Vorsicht bei Stahlbus Entlüfterschraube (ABS Modelle)

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  • Weißt du denn wie sich das ABS anfühlt und kannst kontrolliert und zuverlässig in einer Gefahrensituation bis kurz vor den Regelbereich bremsen? Zum Üben dessen gehört dann auch, dass man regelmäßig in den Regelbereich reinkommt.

    Schreiben wir's mal so: ich bin in 31 Jahren Motorrad in manche Situation gekommen, die auch mal ein beherztes Bremsen v+h erforderte, wobei ich hinten meist mangels Übung kreischen lasse (weil ohne ABS). Ein einziges Mal hat es nicht funktioniert, mit der Vmax bin ich mit ca. 0,8km/h in ein Pkw-Heck eingeschlagen.

    ABS und dergleichen sind für mich relativ neu, die XSR war 2020 meine erste mit der Bremshilfe (und nichts anderes ist ABS, es hilft aber es ersetzt nicht die Fähigkeiten des Users). Das Testen auf Splitt oder unbefestigen Wegen ist dabei für mich eine Hilfe, das System zu überprüfen, nicht meine grundsätzlichen Bremsfähigkeiten.

    Sicherlich ist ein Bremstraining unter kundiger Aufsicht ein Gewinn, aber bislang kann ich (als Blümchenpflücker) auf meine Erfahrung zurückgreifen und durch defensive Fahrweise die Situationen minimieren, die ein" Bremsen bis kurz vor den Regelbereich des ABS" erfordern. Es kommt hinreichend wenig vor, dass ein heute absolviertes Training in (sagen wir) fünf Jahren nicht mehr sinnvoll erinnert und verinnerlicht wird/wurde.

    Wäre ich ständig auf der letzten Rille unterwegs, würde ich mir das vermutlich nochmal überlegen, aber es ist nicht so, also werde ich auch in Zukunft vermutlich nicht auf trockener und freier Straße das ABS testen wollen. Schon aus wirtschaftlichen Gründen, wenn ich irgendwo sehr stark bremsen muss, war ich vorher sehr viel zu schnell und das versuche ich nach Möglichkeit durch die Motorbremse zu vermeiden. Manchmal mache ich das, aber oft ist das nicht.

  • Also von der fachwerkstatt wechseln lassen :heil

  • Wenn man die Bremsflüssigkeit alle 3 oder 4 Jahre beim Händler wechseln lässt, dann ist man immer auf der richtigen Seite, und ab und zu halt mal bis ins ABS reinbremsen wie Breeze sagt, dann funktioniert das auch alles sehr lange sehr gut.

    Das kann allerdings schon richtig ins Geld gehen, ich hatte mal ne Rockster, die mit dem Bremskraftverstärker, der Wechsel der Bremsflüssigkeit war damals richtig teuer, da kursierten immer Beträge von über 400 Euro, und damals war der euro ja noch was wert.......

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Ich pumpe jedes Frühjahr ne Ladung DOT 4 für 5€ durch und knatter danach vorne und hinten ins ABS. Ist ja nur noch Schlauch aufs Ventil stecken und loslegen. Bis jetzt ist alles gut. Der Rest des 500 ml Gebindes reicht dann sogar noch für die MZ.

  • Für mich ist häufiger und selbst wechseln besser als alle 3-4 Jahre beim Händler. Da wäre ich mir bei vielen ohnehin nicht so sicher, dass die den Tester anschließen. Will keinem was unterstellen, aber ich habe schon zu häufig gesehen, dass das Yamaha Werkstatthandbuch vom Vertragshändler missachtet wurde mit dem Kommentar "machen wir immer so, ist noch nie was passiert".

    Ich weiß halt, wie die Bremsflüssigkeit nach 1, 2, 3 und 4 Jahren aussieht. 3-4 Jahre will ich da beim Motorrad nicht warten. Beim Auto wird oft genug auch alle 2 Jahre gewechselt. Mehrpreis gegenüber "nur entlüften" ist vll. 20-30€, da man genau das gleiche macht und einfach nur das Gerät ein kleines bisschen länger dran lässt.

    Achim Grabbe wünsche dir, dass du weiterhin unfallfrei bleibst. Nichtsdestotrotz ist die Einstellung zum ABS nicht sonderlich schlau. Du hast ja schon richtig erkannt, dass 1x Lernen nicht reicht. Das bedeutet, dass man sich regelmäßig auf ner Tour mal für 3-5 Minuten nen freien Parkplatz sucht. Oder einfach ein freies Stück Landstraße. 10 Gefahrenbremsungen nacheinander und man ist wieder einigermaßen aufgefrischt.

    Mir stellt sich ja die Frage, ob du dich nicht doch etwas erschrickst und die Bremse vielleicht wieder loslässt, wenn du dann in einer Gefahrensituation doch mal ins ABS kommst. Ist ja, ohne dass es jetzt als Kritik gemeint wäre, eine ungewohnte Situation für dich, weil erste ABS Maschine. Habe genau dieses Verhalten schon mehrfach beim Fahrsicherheitstraining beobachtet bei ABS-Neulingen.

  • Man muß fürs Bremsen mit ABS nix lernen, das System macht alles von alleine. Man muß sich nur im Klaren sein, dass man in einer Paniksituation mit ABS die Bremse voll durchzieht und sich nicht durchs Gerappel davon abbringen lässt, die Bremse voll betätigt zu haben.

    Vor allem, in der echten Gefahrensituation nutzen die schönen Ratschläge nichts bis sehr wenig. Nimmt Dir jemand die Vorfahrt und Du siehst, es reicht nicht oder nur knapp, dann verfallen eben 99% aller Leute in den Panikmodus, heisst eben voll in die Bremse, was mit ABS ja auch vollkommen richtig ist.

    Hast Zeit, um zu denken, dann ists auch meist nicht knapp.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Man muß fürs Bremsen mit ABS nix lernen, das System macht alles von alleine. Man muß sich nur im Klaren sein, dass man in einer Paniksituation mit ABS die Bremse voll durchzieht und sich nicht durchs Gerappel davon abbringen lässt, die Bremse voll betätigt zu haben.

    Vor allem, in der echten Gefahrensituation nutzen die schönen Ratschläge nichts bis sehr wenig. Nimmt Dir jemand die Vorfahrt und Du siehst, es reicht nicht oder nur knapp, dann verfallen eben 99% aller Leute in den Panikmodus, heisst eben voll in die Bremse, was mit ABS ja auch vollkommen richtig ist.

    Hast Zeit, um zu denken, dann ists auch meist nicht knapp.

    Und wenn man sich dann erschrickt, weil man bisher keine 10x gefühlt hat, wie das ABS arbeitet, dann kann es eben sein, dass man los lässt. Die meisten Leute schaffen es ja auch, sich bei einem kurzzeitig blockierenden Vorderrad bei einer Nicht-ABS Maschine nicht auf die Nase zu legen, sondern kurz die Bremse zu öffnen. Ist ein ähnlicher Reflex.

    Und es ist schon was ganz anderes, ob man mal bei 30 auf Schotter kurz das ABS ausprobiert hat oder aus 50 km/h aufwärts und wirklich bis zum Stillstand, nicht nur kurz um zu schauen ob es tut/wie es sich anfühlt.

    Will jetzt auch keinem was madig reden oder unterstellen, dass er nicht richtig bremsen kann. Das kann ich ja von hier überhaupt nicht beurteilen. Ist auch weder meine Aufgabe noch steht mir das zu. Soll jeder machen, wie er es für richtig hält. Ich habe in der Praxis einzig und ausschließlich die Erfahrung gemacht, dass regelmäßiges Üben pauschal extrem positiv ist und ein Versäumen dessen zu schlechterem Bremsen führt (sowohl bei mir als auch bei anderen). Ebenso habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich an das ABS beim Motorrad wirklich gewöhnen muss. Und zwar indem man aus realistischen Geschwindigkeiten eine Gefahrenbremsung bis zum Stillstand trainiert.

  • Das ist alles schön in der Theorie,kann man schön auf Lehrgängen verkaufen, ist aber eben nichts, was mit einer Panikreaktion zu tun hat. Da reisst man eben die Bremse voll durch, denn so funktioniert der Mensch in Paniksituationen nun mal.

    Und wenn man die Zeit hat, darüber nachzudenken und die Bremsleistung langsam zu stigern, dann ist man eben nicht in Panik. Wobei ich den kurzen ABS-Hopser dann doch als deutlich weniger Bremswegverlängernd ansehe als ein in der Theorie gezieltes Handkraftsteigern. Denn das dauert meist länger.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Schreckbremsungen bzw hartes Bremsen wird durch das ABS sehr vereinfacht.

    Üben sollte man effektives Bremsen aber eh immer, für Neulinge ist zusätzlich das ABS- Pulsieren des Hebels evtl ungewohnt.

    Achja, und während des Bremsens mit ABS darf gelenkt werden, nicht vergessen... :lachen

    dirtbike.gif

  • Achim Grabbe wünsche dir, dass du weiterhin unfallfrei bleibst. Nichtsdestotrotz ist die Einstellung zum ABS nicht sonderlich schlau. Du hast ja schon richtig erkannt, dass 1x Lernen nicht reicht. Das bedeutet, dass man sich regelmäßig auf ner Tour mal für 3-5 Minuten nen freien Parkplatz sucht. Oder einfach ein freies Stück Landstraße. 10 Gefahrenbremsungen nacheinander und man ist wieder einigermaßen aufgefrischt.

    Danke für deine Fürsorge, aber ich übe jeden verdammten Winter mit dem Auto das ABS, zumindest wenn es so glatt ist wie letzten Montag hier in Norddeutschland. Das rappeln im Bremspedal macht mich nicht nervös und das tut es auch beim Krad nicht. Ich kann vermutlich "Gefahrenbremsvorgang", mit Auto wie mit Krad, nur dass ich beim Krad eine bessere Chance auf Fluchtweg habe.

    Die weiter oben geschilderte Unfallsituation wäre ja auch beinahe gut gegangen, aber ist es halt nicht (beinahe wäre ich am stehenden Hindernis vorbei gekommen, Fluchtweg, aber es hat nicht ganz geklappt). Ob ich aus dieser Nummer mit ABS heraus gekommen wäre, bleibt fraglich, könnte aber gut sein. Gerade bei so einem Eisenschwein wie der Vmax 1.0 stellt sich das Heck nicht ganz so schnell hoch wie bei einer 80er, da kann man schon ganz nett reinlangen in die Bremsen. Genutzt hat es jedoch nichts, Hebel, Blinker, Spiegel, Kühlerverkleidung und Lenker waren zu ersetzen, aber das nur nebenbei (hätte schlimmer kommen können, ich war unverletzt).