Gabel Einbau - Klemmungen der Gabelbrücken - Einfetten oder Nichteinfetten, das ist hier die Frage.

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  • Moin,

    laut Reparaturhandbuch (Band 5310 - Seite 84) sollen vor dem Einbau der "Gabelbeine" vorher die Klemmungen in den Gabelbrücken eingefettet oder eingeölt werden. :denk

    Andere Montageanleitungen empfehlen die gegenteilige Vorgehensweise, also die Klemmungen mit Bremsenreiniger entfetten.

    Was mir sinnvoller erscheint.

    Was ist nun richtig?

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Natürlich ist da nichts einzufetten. Es soll klemmen und nicht rutschen. In meiner Reparaturanleitung (direkt von Yamaha, erste Ausgabe) steht auch nichts dergleichen. Lediglich die O-Ringe sind zu benetzen.

  • Natürlich ist da nichts einzufetten. Es soll klemmen und nicht rutschen. In meiner Reparaturanleitung (direkt von Yamaha, erste Ausgabe) steht auch nichts dergleichen. ...

    Dann ist die bucheli Reparaturanleitung hier fehlerhaft.

    Und das bei so einem wichtigen Aspekt. :daumen-runter


    Hatte mich schon gewundert, dass eine kraftschlüssige Verbindung eingefettet werden soll.

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

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  • Klemmung einfetten ist ja fast wie Bremsscheiben einölen...

    Die Bucheli-Reparaturanleitungen sind mit der Zeit auch immer schlechter geworden. Ich versuche immer, die Original Servicebücher für meine Mopeds zu bekommen.

  • ...ehrlich, fürs gute Gefühl habe ich da immer mit dem lieblings öligen Lappen just durch die Bohrungen der Gabelbrücken gewischt. Und nein, mir ist noch keine Gabel aus dem Krad gerutscht.

    Mir widerstrebt es ein wenig die Stahlgussbrücken ohne Schmiermittel über die Hartchromschicht der Standrohre zu schieben. Und wenn das ganze wieder irgendwann auseinander soll, dann gefällt mir der Gedanke, dass da nicht rostgeiler Guss, trocken verbaut war.

  • Ja Hombacher, genau so wird's gemacht.

    Mache ich seit 40Jahren so.:geht-klar

    In original WerkstattHandbüchern finden Selbstverständlichkeiten oft keine Erwähnung. Es werden grundlegende Kenntnisse und Erfahrung vorrausgesetzt.

    Wartungs und Reparaturanleitungen wie z.B. von Bucheli sind für Jedermann.

    Gruß Winnie :bier

    MT-07 matt grau / orig. vivid Red
    Rizoma Scheibe schwarz matt
    CNC gefräste Hebel ( Pazzo ) schwarz mit roten Verstellern
    Felgen, Achsaufnahmen, Kettenspanner, Fersenschutz, Schalt und Fußbremshebel, Kühlerdeckel poliert
    LED Blinker
    kurzer KZH
    Winkelventile
    Auspuff Zard poliert + Carbon Endkappe
    Kühlergrill von Madwurscht
    Original Yamaha Komfortsitzbank
    Lenker: LSL Superbike
    Fahrwerk: hinten YSS- Stoßdämpfer, vorne Gabelfedern von Wirth

  • Ok, ich stelle fest: 2 Möglichkeiten - 2 Meinungen

    :0plan

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  • ...

    Mir widerstrebt es ein wenig die Stahlgussbrücken ohne Schmiermittel über die Hartchromschicht der Standrohre zu schieben. Und wenn das ganze wieder irgendwann auseinander soll, dann gefällt mir der Gedanke, dass da nicht rostgeiler Guss, trocken verbaut war.

    Macht Sinn.

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

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  • Hombacher macht das schon richtig.

    Das Einölen oder Fetten der Holme hat bei den vorliegenden Flächpressungen nämlich praktisch keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit dieser reibschlüssigen Verbindung zwischen Holm und Gabelbrücke. Sehr viel wichtiger sind korrekte Drehmomente der Klemmschrauben: zu viel verformt die Klemmung plastisch - dann ist sie hin. Zuwenig Drehmoment liefert eine zu kleine Flächenpressung - und dann rutscht der Holm tatsächlich irgendwann in der Klemmung, ganz egal ob trocken oder geölt.

    Das Gleiche gilt übrigens auch für Schrauben, deren Reibbeiwert ist für geschmierte und ungeschmierte Gewinde fast gleich, irgendwo zwischen 0.12 und 0.18, wenn ich mich recht an die Vorlesung Maschinenelemente erinnere.

    Deshalb steht in den Werkstatthandbüchern der Volkswagen AG auch, dass z. B. Radschrauben geschmiert verbaut und auf Drehmoment angezogen werden müssen. Wenn das so korrekt gemacht wird, entfällt sogar die Pflicht zum Nachziehen. Und mir ist nicht bekannt, dass sich da verlorene Räder häufen ...

  • ...Das Gleiche gilt übrigens auch für Schrauben, deren Reibbeiwert ist für geschmierte und ungeschmierte Gewinde fast gleich...

    Danke! Diese Frage quält mich ehrlich gesagt schon lange. Immer beim Reifen wechseln am Auto denke ich, das kann irgendwie auch nicht gut sein, die Schrauben so trocken rein zu quälen und auch wieder zu öffnen. Aber klar, Argumente wie "genauso wie Bremsscheiben ölen" habe mich auch abgehalten, etwas zu tun, wobei ich aber hier und da dann doch mal einen ticken Fett dran gemacht habe. (logo: immer mit Drehmomentschlüssel)

    Jetzt wissen wir es besser und die Schrauben kriegen jetzt etwas leicht und dezent eine "Naturfeuchte"...

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • "Bremsscheiben ölen" ist eigentlich ein guter Aufhänger, um mal mit einem Missverständnis aufzuräumen:

    Eine geölte Bremsscheibe und eine nicht geölte Bremsscheibe entwickeln etwa die gleiche _Halte_kraft im Stand, aber die _Brems_kraft beim Bremsen ist bei der nicht geölten, zumindest beim ersten Anlegen der Beläge, deutlich höher. Das hat gleich mehrere Gründe, die ich hier nicht in aller Tiefe behandeln kann. Soviel sei aber gesagt: Die Schmierwirkung von Öl beruht im Wesentlichen darauf, dass sich ein Flüssigkeitsfilm zwischen die beteiligten Reibpartner legt und dadurch die mikroskopische (und zum Teil auch die makroskopische) Rauhigkeiten der beiden Oberflächen größtenteils egalisiert.

    Das setzt aber voraus, dass dieser Ölfilm auch zwischen den Reibpartnern verbleibt. Wird er verdrängt, funktioniert die Reibminderung nicht mehr, es geht also wieder schwerer und im Extremfall können die Reibpartner sogar oberflächlich miteinander verschmelzen ("Kolbenfresser") .

    Im (laufenden) Motor zum Beispiel kommen dabei gleich mehrere Mechanismen zum Tragen. Zum einen spielt die Relativgeschwindigkeit zwischen den Reibpartnern (z.B. Welle und Lager) eine wesentliche Rolle (Stichwort Schergefälle), zum anderen herrscht an den kritischen Stellen immer auch Öldruck aus der Ölpumpe. Weil das so wichtig ist, gibt es bei vielen Moppeds mittlerweile sogar gleich mehrere davon.

    Wenn aber die Relativbewegung zwischen den Reibpartnern wegfällt, wie zum Beispiel bei der Bremsscheibe im Stand oder der (festgeschraubten) Schraube im Gewinde, dann wird das Schmiermittel bei ausreichend großer Flächenpressung einfach verdrängt und die Reibpartner mit ihren mehr oder minder rauhen Oberflächen verhaken sich wieder miteinander. Am Ende liegt dann keine Gleitreibung, sondern Haftreibung vor und die ist ohnehin immer höher als die Gleitreibung, insbesondere dann, wenn etwaiges Öl schon verdrängt ist.

    Kurzum:

    Standrohre in der Klemmung, Schrauben mit ihren enormen Flächenpressungen an den Gewindeflanken und sogar (ruhende oder wieder trocken gebremste) Bremsscheiben halten auch dann, wenn sie flüssigkeitsgeschmiert wurden - die Flüssigkeit wird einfach rausgequetscht, bis die Oberflächen isch wieder verzahnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kurvensucher (28. Dezember 2018 um 16:42)