Vorsicht bei Stahlbus Entlüfterschraube (ABS Modelle)

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  • Der Tester wird letztlich genutzt, um auch die Bremsflüssigkeit im ABS Modul durchzuspülen. Mithilfe des Testers lässt sich das ABS Modul auch bei stehendem Motorrad in Aktion bringen. Einen grundsätzlichen Selbsttest führt das ABS-Modul nach jedem Start der Maschine ohnehin durch.

    Ohne den Tester lässt sich nicht die gesamte Flüssigkeit austauschen.

    Kann man in meinen Augen aber akzeptieren, insbesondere bei häufigerem Wechsel der Flüssigkeit, da der Anteil vergleichsweise gering ist. Wenn man nie oder nur äußerst selten bis ins ABS bremst, sollte man aber vor dem Wechsel einige Male vorne UND hinten ins ABS bremsen, damit überall die gleiche "Mischung" von Bremsflüssigkeit vorliegt. Nachdem man gewechselt hat, dann das gleiche nochmal, damit die alte Flüssigkeit aus dem ABS Modul (richtiger wäre: den abgeschlossenen Kanälen im ABS Modul, denn der Pfad zum Bremssattel geht immer durch das ABS Modul) mit der neuen durchmengt wird.

    Wenn man meint, dass die Investition von 10-20€ für Bremsflüssigkeit nur alle 4 Jahre zu stemmen ist, sollte man einfach in die Werkstatt gehen und es dort mit Tester "richtig" machen lassen. Kostet dann natürlich auch wieder genau so viel wie ein jährlicher Wechsel daheim.

    Niemand schmeißt gerne Geld zum Fenster raus, aber bei der Bremsflüssigkeit ist das in meinen Augen einfach nicht der Fall und man spart wenig Geld an einem wirklich wirklich wichtigen Bauteil des Motorrads. Dann kauft euch lieber die Bremsbeläge von der günstigsten Louis Hausmarke. Die brauchen dann vielleicht mehr Hebelkraft und haben ein matschiges Gefühl, aber mit genügend Kraft bremsen die auch nicht weniger als die richtig teuren. Fading ist dann irgendwann ein Thema, aber ich unterstelle einfach mal, dass die Leute, die ihre Bremse regelmäßig richtig auf Temperatur bringen, da auch nicht sparen wollen.

    Ganz ehrlich: Dann spart lieber am Motoröl. Da ist eh viel diskutabler, was welcher Invest bringt oder nicht bringt.

    Nebenbei: Nach einem Jahr mit 5-10tkm Fahrleistung (90% Kurvenstrecken) gibt es bei mir schon einen gut sichtbaren farblichen Unterschied zwischen der neuen und der alten Flüssigkeit. Was das bedeutet oder wie der zustande kommt, weiß ich nicht. Aber je älter, desto dunkler ist allgemein ein Trend. Habe mal bei einer anderen Maschine nach glaube 3 Jahren gewechselt - der Unterschied war ziemlich krass. Die alte war einfach wirklich dunkel und die neue fast farblos.

    Grundsätzlicher Tipp, wenn eine Maschine mal wirklich länger stand: Bremse 1x richtig heiß fahren vor dem Wechsel. Oder wenn man sich vor dem Wechsel überhaupt nicht traut zu fahren, dann nach dem ersten Wechsel die Bremse richtig heiß fahren und nochmal wechseln. Der Wechsel muss nicht bei heißer Bremse erfolgen. Durch das heiß bremsen vermengt sich aber alles richtig gut und löst sich aus den kleinsten Ecken. Hatte das mal bei nem Formula Student Fahrzeug was 2 Jahre eingelagert war. Haben locker 5h entlüftet mit über 4L Flüssigkeit, Fahrzeug fast auf die Seite kippen und allen Spielereien und das Pedal war noch ziemlich matschig. Ein paar Runden gefahren und dann kam die widerliche Suppe raus und das Pedal war perfekt. Die paar Runden waren natürlich nicht so geil für den Fahrer. Einzige Alternative ist dann: Bremse komplett zerlegen und manuell reinigen. Das ist dann aber nicht mehr ganz so trivial.

  • Silverhawk763 Ist jetzt nicht 100%, aber ziemlich sicher nicht. Der Tester ist ein Yamaha-Tool - zumindest für die Baujahre 2014-2017, danach kenne ich mich nicht aus. Man wählt dann einen spezifischen Test für das ABS-Modul aus. Dass der über einen allgemeinen Tester verfügbar ist, wäre bei Autos nicht verwunderlich, bei Motorrädern eher unüblich (leider).

  • Selbst bis ins ABS zu bremsen ist übrigens recht ungefährlich und einfach machbar. Nach dem Winter liegen hier auf allen Supermarktparkplätzen reichliche Mengen Rollsplitt herum. Einfach eine abgelegene Ecke mit dem Splitt anfahren und bei geringer Geschwindigkeit volle Kanne bremsen. Wenn es dann im Hebel oder Pedal pulsiert, hat ABS eingegriffen. Das merkt man dann schon.

    Die Ansprechschwellen sind übrigens von Marke zu Marke unterschiedlich. Auf "normaler" Straße habe ich die XSR kaum dahin bekommen, bei der Z650RS kommt das ABS gelegentlich schon auf unebener Fahrbahn beim Bremsen vor einer Kreuzung. Oder die Z ist überdämpft, das kann ja auch sein, aber davon verstehe ich nicht viel. Ist mir jedoch mehrfach aufgefallen in dem halben Jahr, die ich sie jetzt habe. Die XSR hatte ich rund 1,5 Jahre und da habe ich das ungewollt nur einmal gemerkt.

  • .. Auf "normaler" Straße habe ich die XSR kaum dahin bekommen..

    Wie hast du denn gebremst?

    Beim progressiven Bremsen ists allgemein schwieriger in den Regelbereich des ABS zu kommen. Mit einer "herzhaften" Impulsbremsung ("Schreckbremsung") gehts einfach(er).

    Was mir bei der MT07 aufgefallen ist: Seit Wechsel hi/vo auf Brembo SA Beläge hackt das ABS nicht mehr so wild. Und mehr Bremsleistung bei weniger Kraft am Hebel gibts auch..

    dirtbike.gif

  • Wie hast du denn gebremst?

    Beim progressiven Bremsen ists allgemein schwieriger in den Regelbereich des ABS zu kommen. Mit einer "herzhaften" Impulsbremsung ("Schreckbremsung") gehts einfach(er).

    Was mir bei der MT07 aufgefallen ist: Seit Wechsel hi/vo auf Brembo SA Beläge hackt das ABS nicht mehr so wild. Und mehr Bremsleistung bei weniger Kraft am Hebel gibts auch..

    Meine Beobachtung ist auch, dass Sintermetall-Beläge da besser funktionieren. Gut entlüftete Bremse hilft auch. Und Stahlflex-Leitungen bringen nochmal deutlich was.

    Aber man sollte auch die vordere Bremse eigentlich bei jedem Belag bis ins ABS bremsen können. Heißt nicht, dass man das andauernd soll, aber wenn man das überhaupt nicht hinbekommt, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass man in einer Gefahrensituation das Optimum aus der Bremse auch nur annähernd herausholen kann. Man weiß ja überhaupt nicht, wie fest man zulangen kann. Entweder man überbremst dann sofort oder bremst nur mit 70% des Potentials. Beides ziemlich schlecht.

    Auch bei 40° Außentemperatur und warmen Reifen kann man vorne das ABS zum arbeiten bekommen. Erfordert dann etwas Technik, dass das Hinterrad nicht in der Luft ist, aber es geht.

  • Wie hast du denn gebremst?

    Beim progressiven Bremsen ists allgemein schwieriger in den Regelbereich des ABS zu kommen. Mit einer "herzhaften" Impulsbremsung ("Schreckbremsung") gehts einfach(er).

    Sorry, ich bin eben Blümchenpflücker und fahre allgemein eher vorausschauend, da kommt man zum Glück nur selten in die Notwendigkeit einer heftigen Vollbremsung. Und in den 1,5 Jahren meines XSR-Besitz' hat mir offenbar niemand die Vorfahrt derart genommen dass ich ABS-kontrolliert bremsen musste.

    Daher der "Trick" mit dem Rollsplitt, das ist im Frühjahr reichlich auf der Piste und erlaubt in kontrollierter Umgebung das relativ gefahrlose Testen des ABS.

  • Ging doch hier um eine Testbremsung um das ABS auzulösen.

    Wer bei jeder Bremsung in den ABS Bereich kommt, sollte so nur auf der Rennstrecke fahren ... :freak

    dirtbike.gif

  • Sorry, ich bin eben Blümchenpflücker und fahre allgemein eher vorausschauend, da kommt man zum Glück nur selten in die Notwendigkeit einer heftigen Vollbremsung. Und in den 1,5 Jahren meines XSR-Besitz' hat mir offenbar niemand die Vorfahrt derart genommen dass ich ABS-kontrolliert bremsen musste.

    Daher der "Trick" mit dem Rollsplitt, das ist im Frühjahr reichlich auf der Piste und erlaubt in kontrollierter Umgebung das relativ gefahrlose Testen des ABS.

    Weißt du denn wie sich das ABS anfühlt und kannst kontrolliert und zuverlässig in einer Gefahrensituation bis kurz vor den Regelbereich bremsen? Zum Üben dessen gehört dann auch, dass man regelmäßig in den Regelbereich reinkommt. Will dir nicht unterstellen, dass du das nicht machst. Aber dann würde mich die Aussage wundern, dass man Schotter braucht um in den Regelbereich zu kommen.

    Und wenn man nicht regelmäßig eine Gefahrenbremsung übt, kann man sie nicht richtig - fertig.

    Vorausschauendes Fahren ist super und vermeidet sehr viele Gefahrensituationen. Aber nicht alle. Und auf die sollte man sich vorbereiten.

  • Und wenn man nicht regelmäßig eine Gefahrenbremsung übt, kann man sie nicht richtig - fertig.

    Das ist richtig.In meiner aktiven Zeit im Autogeschäft, als das ABS-System so langsam eingeführt wurde, wollten die Kunden natürlich wissen wie das funktioniert. Ich habs ihnen gezeigt so gut es ging.

    Die weitaus allermeisten hatten Probleme so zu bremsen dass das System in den Regelbereich kam, sie trauten sich nicht oder sie konnten es nicht. Und das in technisch gut ausgerüsteten Autos, beim Motorrad ist es noch schwieriger.

    Wenn ich mich dann ans Steuer gesetzt habe und Gewaltbremsungen zur Demonstration durchgeführt habe wurden manche der Beifahrer blass.

    Als ich dem Fuhrparkleiter eines Chemiebetriebes in der Nähe mal eine E-Klasse mit dem damals neu eingeführten ABS vorgestellt habe stellte dieser schon bei einem relativ zaghaften Bremsmanöver fest: Ha, man merkt das neue System sofort, bremst ganz anders !

    NIchts hat er gemerkt, das System war noch Lichtjahre vom Regelbereich entfernt.

    Wird eigentlich in der Fahrschule dahingehend geübt ?

    Als ich den Motorradführerschein gemacht habe hatten die meisten Motorräder schon irgendwie ein "ABS", wenn die Bremsscheiben nass waren bremsten sie erst mal nicht.....

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    Gruß aus Oberbayern :bier

    Franz

  • Jo, das mit dem ABS..... ich hatte ABS auf meiner SMC, nie abgeschaltet, nicht mal auf der Renne. Ich musste mir aber von vielen SMC-Treibern anhöhren, dass das ja mal garnicht ginge und ich mit ABS deutlich längere Bremswege hätte. Gut, warum ich diese Vögel dennoch ausgebremst habe, ohne dass mir das ABS da reingefummelt häte, das wird ewig ein Gheimnis bleiben....

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • ABS üben im Auto ist ja sicherer als beim Zweirad. Da muss man sich trauen, auf gerader trockener Strasse so feste zu bremsen. Da hatte ich mal, dass das Hinterrad hochging. Komisches Gefühl...

    Wenn die Strecke nass ist, denke ich immer, dass das Vorderrad zur Seite wegknickt und ich im Dreck liege...

  • Wenn die Strecke nass ist, denke ich immer, dass das Vorderrad zur Seite wegknickt und ich im Dreck liege...

    Genau das soll aber das ABS verhindern. Es rattert ein wenig, Gabel undLenker schütteln ein bissl, man bleibt aber senkrecht wenn man es nicht ausgerechnet in einer Kurve versucht

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    Gruß aus Oberbayern :bier

    Franz

    Einmal editiert, zuletzt von Methusalem (19. Dezember 2022 um 11:35)

  • Bis wieviel Grad Schräglage ist es denn anwendbar? Kurven ABS gibt es ja bei den teuren Motorrädern schon...

  • @GertMT07 Das von deiner MT07 funktioniert bei Schräglage nicht. Ein paar Grad sind da noch egal, aber sobald du anfängst ne Kurve zu fahren, wird es etwas haarig. Es verhindert zwar noch das Blockieren, aber nicht so, dass die Seitenführungskräfte aufrecht erhalten werden. Ganz oft reicht es aber auch, das Motorrad aufzurichten und voll in die Eisen zu gehen und dann nochmal wieder einzulenken. Oder halt ohne ins ABS zu kommen in Schräglage runterbremsen.

    Würde dir nahelegen, mal ein Training beim ADAC zu machen. Du hast offensichtlich ein Unsicherheitsgefühl bei der Sache und die wird man nur durch Ausprobieren los. Das geht am Besten, wenn es einem Fachleute in einer angenehmen Umgebung erklären. Dieses Forum ist dafür nicht unbedingt super geeignet. Und es ist auch normal, da ein Unsicherheitsgefühl zu haben - man muss nur was dran machen, wenn man sicher bremsen möchte.

  • Ich war mal mit der XT bei ADAC Basistraining. Die Instrukteurin hatte Bedenken, bei meinen harten Bremsungen. ...bloss nicht übertreiben...meinte Sie.

  • Zwar off Topic (wie eigentlich alle der letzten Beiträge): Der eine oder andere sollte sich evtl. zu Weihnachten ein Sicherheitstraining schenken (lassen). :daumen-hoch Eine Gefahrenbremsung bis in den Regelbereich des ABS ist das A&O. Und Bremsdruck aufbauen bei einer Gefahrenbremsung. Jeder ist erstaunt wie sich die Anhaltewege verändern. Hat mir durchaus schon ein oder zwei mal den Allerwertesten gerettet. :denk Insofern war es jeden Euro wert und sonst gibt man ja auch Geld für jeden Mist aus.

    VG

    Roland