das Drehmoment für sehr viel interessanter, und da ist der cp3 Motor dem cp2 Motor nun mal überlegen. Fakt

Zitat von CP2

Hallo,

ne, ich bezog mich da mit „keine Wahl“ auf Autos - sorry für die unklare Formulierung. Mußte diese Erfahrung leider vor zwei Jahren machen, daß da viel Rotz an Bord ist, den wir nie verwenden - aber wenigstens zum Teil abstellbar ist (bspw. Spurassistent - einfach nur nervig ).

Gewisse KO Kriterien beim Motorradkauf hat wohl jeder. Wer kauft schon ein Motorrad nur nach der PS Zahl? Die Gesamtsumme bei Yamaha ist für viele Fahrer halt die Beste, daher wird die MT07 Familie auch so stark gekauft. Kawasaki, Suzuki, Honda müssen da nachbessern und Yamaha muss versuchen den Abstand zu halten.

Auch mir reichen die 75 PS der 07 so gut wie immer.

Sollte ich aber irgendwann von der 07 umsteigen, darf es auch ein wenig mehr Leistung im mittleren Drehzahlbereich sein.

Wobei ich an die 09 oder Z900 denke.

Zitat von Apollo

Gewisse KO Kriterien beim Motorradkauf hat wohl jeder. Wer kauft schon ein Motorrad nur nach der PS Zahl? Die Gesamtsumme bei Yamaha ist für viele Fahrer halt die Beste, daher wird die MT07 Familie auch so stark gekauft. Kawasaki, Suzuki, Honda müssen da nachbessern und Yamaha muss versuchen den Abstand zu halten.

Gibt genug wo das Motorrad mind. 1000 ccm haben muss. Oder auch mind. 200 PS. Mehr als man denkt.

Ich habe so ziemlich alle Leistungsklassen im Zugriff, deshalb erlaube ich mir mal eine ausführliche Antwort:

Natürlich sind 75PS genug, um angefangen von kleinen Landstraßen bis hin zur Rennstrecke einen Mordsspaß zu haben. Auch unsere gedrosselte XSR mit 48 PS steht dem nichts nach und ist völlig ausreichend motorisiert, um so ziemlich überall wunderbar und sehr zügig fahren zu können. Selbst auf der Autobahnen läuft die noch 160 - mehr als genug für so ein Naked-Bike. Und als wir noch die 125er Dukes im Haus hatten, konnte man auch damit wunderbar von hinten nach vorn durch diese Pulks an Wanderbaustellen wedeln, die hier immer wieder die Gegend zuparken.

Zumindest für mich gilt:

Der allergrößte Teil des Fahrspaßes, den so ein Mopped vermittelt, ist weitgehend unabhängig von dessen Motorleistung. Es ist eher die Summe der Eigenschaften, die für mich den Spaß ausmachen, nur dass unterschiedliche Moppeds eben auch an anderen Stellen punkten.

Mit so einer 125er Duke z.B. muss ich in jeder Sekunde voll dabei sein, um mitzukommen. Also immer ausdrehen bis kurz vor den Begrenzer, jedesmal bis zum letzten Meter auf dem Gas bleiben, tief abwinkeln um den Schwung durch die Kurve mitzunehmen und frühest möglich wieder im genau richtigen Gang und meist mit Vollgas aus der Kurve herausbeschleunigen. Wer vor der Kurve zu viel Speed wegbremst, die Drehzahl am Kurvenausgang unter 6500U/min fallen lässt, oder (Supergau!) die falsche Linie wählt, sieht die stärkeren Moppeds sofort am Horizont verschwinden. Das schult ... macht aber genau deshalb auch einen unglaublichen Spaß, weil es sich bei absolut gesetzeskonformem Tempo immer so anfühlt, als sein man auf der Rennstrecke und würde um jeden Meter kämpfen.

Die 75/48 PS Yamahas dagegen punkten mit ihre frappierende "Leichtigkeit des Seins". Man sitzt entspannt drauf und die Dinger fahren sozusagen vollautomatisch und ohne jeden gefühlten Kraft- oder Nervenaufwand genau so schnell und genau dort hin, wie und wo man sie hinhaben wollte. Das kann dann schon mal sehr sportlich zugehen, indem man ein paar Stunden lang mit ein paar Kumpels frech durch die Mittelgebirge fräst und dabei lustig die Angstnippel zerspant. Genauso gerne aber fahre ich z.B. mit Freunden und/oder Familie im Schlepptau im Sightseeing-Genießermodus durch die Landschaft und gebe dabei touristische Hinweise über den Helmfunk.

Das das Herumprügeln mit so einer Granate wie der Superduke Spaß machen kann, muss ich wohl nicht weiter betonen. Da ist aber eher gefühlvolles, präzises Handwerk mit den Fingerspitzen gefragt. Wer rinfach nur schlaff am Lenker hängt und unkonzentriert und grobmotorisch an den Hebeln herumfuhrwerkt, ist halt auch schnell raus aus dem Spiel. Da besteht der Spaß sogar ein bisschen darin, diese ganzen Helferlein eben nicht zum Einsatz zu bringen: Vor der Kurve mit den Fingerspitzen diesen überaus präzisen Druckpunkt der Bremse ertasten und den nötigen Bremsdruck gefühlvoll auf das Vorderrad bringen, in der Kurve dann bei großer Schräglage den Oberkörper nach vorn, um mit Druck auf dem Vorderrad möglichst viel Kontakt zur Fahrbahn und zum Reifen aufzubauen. Nach der Kurve geht es dann mit seeehr viel Gefühl wieder ans Gas, um genau so viel Schub rauszulassen, wie der Reifen und die Fahrbahn gerade zulässt. Wenn dann bei so einem Ritt auf der Kanonenkugel mal das ABS oder die Traktionskontrolle blinkt, ärgere ich mich aber auch richtig - denn da bin ich ja wohl offenkundig (noch) nicht gut genug für dieses Motorrad gewesen. Üben!

Ach ja: Langsamfahren und Landschaft genießen macht mit diesem Teil keinen Spaß, das nervt eigentlich nur, zumal man ja noch schneller im Führerschein-gefährdenden Bereich ist als auf der nicht mal halb so starken 700er. Die Superduke ist auch nicht annähernd so handlich wie die XSR/MT, braucht also vor Kurven schon deutlich klareren, kräftigeren Input zum Einlenken. Sie macht also insgesamt mehr "Arbeit" und braucht auch viel mehr Aufmerksamkeit und vor allem Disziplin, unbescherter Spaß an der Freud ist einfach nicht. Dafür liefert sie halt immer und immer wieder bei Bedarf diesen unglaublichen Schub, den mal jemand mit dem Gefühl verglichen hat, wenn man eine Abrissbirne ins Kreuz bekommt.

Was ich sagen will:

Jedes (gute!) Mopped macht auf seine Weise Spaß, die Leistung allein ist nicht einmal auf der Rennstrecke entscheidend. Und 75 PS sind allemal genug, für's entspannte Herumfahren sowieso, aber auch für sehr beherztes, fröhliches Angasen. Selbst für letzteres braucht man definitv nicht mehr Leistung, sondern vor allem ein besseres Fahrwerk und vielleicht noch etwas schäfere Bremsen. Und dafür haben wir ja hier andere Threads.

Zitat von wortex

Um mal kurz da einzuhaken? Was sind für dich Mittelklasse Vierzylinder?

Die letzte solche Fahrt an die ich mich erinnere war eine FZ8. Es gab davor andere Leihfahrzeuge wie XJ oder Bandit, ganz ganz früher konnte ich mal eine alte 9er Vergaser-Blade fahren. Keiner dieser Motoren hatte für mich irgendeinen nennenswerten Reiz, was nicht heißt, daß die Dinger nicht gehen, sondern daß ich damit im Straßenverkehr nichts anfangen kann, macht mir keinen Spaß. Und bei den 600ern (keine Sportmotorräder, reine Mittelklasse Gurken!) war selbst der Leistungsbereich ziemlich fad. Nicht langsam, sondern fad.

Unterhalb des Leistungsbereiches ist es quasi egal, in welchem Gang man fährt, es ist überall gleich langweilig. Im Leistungsbereich ist dann mehr oder weniger Leistung da, ggfs. auch brutal Leistung vorhanden, aber die nützt mir im Alltag nichts. Das neurotische Hochdrehen im niedrigen Gang - wenn man mal aktiv fahren will - nervt wahnsinnig. Braucht man bei der MT09 (wie MT07) nicht. Einfach Gas geben. Funzt. Spontanes massefreies Anschieben.

Wenn ich immer wieder mal Fahrer auf typischen 4Zyl "Supersportlern" beobachte, die bei konstanter Straßenfahrt mit einer wahnwitzigen Drehzahl dahinrollen, so nehme ich an, daß so ein Fahrstil es ermöglicht, spontan Leistung abrufen zu können, wenn man wollte. Nix für mich, und wahrscheinlich auch sehr unwirtschaftlich.

Früher war ich einige Jahre mit einer Aprilia RS250 (modifiziert, gemessen 64PS) unterwegs, Straße wie Rennstrecke. Auch da war es so, daß man für jeden Überholvorgang 2-3 Gänge runter musste. Die Leistungsdrehzahl von 9000rpm wollte man im Straßenbetrieb niemals auf Dauer fahren. Nur: die Kiste war schön leicht und leichtfüssig und der Motor lief quasi massefrei, hatte also zumindest nicht dieses LKW-artig träge Ansprechverhalten im niedrigeren Drehzahlbereich. Heute würde ich sowas auch nicht mehr fahren.

Mein Ding waren hauptsächlich leichte und bissige Einzylinder, Enduro, Supermoto, gelegentlich leihweise auch Motocrosser mit Supermotokit, 2- und 4-Takt, und wenn man mit sowas bei entsprechenden Fahrbedingungen mal warm geworden ist, feinnervig bis bösartig, Selbst-Zoom an die Hallenwand, Rückwärtssalto im Steilhang, ist man vermutlich versaut für typische Standard-Mehrzylinder-Straßenmotorräder. Mei früher halt, andere Zeit

Allein aus diesem Gesichtspunkt sehe ich die Leistungsdiskussion mit einem anderen Auge. Mir reichen in entsprechendem Fahrgestell auch 50PS oder weit weniger. Viel langweilige Leistung interessiert mich nicht, und der direkte unmittelbare Ritt auf dem Gasgriff, wie ihn beispielsweise die erwähnte RC8 bei hervorragender Fahrbarkeit bietet (wahrscheinlich auch aktuelle starke 4Zyl Supersportler - sowas bin ich nie gefahren), ist mir inzwischen zu unentspannt. Das Ding setzt genau das um, was man tut, in Sekundenbruchteilen abgerechnet, aber der berühmte Augenaufschlag des Frühpensionisten ist da nicht drin. Dann stehst du im Maisfeld. Die MT lässt mir viel mehr Luft und ist trotzdem nicht fad.

Ebenfalls sorry für den kleinen Ausflug. Zurück zum Thema. Ja, mir reichen die 75PS locker, aber ich bin quasi ein reiner Kleinst-, Klein- und Landstraßenfahrer und käme auch mit weniger Leistung und leichtem Fahrzeug gut aus.