Erfahrungen mit Ersatz-Kettensätze für MT-07

Zitat von Tigerwolf

Es ist ja durchwegs lobenswert, dass du offensichtlich sehr sorgsam mit deinem Bike umgehst, aber im Fall des Antriebssatzes nicht unbedingt erforderlich. Ich besitze keine MT07, aber wie bei meiner T700 und anderen Modellen wirst du die Schwinge ausbauen müssen, um die Kette runterzunehmen. Diesen Aufwand würde ich nicht einmal in Kauf nehmen, wenn ich ausreichend Zeit und eine geeignete Garage hätte. Beides ist bei mir nicht vorhanden. Deshalb gibt es Endlosketten, und i.d.R. lasse ich den Wechsel des Antriebssatzes in der Werkstatt durchführen. Es würde wirklich reichen, die jetzige Kette mit einem Kettenreiniger ordentlich zu reinigen. Zusätzlich kannst du den Dreck hinter der Ritzelabdeckung entfernen. Wenn sich extrem viel Dreck angesammelt hat, kannst du für eine perfekte Reinigung kurzfristig die Kette vom Ritzel lösen und dieses demontieren. Danach montierst du deinen neuen Öler und nach ca. 1.000 km hat das Öl den alten Dreck weggespült. Ich habe es nicht anders gemacht und war sehr zufrieden. Auf diesen ersten 1.000 km kannst du davon ausgehen, dass die Felge stärker verschmutzt als sonst üblich. Meine positive Erfahrung mit dem Öler auf meinen Bikes ist definitiv die bei weitem geringere Verschmutzung der Felge im Vergleich zum Kettenspray. Eine schmutzige Schwinge kannst du auch bei montiertem Hinterreifen und Kette relativ gut reinigen, wobei - ist das auch wirklich nötig? Wenn du wirklich willst, brich das vorhandene Kettenschloss, nimm die Kette zum Reinigen herunter und montiere sie im Anschluss mit einem neuen Kettenschloss.

Ich wills ordentlich reinigen weil da überall, also wirklich gefühlt überall, ein Haufen Schmodder aka. überschüssiges Kettenfett rumfährt. Nicht, weil ich Angst um meine Kette habe

Aus Verschleißsicht gibts keinen Grund meine Kette (plus Ritzel und Kettenblatt) zu tauschen. Da mein Hinterrad aber sowieso zeitig raus muss wegen neuem Reifen dachte ich mir, ich mache einfach alles (Kettenwechsel, Öler, Reifen) in einem Rutsch. Eventuell kann ich auch alles inkl. Kette gründlich reinigen wenn das Hinterrad draußen ist und dann einen neuen Öler verbauen.

Hm ... Ich denke ich werde mir erstmal anschauen, in welchem Zustand meine Kette, Ritzel und Kettenblatt eigentlich sind. Falls die angefressen tausch und putze ich alles, falls nicht, lasse ich die Kette dran und reinige alles gründlich wenn das Hinterrad draußen ist und lege mir nur einen Öler zu.

Also ich denke, man sollte keine Wissenschaft daraus machen. Der Kettensatz bei der MT-07 meiner Frau wurde nach 42.000 km gewechselt, ab ca. 40.000 km war ständiges Nachspannen erforderlich (leider im Urlaub), am Ende nachspannen ca. alle 500 km, die Kette war fertig, die Abnutzung von Ritzel und Zahnrad war nicht so schlimm. Damit war die Original-Yamaha-Kette offenbar von sehr guter Qualität. Also haben wir das in der Werkstatt unter Einbau des Original-Kettensatzes machen lassen, warum experimentieren für die nächsten 40.000 km? Der Schleifer auf der Schwinge wurde gleich mit ersetzt. Dieser leidet auch bei zu wenig Schmierung. Damit hat man eine Garantieleistung bzgl. des Einbaus. Natürlich kann man das auch selbst machen, aber dann muss man sich bei einer Endloskette (die ich immer bevorzugen würde) eben mit dem Schwingenausbau beschäftigen (Schwinge muss nicht komplett raus, ist trotzdem bei einem Fahrzeug ohne Hauptständer nun mal nicht einfach). Ich wollte das nicht versuchen, also zahle ich.

Bei keinem meiner früheren Motorräder habe ich jemals die Kette gereinigt und würde das auch lassen. Bei einer Regenfahrt werden sowohl Schmutz wie Schmierung entfernt. Fettet man dann nicht rechtzeitig nach, kann die Laufleistung verringert werden. Das ist bei O-Ring oder X-Ring-Ketten aber ein relativ geringes Risiko. Wenn beim Reinigen solche Ringe beschädigt werden und die Dauerfettschmierung innen dadurch leidet, sinkt die Laufleistung erheblich. Dann hat man nämlich an dieser Stelle eine normale Kette.

Im Urlaub haben wir immer eine kleine Dose Kettenspray dabei, die man aus einer großen Dose zu Hause nachfüllen kann.

Gruß

Klaus

Alle 25 tkm +- 10tkm Kette wechseln, mit Did ca 100 Euro bei Louis. Wo hat man ein Problem?

Zitat von mt7fan

Alle 25 tkm +- 10tkm Kette wechseln, mit Did ca 100 Euro bei Louis. Wo hat man ein Problem?

Hatte ich etwas von einem Problem geschrieben? Der eine mag das Schrauben, der andere nicht. Der eine stellt sich nicht ganz so geschickt an, der andere ist fast Profi und hat fast eine komplette Werkstatt zu Hause. Es dreht sich nicht nur um die Kosten des Kettensatzes. Wenn man eine Endloskette möchte, ist der Schraubaufwand nun mal höher als mit Kettenschloss. Ist es ein Problem? Das ist subjektiv. Ich habe das früher auch selbst gemacht, aber einfach keine Lust mehr dazu, zudem fehlt mir dann die Zeit für andere Dinge. Ich hatte bei einem früheren Mopped den Fall, da ging die Achse nicht raus, in der Werkstatt haben die zu zweit gehämmert. Zu viel Rost hat die freie Beweglichkeit verringert, ich war nicht Erstbesitzer und konnte dazu nichts sagen. Will ich dieses Erlebnis noch mal? Nein. Kein Problem, meine Entscheidung. Kosten für Ersatzteile kann man heutzutage fast schon beliebig nach unten treiben, wenn man lange genug im Web sucht. Insofern ist dieser Hinweis mit 25 tkm +- 10 tkm natürlich auch kein Problem für die Laufzeit der Kette.

Gruß

Klaus

Ich hab mal eine Frage zur Kette. Geht jetzt nicht um die 07 sondern, ich hab ja mittlerweile eine 09.

Ich möchte die Kette wechseln, bei der 09 geht dies aber nur über eine offene Kette, was bedeutet, Kette vernieten.

Das vernieten habe selbst noch nicht gemacht, und auch das Werkzeug dazu habe ich nicht (könnte man aber besorgen).

Jetzt meine Frage.

Wer hat Erfahrungen mit Enuma Ketten, diese bieten ja ein Schraubschloss an, über das Verschrauben vernietet man die Kette Werkzeuglos.

Zitat von Markus237

Ich hab mal eine Frage zur Kette. Geht jetzt nicht um die 07 sondern, ich hab ja mittlerweile eine 09.

Ich möchte die Kette wechseln, bei der 09 geht dies aber nur über eine offene Kette, was bedeutet, Kette vernieten.

Das vernieten habe selbst noch nicht gemacht, und auch das Werkzeug dazu habe ich nicht (könnte man aber besorgen).

Jetzt meine Frage.

Wer hat Erfahrungen mit Enuma Ketten, diese bieten ja ein Schraubschloss an, über das Verschrauben vernietet man die Kette Werkzeuglos.

Hab ich noch nie gehört aber klingt für mich so, als ob die halt ein Nietwerkzeug mitliefern, dass über ne Schraube vernietet.

Ist die fertige Kette am Schluss genietet oder geschraubt?

Ich hab letztens ne Kette genietet und das ist echt kein Akt, wenn man in die Bedienungsanleitung des Nietwerkzeugs guckt. N Kumpel hat ne Kette auch schon in nem Schraubstock genietet, hat auch funktioniert ...

Ich hab mir son Nietwerkzeug besorgt. Halte ich für ne Anschaffung fürs Leben und "bedient" kriegt so ein Teil jeder.

Für die Enuma Ketten gibt es ein Schraubschloss, welches, bei richtiger Anwendung, sehr gut funktioniert.

Bei der Methode wird die äussere Lasche aufgepresst.

hatte bisher nur Ketten mit Kettenschloß - ist das wirklich soviel schlechter als genietet? Mir ist noch nie eine um die Ohren geflogen und glaubt mir, ich fahre die (im Dreck) wirklich runter (bisher, die T7 mal ausgenommen). Und fahre keine 200...

Zum wechseln an der T7 die Schwinge ausbauen wegen endlos? Puh, kann wegen frischer Schmierung nix schaden, aber die Faulheit sagt: nimm ein Kettenschloß.... wenn Royber meint, das nieten kriegt jeder Depp hin, dann fühle ich mich mal positiv bestärkt es evtl. auch ggf. so zu machen. Noch isses ja nicht soweit, die Kette rutscht noch nicht über's Kettenrad....

Zitat von B52

wenn Royber meint, das nieten kriegt jeder Depp hin, dann fühle ich mich mal positiv bestärkt es evtl. auch ggf. so zu machen. Noch isses ja nicht soweit, die Kette rutscht noch nicht über's Kettenrad....

Richtig. Ich hab auch nur zwei Versuche gebraucht, während ich mich beim ersten Versuch Grün und Blau darüber geärgert habe, dass die Druckplatte nicht anständig an der Niete aufsitzt nur um nach ungefähr 20 Minuten entnervt in die Bedienungsanleitung des Werkzeugs zu schauen, um festzustellen, dass ich die Druckplatte falsch rum angesetzt habe. 60 Sekunden später war ich dann fertig.

Royber was hast denn für ein Nietwerkzeug, daß ich mir das jetzt schon anschauen kann um mich dran zu gewöhnen, daß sowas nicht beißt....

Zitat von B52

Royber was hast denn für ein Nietwerkzeug, daß ich mir das jetzt schon anschauen kann um mich dran zu gewöhnen, daß sowas nicht beißt....

Ich hab mir das hier gegönnt. Ich hab mich für die etwas teurere Variante entschieden weil das Teil schon so aussieht, als ob es die nächsten 30 Jahre halten wird. Alternativ (und günstiger): das hier. Da wäre es mir aber zu stressig drauf zu achten gleichmäßig anzuziehen.

./edit: Trennen können die beiden zwar nicht aber dafür habe ich ne kleine Akku-Flex

Zitat von Royber

Hab ich noch nie gehört aber klingt für mich so, als ob die halt ein Nietwerkzeug mitliefern, dass über ne Schraube vernietet.

Ist die fertige Kette am Schluss genietet oder geschraubt?

Ich hab letztens ne Kette genietet und das ist echt kein Akt, wenn man in die Bedienungsanleitung des Nietwerkzeugs guckt. N Kumpel hat ne Kette auch schon in nem Schraubstock genietet, hat auch funktioniert ...

Ich hab mir son Nietwerkzeug besorgt. Halte ich für ne Anschaffung fürs Leben und "bedient" kriegt so ein Teil jeder.

Die Kette ist danach vernietet, das hab ich mir auf YouTube schon genau angeschaut, und funktioniert recht einfach (wahrscheinlich einfacher als mit Nietwerkzeug).

Mir gehts allgemein um die Enuma Kette ist ja schon teurer als die DID ZVMS.

Das preiswerte Kettennietwerkzeug (ab 17 Euro) funzt zum Vernieten einwandfrei. Ohne Drehmomentschlüssel sollte man es aber nicht einsetzen, da es sich ansonsten selbst verbiegt oder aber keine einwandfreie und damit auch dauerhaltbare Vernietung hergestellt wird. Eine sorgfältige und fachgerechte Anwendung benötigen aber alle diese Werkzeuge, ansonsten kann es passieren, dass so eine Kette reißt oder das Schloss einfach wieder aufgeht.

Und dann hat man ein richtig großes Malheur: Mal schreddert sich die Kette ins Motorgehäuse, mal fliegt sie dem hinterherfahrenden Auto in die Windschutzscheibe oder einem Passanten bzw. nachfolgendem Moppedfahrer mit Schmackes ins Gesicht. Alles ziemlich grausige Szenarien, die sich auch all die Leute mal vor Augen halten sollten, denen ansonsten auch eine rostige oder sonstwie abgehalfterte Kette immer noch gut genug ist.

Ich habe letztes Wochenende meine Reifen gewechselt. Dabei habe ich die Gelegenheit genutzt die Schwinge, das Ritzel, die Felgen inkl. Kettenblatt und die Kette zu reinigen. Was da an Dreck abging war echt nicht feierlich. Ich dachte immer mein Kettenblatt sei schwarz lackiert. Unter der Ritzelabdeckung hatte sich aus Kettenfett und kleinen Steinchen inzwischen eine eigene Zivilisation gebildet.

Ich hatte mir schon vorher "Sorgen" um die Kette gemacht weil ich sie in 20k km nicht ein einziges Mal geputzt habe und echt richtig viel Schmodder drauf war. Wie sich herausgestellte hat der Schmodder der Kette aber eher gut getan. Nach einem ordentlichen Dieselbad und etwas bürsten ist die Kette wie neu. Keine steifen Glieder, kein Rost, ich erkenne nirgendwo beschädigte O-Ringe. Die Kette könnte man so verpacken und als neuwertig verkaufen. Ich war echt überrascht. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen weil ich die Kette nie geputzt habe. Das schlechte Gewissen werde ich mir in Zukunft wohl sparen. Mal gucken ob ich mir für mein nächstes Motorrad überhaupt einen Kettenöler zulege.

./edit: Achja, nachspannen musste ich die Kette bisher nur zwei Mal.

Zitat von Royber

Wie sich herausgestellte hat der Schmodder der Kette aber eher gut getan.

Hab just beim fetten darüber nachgedacht die Kette mal sauberzumachen - der Plan wird wieder verworfen

Unter der Ritzelabdeckung habe ich aber auch letztens mal das gröbste rausgeholt, schon krass was sich da ansammelt.

Das unter der Ritzelabdeckung sind wie Jahresringe, das erzählt Geschichten.

Unter der Ritzelabdeckung putzen ist wie Toilettenwände streichen.

Gruß Dirk