Ténéré 700: von geschmierten Umlenkhebelbolzen und solchen, die es werden wollen

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • @ Godfather: Wenn Du beim Kettenwechsel die Schwinge rausbaust, dann kannst das alles in einem Aufwasch erledigen. Und dann bekommt die Schwingenachse in der Hülse auch direkt ein bissel Fett weg. Das reicht auch meist aus, um die Lager immer schön geschmiert und alle Schrauben/Achsen in den Führungen bweglich zu halten.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • wie angedroht mein Bericht über die Bolzen der Umlenkung. Den, der den Stoßdämpfer hält hab ich ja abgedreht, weil ich im Handbuch das falsche Anzugsmoment gelesen habe (60 statt 45Nm, wobei 45 immer noch ne Menge Holz ist, ich werde wohl beim neuen 40 nehmen). Die Mutter hat ihr Gewinde abgegeben und drehte sich auf der Stelle endlos, also auch nicht runter, Wobei ich die Hoffnung hätte, würde man beim drehen den Bolzen kräftig nach außen ziehen könnte sie zum rausdrehen noch greifen.

    Aber gut, zieh mal einen Bolzen und zweitens kommt man gut dran und drittens kann man anschließend eine rausoperierten Bolzen ja ersetzen. Also Akku-Flex geholt und die Mutter bis auf 1-2mm samt Bolzen abgeflext:

    pasted-from-clipboard.png

    hier sieht man auch gut, wie das Gewinde der Mutter noch im Bolzen ist, die Mutter dahinten ist innen etwas aufgeräumt.

    Der Bolzen ließ sich dann trotz des verbleibenden Ringes der Mutter leicht rausschlagen. Bitte beim Flexen immer mal wieder kühlen, das Lager und vor allen Dichtungen mögen es nicht sehr heiß!

    Nochmal zum Aufbau eines Lagers: da sind ja Nadellager in den Umlenkknochen. Diese sind per se ja "offen", die äußere Lagerschale, dann Nadeln und innere Lagerschale bilden keine Einheit:

    pasted-from-clipboard.png

    hier sieht man praktisch die innere Lageschale in Form eines "Rohres" (wie heißt denn das richtig?), das ich etwas nach außen gedrückt habe. Dieses "Rohr" rollt auf den Nadeln des Lages, das in das Gehäuse eingepreßt wurde. Zieht man das "Rohr" raus erkennt man schon am Material, daß es etwas "höherwertig" ist, also relativ hart, damit die (auch harten) Nadeln keine "Dellen" reindrücken können. Auf dem "Rohr" sitzt nun der "Wellendichtring" (schwarz hier mit Buchstaben drauf), der dann gegen den Lagersitz das Lager abdichtet. Dieser verhindert daß Fett raus, und Dreck reingeht. Und genau hier kann man mit einem HD-Reiniger ziemlichen Mist bauen, wenn man voll draufhält. Das ist hier nicht ganz so einfach, weil die Stange rechts mit dem Auge ja "drüber" kommt, also der Bolzen geht zuerst durch das rechte Loch, dann durch das Rohr im eingebauten Zustand, somit ist die Dichtung etwas geschützt. Aber es gibt eben Spezialisten und Sagrotan-Fanatiker, die schaffen alles.

    Der große Aufschrei kam nun, siehe einige Meldunge und Bilder davor, daß der Bolzen, der ja durch das Rohr geführt wird, Rost ansetzte. Na und? Das ist jetzt nicht soo tragisch, wenn auch unschön, denn da muß sich ja nichts drehen. Schlimmstenfalls könnte der Bolzen in dem "Rohr" festrosten, solange das Lager, also die Nadeln kein Spiel haben, eher Schönheitsfehler. Mein Lager hatte noch Fett (und ist spielfrei) und daß das Werk den Bolzen fettet glaub ich eher nicht, zumindest nicht viel. Aber wenn man das Lager fetten will (Rohr ganz raus, dick Fett rein, Rohr rein ud Dichtungen wieder drauf), dann fettet man natürlich als Rostschutz auch den Bolzen mit. Ganz pinkelige dichten selbst das nochmals mit einem O-Ring oder Papier ab, soviel Luft hat man da, soweit ich das sehe, aber das mache ich nicht, das Fett hält ne Weile.

    Jetzt warte ich auf meinen neuen Bolzen und Dichtungen denn da waren keine drin:

    pasted-from-clipboard.png

    Gut daß ich da mal nachgeschaut habe. Beim Lenkkopflager gäbe es wohl auch trockene Angelegenheiten, mal irgendwann danach sehen.

    Die Lager, fast alle, sind solange noch ok, wie sie kein Spiel aufweisen. Fängt ein leichtes Spiel an geht es meistens recht schnell bis das Lager vollens zerbröselt und dann stehste mit abgesägten Hosen in der Prärie..... deshalb rechtzeitig wechseln/fetten.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

    Einmal editiert, zuletzt von B52 (16. Juli 2021 um 09:11)

  • Klasse Bericht. Könnteste mal ein Reparaturbuch verfassen? So in dem Schreibstil. :kaffeemuede Ich würde eins kaufen.

  • Sollte das Motorrad zum Aus-Einbau und Fetten, ggf. Bauteiltausch der Umlenkhebel so angehoben werden, das die Räder frei in der Luft hängen? Denke, dass unterm Motor ein Heber angesetzt werden muss. Am Besten auf ner Bühne.

    Uund bei den Lenkkopflagern, wie und was wird da angehoben ? Und abgebaut....:kaffeemuede

    Welche Ersatzteile sollte man schon vor der Prozedur bestellen.. :denk

  • Wenn das Rad aufsitzt, ist die Umlenkung unter Spannung. Du bekommst also die Bolzen nicht raus und rein. Was man jetzt an Teilen braucht, hängt davon ab, was man machen möchte - zum Fetten brauchst du erstmal nur Fett ;)

    LG Daniel

    Ténére 700 Ceramic Ice
    gemacht/geplant: hoher Kotflügel, Elektronik, Motorschutz, Gepäcklösung, kurzer KZH, Graphics, Heizgriffe, Blinker, Fahrwerk, Rallyevorbau, Radsatz, ...

    "... also ich fands lustig ?("

  • also fällt der Schwingenheber erstmal weg. Zentralständer wird beim Schrauben im Weg sein, oder??

    Motorheber, oder ein kleiner Kran muss her. Hab ich nicht. Doch Werkstatt. :wuetend

    Lenkkopfheber fällt auch weg. Muss ja da an das untere Lager. Manno.....

  • Zentralständer müsste eigentlich gehen, außer du willst die Schwinge ganz raus machen. Je nach Fabrikat kannst du ja das Motorrad frei anheben.

    Du kannst auch mit nem Zentralständer anheben und in der Mitte mit Holz unterbauen - Motorheber ist also nicht nötig
    einfach etwas kreativ werden (aber dabei unbedingt den Kopf an lassen, sonst wirds vielleicht wackelig ^^ )

    LG Daniel

    Ténére 700 Ceramic Ice
    gemacht/geplant: hoher Kotflügel, Elektronik, Motorschutz, Gepäcklösung, kurzer KZH, Graphics, Heizgriffe, Blinker, Fahrwerk, Rallyevorbau, Radsatz, ...

    "... also ich fands lustig ?("

  • Da gibt's doch diese kleinen Hubtischchen, aber wo setzt man die unten am Motorrad an? Polstern ja, Moosgummi hab ich. Ölwanne... :denk Untern neuen Akrakrümmer... :denk

  • Alles Murks mit diesen Zentralständern weil es immer Nachteile gibt und man sich nur unnützes Gedöhns anschafft. Entweder irgendwo von oben aufhängen können oder wenn nicht möglich, zwei PKW Unterstellböcke wie aufm Bild für die große Wartung alle zwei Jahre mal. Kann man auch unter die Soziusfußrasten packen, geht gut und kostet nix, hatten wir doch alles schon.

    An der Ölwanne kannste die MT-07 auch ordentlich hoch drücken wenn man die Kraft auf die Fläche verteilt, ich habe die da schon an allen Seiten mit Wagenheber kurzzeitig hochgepumpt.

    jackstand.jpg

    Außerdem geht hier eh um die Ténéré ... :D

  • Du glücklicher, T7 hat einen Motorschutz.

    Aber ohne den ging das Anheben auch? :kaffeemuede

    Ja klar, der stützt sich doch an den beiden Unterzügen ab, der Motorschutz ist oftmals eher hinderlich. Der liegt ja nur an den Stellen auf, wo er angeschraubt ist.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • In einer kleinen Werkstatt hatte der "Monteur" so einen ähnlichen Heber unter den Krümmern plaziert, um das Vorderrad auszubauen. Hinten weiss ich nicht, wie er das Rad rausbekommen hat.

    Fall ich mal die Schwinge oder Umlenkbolzen schmieren möchte, weiss ich noch nicht genau, wie ich die Mt07 anheben soll, damit die Schwinge frei ist.

  • ob die MT Unterzüge hat weiß ich nicht - aber das siehst Du ja selber. Meistens sind bei Straßenmaschinen die Motoren "tragende" Teile, d.h. der Motor "ersetzt" den Unterzug.

    Das Moped kann man, wenn der Bock eine weiche Auflage hat, natürlich auch auf dem Motor aufbocken, kein Problem. Der Motorschutz liegt auch meistens unten an den Unterzügen an, so daß man praktisch den Bock auch mit Motorschutz da aufbocken kann.

    Finger weg bei Dinge wie Krümmer, Kühler usw., also alles was sich letzendlich verbiegen kann.

    Aber ein komplet aufbegocktes Moped ist wacklig und auch die wenn das VR noch auf dem Boden steht. Willst Du die Schwinge hinten hochheben, dann das VR in einer Ecke/Ständer fixieren und dann den Bock oder Wagenheber unter die Schwinge oder eben soweit es geht Richtung HR.

    Aber nahezu jedes Moped kann man von unten aufbocken. Macht jede Werkstatt. Die ziehen es nicht am Flaschenzug hoch und lassen es erst mal auspendeln, glaub mir.... ommmm.....

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Ja, absichern ist wichtig.

    Aber die Schwingensache und Lenkkopflager lasse ich mal bei der 40000er machen. Hat dann ja noch Zeit.

    Hab erst 20800km drauf.

    Hier am Threadanfang und auch im Nov. 21 gab's ja schon Fotos übers aufbocken.