Antriebskettensätze: Dimensionen und Qualitätsunterschiede

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  • Dieses Jahr hatte ich einen Kettenöler bei meiner Tracer montiert, kurze Zeit später bei meiner Schwesters Honda NC750. Dabei fiel mir die unterschiedlichen Kettengrößen der beiden Motorräder auf. Die Honda Antriebskette wirkt sehr zierlich gegenüber bei der Yamaha.

    Habe nun einmal ein wenig recherchiert, da die Kettendimension sich sicherlich auch auf Verschleiß und dem Nachspannen auswirkt.

    Laut Yamaha Ersatzteile, ist die verbaute Kette eine DID 525VZ (habe ich im Netz nicht gefunden, nur die DID525VX)

    https://sss.yamaha-motor.co.jp/ypec/ypec/b2c/…arch/index.html

    Tracer: DID 525ZVMXX108ZB Zugfestigkeit 4720 KG oder die DID525VX (4180 KG)

    Technische Daten: http://www.did-motorradketten.de/27.html

    Interessanterweise ist die MT09 Tracer auch mit einer DID 525 Kette bestückt.

    Die Honda NC750 hat eine DID520 iger Kette, die eine Zugfestigkeit von 3720 kg erreicht und wesentlich schmaler ist 18,7 zu 23,1 mm (DID525ZVM...)

    Ich hatte mich schon gewundert, dass ich meine Kette selbst nach 6000 km seit der letzten Inspektion (jetzt 14.000 km) nie nachspannen musste. Denke, dass Yamaha die Antriebskette sehr gut dimensioniert hat. Auch interessant, dass DID unterschiedliche Kettenqualitäten anbietet, werde zukünftig auch auf die Ketten Dimensionen und Güten achten.

    Würde mich über zusätzliche Infos freuen, vielleicht steckt der eine oder andere Member tiefer in dieser nicht uninteressanten Materie.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Stimmt, die 700er Yamahas haben angesichts ihrer moderaten Leistung sehr üppig dimensionierte Ketten. Eine 525er Kette findet man auch an 200PS-Granaten wie der S1000RR oder solchen Drehmomentmonstern wie meiner Superduke. Auch dort halten die Ketten jahrelang problemlos den Belastungen stand, so gesehen ist die MT07 also bestens aufgestellt. Schmieren muss man sie aber leider trotzdem, sonst ist sie auch bei der vergleichsweise niedrigen Belastung schnell am Ende.

  • Also ich muss meine Kette mit Öler relativ selten nachstellen.

    Kollege von mir fährt an einer Versys DID ZVM-X und die letzte hielt 37000. Welche Zugfestigkeit die hat weiss ich nicht.

  • Schmieren ist kein Problem, finde es gut dass Yamaha solch eine starke Kette verbaut. Bei etwaigen Neukauf werde ich zukünftig auf die Kettengröße achten.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Stimmt, die 700er Yamahas haben angesichts ihrer moderaten Leistung sehr üppig dimensionierte Ketten. Eine 525er Kette findet man auch an 200PS-Granaten wie der S1000RR oder solchen Drehmomentmonstern wie meiner Superduke. Auch dort halten die Ketten jahrelang problemlos den Belastungen stand, so gesehen ist die MT07 also bestens aufgestellt. Schmieren muss man sie aber leider trotzdem, sonst ist sie auch bei der vergleichsweise niedrigen Belastung schnell am Ende.

    Wobei nicht nur die Spitzenleistung eines Motors für den Kettenverschleiß ausschlaggebend ist. Einzylinder können beispielsweise ziemliche Kettenvernichter sein.

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    >>> Momentan ist es nicht so, wie es sonst immer so ist, sondern es ist so, wie es sonst nicht immer so ist <<<

  • ja, weil doch dort vorallen in den unteren Drehzahlregionen immer ein ziemlicher Schlag auf die Kette kommt?

  • ja, weil doch dort vorallen in den unteren Drehzahlregionen immer ein ziemlicher Schlag auf die Kette kommt?

    würde ich so sehen, deshalb hatte die alte XT500 hinten Dämpfer drin, die Platte mit dem Kettenrad war mit den Rest nur über Hartgummi verbunden.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • ja, weil doch dort vorallen in den unteren Drehzahlregionen immer ein ziemlicher Schlag auf die Kette kommt?

    Das vermute ich, und auch der typische eher unstete Fahrstil mit leichten Einzylindern spielt sicher eine Rolle. Und sowieso der ganze Sums mit Motorcharakteristik im Alltagsverkehr. Die 200PS Supersport-Kiste kommt im Alltag kaum in den Leistungsbereich, der Einzylinder sehr wohl, relativ oft sogar. Besondere Einsatzweisen wie Offroad oder Supermoto kommen als Verschleißfaktoren hinzu.

    Letztendlich glaube ich, daß für die Kettenhaltbarkeit neben der Pflege die Einzelhubräume, die Motormasse, die Fahrweise, die Motorabstimmung, eventuell verbaute Ruckdämpfer und solche Faktoren eine größere Rolle spielen als die Nennleistung.

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  • Das Kettenrad ist bei der MT (und wahrscheinlich den Geschwistern ebenso) auch nur in die Felge gesteckt mit Gummidämpfern. ;)

    CGL postete letztens auch ein schickes Bild vom typischen Einzylinder-Reifenverschleißbild (vermute auf FB, mangels Account meinerseits nicht auffindbar). Angefressene Kante durch seitlich ans Rad schlagende Kette ... :D

    Dank neuer Richtlinien wurde dieser Inhalt in meinen Bastelfred verbannt ... :kasper

  • Das Kettenrad ist bei der MT (und wahrscheinlich den Geschwistern ebenso) auch nur in die Felge gesteckt mit Gummidämpfern. ;)

    CGL postete letztens auch ein schickes Bild vom typischen Einzylinder-Reifenverschleißbild (vermute auf FB, mangels Account meinerseits nicht auffindbar). Angefressene Kante durch seitlich ans Rad schlagende Kette ... :D

    Das war vor allem bei Umbau-Supermotos damals typisch. Da ging es je nach Reifentyp und Felgenbreite wirklich auf den Millimeter, und die seitlich schlagende Kette kam ohnhin immer an den Reifen. Manche zentrierten die Felgen deshalb etwas zur anderen Seite, um 5" Felgenbreite in eine Enduro- oder MX-Schwinge reinpressen zu können. Die ganz Argen frästen am VR ihre Brembo 4K Bremszange innen ab, weil sie sonst die Speichen touchierte. Urks. Üblicherweise wurden 17" Vorderräder mit 3.5" breiten Felgen in Enduro-/MX Gabeln seitlich über Kreuz eingespeicht, um eben mehr Platz für die Bremszange zu bieten.

    Mit 4,5" Felgen war man noch relativ vernünftig unterwegs und konnte ggfs. 165er Regenschlappen draufmachen, die dann halt haarscharf an der Kette (Bildlink) liefen. Egal, ich komme ins Schwafeln...

    Die Kettenhaltbarkeit an diesem Modell (Nennleistung vielleicht 40PS) lag BTW bei "unter einem Jahr", wie man im Foto ausgezeichnet sehen kann :)

    Kilometerzähler hatte sie nicht, sorry.

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  • Das Kettenrad ist bei der MT (und wahrscheinlich den Geschwistern ebenso) auch nur in die Felge gesteckt mit Gummidämpfern. ;)

    CGL postete letztens auch ein schickes Bild vom typischen Einzylinder-Reifenverschleißbild (vermute auf FB, mangels Account meinerseits nicht auffindbar). Angefressene Kante durch seitlich ans Rad schlagende Kette ... :D

    So isses auch bei der Tracer.

  • würde ich so sehen, deshalb hatte die alte XT500 hinten Dämpfer drin, die Platte mit dem Kettenrad war mit den Rest nur über Hartgummi verbunden.

    Ich will mich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich kenne kein halbwegs modernes Motorrad mit Kettenantrieb, dass keine Ruckdämpfer verbaut hat. Selbst die vermeintlich Vibrationsarmen 4-Zylinder haben Ruckdämpfer (so heißen die Gummi-Teile).

    • Offizieller Beitrag

    Ich will mich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich kenne kein halbwegs modernes Motorrad mit Kettenantrieb, dass keine Ruckdämpfer verbaut hat. Selbst die vermeintlich Vibrationsarmen 4-Zylinder haben Ruckdämpfer (so heißen die Gummi-Teile).

    Im Endurobereich oft (oder immer?) ohne. Aber eben richtige Enduros, keine Fernreiseesel. Man geht wohl davon aus, dass der Ruck stattdessen im grobstölligne Riefenprofil oder im weichen Untergrund gedämpft wird. Passt soweit auch, wird erst problematisch, wenn man die Dinger als Dual-Sports auf der Straße betreibt. Dann knibbelts sowohl die Reifenblöcke als auch die Kette recht schnell runter.

    • Offizieller Beitrag

    Ruckdämpfer haben eigentlich alle Motorräder mit Kettenantrieb.

    Die originale Kette ist soweit ich weiß von RK. Die sind Erstausrüster für viele Japaner.

    Meine erste Kette hat ohne gute Pflege 25.000km gehalten.

    Die Zweite war eine DID VX 525er mit 4100kg Zugfestigkeit.

    Die hat auch rund 25.000km gehalten bei etwa gleicher Pflege.

    Bei rund 50.000km kam dann eine RK XSO 525er Kette drauf die eine Zugfestigkeit von 4000kg hat. Jetzt bin ich bei 76.000km und die Kette ist grundsätzlich noch okay, allerdings sind die Glieder recht fest. Seit der RK Kette hab ich einen Scottoiler. Ich lass die jetzt noch mal bis zur 80.000er Wartung drauf. Also kann man bei mir zumindest sagen das der Scottoiler schon was gebracht hat.

    Die Qualität der Kette und die Zugfestigkeit war zumindest bei mir nicht wirklich relevant.

    Eine 525er Kette bei einer 700er ist schon sehr großzügig dimensioniert. Genau wie der 180er Hinterreifen. Ich glaub also egal zu welchem Kettensatz man greift, die Laufleistung ist eher Pflegeabhängig. Der RK Satz war sogar deutlich günstiger.

  • Bei der Tracer ist definitiv wie Apollo schon schrieb eine DID drauf, Erwähnung deswegen da der Thread unter "Tracer 700 Technik" läuft.

    Einmal editiert, zuletzt von wortex (23. Oktober 2018 um 18:32)

  • Ja die Yamaha Ersatzteilliste sagt DID aus, aber die dortige 525 Spezifikation habe ich nicht gefunden.

    Bei den Spezifikationen sticht eigentlich nur eine im Lebensdauer Index negativ aus, die für Rennzwecke ohne Dichtungen / Fett.

    Interessant wäre der Vergleich der Nachspannintervalle und der Lebensdauer zwischen Tracer 700 und 900, bzw. MT07 und 09. Jeweils 525 Ketten, aber halt unterschiedliche Kräfte wirken bei den Vergleichen.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n