Welche Kleidung für Übergangszeit + Gebirgstouren

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Hallo zusammen,

    für meine erste Saison im vergangenen Jahr habe ich mir die Held 4-Touring Jacke und die Held Sarai Hose Textilhose mit Z-Liner Membran gekauft, welche nicht herausnehmbar ist.

    Leider war die Kombi nur bei Temperaturen von etwa 18°C bis 25°C wirklich angenehm zu tragen. Darüber war es nur mit Motorradjeans erträglich und unter 18°C wurde es bei dauerhafter Fahrt recht schnell frisch. Für <13°C musste ich mich schon so einpacken, dass die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt war und das Fahren nicht mehr wirklich Spaß gemacht hat. Nervig war es besonders wenn ich früh bei 11-12°C auf Arbeit gefahren bin und nachmittags bei 25°C wieder nach Hause. Ein ständiges Wechseln des Thermoinserts hab ich mir gespart und dann nachmittags lieber geschwitzt als früh gefroren...

    Deshalb meine Frage an euch: Welche Kleidung könnt ihr denn empfehlen, die einen möglichst weiten Temperaturbereich abdeckt?

    Ich würde mir was für den Bereich 7-8°C bis etwa 25°C vorstellen, dann natürlich mit extra Membran+Thermo-Jacke, die für höhere Temperaturen entfernt werden kann. Für die Pendelei würde ich dann früh noch eine separate Windstopper-Softshell drunter ziehen.

    Schreibt hier vielleicht einfach mal rein, mit welcher Kleidung IHR so zufrieden seid. Würde mich über eure Erfahrungen sehr freuen. :daumen-hoch

    Gerne auch Kleidung, die ihr für den Motorradurlaub z.b. in den Alpen verwendet. Dort ist man ja auch weiten Temperaturbereichen ausgesetzt.

  • Servus Christian,

    ich habe mir letztes Jahr von Modeka die Tactel geholt. Membran herausnehmbar und Thermofutter herausnehmber und extrem viele udn große Belüftungen, ist bis ca 32,33 Grad sehr angenehm, Danach ist es wie immer einfach nur heiß :)

    War letztes Jahr auf Korsika damit und Rückweg in den Alpen, 1 Grad Schneefall, da gebe ich zu wars ohne Thermofutter doch etwas frisch, aber erträglich. Thermofutter mache ich allerdings auch nur rein, wenn ich weiß das ich lange bei Temperaturen unter 10 Grad fahre, sonst gibts Funktionsunterwäsche.

    Ich hoffe das hilft dir weiter. Ich bin zufrieden (Preis-Leistung finde ich nach einem Jahr mit 10.000km unschlagbar)!

    VG

    Klaus

  • Moin,

    ich habe eine Büse Open Road Evo Textilkombi. Innendrin ist ein Futter, das kann ich raus nehmen oder drin lassen.

    Drunter habe ich Funktionsunterwäsche von Thermoboy, zum einen eine Windstopper Schicht und dann noch eine normales Shirt für kalte Tage.

    Wenns dann immernoch zu kalt ist eine Winddichte Jacke von Lidl.

    In den Alpen lass ich dann die warme Schicht weg und fahre nur mit dem Fell drin und normale Funktionsunterwäsche drunter. Ich zieh mich auch lieber zu warm als zu kalt an und schwitze mal kurz in den Tälern anstatt ich auf den Pässen friere.

  • Meinst du die Tacoma II mit Tactel Material? Schaut ganz gut aus, passt farblich sogar zur MT07 in night-fluo ;)

  • Hallo Christian,

    habe die Klim Latitude. Sehr wasserdicht, die hat nichts zum rausmachen wie Thermofutter o.ä.

    Regenkombi brauche ich mit der nicht mehr.

    Bei Hitze hat sie sehr funktionelle Belüftungsreißverschlüsse.

    Wird es kalt, ziehe ich lange Untersachen (Vanucci o.ä.) drunter und einen Fleece- Pullover. Habe dann auch nicht den Michelin- Männchen Effekt.

    Damit ist das Fahren auch bei 0 Grad gut möglich.

    Habe an meiner Tracer Heizgriffe montiert, an der Tracer meiner Frau zusätzlich eine beheizte Sitzbank. Sie schwört darauf.

    Viele Grüße

    Thommy

  • So, ich habe günstig eine Carve Master 2 Jacke erstehen können und diese kurzfristig anprobiert.

    Leider hat die Jacke so gar nicht gepasst. Mit Fleece drunter waren die Unterarme zu sehr eingeengt, die Ellbogen hatten eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit, die Schultern waren zu eng und wurden dadurch ein wenig nach oben gezogen und der Kragen war ohne den Einsatz zu weit und sehr kratzig. Die Armabschlüsse waren auch recht kratzig, das Material war hier sehr rau und recht steif. Dafür dass die Jacke bei einer UVP von 520€ angesetzt war, war ich echt enttäuscht.

    Ich hab mir jetzt eine winddichte Daunenjacke ohne Kapuze bestellt, die im Angebot war, von 200€ auf 77€. Mal sehen ob die passt. Falls ja werde ich sie unter meiner Held- 4Touring Jacke tragen. Evtl. reicht das schon aus um zumindest bei 11-12°C wieder einigermaßen fahren zu können.

    Ansonsten werde ich mir noch die Laguna Seca von Dainese anschauen. Entsprechend einer Empfehlung wäre die wohl von der Passform super und trotz dem günstigen Preis bei Kälte eine gute Wahl. Von Dainese wird diese sogar als Winterjacke geführt.

  • ...ich komme aufgrund persönlicher Einladung aus diesem Thread: Dainese Textil oder Leder

    Eigentlich könnte ich mir schon wieder in den Hintern beißen, dass ich zu Klamotten überhaupt etwas gesagt habe. Wollte ich nicht mehr, ebenso wenig Hinweise zur richtigen Fahrzeugauswahl.

    Hintergrund ist, dass es eben schwierig ist das beste zu raten. Jeder ist anders und am Ende werden auch andere Anforderungen gestellt, wie man selber gerade meint rauslesen zu können.

    Jeder ist anders meint, dass das Temperaturempfinden und Aushalten mit jedem so schrecklich unterschiedlich ist. Darf jeder den Selbsttest machen, kommend aus dem Winter ist jedes Plusgrad ein willkommener Anlass die Sommerklamotten rauszuholen.

    Mein aktueller textiler Fahreranzug ist mit rund zehn Jahren in einen Bereich gekommen, wo ich über eine Neuanschaffung nachdenke. Meine Frau wählte seinerzeit den gleichen, andere Farben, mehr aus dem Grund weil ich ihn wählte und er daher gut sein müsse.

    Und trotzdem fuhr sie ihren Anzug immer leicht anders ausgerüstet als ich meinen. Der Anzug ist ein Rev'It Cayenne Pro. Damals ein neues Modell, wird auf der Resterampe vielleicht heute noch irgendwo angeboten. Textil mit herausnehmbarer Regenmembran und herausnehmbarer Winterwatte.

    Argumente und Ausstattung: Es wurde dieser Textilanzug, weil mir die Farben rot/weiss (beige-grau :)) auf der kleinen Yamaha damals am besten gefielen. Ich kann ihn aber auch auf einer grünen Straßenmaschine fahren, so abgebrüht bin ich inzwischen. Der Anzug im Adventure Zuschnitt, etwas längere Jacke mit dieser aus dem Endurosport kommenden großen Rückentasche. Viele bis unzählige Taschen, die aber für mich belanglos sind, weil nichts drin ist. Außer in der Rückentasche, wo mal eine Regenjacke schlummert, oder für die Fahrt zur Waschbox ein paar Lappen und Reiniger.

    Abgedeckte Lüftungsreißverschlüsse an den Unterarmen, Oberschenkeln und rückseitig im Bereich der Schulterblätter sowie verschliessbare Lüftungsöffnungen im Brustbereich. Diese zusammen bewirken, dass auch bei größten Temperaturen ein angenehmer Luftstrom ermöglicht wird. Dazu im schlimmen Sommer noch kurze Handschuhe und die Ärmelstulpe nicht zugezogen.

    Bei vier Stunden Po-Ebene kann man noch die Unterschenkelreißverschlüsse (für den einfachen Einstieg) hochziehen und die Sohle voran in den Wind halten.

    Hohe Temperaturen, Fazit: Alles ab 25 °C ist locker mit diesem Anzug fahrbar, aufgrund der Öffnungen kann der Anzug ordnungsgemäß geschlossen werden. Dies geschrieben, weil nur so die Protektoren weitestgehend dort bleiben wohin sie gedacht waren und der Einstieg von ungeliebten Tieren sollte verhindert sein.

    Mittlere Temperaturen: 15 - 25 °C, so langsam wird es spannend. Wie geschrieben empfindet jeder anders, früher noch Mont Ventaux im T-Shirt bestiegen, oder mit solchem und kurzer Hose draussen Schnee geschaufelt, habe ich heute trotz mehr Körperfülle, das ein oder andere Gefühl von Kühle. Früher konnte ich auch für ein paar Minuten die Nase raushalten und wusste, was ich anziehen muss.

    Egal, was zählt ist heute. Da gehört zum Anziehen immer Funktionsunterwäsche. In der Regel ist diese langärmelig, ein paar kurze habe ich auch, aber die machen das Fahren eigentlich nicht angenehmer. Auch innerhalb der Funktionsunterwäsche gibt es Unterschiede im Anfühlen, die eine verhält sich kühler anfühlend als die andere, diese wiederum ist dann eher temperaturlos und wieder eine andere gibt eher ein wärmendes Gefühl. Und da meine ich jetzt noch keine definierte Thermounterwäsche.

    So schlecht wie ich nunmehr vorab die Temperaturen einschätzen kann, und ich mich abhängig der Tageslaune auch mal gerne anders in den Temperaturen verhalte, verschliesse ich die Öffnungen und habe das gewünschte angenehme Wohlbehagen. Ist bei der Abfahrt die Kühle spürbar, so ziehe ich noch den Regenliner über, reinknöpfen entfällt meist aus Faulheit und übern Tag kann es sein, dass er eh wieder raus kommt.

    Tiefere Temperaturen, unter 15 °C: Ich habe diese Grenze gewählt, weil interessanterweise, um diese Temperatur herum, sich Kradreifen teils anders verhalten. Sie brauchen teils länger um auf Temp zu kommen, oder verlieren ihren Wohlfühlbereich beim Rumbummeln, oder werden sogar leicht zickig wenn Nässe dazu kommt.

    Für meinen Anzug bedeutet dies, die Öffnungen sind zu, Regenliner ist eingezogen und die Winterwatte liegt bereit. Unter 10 °C käme sie ohnehin rein, Darüber ist das wieder so eine Sache mit der Tageslaune. Und es kommen auch andere Handschuhe zum Einsatz, oder liegen zumindest bereit. Regenhandschuhe, Leder, nur gefüttert mit Membrane und Stulpe. Ist für mich noch eine tolerierbare Dickenzunahme am Griff, die Handschuhe brauche ich ansonsten, wenn es tagelang durch Regen geht.

    Und bei der Funktionswäsche wird die Thermowäsche bemüht. Inzwischen ist es so, dass ich mich lieber ein paar Grad zu warm anziehe und später mal einen Belüftungsreißverschluss aufmache. Früher habe ich das einfach durch Körpertemperatur und Stoffumsatz wett gemacht.

    Wird es zu kühl, schalte ich die Griffheizung dazu, dafür gibt es keine Temperaturangabe, je nach Memmentag eben früher oder später.

    Fahren im Textilanzug: Ich habe eine separaten Rückenprotektor, dadurch entfällt das Wundern über diese kurzen wie unzureichenden Teile, wie so oft mit den Jacken verkauft werden. Mittels der Öffnungen lässt sich ein weiter Außentemperaturbereich abdecken. Gleichzeitig kann ich den Kombi sicher verschliessen.

    Wichtiger neben einem Textilanzug, sind für mich mehrere Paar Handschuhe. Je nach Temperatur und Laune besorgen eben diese eine große Anpassung an die gerade aktuellen Verhältnisse. Geht es auf größere Tour, oder ist bei der Tagesausfahrt mit Regen zu rechnen, so ist wenigstens ein zweites Paar Handschuhe mit dabei.

    Letztere kämen auch zum Einsatz wenn im undurchsichtigen Nebel die Passfahrt statt Knallgas Minutenaktion, zu einer langweiligen Gurkerei im Nasskalten würde.


    Was nun? Wie eingangs geschrieben, mein Anzug ist nun alt. Er wird nach der Winter-Maschinenwäsche nicht mehr recht sauber. Hier wie da sind die kleinen Gummilippen der Abdeckungen müde geworden oder auch die eine oder andere Lasche am Reißverschluss ist nicht mehr ganz frisch.

    Jetzt was Neues kaufen? Was ein Scheiss. Vieles nur in schwarzer oder schwärzester Trauerbekleidungsfarbe. Ein laminiertes Textil mit integrierter Regenmembran möchte ich nicht. Mir wäre das zu warm. Auch wenn behauptet wird, da sind ausreichend Öffnungen im Anzug. Problem wird eher die Physik sein, da auch diese Membranen von einem Unterschied in den Temperaturen leben. Bei den schon erfahrenen Außentemperaturen, geht der Unterschied gegen Null. Da fahre ich in größter Hitze schon lieber im perforierten Renneinteiler.

    Ergo, Regenliner muss herausnehmbar sein, ich nutze den, siehe oben, als Temperaturausgleicher, weniger als Regenschutz. Dafür nehme ich noch immer separate Bekleidung mit. Den einen Regenguss halte ich so aus, ebenso mein Anzug dann. Die längere Tauchfahrt ins Glück macht Regenschutz eh erforderlich, bzw. ich habe noch nichts besseres erfahren.

    Protektoren, mit den ECE Standards im EU-Ausland werden sich auch für DE die Hersteller nicht wegdrücken. Daher bin ich da recht hoffnungsvoll, dass die verkauften Teile auch gut sind. Rücken fliegt eh raus und wie jetzt schon geschehen, wenn es mal was besseres als Protektor gibt, dann kaufe ich eben für Ellenbogen oder Knie mal was aktuelles nach. Eh geht der Trend für mich in Richtung leicht und luftig für den Protektor.

    Insgesamt soll der Anzug, ohne Winterwatte, wieder eng am Körper liegen. Kleinere Anpassungen sollen durch Druckknöpfe oder Riemern möglich sein. Ob er jetzt unbedingt im Adventureschnitt daher kommen muss, ich weiss es noch nicht.

    Brückenschlag zurück zum TE, ja, meiner Meinung nach sollte ein einziger Anzug den beschriebenen Einsatzfall abdecken können.

    Mehr fällt mir gerade nich ein...

    Grüssle

    hombacher

  • @hombacher

    Danke für deine Erfahrungen!

    Ich bin ja hin- und hergerissen zwischen einer laminierten Membran und einer herausnehmbaren. Ich tendiere aber immer mehr zu letzterem, da ich ich den Anzug dann auch über 25°C tragen kann. Ich habe gestern mal Modeka Tacoma und Panamericana bestellt und testen, ob die Passform stimmt. Preis-Leistung sollte passen und die Tests und Berichte fallen sehr gut aus. Trotzdem werde ich die Tage zusätzlich noch mal in einen Stadler-Anzug schlüpfen und sehen, ob da ein merklicher Unterschied spürbar wird, der die saftigen Preise irgendwie rechtfertigen kann.

  • ...ich schreibe einfach noch ein paar Nachtgedanken hier dazu, es scheint wohl einen größeren Bedarf zu geben...


    Zum Anfang, macht Euch am Anfang mal einen eigenen Gedanken zu http://www.motorradbekleidungsverleih.de . Ich kenne die Dame (so glaube ich) aus lange vergangenen Tagen. Ich stehe mit ihr in keiner Beziehung, noch verfolge ich eigene wirtschaftliche Interessen. Sie hat über all die Jahre bei den Großen in der Motorradbekleidungsbranche gearbeitet. Nebenbei hat sie auch eine persönliche Beratung zum Bekleidungskauf als Dienstleistung angeboten. Wer also in der Gegend wohnt, einfach mal die Dame kontakten.

    Das war auch der Ansatz, warum ich das Internet nach ihr soeben befragte. Ich sehe hier ein schlimmes grundsätzliches Problem, dass trotz Interesses am Thema, eine gepflegte Ahnungslosigkeit oder Unsicherheit vorherrscht. Dieser kann aber nicht abgeholfen werden, wenn drei Leute zu einem Produkt dann schreiben, das ist gut - siehe Produktbewertungen auf den Onlineplattformen.

    Denn um diese Beurteilung sinnvoll zu nutzen, muss man doch vorher wissen, was man möchte. Oder liege ich da so vollkommen falsch?

    Grundsätzlich nett, wenn hier einer reinschreibt mein XY Helm ist toll, oder meine QRS Jacke ist prima und so bunt, aber welchen Wert hat dies bei genauer Betrachtung?

    Zum Grübeln: Wieviel Motorradbekleidung kauft sich der durchschnittliche Kradfahrer? Und wieviel Erfahrung zum Kauf (geschweige denn zu den Produkten) wird er machen/haben, wenn er sich alle zehn bis zwanzig Jahre mal eine Garnitur kauft?

    Weiter zur Schwierigkeit: Es gibt sie, die Supermärkte oder Diskounter in der Motorradbekleidung, ich nenne sie die großen Drei (Louis, Polo, Gericke) und vielleicht noch ein paar andere, keinere Ketten. Früher kam der gut sortierte Motorradzubehör- und Bekleidungsladen mit zwei, drei starken Marken aus und als Interessent konnte man entsprechend so einen Laden anfahren, wenn man sich auf bestimmte Marken festgelegt hatte. Sei es aus eigener Erfahrung oder vielleicht aus dem Hörensagen.

    Die großen Drei sind über die Jahre größer geworden, ihr Angebot verbreitert und haben am Markt einen gewaltigen Schaden angerichtet. Zum einen die damalige Goldgräberstimmung bei Investoren, siehe dazu die Finanzierungseskapaden von Gericke und Polo einschliesslich deren Insolvenzen. Ende vom Lied, noch heute leiden kleine Motorradhändler unter den versauten Kreditrahmen und erforderlichen Kreditlinien, da Banken in der Wahrnehmung Polo/Gericke/Investor gleich mit Yamaguzzimoto um die Ecke setzen.

    Die großen Drei haben teils Eigenmarken entwickelt, die auch hier und da in dem einen oder anderen Modell inzwischen ihre Qualität haben können. Ansonsten bieten sich heute solche Märkte an, um grundsätzlich ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich Sachen anfühlen können, wie Bekleidung ausgeführt und ausgestattet sein kann. Das meine ich wörtlich, anfühlen, tasten, streicheln und walken. Ein Gefühl von Material auf eigenem Körper zu bekommen. Sie eignen sich in meinen Augen nicht dafür, wenn man unsicher ist, sich dort gleich komplett einkleiden zu lassen.

    Dafür ist noch immer der kleine Zubehörladen am Besten geeignet. Nur der ist leider rar geworden. Auch wenn jetzt alle Onlinekäufer reumütig auf den Boden schauen, ist aber so. Außer wenig, haben die den Nachteil, dass sie eben die begrenzte Auswahl haben. Aber schiere Auswahl macht auch nicht glücklich, siehe oben. Daher noch eine Möglichkeit zum Ansatz:

    Ich weiss was ich will! Je nach Ansatz in der Bekleidung kann ich in den Fachorganen recherchieren. Wird es Straße/Sport, schaue ich in die entsprechenden Motorradzeitungen, immer mal wieder wird dort eine Bekleidung im Detail verglichen oder getestet. Gleiches gilt für Abenteuer/Reisen oder noch anders, für die legere Zivilbekleidung mit Schutz in Custommagazinen stöbern oder suchen, was die Südeuropäer da anbieten.

    Mit dem Fokus auf ein Produkt kann ich dann losziehen, um mir dieses zu beschaffen. Und meinetwegen kann es dann auch bei den großen Drei am Haken oder Online angeboten werden.

    Sachen kosten, ähnlich wie im Leben, wird es auch so sein, dass Motrradbekleidungssachen eben Geld kosten. Ich freue mich über jedes Schnäppchen, aber gefühlt gibt es sicherlich so ein paar Größen, zu denen Abweichungen eher kritisch als freudig gesehen werden sollten:

    Funktionswäsche: Garnitur ab 20 EUR (siehe Angebote bei den Diskountern Lidl, Aldi etc.), ansonsten gilt der genannte Preis eher für ein Teil,

    Fahreranzug: ab 500 EUR, Verteilung etwa 300 EUR Jacke, 200 EUR die Hose, nach oben gibt es keine Grenzen, alles was darunter liegt, sollte genau verglichen (Fühlen, Anziehen, Produkttests) werden, auch mal mit dem teureren Teil daneben.

    Generell gilt aber, das Teil sollte passen, in meinen Augen ohne Winterwattierung sollten alle Protektoren am Platz sitzen, der Anzug sollte anliegen und sich mit einem Reißverschluss verbinden lassen. Für Jacke und Hose sollten verschieden Größen mischbar sein, da nicht jeder eine 36 umherträgt.

    Anliegen bedeutet, eine, maximal zwei Lagen Funktionswäsche und der Anzug darüber.

    Helm: um die 300 EUR, wesentlich weniger sollte es nicht sein, aber auch ein Helm um die 500 bis 1000 EUR macht nicht glücklich wenn er nicht passt, oder bei Regen reinsifft.

    Stiefel: Auch wenn es anderes an Modellen gibt, für mich heissen die Dinger noch immer Stiefel und sollten wenigstens wadenhoch sein. Ergibt sich einfach daraus, dass die Hose hochrutscht und der Stiefel die Lücke schliesst. Nackte Knöchel gehören ebensowenig zum Radschuh, wie Schuhbänder.

    Abgedeckte Reißverschlüsse, Protektoren und wenn möglich wasserdicht, das hilft dann über viele Jahre Kradvergnügen. Investition um 200 EUR aufwärts.

    Handschuhe: wenigstens ein Paar, alles ab 50 EUR,

    Nierenschutz, Halstuch: gehört dazu, ggf. aus andrem Bekleidungsteil schon vorhanden, ansonsten ab 30 EUR ist man dabei,

    Rückenprotektor oder Schildkröte: In mancher Jacke schon vorhanden, oder nur als leere Tasche... Wie auch immer, am Ende wird sie aufgrund des Anschusses zur Hose eh zu kurz sein. Vielleicht gleich über so eine Schildkröte nachdenken, ab 50 EUR aufwärts.


    Das hat alles keinen Anspruch auf Vollzähligkeit, Richtigkeit oder sonstwas, ich habe eh keine Ahnung...