Motorrad-Fahrverbote

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  • Wenn man ein paar Jahre Fahrerfahrung im Auto hat müsste man eigentlich längst gecheckt haben, dass man z.B. eine von hinten nähernde Sportmaschine quasi überhaupt nicht hört. Wenn es von links hinten "Nrrrrjjaaauuuuuu" macht, ist das Zweirad schon auf Höhe Seitenspiegel am Durchstarten. Ebenso an Kreuzungen, da hört man eine vorfahrtsberechtigte Harley auch erst wenn es schon zu spät wäre.
    Ich habe nie verstanden wie man sich dermaßen selbst belügen kann, vielleicht eine Strategie des Hirns sich die eigene Wunschwelt zurecht zu spinnen :0plan

  • Das Problem ist schlicht ein technisches.

    Der Auspuff weist bei Motorrädern nach hinten, er müsste viel mehr nach vorne weisen, um gehört zu werden.

    So kann das ja auch nicht funktionieren ...

    8o

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Komisch, bei mir drehen sich die Leute weit vorne schon um wenn ich komme :ablachen

    Joa, weil Harley die wissenschaftlich nicht begründbare dB(A) Gewichtung vollständig ausnutzt. Bei den von vielen Harley-Fahrern bevorzugten niedrigen Frequenzen kann man unvorstellbaren Lärm innerhalb des legalen Spielraums verursachen. Würde man endlich mal auf dB(C) wechseln, sähe das schlagartig ganz anders aus.

    Kann man aber den Fahrern nur bedingt einen Vorwurf machen. Man sollte zwar in der Lage sein, festzustellen, dass das einfach viel lauter ist als eine auf dem Papier gleich laute Sportmaschine, aber bei nem unveränderten Fahrzeug darf man auch durchaus mal "wird schon passen" sagen. Ich persönlich würde allein aus dem Grund schon Abstand von Harleys halten. Die BMW R18 ist da schon deutlich gesitteter unterwegs und dürfte optisch ähnlich zusagen, wie eine entsprechende Harley. Toll hört sich die R18 trotzdem an. Nicht mein Motorradtyp, aber so unterscheiden sich eben die Geschmäcker.

  • Meine HD: 91 db

    BMW R18: 95 db

    BMW R18 classic: 99 db

    Das nennst du deutlich gesitteter? :ablachen

    Und hört sich auch toll an. Aha.....

    Harley Davidson Street Glide CVO 2020

  • Das Problem ist, dass die gemessenen Geräuschwerte in der Zulassung im Regelfall absolut garnichts mit der Lautstärke im realen Fahrbetrieb zu tun haben. Und R18 gegen aktuelle Harleys habe ich live gehört. Kann dir nur nicht sagen, welche Harleys das im Speziellen waren. Wie gesagt, nicht meine Motorräder bzw. meine Art von Motorrad.

    Ist auch nicht die Geräuschart, die ich bei Motorrädern bevorzuge. Aber das heißt ja nicht, dass es Mist ist. Würde sich meiner Meinung nach auch mit ner Hand voll dB weniger noch gut anhören. Verstehe ja auch, dass man die Harleys mag. Aber wer nicht bemerkt, dass die deutlich lauter sind als die üblichen 4-Zylinder, der sollte echt mal beim Ohrenarzt vorbei.

    Kenne auch noch keinen Harley-Fahrer der nicht insgeheim ein bisschen in Richtung laut=geil unterwegs ist.

  • Zum Thema Motorrad, Verkehrs, Baustellen, Windkraftanlagen, Schienen und Kindergartenlärm gibt es viele Studien:

    https://www.ingenieur.de/fachmedien/laermbekaempfung/

    Nur den Finger auf Motorräder zu zeigen reicht nicht aus, um eine lärmreduzierte Umgebung zu schaffen. Motorräder scheinen da ein kleines Problem zu sein, wobei jeder Fahrer es in der Hand hat, leiser an Ortschaften vorbeizufahren.

    Andere Dinge lassen sich nur mit großem Aufwand optimieren.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Böses Erwachen
    Autor: Lars Böhler
    Lesezeit 5 Minuten

    Mit gleichwohl idyllischer als auch trügerischer Ruhe beginnt für uns Biker das neue Jahr. Die Gemeinde sehnt den Frühling und den damit einhergehenden Saisonstart herbei. Storys, Beiträge und Liebesbekundungen in den sozialen Netzwerken sprechen eine eindeutige Sprache….wir sind heiß.

    Heiß ist auch die Fraktion derer, die das Motorrad und seine Jünger zur Zielscheibe ihrer Dauerfeuerübungen in Sachen Lärmschutz gemacht hat. Medial wurde im letzten Jahr bereits umfänglich aufgerüstet und verbal wurden auch die untersten Schubladen der Kommunikationskommode geöffnet. Geforderte Verbote werden zwar als letztes Mittel deklariert, jedoch bleibt nebulös, wann das letzte Mittel anzuwenden ist. Während wir uns und unseren zweirädrigen Herzensangelegenheiten eine Winterpause gönnen, richten unsere Gegner ihre Artillerie neu aus. Anträge machtambitionierter Parteifunktionäre sollen die (Noch)Regierung zum Handeln treiben.

    Erinnern wir uns an den 10.03.2020. Der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet verfasst und unterzeichnet einen Antrag des von ihm regierten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen „für eine Entschließung des Bundesrates zur wirksamen Minderung und Kontrolle von Motorradlärm“. Der Beginn einer beispiellosen Kampagne gegen Motorradfahrer, welche zuweilen Züge einer medialen Hetzjagd angenommen hat. Die berechtigten Proteste der Motorradgemeinde gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Kollektivstrafen fanden in der öffentlichen Berichterstattung wenig Beachtung. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den deutschlandweiten Motorraddemonstrationen blieb aus. Der Tenor: Mit Lärm für das Recht auf Lärm demonstrieren. Sachlicher Diskurs, differenzierte Problembehandlung…Fehlanzeige.

    Zumindest eröffneten sich nach den Protesten vereinzelte Gesprächsmöglichkeiten mit Politikern und Funktionären, jedoch nur mit denen, die sich ohnehin mehr oder weniger öffentlichkeitswirksam gegen die Initiative des Bundesrates gestellt haben oder keinen diesbezüglichen Handlungsbedarf sehen. Die politischen Befürworter und Unterstützer der Bundesratsinitiative ließen unsere Gesprächsanfragen und Dialogangebote durchgängig abtropfen. Mit dem im eigenen Papier propagierten fairen Interessenausgleich nimmt man es nicht so genau. Ist ja auch irgendwie irritierend, wenn plötzlich die als Störenfriede öffentlich gebrandmarkten Zweiradenthusiasten mit den besseren Vorschlägen und pragmatischen Ansätzen um die Ecke kommen und bereit sind für ein echtes Miteinander. Zudem überfordert die positionsfixierten Brandstifter die Tatsache, dass wir unsere Widersacher zur Rede und nicht an den Pranger stellen wollen.

    Die Tatsache, dass die Bundesregierung, insbesondere das Verkehrsministerium, die Entschließung des Bundesrates vom 15.Mai 2020 bisher nicht umgesetzt hat, ist keinesfalls mit dem Abflauen des Gegenwindes gleichzusetzen. Die Schreie nach dem „Tiroler Modell“ werden lauter. Zur Erinnerung, auf einigen Streckenabschnitten Tirols ist Motorrädern mit einem eingetragenen Standgeräusch von mehr als 95 dBA die Durchfahrt untersagt. Und dies wohlgemerkt mit offizieller Zulassung und ohne illegale Umbauten am Fahrzeug. Der jährlich zu entrichtende Beitrag zur KFZ-Steuer bleibt dabei selbstredend unverändert.

    Für Autos und andere Fahrzeuge mit einem Standgeräusch über 95 dBA gilt dieses Verbot nicht, womit jedem klar sein dürfte, wie sehr es den Initiatoren tatsächlich um Lärmschutz geht. Eine gerichtliche Beurteilung dieser willkürlichen Praxis steht noch aus, wobei eine erste EuGH-Beschwerde zur Sache bereits abgewiesen wurde. Bis zur Verkündung einer Entscheidung fährt somit der Besitzer einer beispielsweise fabrikneuen S1000R unfreiwillig woanders lang.

    Bei der „Initiative Motorradlärm“ spricht man bei diesem Vorgehen von Selbstverteidigung und möchte selbige lieber heute als morgen auch in Deutschland ausüben. Allein der gewählte Duktus ist Antwort auf die Frage, wessen Geistes Kind die Initiatoren sind. Die Verbotsfantasien hierbei bestimmten politischen Farben zuzuordnen, wäre zu kurz gesprungen. Ein genauerer Blick hinter die Kulissen und in die Impressen der feder- und wortführenden Organisationen und in die landespolitischen Amtsstuben verrät, dass die Stimmungsmache gegen Motorräder keine Frage der Parteizugehörigkeit ist. Andersrum sieht es allerdings genauso aus und darin liegt die große Chance für uns. Wem auch immer Ihr Euer politisches Vertrauen schenkt, macht Eure lokalen Politiker auf das heraufziehende Unrecht aufmerksam. Zwingt sie, sich dem Thema inhaltlich zu stellen. Macht Ihnen klar, dass Motorräder gestern, heute und morgen zum Verkehrsmix gehörten und gehören. Öffnet ihren Geist dafür, dass Motorräder weitaus mehr sind als Freizeitsportgeräte. Führt Ihnen vor Augen, dass Motorradfahren gelebte Vielfalt ist. Ermutigt sie, sich im Entscheidungsprozess gegen Ausgrenzung und Diskriminierung zu stellen. Tragt unser Thema in die Rathäuser und holt soviel wie möglich von der politischen Basis auf unsere Seite!

    Stellen wir uns auf ein turbulentes Jahr ein und bündeln unsere Kräfte. Geben wir persönlichen Animositäten und Rangeleien um Kleinigkeiten eine Pause. Fokussieren wir uns auf das, worum es geht – uns. Kämpfen wir gemeinsam für den Erhalt unserer Motorradträume und verhindern Seite an Seite das Schlimmste für uns alle – ein böses Erwachen!

  • Respekt. Ich hab außerhalb der AFD bzw. anderen politisch rechten Gruppierunge noch nie so viel martialistische Wortwahl in den ersten vier inhaltsrelevanten Sätzen eines Text gelesen. "Zielscheibe", "Dauerfeuerübung", "Artillerie", klingt für mich, als ob der Autor davon ausgeht, dass es bald zum letzten Gefecht geht. Und ich dachte wir fahren nur Motorrad :freak

    Danke für den Lacher :)

    :boingser:boingser:boingser

  • Das und das in den ersten Sätzen auch schon ein Fehler ist: Laschet war 2020 noch kein CDU Vorsitzender.

  • Naja, die Idioten sitzen nicht im Garten, sondern auf dem Motorrad, und diese Idioten bringen Idioten bei den Herstellern dazu, idiotische Dinge zu tun. Zum Beispiel Idioten in der Politik dazu anzuhalten, untaugliche Messverfahren zur Ermittlung von Lärminnisssionen möglichst beizubehalten. In der Folge gibts dann Motorräder, bei denen ab 51% Nenndrehzahl das akustische Inferno losbrüllt.

    Dagegen vorzugehen halte ich für absolut angemessen und notwendig.

    Leider kommt aus der Motorradfahrerfraktion immer noch zuviel Unverständnis zum Thema. Ich fand die Mopeddemonstrationen im letzten Sommer auch vollkommen bekloppt. Ein demonstratives Verschrotten von Brüllrohren vor laufender Kamera unter dem Motto "Wir haben verstanden" wäre da in jedem Fall sinnvoller gewesen.

    Klug wäre es, wenn sich die Motorradfahrer in diese Diskussion einbringen und klar aufzeigen, dass leise durchaus akzeptiert wird und man an geeigneten Maßnahmen mitwirken will, damits leiser wird. Denn nur wer den Wandel mitgestaltet, der wird auch seine Vorstellungen einbringen, verweigern heisst doof danebenstehen und was vorgesetzt zu bekommen, was dann wirklich nicht schmeckt.

    Es ist an uns, hier tätig zu werden. Also organisieren, dann ein einheitliches Verständnis fürs Problem und eine gemeinsame Lösungsstrategie entwickeln. Dann muß man auch noch als Ansprechpartner für die Politik ins Spiel kommen, das wird schwer.

    Was allerdings vollkommen bekloppt wäre, ist irgendeiner dubiosen Partei eine Stimme zu geben, nur weil die grad nix gegen Motorradlärm hat.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Leist man irgendwo was zum Thema Motorradlärm bei Facebook schreiben bestimmt wieder paar drunter: "Leis is scheiss" Und "Da muss man doch als Bürger dagegen vorgehen". Auch gerne gelesen "Das Volk darf sich das nicht gefallen lassen."

    Nun... das trifft es eigentlich auf den Punkt:


    Klug wäre es, wenn sich die Motorradfahrer in diese Diskussion einbringen und klar aufzeigen, dass leise durchaus akzeptiert wird und man an geeigneten Maßnahmen mitwirken will, damits leiser wird. Denn nur wer den Wandel mitgestaltet, der wird auch seine Vorstellungen einbringen, verweigern heisst doof danebenstehen und was vorgesetzt zu bekommen, was dann wirklich nicht schmeckt.

    So ist es.

    Es wird aber immer welche geben den das alles egal ist und die halt drei, vier Jahre ihren Motorrad Spaß haben mit Mitte 20, danach kein Geld mehr fürs Bike haben. Aber welchen Flurschaden sie angerichtet haben als sie die Strecke 10x mit Eater raus und Tempo 200 langgebrannt sind ist denen egal. Die bekommste auch nicht mit "reden" eingefangen.

    Ist halt ein schwieriges Thema. Fährt man dann dort in der Gruppe leise durch, regen sich die Anwohner auf, dass soviel Motorradfahrer unterwegs sind. Fährt einer laut durch, regen sich die Anwohner auf, dass es so laut ist.

    Und zum Thema kaufen: es schauen glaube ich noch zuwenige auf die Lautstärke und nehmen dann halt Ducati oder so weil die zwar laut ist aber sonst alles besser kann als die Konkurrenten. Der Hersteller denkt sich dann: na wird doch gekauft, also warum sollte ich was ändern.

  • Und jetzt bin ich da angekommen, dass ich mich ja selber ernst nehmen muß, an meiner SR 500 hab ich auch einen offenen K&N-Filter dran, der muss dann leider weg...... auch wenn sie ja eigentlich nur über 4000 Umdrehungen lauter wird.... aber egal, geht ja auch mit original Luftfilterkasten, aber schade ists schon.....

    Das bekloppte dabei ist ja, dass mir der Verzicht auf diese illeagle Manipulation schon ein bisschen schwer fällt, aber fürs Gesamtbild halte ich mich dann doch mal ans Gesetz. Jedenfalls fahre ich lieber mit Original Luftfilterkasten als garnicht mehr.

    Ok, wenns mit der SR 500 auf die Renne geht, dann kommt der K&N und der whatgoesaroundcomesaround-Auspuff wieder drauf, aber eben nur da

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Solange das nicht messbar zu laut und im Rahmen ist... Aber das ist halt das Problem: man kann es nicht mal eben messen weil einem das geeichte Messwerkzeug fehlt. Was denkst du wieviele Motorradfahrer dann ihre laute Tröte abbauen.

    Ich bin ja immernoch dafür am Saisonanfang mal eine Messstation aufzubauen wo jeder der will mal seine Tröte messen lassen kann. Ohne Strafe sondern nur mit Aufklärung was passiert. Ich glaube dass vielen nicht bewusst dass sie eigentlich illegal rumfahren. Wars mit dem Ixil Hyperlow an der Tracer auch nicht bis ich mal gemessen wurde. Vorher hab ich echt gedacht: dass passt so, hat ja eine E-Nummer und ist somit legal.

  • Na sowas...pünktlich zum drohendem Saisonstart geht die Diskussion weiter🤣...wer hätte das gedacht, dass sich das Problem über den Winter nicht einfach von selbst löst.

    Der Kampf geht weiter? Ich persönlich weigere mich gegen mich selbst in den Kampf zu ziehen. Ich bin einfach nur leise und rücksichtsvoll unterwegs und hoffe, dass die schwarzen Schafe endlich mal ein Einsehen haben, anstatt auf die Barrikaden zu gehen.

    Spätestens nach Tirol hätte man eigentlich kapieren müssen, dass der „Kampf“ verloren ist.

  • Na sowas...pünktlich zum drohendem Saisonstart geht die Diskussion weiter🤣...wer hätte das gedacht, dass sich das Problem über den Winter nicht einfach von selbst löst.

    Der Kampf geht weiter? Ich persönlich weigere mich gegen mich selbst in den Kampf zu ziehen. Ich bin einfach nur leise und rücksichtsvoll unterwegs und hoffe, dass die schwarzen Schafe endlich mal ein Einsehen haben, anstatt auf die Barrikaden zu gehen.

    Spätestens nach Tirol hätte man eigentlich kapieren müssen, dass der „Kampf“ verloren ist.

    Ich war sowohl im Sommer 19 als auch Sommer 20 in Tirol in der selben Gegend. Beides mal haben wir an einem Badesee halt gemacht. Letztes Jahr war es merklich leiser dort. Fand ich super.

    :boingser:boingser:boingser