Da das Thema gerade in der Shoutbox gestreift wurde, welche Stiefel bzw. Schuhwerk trage ich denn am Besten auf der neuen Tenere 700? Oder noch überspitzter, muss ich mich fürs Tenere Fahren komplett neu einkleiden?
Meine Meinung, je extremer der gewählte Einsatz, desto angepasster eben auch die zu wählende Ausrüstung. Mache ich aber nur das, was ich bislang mit meiner Straßenmaschine machte, so ist vom Gedanken her kein Umkleiden erforderlich. Zur Verdeutlichung des Themas:
Beide Stiefelpaare sind für den selben Fahrer. Dies zur Information um auch ein wenig auf die verschieden große Erscheinung einzugehen. Denn diese ist natürlich beim ersten Blick am augenfälligsten.
Links der Endurostiefel, ein mächtiges Teil, mit welchem Volumen er den Fuß umschliesst, wie hoch er ans Knie ragt und mit wievielen Verschlüssen er sicher am Fuß/Bein bleiben soll.
Rechts daneben die Straßenschuhe, Kevlar-Innenschuh mit Scharnier als Gelenk im Knöchelbereich, Schnellverschlusssystem sowie eingeschränkter Schienbeinschutz, der durch den Schienbeinschutz und Verkletten mit der Kombihose erreicht werden soll.
Weiterhin unterscheiden sich die Stiefel im Aufbau schon von der Sohle ab. Beim Stiefel links wurde eine Enduro-Sohle gewählt, zur Auswahl hätte auch eine für Cross gestanden. Diese ist dann schuppenartig, gibt halt auf den Rasten beim Beschleunigen und ermöglicht schnell nach vorne zum Schalten oder Bein raushalten sich zu bewegen. Profilierte Endurosohle ist mir hier angenehmer, damit kann ich auch mal einen feuchten Hang neben dem Motorrad hochlaufen, ohne gleich bildlich wie ein nasses Handtuch am Lenker zu hängen.
Die Sohle beim linken Stiefel ist unendlich steif und ermöglicht auch langes Stehen auf den Rasten, ohne sich durchzubiegen. Angenehm bei diesem Modell ist die Sohlenkappe aus Kunststoff und nicht ein angeschraubter Kappenschutz aus Metall. Jeder zivile Boden wird es danken und nach einer Zeit neigen die Metallkappen zu verschiedenem Verschleiss, dass die Dinger eher an Schneidewerkzeuge denn an Schutz erinnern. Außerdem fängt der Vorderschuh so ein wenig schmäler an.
Manche Stiefelmodelle ermöglichen den Austausch der kompletten Sohle oder eben im Bereich der Rasten, vor dem Absatz, wo man voll aufsteht. Auch hier im Bild zu sehen, wie Krallenfussrasten der Sohle zusetzen.
Der Straßenfahrer hat den Sohlenverschleiß am Ballen. Er hat am Außenrist einen Schleifer, wenn eben in Schräglage über Knieschleifer und diesem kleinem Schleifer Kontakt mit dem Asphalt besteht. Auch befindet sich eine Stahleinlage in der Sohle, als auch die Zehenkappe ist entsprechend stabil ausgeführt. Aber der ganze Vorderschuhbereich ist wesentlich flacher ausgeführt. Die Bewegungen für Schalten und Fußbremse unterscheiden sich in ihre Ausführung von den Bewegungen beim Geländefahren. Beginnend von der meist unterschiedlichen Sitzposition Straße/Enduro werden Off-Road auch das Schalten und Bremsen im Stehen ausgeführt.
Letztendlich kann sich nun jeder für sich zusammenreimen, wenn er sein Fahrprofil überprüft, was für eine Art Stiefel er braucht. Ein schicker Allrounder der gerne auch wasserdicht sein darf, was beide Modelle z.B.im Bild nicht unbedingt sind. Der Straßenschuh sowieso nicht und der Linke lässt nach Stunden im Regen auch irgendwo durch, bzw. es seicht über die "Enduroklamotte" nach unten an den tiefsten Punkt.
Wünschenswert wäre eine stabile und profilierte Sohle, damit bei Bedarf der Vorteil der Krallenfussrasten ausgespielt werden kann. Ein hoher Schaft und gute Umschlingung der Knöchel wäre gut, wenn es mal durch ein Hindernis den Fuß von der Raste fetzt.
Andere Details wie Verschlusssystem oder verwendetes Material sind nach eigenem Anspruch und Komfortwunsch zu entscheiden.