Reifenerfahrungen auf der Ténéré 700

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

    • Offizieller Beitrag

    So, wie hier Reifen(-freigaben) für die Ténéré schon angekündigt habe ich am Freitag meine Drohung wahr gemacht und auf Mischbereifung Conti TKC 80 vorne und Mita E-10 (nicht Dakar) gewechselt und gestern und heute die ersten rund 600km abgespult.

    Hier meine Erfahrung:

    Auf der Straße funktioniert die Kombi wie erwartet. Man merkt deutlich die grobe Stolle, es rubbelt aber nicht übertrieben. In Kurvenlage aber schon höhere Laufgeräusche und etwas Vibration. Ich hatte gestern wie heute sehr wechselhaftes Wetter mit viel feuchten Straßen und Laub etc. Auch teils Starkregen. Hatte im Gegensatz zu den Pirellis aber bis jetzt keinen Rutscher vorne. Nur hinten geht der Arsch halt mal ein bisschen weg wenn man in der Kurve ans Gas geht. Ist aber mit Stolle auf nasser Straße kein Wunder.

    auf trockenen Passagen habe ich da keine Angst gehabt. Nur das Kippen der Stollenreifen ist gewöhnungsbedürftig. Man fährt automatisch vorsichtiger. Für reine Straßenperformance ists aber auch nicht gedacht. Funktioniert aber wie gesagt. Man muss nur wissen worauf man sich einlässt.

    Highspeed bis 170 geht auch problemlos ohne starke Vibrationen oder Instabilität. Schneller bin ich nicht gefahren.

    Jetzt zum Off-Road Teil: zu den Pirellis schon ein gewaltiger Unterschied. Bin viel Feldwege, Waldwege und auch richtig schlammige Passagen gefahren. Auch Schotter und festerer Erdboden bzw. "Laubboden".

    Insgesamt war quasi nur feuchter bis sehr nasser Untergrund dabei. Teils auch 20-30cm tiefe Wasserpfützen etc.

    Auf Grasnarben ist nach wie vor Vorsicht angesagt. Hier schmierts halt vorne weg wenns nass ist. Aber alles Andere ist einfach viel besser. Klar, das Hinterrad dreht öfters mal durch aber insgesamt ist man doch recht spurtreu unterwegs und hat deutlich mehr Grip. Bin auch teilweise die gleichen Wege wie mit den Pirellis gefahren. Damals wars mehr oder weniger trocken und selbst jetzt wo alles aufgeweicht war habe ich mich deutlich sicherer gefühlt. Passagen bei denen ich mit dem Pirelli umgedreht habe waren hier problemlos möglich.

    Insgesamt wars gestern und heute sicher 50/50 On/Offroad. Wer auf Knallgas auf der Straße verzichten kann dem kann ich die Kombi empfehlen.

    Wie gesagt, soweit scheints ja legal zu sein, zwecks Speedindex. Den Conti kann man hinten nicht nehmen und der passende Mitas vorne hat weniger Profil als der Conti. Deshalb diese Kombi.

    IMG_20191018_100855.jpg

    IMG_20191020_143144.jpgIMG_20191019_153507.jpg

  • Ich hatte jetzt nicht verfolgt, dass Dein Reifenwechsel so bald ansteht. Wie lange haben Deine Pirellis denn auf der Tenere gehalten?


    Desweiteren bin ich gespannt, wie lange der TKC vorne bei Dir halten wird. Meine (ur-) alten Erfahrungen waren, dass er auch auf einer leichten Enduro nur ein paar wenige tausend Kilometer hält und eigentlich nichts gut kann.

    Aus diesem Grunde hätte ich wohl auch eher dem E10 vorne eine Chance gegeben. Auch wenn er zu Begin mit weniger Profil daher kommt. Aber das offenere Stollenbild sollte über die Lebensdauer ein mehr an Halt in nassem und schlammigen Gelände schaffen.

    Auf feuchter Straße werden vermutlich beide ihre Aussetzer haben. Aber sowas schult einen runden Fahrstil, oder wie Du schon schreibst, eben weniger Knallgas.

  • Jonas seine Erfahrung kann ich absolut teilen. Nach knapp 4000Km hat mein Hinterreifen in der Mitte keine 6mm mehr von ursprünglichen 10mm.

    Da hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Laufleistung erwartet.

    Der Vorderreifen sieht hingegen noch gut aus.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte jetzt nicht verfolgt, dass Dein Reifenwechsel so bald ansteht. Wie lange haben Deine Pirellis denn auf der Tenere gehalten?


    Desweiteren bin ich gespannt, wie lange der TKC vorne bei Dir halten wird. Meine (ur-) alten Erfahrungen waren, dass er auch auf einer leichten Enduro nur ein paar wenige tausend Kilometer hält und eigentlich nichts gut kann.

    Aus diesem Grunde hätte ich wohl auch eher dem E10 vorne eine Chance gegeben. Auch wenn er zu Begin mit weniger Profil daher kommt. Aber das offenere Stollenbild sollte über die Lebensdauer ein mehr an Halt in nassem und schlammigen Gelände schaffen.

    Auf feuchter Straße werden vermutlich beide ihre Aussetzer haben. Aber sowas schult einen runden Fahrstil, oder wie Du schon schreibst, eben weniger Knallgas.

    Die Reifen sind beide noch nicht runter. Aber wie Somson schon schrieb, hinten wird er schon platt und ist nur noch für trockenen Schotter und zum KM machen gut. Da würde er sicher noch mal 3000km halten. Aber Stolle auf 1,6mm runter fahren ist halt irgendwie witzlos :megalachen

    Nur wenn ich jetzt noch von hier nach Italien fahren müsste, würde ich ihn noch mal drauf ziehen und platt fahren.

    Ich hab noch nicht wirklich viel Erfahrung mit Stollenreifen, finde den TKC 80 aber vom ersten Eindruck ganz gut vorne. Und wenn der so wenig abnutz wie der Pirelli, dann hält der sicher 6000km in denen er noch brauchbar ist. Aber das werde ich wohl erst Mitte nächsten Jahres wissen.

  • Da gibts doch von Bridgestone den Battlax A41, da der fast wie ein Strassenreifen ausschaut wird der sich wohl perfekt fahren, den mach ich mir aufs Moped wenn der erste Reifensatz runter ist. Da ich nicht im Gelände fahre, also nichx was schlimmer ist als ein grober Feldweg, ists mir wichtiger, gute Strasseneigenschaften zu haben, also Grip bei Kälte, Nässe und wechselnden Bedingungen, Gelände ist mir eher egal.

    pasted-from-clipboard.png

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Ich komm ja eher aus der anderen Ecke und für mich ist der Rally STR schon fast nur Straßenreifen. Probier ihn erstmal aus. Der kann ne Menge auf der Straße. Sowohl beim Bremsen, trocken, nass und auch Schräglage. Ich war neulich beim Fahrsicherheitstraining positiv beeindruckt.

  • Solange es abseits der Strasse trocken ist, kann der STR einiges. Hab mich beim Endurotraining und Endurowandern sehr wohl gefühlt.

    Ich finde Bremsen mit dem STR ganz grausam.

    Sehr früh ins ABS und wenig Verzögerung nass wie trocken. Man fühlt sich sicher weil sich alles ankündigt, aber es geht einfach deutlich weniger als mit Strassenreifen.

    Vielleicht machen wir nen allgemeinen Reifensmalltalk zur Tenere auf?

  • Ich finde Bremsen mit dem STR ganz grausam.

    Diese Aussage kann ich nicht unterstützen.

    Habe es bis jetzt nur auf verschmutzter Fahrbahn oder mit einer Vollbremsung geschafft. Wenn ich hart anbremse, dann geht nur das Hinterrad ins Abs - der Grund ist logisch, das Vorderrad aber nicht.

    Aber vielleicht bremse ich nicht hart genug 🤔🤪

  • Ist für mich so nicht nachvollziehbar. Bei mir ging er bei hartem Verzögern direkt ins ABS, und nein, es war keine Schreckbremsung. Jetzt mit dem CTA3 viel besser - so wie ich es von Strassenreifen gewöhnt bin.

    Alles andere fand ich aber gut beim STR. Hab mich aber trotzdem einmal lang gemacht damit :freak

  • Komisch, fallen die so unterschiedlich aus oder woran liegt das?

    Hatte vor der T7 noch kein Motorrad mit ABS. Habe deshalb extra versucht mit harten Anbremsmanövern das ABS zum arbeiten zu bringen, aber ohne Erfolg - bzw war es dann eine Vollbremsung. Erst auf verschmutzter Fahrbahn bzw Schotter hat es gearbeitet. 🤔

  • Wie gesagt, ich werde fast nur Strasse fahren, mir wäre da ein Bridgestone BT45 oder BT46 am liebsten. Auf der Strasse sind die Enduroreifen eben einem Strassenreifen deutlich unterlegen, die können auch schon einiges, aber eben nicht das was ein Strassenreifen kann.

    Vor gefühlt 100 Jahren hatte ich mal ne DR Big, nach dem Wechsel auf Metzeler ME33 vorne und ME55 hinten war das die Mutter aller Supermotos, kein Flankenhoppeln in Schräglage.

    Dann denk ich mal, dass Bridgestones A41 auch noch mehr Laufleistung zusammenbekommt als der Pirelli.

    Ernsthaft ins Gelände kannst ja eh nicht mit einem Enduroreifen, der was auf der Strasse kann, wenns trockenen und festen Boden gibt, dann funktioniert das schon (aber da klappts auch mit nem Strassenreifen auf nem Strassenmoped), wenns feucht und schmierig wird, dann funktionieren nur noch die richtigen "Geländesportreifen", die können aber auf der Strasse meist nix.

    Es ist halt ein Toifelskreis oder wie man so sagt, bei Reifen gibts eben doch nur entweder oder, macht aber nix, da mein Nutzerprofil mit einem Strassenreifen (den A41 würde ich vom Profil her nicht Enduroreifen nennen) gut bedient ist.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Ich denke wir sind uns alle einig, dass es keinen Reifen gibt, der alles perfekt kann, sondern Reifen für den passenden Zweck, gerade bei einer Reiseenduro die prinzipiell erst mal Straße wie Gelände in großem Maße überragend erfüllen kann. Letztendlich sollte es in diesem Thread also darum gehen Reifen bezüglich ihrer Eignung für ein bestimmtes Gebiet zu beschreiben. Jemand der auf der MX Strecke fährt hat sicherlich andere Bedürfnisse, als jemand der nur Straße fährt, oder jemand der mit der T700 auf Asphalt bis nach Italien fährt um dann dort Schotterpässe zu fahren.

  • auf meiner alten XT500 hatte ich immer einen Sägezahn was das fahren akustisch und gefühlt unangenehm macht (Straße). Auf der XTZ660 habe ich den Avon Distanzia (noch vom Vorgänger), aber der ist bis jetzt sägezahnfrei, läuft ruhig und auch in den Kurven liegt der gut (obacht, immer für meine sehr zurückhaltende Straßenfahrten).

    Im Gelände, naja, sind wir mal ehrlich, wie auch schon Elwood1911 sagt, gibt es die Stolle oder keine. Ob ein Reifen paar Ritze mehr drin hat oder nicht... solange es trocken ist hält auch eine Straßenreifen recht gut. Aber letzthin auf nassem Grass haben nur mm gefehlt für einen Abgang, da hält eben nur die Stolle und kein auch Enduroreifen wie der Distanzia.

    Dafür kann man im Sand nett driften, da tue ich mich mit der 350er auf Stolle schon schwer.

    Auf der XTZ kommt wieder eher ein Straßenreifen drauf, auf der T7 würde ich das auch machen, denn mit solchen Geräten fahre ich meistens auf der Straße und da bevorzuge ich doch eher etwas Komfort, Ruhe und Laufleistung.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Das mit den Stollen oder Straßenreifen stimmt.

    Der Karoo Street den ich derzeit fahre ist ein toller Gummi der auch bei Nässe hält und optisch was her macht......

    Im Gelände wie von B52 beschrieben.......

    DOCH um die 100 bis 120 Km/h heult bzw. pfeift (oder wie man das immer beschreiben will) er elendig......

    Mal sehen wie lange er hält und was dann drauf kommt......

    :toeff        :peace

  • Nasses Gras ist das schlimmste was es gibt, dazu noch ein bissel Hang, die Rutschbahn ist perfekt. Ich hab da mal LKW-Trail auf Eurosport gesehen, da ist so ein grosser MAN 8x8 quer auf einer nassen Wiese gefahren, der ist den Hang runtergerutscht, da ging nix mehr, der Fahrer konnte den so steuern, dass er halbwegs vorwärts runter ist, aber da war eher Glück als geplantes Fahren....

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

    Einmal editiert, zuletzt von Elwood1911 (14. Juli 2020 um 08:25)

  • So, wie lange seid ihr eure Pirelli STR denn so gefahren? Nach 2000km schaut der hintere schon deutlich verschlissen aus. Vorne erscheint mir aber noch alles gut zu sein. Grip hat der Reifen auf der Straße jedenfalls ohne Ende.

    Im Wald mag er vorne nichts, selbst das kleinste bisschen feuchte Erde und der Reifen hat keine Seitenführungskräfte mehr. Auf Schotter ist er vorne ok. Hinten reicht er mir immer auch im Gelände keine Probleme soweit.

    Da ich weiterhin hier und da ins Gelände mag möchte ich zunächst mal keinen CTA aufziehen, es soll eher weiterhin was wie in der STR Kategorie sein. Ich vermute aber fast, dass es da nicht viel besseres gibt. Was fahrt ihr im gemischten Gelände/Straßeneinsatz, wenn man auf der Straße Spaß haben will?

  • Also meine ist bei 4900km runtergekommen. Hinten sah er nocrh gut aus, gleichmäßig abgefahren, vorn deutlicher Sägezahn auf dem Profil.

    Solange es trocken ist, kann er auch abseits viel. Wenns matschig wird, ist natürlich ende.

    Meiner Erfahrung (und Recherche) nach ist der STR der beste Kompromiss, wenn man auch auf der Strasse flott fahren will. Anakee Adventure kann das auch, ist aber im Gelände nicht so gut unterwegs. Ansonsten tkc70 rocks. Aber der ist im Gelände auch nur mittelfeld (wie alle strassenorientierten).

    Einmal editiert, zuletzt von seheMT (12. Juli 2020 um 10:49)

  • Mein Satz hat jetzt 6100 km drauf. Vorne und hinten gut 3 mm Profil. Vorne natürlich starker Sägezahn. Auf der Straße ein bestimmt guter Reufen, auf Nässe hält er auch recht gut, obwohl ich da immer recht vorsichtig bin.

    Auf der Tour durch Italien ist mir der VR zweimal weggerutscht, jeweils bei nicht zu schneller Fahrt, und beim zweiten Mal hatte ich nucht viel Schräglage und auch keinen Sand etc gesehen. Hat mich etwas irritiert.

    Auf Schotter eher schlecht, wobei mein Vergleich hier auf den letzten 15tkm vor der Ténéré der TKC80 ist.

    Für überwiegend Straße und nur ab und zu Staub überlege ich, den Karoo Street auszuprobieren.