Reifenwahl für Seealpen-Tour

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    • Offizieller Beitrag

    Moin...

    im Sommer gehts in die Seealpen. Da werde ich vorher die Reifenwechseln, weil ich da nicht mit halb abgefahrenen Reifen rumeiern möchte. Zumal es ins Gelände geht.

    Insgesamt habe ich eine Strecke von ca 4000km vor mir, welche allerdings insgemsat 1500km Autobahn An/Abreise beinhaltet.

    Ich schwanke aktuell zwischen dem Mitas E10 Dakar und dem Heidenau K60 Scout.

    Letzterer wäre für die AB-Strecke besser geeignet, aber ich sehe da einen leichten Nachteil im Gelände durch das fehlende Negativprofil in der Reifenmitte.

    Hat jemand Erfahrungen mit den genannten Reifen und kann mir da etwas weiterhelfen, was die Entscheidung betrifft? :D

  • wie wärs mit den abgerockten da runter eiern und unten auf passende Ware wechseln lassen? Gibt auch in Frankreich Reifenhändler und du kannst da auch vorher was hin bestellen.

  • Jupp, Wolfs Seite als Einstieg wäre schonmal ein guter Rat.

    Ansonsten ist sowas aus der Ferne immer sehr schwer zu empfehlen. Zu fern sind mir Deine Ambitionen, zu abwechslungsreich ist die vorgenannte Route.


    Um geilste Kurvenperformance und größtes Vergnügen aus der Reise zu schlagen, sprich auch große Teile der Reise abseits der Autobahn bei feinstem Kurvenfahren zu haben:

    Nr. 1: Der Pirelli Rally STR, ich finde den klasse, was der auf der Straße kann.

    Seealpen ist in etwa so weit gefasst, wie eine Reise von Lübeck nach Südfrankreich, nicht wegen der Ausdehnung sondern auch hier die Vielfältigkeit, wie sie einem begegnen kann. Für ein wenig Schotter und unbefestigte Wege da reicht der Pirelli auch nochmal dicke. Für so ein wenig Off-Road würde ich die Straßenfähigkeiten nicht opfern wollen.

    Und wenn es eben mal einen nassen Schlammtag gibt, dann fährt man außenrum oder macht Sightseeing.

    Bei gedrosselten Straßenambitionen und aufgrund von Unerfahrenheit mehr zutrauen in einen Reifen bei unbefestigten Wegen, so sollten beide von Dir genannten Reifen taugen. Nur ein wenig quer lesen, nicht dass da einer wegen deutlich unter 5 tkm Reichweite sich selber aus dem Rennen nimmt.

    Der Rest ist dann Gewöhnung, solche Reifen fahren auf den ersten Metern ungewohnt, das sollte sich aber dann bald mit laufenden Kilometern legen.

    Andere Kandidaten wie Michelin Anakee Wild, Pirelli Rally (ohne STR) oder der Bridgestone AX41 verschieben das Straßenkönnen nochmal ein Stück in Richtung unbefestigter Wege.

    Man muss das dann mögen, was auf der Straße passiert. Ewige Endurofahrer erzählen jetzt gerne, was die alles auf der Straße können, aber ein näherer Blick auf deren eigene Leistungen lässt die Aussage schnell kleiner in ihrer Bedeutung werden. Grundsätzlich sind solche Reifen im Straßengebrauch mehr als gewöhnungsbedürftig!

    Man muss deren spezielles Verhalten, jeder hat da eigene Nickeligkeiten, zum einen mögen und zum anderen damit umgehen wollen. Und wenn man annähernd in der Art und Weise fährt, wie vom Straßenreifen gewohnt, dann ist aber auch ganz fix mal Können gefragt. Will heissen, nicht direkt einnässen, wenn es in der Kurve über beide Räder nach Außen schiebt oder auf der Bremse erstmal nicht langsamer wird. Dies geschrieben auch nur, weil ich das selber immer merke, wenn ich mit dem kleinen Lärmbolzen ein paar Kilometer Straße fahre, Pirelli MT21:

    191014_TET NL3.jpg

    Diese Kilometer geschehen dann schon was ruhiger.

    Um abschliessend darauf zu kommen, dass die zuletzt genannten wie auch der MT21 am Ende auch nur ein Kompromiss sind. Dafür ist Deine Reise zu lang.

    Viel Erfolg bei der Reifenwahl!

  • Wenn du in den Seealpen die Klassiker wie LGKS, Maira Stura; Finestre, Assietta et al. fahren willst, reicht der Rally STR dicke. Auch halb abgefahren. Willst du da unten richtig offroaden - mit ortskundigen Tourguide und dann auch immer wieder gut Schlamm und sehr felsig - dann ist für unseren schweren Hobel der Anakee Wild eine sicher gute Wahl. Der macht dafür auf den Straßenpässen halt nur halb so viel Spaß.

    mach dir nicht zu viele Gedanken um die Art des Reifens. Wichtig ist, genug Profil zu haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Grimmbart (3. März 2020 um 14:30)

  • Ist ja schon gefragt worden: Was heißt "Seealpen" und was heißt "Gelände"? Für trockene Schotterstraßen brauchst Du sicher nicht zwingend einen Grobstoller. Der mag vielleicht besser sein, aber dann mußt Du halt Abstriche auf der Straße machen.

    Wenn das Profil überwiegend Straße ist, könnte ich mir auch vorstellen, daß der Pirelli Scorpion Trail der richtige wäre (gibt's den überhaupt in unserer Größe?), ansonsten würde ich jetzt auch sagen, daß die Werksausstattung nicht verkehrt ist.


    wie wärs mit den abgerockten da runter eiern und unten auf passende Ware wechseln lassen? Gibt auch in Frankreich Reifenhändler und du kannst da auch vorher was hin bestellen.

    Die Idee hatte ich auch schon mal. Ich habe dann aber festgestellt, daß es anderswo meist deutlich teurer ist und sich nicht lohnt. Ich hatte vor, kurz vor der schweizer Grenze einen Satz zu kaufen. Der Preisunterschied war aber deutlich (und dann noch der ganze logistische Aufwand), so daß ich lieber alles zu Hause erledigt habe. Machst Du es dann noch im Zielgebiet, kommt noch die Sprachbarriere hinzu.

    Aber grundsätzlich fand ich die Idee auch gut. :)

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann dir leider nicht mit persönlichen Erfahrungen weiterhelfen, aber es gibt jemanden der recht viel Erfahrungen mit derlei Reifen hat.

    Schau mal hier:

    https://www.bike-on-tour.com/testberichte/motorradreifen/

    Ja, da hab ich mich schon etwas belesen ;)

    wie wärs mit den abgerockten da runter eiern und unten auf passende Ware wechseln lassen? Gibt auch in Frankreich Reifenhändler und du kannst da auch vorher was hin bestellen.

    Wäre ne Idee, aber dazu haben wir keine Zeit, da knapper Zeitplan :D .

    @hombacher 

    Genaue Strecke habe ich nicht, aber Col de Iseran, Col de la Bonette, Col d'Izoard, kleiner St. Bernhard sowie die Maira Stura Kammstraße sind u.a. mit dabei. Kumpel meinte nur, dass ich mit dem STR da nicht glücklich werde und meinte E10 o.ä. sollte es schon sein. Der war da bereits in der Gegend, teilweise auch die gleiche Strecke.

  • Ein Kollege hat im Aostatal in Italien mal dahin bestellte Reifen wechseln lassen, ging sehr gut.

    Zum Campingplatz oder zu Unterkunft ABC schicken würde ich dann aufgrund des Aufwandes nicht machen.

    Und englisch können sie mehr oder minder alle ein wenig und zur Not hilft der Google Übersetzer. Jüngere Franzosen haben sowieso Englisch in der Schule gelernt und die älteren auch teilweise deutsch.


  • Genaue Strecke habe ich nicht, aber Col de Iseran, Col de la Bonette, Col d'Izoard, kleiner St. Bernhard sowie die Maira Stura Kammstraße sind u.a. mit dabei. Kumpel meinte nur, dass ich mit den STR da nicht glücklich werde und meinte E10 o.ä. sollte es schon sein. Der war da bereits in der Gegend, teilweise auch die gleiche Strecke.

    Die obengenannten Pässe bin ich schon mehrmals mit ganz normalen Motorrädern mit Straßenbereifung gefahren. Ich denke, du bräuchtest keine speziellen Reifen für Offroad.

  • Völlig übertrieben und auf der zusätzlich geplanten Route des grandes alpes ein echter Spielverderber

    So ähnlich würde ich das auch sehen. Da stehen im Post fast nur geile Straßenpässe. OK Maira-Stura, aber braucht man einen echten Grobstoller, wenn die trocken ist?

  • Der STR reicht für alles, was bei einigermaßen trockener Wetterlage, legal in den Seealpen fahrbar ist und macht auf der Straße wenigstens Spaß.

    War da unten 3-4 mal und hatte "damals" mit dem Karoo 3 angefangen. War gut. Hat auch auf der Straße noch einigermaßen Spaß gemacht. Im Endeffekt hatte ich mit dem TKC70 3 Jahre später aber auch alles fahren können, was ich mit dem Karoo 3 gefahren bin und hatte auf der Straße viel mehr Spaß. Lediglich die Skipiste vom Mont Jafferau herunter wöllte ich nicht mit Mittelsteeg fahren müssen. Aber das hat der STR ja auch nicht.

    Neuen Satz drauf und go. Oder du besorgst dir den Reifen dort unten neu.

    Meine Anreise dorthin ist wesentlich kürzer als von dir aus und trotzdem war der Karoo3 dort unten schon unter 50% angekommen, was dann die Sinnhaftigkeit stark einschränkt.

  • Auch ich möchte sagen, da ist nichts dabei, wo es einen anderen Reifen als den STR nötig für haben müsste.

    Auch hier gibt mir die Beschreibung zur https://alpenrouten.de/Maira-Stura-Kammstrasse_track63.html

    nichts auf, wo ich meinen würde, jetzt her mit dem E10.

    Ansonsten haben die anderen es schon gesagt, außer Schlamm (vllt. auch Tiefsand) kann das der STR alles. Irgendwo geht bei höheren Geschwindigkeiten die Seitenführung bzw. das Einlenkverhalten auf Schotter verloren.

    Auch hier das Problem, definiere Schotter.

    Auf geschotterten Pisten, harter Untergrund Steine und Steinchen oben auf, hat man so um die 100 km/h aufwärts das Gefühl, die Maschine nicht mehr in die Kurven zu bekommen. Da muss man dann mehr übern Hinterradspin arbeiten, was einem bei dem gutmütigen CP2 so erstmal nicht in den Sinn kommen mag, bzw. man eh immer ein, zwei Gänge zu hoch unterwegs ist. Aber bei den üblichen zweispurigen Schotterpisten ein wenig hohl gefahren, hat man seitlich immer genügend Anlagefläche um diese in Kurven mitzunutzen.

    Ansonsten Gas raus und die Fahrt geniessen.

  • Hey Bloargh

    Ich kann mich da den gegebene Antworten auch nur anschließen.

    Ich fahre in dieses Gebiet schon 20Jahre, wenigstens einmal im Jahr, die üblichen Offroad und Strassenpässe mit verschieden Bikes.

    Alle genannten Strecken mehrfach, bei unterschiedlichen Bedingungen, befahren.

    Du kannst beruhigt den Pirelli STR aufgezogen lassen, oder wieder aufziehen falls er zu abgefahren ist.

    Der wird dir auf der Tenere den meisten Spass bereiten, auch für die Offroad Trails, wie oben schon erwähnt, wenn es trocken ist, vollkommen aus .

    Und bei Nässe bisschen langsamer angehen, und die Abitionierten überholen lassen. (- ;

    und sollte es wiedererwartend, am Offroadpass zu Schneien beginnen, dann wieder zurück ins Tal


    Grüße Olaf

    Einmal editiert, zuletzt von Kanone (3. März 2020 um 15:50)

    • Offizieller Beitrag

    Gut, weiß ich grundsätzlich schon mal Bescheid. Mit dem STR bin ich "eigentlich" auch zufrieden. Leider ist es hier im Norden aber immer etwas feuchter und selbst auf feuchtem Untergrund (muss nicht mal Matsch sein) finde ich den STR absolut grausam, daher wollte ich eh was groberes nehmen.

  • Und Assieta kann man auch mit einer 690SMC-R und CRA2 Evo fahren. Hat ein Kollege letztes Jahr gemacht.

    Ditto Col de Parpallion bis vor den Tunneleingang.

    Solange es trocken ist geht vieles.

    Ich würde den nehmen der Straße gut und Gelände ein bisschen kann. Warum? Du bist mehr auf der Straße unterwegs, bist dort schneller unterwegs. Im Gelände ist man meist langsamer, bedachter unterwegs und hat zur Not Sturzbügel falls die Mühle mal umfällt.