2 Anfänger Fragen (Benzin + Reifen)

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  • Als Motorradfahrer ist es nicht ganz unwichtig sich mit der Technik zu beschäftigen.

    Das ist wirklich was anderes als beim Auto.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

  • Hallo ,ja ich meine da trennen sich ja auch viele Meinungen also mit hin und Rückweg sind es ca 65km ob das nun viel ist ist Mal dahin gestellt aber denke dennoch ausreichend da es nicht nur um 5-10km hier geht

    Ps leider gab es meine lieblings Farbe nicht mehr in Baden-Württemberg deswegen musste ich andere Wege einschlagen zwegs Motorrad Beschaffung

  • Und bist mit E10 trotzdem teurer wie meine Rechnung zeigt. Bei zwei ct Unterschied tanke ich E5.

    Wenn ich mit billigem Sprit weniger brauche, ist es teurer?

    Was mehr als 215kg (ohne Koffer) wiegt, wäre besser ein Auto geworden.

  • Zu E10:

    Für Fahrzeuge die für E10 freigegeben sind, ist E10 nicht schädlich. Es greift nichts was dort verbaut ist in irgendeiner Form an, kein Leitungen/Dichtungen usw. Ebenso sorgt es auch nicht für mehr oder weniger Ablagerungen. Man kann drüber diskutieren ob es ein bisschen mehr Wasser anzieht. Dafür bindet es das Wasser dann auch besser und für den Motor ist Wasser im Kraftstoff, wenn man denn über einen Unterschied bei den kleinen Mengen sprechen möchte, in den meisten Fällen eher gut. Verbrauch wird schlechter und der Kaltstart bei -35 Grad. Der Unterschied im Verbrauch dürfte auf einem Motorenprüfstand messbar sein, sonst nicht.

    Ich habe auf der Arbeit mal Kraftstoffproben über mehrere Jahre ausgewertet und E10 kommt da auf ca. 1.5% weniger Heizwert. Da man nicht plötzlich mehr oder weniger Luft in den Motor reinbekommt, hat man letztlich etwas weniger Spitzenleistung mit E10 gegenüber E5. Und bei gleicher Leistungsabfrage eben 1.5% mehr Verbrauch, unter der Annahme, dass alles andere konstant ist (was es nicht ist). Am Ende würde ich stark bezweifeln, dass es einen Unterschied macht. Weder im Portemonnaie, noch in den Fahrleistungen.

    Wichtig ist letztlich festzuhalten: Die "Angst" vor E10 hat außerhalb von Stammtischen sehr wenig zu suchen.

    Zu Kraftstoffen mit >95 Oktan (SuperPlus, VPower usw.):

    Bei Fahrzeugen die mit 95 Oktan klopfbegrenzt sind, können diese Kraftstoffe Vorteile bringen. Aber nur, wenn das Fahrzeug auch für bessere Kraftstoffe kalibriert ist. Dann wir entsprechend früher gezündet, wodurch der Wirkungsgrad steigt und der Verbrauch sinkt. Das gilt grundsätzlich sowohl für Saugmotoren als auch für aufgeladene Motoren, da beide im Regelfall klopfbegrenzt sind. Bei Saugmotoren tritt das aber meist erst im oberen Drittel bis Viertel der Last auf, bei aufgeladenen Motoren eher ab 50% Last. Sind sehr grobe Werte, die Motoren unterscheiden sich da mitunter recht stark, aber als Grundtendenz passt das.

    Solange der Kraftstoff aber für diesen Motor freigegeben ist, ist er nicht schlecht für den Motor. Man hat potentiell etwas weniger Leistung und mehr Verbrauch, das war es aber. Moderne Motorsteuerungen (bei Motorrädern höchstens bei BMW) können aus dem Signal des Klopfsensors auch die Kraftstoffsorte "lernen". Geht aber auch nur für Kraftstoffe, die in der Abstimmung berücksichtigt wurden.

    Höheroktanige Kraftstoffe haben meist einen ähnlichen bis leicht niedrigeren Heizwert als ROZ95E5. Für ein normales SuperPlus (ROZ98) hat meine Auswertung den gleichen Heizwert wie für ROZ95E5 ergeben. Lag maßgeblich daran, dass das ROZ98 nahezu 0 Ethanolanteil hat. Für die 100+ Oktan wird oft wieder Ethanol zugemischt. Ist die günstigste Variante um zu mehr Oktan zu kommen. Mehr Heizwert haben die höheroktanigen Kraftstoffe definitiv nicht, wenn man als Basis ROZ98 oder ROZ95E5 nimmt. Vorteile hinsichtlich Leistung ergeben sich, wenn es sie gibt, dadurch, dass der Motor mit dem Kraftstoff mit weniger Oktan früher klopfbegrenzt ist und somit einfach bei einer geringeren Leistung "aufhört".

    Zur Reinigungswirkung:

    Man kann Effekte von Kraftstoffadditiven definitiv nachweisen, das muss man Aral und Co. zugestehen. Mir ist aber kein Fall bekannt, in dem bei einem Saugrohreinspritzer das Kraftstoffsystem nach für Motorräder relevanter Laufdauer Probleme hinsichtlich Verschmutzung gezeigt hat. Bin da zwiegespalten. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es Resultate die Reinigungswirkungen usw. belegen und ich kenne auch Fälle, wo Reinigung sinnvoll ist. Insbesondere betrifft das Direkteinspritzer mit Kurzstreckenbetrieb. Persönlich tanke ich aber den günstigsten Kraftstoff der erlaubt ist, da die Auswirkungen nach meiner persönlichen Erfahrungen sehr marginal sind. Wenn überhaupt, würde ich mal so einen Kraftstoffsystemreiniger sporadisch tanken. Kann man sich ausrechnen, wieviel Geld man damit spart ggü immer Aral Ultimate usw.

    Beim Reifen würde ich vom BT für das Fahren im Winter echt abraten. Bin den dieses Jahr im Februar bei 5 Grad und leichter Nässe gefahren, das war schon etwas abenteuerlich, auch bei gesitteter Fahrweise.

  • Ich würde E10 schon alleine aus ethischen Gründen nicht tanken, weil der "Bio" Anteil aus Nahrung wie Weizen/Zuckerrohr gewonnen wird. Wenn alle Menschen der Welt Nahrung im Überfluss hätten, dann würde es vielleicht anders aussehen.... Die zwei Cent die man sich finanziell "spart" verliert man wieder beim Heizwert. Und auch wenn es freigegeben ist, wird es nicht besser für das Kraftstoffsystem sein. Ich lasse die Finger davon..

  • Ich würde E10 schon alleine aus ethischen Gründen nicht tanken, weil der "Bio" Anteil aus Nahrung wie Weizen/Zuckerrohr gewonnen wird. Wenn alle Menschen der Welt Nahrung im Überfluss hätten, dann würde es vielleicht anders aussehen....

    Das ist halt falsch. Höchstens aus Getreide, dass als Tierfutter verwendet werden könnte. Meist eher explizit dafür angebauter Kram.

    Kann man aber auch als verwerflich betrachten, da man dafür eben keine Nahrung anbauen kann. Dafür sind die Pflanzen, zumindest theoretisch, weniger sensibel und man kann alles verwenden.

    Ist aber ein interessanter Punkt für das Thema Biokraftstoffe. Die aktuell verfolgten Pfade stehen eben explizit nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Es werden Abfälle davon verwendet oder komplett andere Pfade verfolgt, wo aktuell einfach keine Nahrungsmittelproduktion stattfindet. Nichtsdestotrotz ist das ein Kritikpunkt, der häufig angebracht wird.

    Wichtig an der Stelle: Moderne Biokraftstoffe sind was anderes als Ethanol, was einem E5 oder E10 beigemengt wird!

  • Hier findet man eine gute Übersicht zur Gewinnung vom Bioethanolanteil, inkl. Flächennutzung.

    https://www.bmel.de/DE/Landwirtsch…172274bodyText2

    Auch interessant ist der Flächenverbrauch für Pflanzen, die zur Biogaserzeugung verwendet werden. Ach, Deutschland ist schon ein tolles Land, alles grün, nachhaltig, durchdacht.

    Ich lass es jetzt mal, hat ja nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun.