Motorradunfälle und Folgen

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • spricht dafür, daß eben 2/3 der Unfälle selbst verschuldet sind nur 1/3 die anderen schuld sind, denn man doch gerne etwas mehr in die Schuhe schieben will.

    Man hat es selbst im Griff (im wahrsten Sinne des Wortes) aber es ist manchmal verdammt schwer, das muß ich zugeben.

    Die Kreuze sehe ich, aber mehr auch nicht.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Als "ältere" Neueinsteigerin denke ich von mir, schon einige Erfahrung und Weitsicht im Straßenverkehr mitzubringen. Zudem habe ich für mich aus der Fahrschule mitgenommen, Autofahrer übersehen Motorradfahrer in fast allen möglichen und unmöglichen Situationen. Insofern fahre ich sehr aufmerksam und freue mich immer, wenn ich merke, dass mich Autofahrer wahrgenommen haben und mich als vollwertige Verkehrsteilnehmerin respektieren.

    Letzten Sonntag waren auf meiner Tour sehr viele Erntefahrzeuge unterwegs, das war schon nicht ohne. Warum sind deren Blinker im Verhältnis zum Fahrzeug nur so klein und dann häufig noch derart schwach? Ist mir früher nie so deutlich aufgefallen. Habe immer auch damit gerechnet, dass mir ein überholendes Auto entgegenkommt, sobald ein Treckergespann von vorne kam und etwas Gas weggenommen.

    Fahrspaß sieht natürlich anders aus!

    Als Frau habe ich vielleicht den einen, kleinen Vorteil, dass ich etwas nachgiebiger bin und nicht so oft anderen etwas beweisen möchte oder besonders cool sein will ;). Da fällt es mir leichter auf riskante Überholmanöver zu verzichten und mich brav in eine Kolonne einzureihen.

    Aber ich gebe auch zu, dass ich auf dem Motorrad weniger vorschriftsmäßig fahre und mir hier und da denke, wozu habe ich so eine Maschine unterm Hintern, wenn ich wie ein Auto fahren soll? Nix da, hier fahre ich jetzt zügiger oder überhole :rolleyes:

    Insgesamt hoffe ich natürlich, dass ich immer heil ankomme und wünsche das auch allen anderen von uns 8):thumbup:

  • hier ein Bericht, der in die gleiche Kerbe schlägt, die meisten sind einfach selber schuld.

    Und ganz unten noch ein Link auf einen ziemlich unterirdischen Bericht, daß man uns vor uns selber schützen muß und gefährliche Strecken wie die B500 für Motorräder sperren soll. Unglaublich.

    Bericht: 20mal höheres Risiko

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Ein ähnlicher Bericht steht auch bei ZDF. Erstaunlich, dass bereits ab magere 50 km/h der Gevatter Tod als Sozius mitfährt.

    https://www.zdf.de/nachrichten/he…risiko-100.html

    Um die Geschwindigkeit des beim Unfall herabfliegenden Fahrer zu verzögern, wäre vielleicht ein Bremsschirm

    vom Vorteil. Evel Kniefel hatte, glaube mich noch zu erinnern, so etwas.

    https://i.ebayimg.com/images/g/u14AAOSwTWxcxpDT/s-l1600.jpg

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Ein ähnlicher Bericht steht auch bei ZDF. Erstaunlich, dass bereits ab magere 50 km/h der Gevatter Tod als Sozius mitfährt.

    https://www.zdf.de/nachrichten/he…risiko-100.html

    Um die Geschwindigkeit des beim Unfall herabfliegenden Fahrer zu verzögern, wäre vielleicht ein Bremsschirm

    vom Vorteil. Evel Kniefel hatte, glaube mich noch zu erinnern, so etwas.

    https://i.ebayimg.com/images/g/u14AAOSwTWxcxpDT/s-l1600.jpg

    Also so nutzlos hätte ich die Schutzkleidung jetzt nicht eingestuft. Auch dass so oft Brustverletzungen fatal sind ist für mich jetzt unerwartet. Komisch, dass so wenige Jacken mit Brustprotektor ausgeliefert werden.

    • Offizieller Beitrag

    man muss da ein bisschen auf die Formulierung achten.

    Schutzkleidung hilft wenig bis nicht bei Einschlägen mit Landstraßengeschwindigkeiten, also 70 bis 100 km/h. Nur ist das nicht der einige Fall, wie ein Unfall ablaufen kann. Keine Aussage dazu, wie viele mit schon deutlich geringerer Geschwindigkeit oder garnicht mit einem Hindernis kollidieren.

    Die Grundsituation bleibt nach wie vor gleich: Nicht stürzen ist immer besser als stürzen, ungeachtet der Kleidung

  • Was auch nie erwähnt wird, weil es auch schwer auszuwerten ist, ist die Geschwindigkeit in Aufprallrichtung. Wenn man nahe an einer Leitplane stürzt und diese in sehr spitzem Winkel trifft, schrabbt man quasi dran vorbei und hat vermutlich auch bei 200 km/h kein großes Problem. Wenn man aber mit 50 km/h stumpf gegen die Leitplanke knallt, sieht das ganz ganz anders aus.

    (Darum sind übrigens bei Dragrennen die Wände so nah dran)

    Habe genügend Leute gesehen die sich im Bereich 30-100 auf die Nase gelegt haben. Weitestgehend verletzungsfrei oder nichts dramatisches. War halt meist ohne oder mit sehr langsamem Aufprall an Fremdkörpern.

    Darum sind eben auch Unfälle mit Unfallgegner deutlich gefährlicher. Meist fährt man da recht zügig gegen was mehr oder weniger stehendes.

  • Also so nutzlos hätte ich die Schutzkleidung jetzt nicht eingestuft. Auch dass so oft Brustverletzungen fatal sind ist für mich jetzt unerwartet. Komisch, dass so wenige Jacken mit Brustprotektor ausgeliefert werden.

    Brustprotektoren sind bestimmt nicht so einfach zu integrieren, irgendwo will man die Jacke ja auch noch öffnen. Ich kenn sowas eigentlich nur von Einteilern und MotoGP.

    Das Einzige was mir da einfällt ist so eine extra Protektorenweste zum Überziehen.

    Alles unter 300 Kilometer ist Brötchen holen. :toeff

  • Meine Dainese Hawker hat nen geteilten Brustpanzer. Fühlt sich sehr sicher an muss ich sagen.

    Meine Airbagweste hat nen eingebauten Brustprotektor.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

  • Ich möchte auch nicht auf Schutzkleidung verzichten und im Falle eines Sturzes meine Haut und Fleisch auf dem Asphalt abreiben lassen.

    Ab einem Tempo von 80 km/h hat man selbst im Auto kaum eine Überlebenschance, wenn man gegen einen Baum fährt. Die Kräfte werden halt, trotz Knautschzonen, Airbag, nicht ausreichend absorbiert, wie soll dass dann auch bei der Motorradkleidung funktionieren?

    Als Motorradfahrer muss man halt mit dem erhöhten Risiko leben, entsprechend weise fahren und sich dem Risiko bewußt sein.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Natürlich ist Schutzkleidung wichtig, aber weniger im Hinblick auf die Protektoren, die sowieso nur bei sehr geringen Aufprallgeschwindigkeiten von Nutzen sein können, als im Hinblick auf die Abriebfestigkeit.

    Hier sollte man halt, wenn man noch in der Lage ist, das Geschehen zu beeinflussen, möglichst schauen in eine stabile Rutschlage auf Ellenbogen und Knien zukommen, in der man auch die Rutschrichtung, ähnlich wie beim Rutschen auf Eis oder Schnee noch beeinflussen kann, wobei die Priorität eben auf Aufprallvermeidung und Rutschen hinter dem Motorrad (damit einen dieses nicht schmerzhaft überholt) liegen muss.

    Mir ist dies zum Glück schon zweimal ganz gut gelungen, sodass ich relativ glimpflich aus den jeweiligen Situationen gekommen bin.

  • Heute ist eine Gruppe von Motorradfahrern getötet worden. Ein Kleinlaster ist in die Gruppe gefahren....

    Die armen Menschen, die unschuldig den Tod fanden. Solche Unfälle müssen nicht sein!

    Was kann man daraus als Motorradfahrer lernen? Bei Starkregen auf der Autobahn keinen Schutz unter einer Brücke suchen, lieber langsam die nächste Abfahrt runterfahren? Wie macht Ihr das? Ich war bislang zum Glück noch nicht in so einer Situation. Was sagt der Gesetzgeber?


    https://www.otz.de/regionen/poess…d226940903.html

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Ich würde von der AB runterfahren, sofern das halbwegs geht. Auf jeden Fall nicht vor der Leitplanke stehen bleiben oder eben unter einer Brücke warten. Schlimm sowas.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Wahnsinn! Ich hab keine Erfahrungen mit richtig starkem Regen, aber ich würde nie auf die Idee kommen bei solchem Wetter unter einer Autobahnbrücke zu halten. Kann aber sein, wenn man erstmalig in so eine Situation kommt, dass diese einen überfordert. Mopped abstellen und ein paar Meter die Böschung rauf?

  • Da ich die Situation letztens auch hatte (und jetzt eine Kotflügelverlängerung am Heck probefahre)...kann ich sagen, dass ich Solo bei normalem Regen unterwegs nie auf die Idee kommen würde mich auf einer Autobahn unter ne Brücke zu stellen. Kann in der Gruppe anders aussehen wenn der Vorturner dort meint anhalten zu müssen.

    Aber die Informationslage ist zu dünn, wenn es so richtig richtig monsunartig runter kommt ist Weiterfahrt irgendwann auch nicht mehr vertretbar, dann musste dich halt mit Warnblinker etc. absichern und hinter die Leitplanke- so wohl die Theorie.

  • .... war früher üblich, auffer Bahn die Brücke zu nutzen, um in die Regenpelle zu steigen, aber jeder war sich schon da des Risikos bewußt und hat die Karre an die Planke gedrängt und ist darüber gehechtet. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher, wenn ich so manchem Moppedisti bei seinem Treiben so zuschaue und damals kochten die Trucker noch keinen Coffee während der Fahrt und inhallierten die 58. Folge der Truckerbabys o.ä. auf dem Lappi während der Fahrt... heute würd ich mir das echt verkneifen, aber heut hab ich auch Membranzeugs etc..

    Tracer 700 17- , XL1200N (Modi.) 11- , FXDB 1584 (Modi.) 09- , MT01 RP18 (Modi.) 07-09, FZS1000S RN06 04-07, FJ1200 1XJ (st. modi.) 95-14, XJ600 51J (Modi.)90-95

  • Leider kann einem sowas überall passieren. Vor 2 Jahren ist eine Oma in eine Motorradgruppe gefahren, die in einer Bushaltestelle kurz Rast gemacht haben.

    Ich habe auch schon 1-2 mal bei Starkregen unter einer Brücke Schutz gesucht. Das würde ich auch wieder machen. Nur gehe ich immer hinter die Leitplanke und habe grundsätzlich den Verkehr im Blick.

    Die Wahrscheinlichkeit hier umgekegelt zu werden finde ich geringer, als bei Starkregen evtl. noch mehrere Kilometer weiter zu fahren und hierbei von Autofahrern erwischt zu werden, weil diese meist mit der Situation völlig überfordert sind.

  • Schlimmer Unfall, sehr tragisch. So etwas macht mich nachdenklich, so wie auch jeder Motorradunfall in meiner Heimat. Von mehreren tödlichen Unfällen hier sieht man immer noch die Spuren und Markierungen der Polizei. Mit freiem Kopf zu fahren fällt zunehmend schwer.

    Ich denke man muss daraus lernen. Falls eine Weiterfahrt nicht möglich ist, dann sollte man Schutz weit entfernt von der Fahrbahn und möglichst sicher hinter Leitplanken suchen. Ansonsten durch vorausschauende Planung so eine Situation möglichst vermeiden und lieber noch eine weitere Übernachtung anhängen.

  • Wenn man auf der Autobahn stehen bleibt, egal ob mit PKW oder Motorrad, geht man so schnell wie irgend möglich hinter die Leitplanke. Ausnahmen für die Regel gibt es schlicht nicht.

    Reifenwechsel oder Defektsuche auf der Autobahn ist Unsinn. Wenn man meint, es selbst machen zu können, kann man für eine sichere Schleichfahrt oder Reparatur vor Ort die Polizei rufen, die einem dann entsprechenden Platz und Sicherheit schafft. Ansonsten Abschlepper.

    Ich bin mal, da ich mich aus Idiotie vorher nicht informiert hatte, in ein echt heftiges Unwetter gekommen mit dem Motorrad. Bin dann bis zum nächsten Rastplatz hinter einem LKW hinterher. Ob das sicherer war als stehen bleiben und hinter die Leitplanke? Keine Ahnung. Meine Einschätzung und er Situation sagte ja, im Nachhinein eigentlich auch, aber denke da ist wenig Unterschied. Vorteil am Rastplatz war, dass ich von dort deutlich mehr Optionen hatte als unter einer Brücke.

  • ja einfach nur übel. Da sterben 4 Menschen weil 1 Fahrer gepennt hat. Einfach nur traurig und unnötig.

    Ich habe mir die Frage nach dem Verhalten bei Starkregen auf der AB noch nicht wirklich gestellt. Weiterfahren finde ich bei möglichem Aquaplaning und verwässertem Visier aber auch nicht so toll...denke 1-2 km zur nächsten Abfahrt sind kein Problem. Gibt halt nur manchmal Strecken mit 10+ km ohne...da würde ich mich auch nur unterstellen wollen.

    Fazit: wenn man unter einer Brücke Schutz sucht: Warnblinker und schnell Abstand zur Fahrbahn gewinnen. Und generell nicht damit rechnen, dass andere Verkehrsteilnehmer irgendwas können (Schauen vor dem Spurwechsel, blinken, Geschwindigkeiten einschätzen, Fahrbahn halten etc)