Frage zu ABS Pumpe

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Moin :winken

    Vorne weg...nich hauen wenn die Frage ev. schon mal ausführlich beantwortet wurde...den Fred hab ich dann leider nicht gefunden. :denk

    Da die Garantie meiner Tracer Ende des Jahres ausläuft, werde ich alle Inspektionen ab jetzt selber machen. Mach ich bei meinen anderen Moppeds auch.

    Allerdings haben die kein ABS....Der Herr der Yamaha Werkstatt sagte mir, das die ABS Pumpe bei der Inspektion "gestartet" wird, damit alles geschmiert wird.

    Da ich das Mopped bis jetzt nicht in den Regelbereich gebremst habe (soll eigentlich auch so bleiben) frage ich mich ob ich die Pumpe auch selber im Stand "starten" kann.

    Wäre Klasse wenn jemand einen Tip für mich hätte :heil

    cya

    marlowe

    ..the day is mine...:rocker

  • Laut Werkstatthandbuch entlüftet man ganz normal, führt einmal den ABS Systemcheck durch und entlüftet dann noch einmal. Beim zweiten Entlüften aber nur 1x Nippel auf und zu (wobei ich Zweifel hätte, dass dann die Flüssigkeit aus dem ABS Block wirklich ganz ankommt, würde eher dann nochmal komplett entlüften).

    Meine Variante ist es, 1x im Jahr die Flüssigkeit zu wechseln, also so lange zu entlüften, bis ich mir sicher bin, dass alles 1x durchgespült ist. Da ich eh immer mal Bremstests mache, bin ich oft genug im ABS, dass ich das nicht extra machen müsste. Für dich dann vielleicht im Anschluss an den Bremsflüssigkeitswechsel ein paar Mal gezielt ins ABS bremsen (nasse Straße, kalter Reifen, Bremsschlag ist ne gute Kombination) und gut ist's. Wenn du nur alle 2 Jahre wechselst, würde ich vorschlagen, nach dem ABS Auslösen nochmal entsprechend zu entlüften.

    Das Verständnis des Herrn aus der Yamaha Werkstatt hinsichtlich ABS scheint etwas lückenhaft zu sein. Alles wo Bremsflüssigkeit hin soll im Bremssystem steht permanent in Kontakt mit Bremsflüssigkeit, außer es liegt ein Fehler vor. Das Ansteuern des ABS Moduls hat nur den Vorteil, dass die Bremsflüssigkeit aus dem "abgesperrten" Teil des ABS Systems in den normalen Teil gespült wird.

  • genau

    p.s. gezielt ins ABS zu bremsen geht am besten wenn du dir irgendwo nen freien Schotterparkplatz oder so ähnlich suchst und da dann bei geringer Geschwindigkeit, also so um die 5-10km/h, mal ganz abrupt/härter bremst, der Boden macht da alles dass das Rad blockiert^^

    P.p.s. dabei am besten beide Beine nach unten solltest du unerwartet dabei etwas kippen stehst du ja dann sofort.

    Und die Blickführung schön nach vorne nicht vergessen...

  • Ich warte nach Ablauf der Gewährleistungszeit unsere Moppeds auch selbst. Dazu gehört natürlich, regelmäßig die Bremsflüssigkeit zu kontrollieren. Dafür gibt es so preiswerte kleine Geräte (rund 10 Euro), die einen Anhaltspunkt geben, ob da überhaupt irgendwas gewechselt werden muss.

    Wenn die Bremsflüssigkeit dann doch irgendwann gealtert ist (meist so nach zwei Jahren), wird sie einfach getauscht, und zwar ausschließlich auf die ganz gewöhnliche Weise, also ohne jedes ABS-Gebastel. Ich halte das Auslösen der Pumpe dabei aus mehreren Gründen für überflüssig:

    1. Bremsen wir immer mal wieder im Regelbereich des ABS, da ist also immer Bewegung, oder besser, Flüssigkeitsaustausch im System.

    2. Selbst wenn sich mal im ABS-Zweig ältere Bremsflüssigkeit befinden sollte, macht das gar nichts. Denn "ältere" Bremsflüssigkeit enthält zwar mehr Wasser, was deren Siedepunkt herabsetzt, das ist aber in den kalten Systemteilen (also alles außer den Bremssätteln) vollkommen unkritisch, weil dort ja selbst dann der Siedepunkt nicht erreicht wird, wenn er extrem niedrig liegt.

    3. Aber selbst wenn sogar in den hitzebelasteten Bremssätteln etwas angezählte Bremsflüssigkeit steckt, ist das im Normalfall gerade bei der MT07 halb so wild. Denn mit ihren insgesamt drei Bremsscheiben und deren guter Wärmeabfuhr dürfte es angesichts der überschaubaren Motorleistung sehr, sehr schwierig werden, die Bremssättel in einen Temperaturbereich zu bringen, in dem eine angejahrte Bremsflüssigkeit zu sieden beginnt und dadurch dann Bremsversagen entsteht. Wer allerdings dazu neigt, im Hochsommer längere Pässe bergab zwischen den Kurven Vollgas zufahren und dann jedesmal den Speed auf der letzten Rille brutal wegzubremsen, könnte auch auf einer MT07 durchaus mal Probleme bekommen, wenn er seine alte, wässrige Brühe in seinen Bremssätteln an rotglühenden Scheiben gar kocht.

  • Mit der Ansteuerung der ABS-Pumpe soll auch überprüft werden ob das Teil mechanisch noch in Ordnung ist und das die inneren Bauteile mal bewegt werden. Die alte Bremsflüssigkeit wird natürlich auch raus gespült. Wenn die inneren Bauteile fest sind wird das nicht durch die ABS-Lampe angezeigt. So war es zumindest bei den älteren Teilen von Yamaha vor 2010. Wenn man öfters in den Regelbereich vorn und hinten kommt, kann man sich m.M. nach das Ansteuern schenken. Wichtig ist das die Bremsflüssigkeit mindestens aller zwei Jahre gewechselt wird und das nicht nur wegen der Gefahr der Kavitation (Dampfblasenbildung) des Wassers in der Bremsflüssigkeit mit plötzlich ausbleibender Bremswirkung bei stark belasteter Bremse. Nach meinen Erfahrungen mit einen defekten Hydro-Aggregat (blockierte Bremse vorn durch fest gegammelte Ventile im Aggregat) einer gebrauchten FZ6 Fazer S2 wechsle ich die Bremsflüssigkeit jedes Jahr und dank Stahlbus-Entlüftungsventile ist das schnell gemacht. Das defekte Aggregat, das ich durch eine funktionierende gebrauchte Pumpe ersetzt hatte, wurde später von einem Bastler auseinander genommen. Innen war alles stark korrodiert. Die 10 Euro für die Bremsflüssigkeit machen mich nicht arm. Eine neue ABS-Pumpe kostet da schon wesentlich mehr. Einen Haufen Arbeit hat man außerdem. Falls die Werkstatt sich darum kümmern muss wird es sehr teuer. Die neuen ABS-Pumpen sind hoffentlich nicht mehr so anfällig wie die Pumpen der FZ6 (Fazer)/TDM900/FZ1 (Fazer).

  • Ich wechsle jedes Jahr, da ein vernünftiges Entlüften auf genau das Gleiche bzw. fast die gleiche Menge an benötigter Bremsflüssigkeit hinausläuft. Ein Gebinde kann man im nächsten Jahr eh nicht mehr verwenden, das reicht aber für vorne und hinten. Setze vorne auch auf die Stahlbus-Ventile, hinten geht's auch so.

    Jährliches Entlüften halte ich persönlich für sinnvoll, aber nicht erforderlich. Ich merke den Unterschied im Druckpunkt bzw. in der Schwammigkeit des Druckpunkts. Ist nicht dramatisch, aber nach einem Jahr und so 7-8tkm bei mir mit häufigerem heiß bremsen ist da einfach ein spürbarer Unterschied.

    Was ich noch nicht genau lokalisiert habe ist, warum sich der Druckpunkt bei heiß werdender Bremse näher zum Lenker verschiebt. Wird nicht schwammiger, man benötigt auch nicht mehr Kraft, aber er wandert. Ein Arbeitskollege schiebt es auf die Bremssättel, die heiß werden und "arbeiten", ich bin mir da nicht 100% sicher, aber da es doch recht deutlich mit der Temperatur der Bremse zusammenhängt, muss es eher unten als oben sein.

  • Statistisch ist da zu viel Wasseranteil drin. Stört beim Druckaufbau. Kann zum "kochen" führen..und Wasser ist nur minimalst kompremierbar...

  • Neben den Funktionsproblemen durch gebundenes Wasser bei Hitze wechselt man auch, damit das nicht irgendwann so aussieht:

    IMG_20200216_160134.jpg IMG_20200216_161507.jpg


    Die flockige Suppe, die beim ersten Bremsflüssigkeitswechsel aus den vorderen Sätteln meiner scheckheftgepflegten Gebraucht-MT 07 kam sah übrigens auch nicht viel besser aus als das im linken Bild, die war nur oben im Behälter klar wie Sonnenblumenöl :D

  • Glaube es ist gemeint das die Abs Pumpe beim Befüllen angesteuert wird, damit auch dort in dem Abs Modul die Bremsflüssigkeit getauscht werden kann.

    Da gibt es wohl so Kanäle die dann erst aktiv werden. Laienhaft ausgedrückt.

  • wenn man die Bremsflüssigkeit gewechselt hat, muß man dann irgendwes am ABS-System freischalten?

    Ich hab's selbst noch nicht gemacht, aber im englischsprachigen Reparaturhandbuch gelesen, man solle nach dem Befüllen die Hydraulikeinheit checken und evtl. Fehlercodes löschen. Dazu solle man das Yamaha-Diagnosetool nutzen. Die Prozedur ist auf den Seiten 3-14 ff. und 4-60 ff. beschrieben. Ob das auch mit Diagnosetools aus dem freien Handel geht, weiß ich nicht.

  • Man kann mit dem Diagnosetool das ABS-Modul ansteuern, damit auch das gespült wird. Alternativ bremst man nach dem Bremsflüssigkeitswechseln ein paar Mal ins ABS. Auch vorne unproblematisch, wenn man bewusst "falsch" bremst. Also einfach so schnell wie möglich vollen Bremsdruck vorne. Dann ist man auch bei trockener Strecke sofort im ABS ohne dass das Hinterrad hoch kommt. Reicht bei niedriger Geschwindigkeit.

    Wenn man ganz penibel sein möchte, spült man danach noch einmal komplett durch. Wenn man nie im ABS Bereich bremst, macht es vielleicht auch Sinn, das vor dem Wechsel schon zu machen.

    Mit jährlichem Wechsel bei mir halte ich das für unnötig.

    Bis das Wasser in der Bremsflüssigkeit ein Problem macht, muss man sich schon sehr viel Mühe geben. Dafür muss die Bremsflüssigkeit über 100°C warm werden. Schafft man auch auf der Straße, aber nicht wenn man relativ gesittet fährt.

    Die Bremse zieht aber auch immer etwas Luft. Das führt dann zu einem schwammigen Druckpunkt. Ist bei der MT eh schon nicht so toll, aber ich merke z.B. jedes Jahr einen Unterschied zwischen vor und nach dem Wechsel.

    Beim Auto wird die Flüssigkeit nur alle 4 Jahre gewechselt - soviel zu der Notwendigkeit aus reinen Sicherheitsgründen.