Der eine oder andere hat ja bereits die Bilder gesehen.
An dieser Stelle auch noch mal vielen Dank für die Genesungswünsche und die Anteilnahme bisher.
Kurz vor 19 Uhr, 8°C laut BC, trocken. B37 zwischen von Frankenstein Richtung Bad Dürkheim, kurz vorm RuheForst.
In einer langezogen Linkskurve etwas zu viel Schräglage, etwas zu viel Gas, etwas zu wenige Grip.
Sie ist mir hinten weggerutscht.
Ich bin ihr noch ein paar Meter "wie Superman" hinterher gerutscht.
Es sprühten jede menge Funken, vermutlich vom Getriebedeckel (siehe Fotos).
Dann bin ich mit irgendwas kollidiert, wahrscheinlich dem Randstein, und alles hat sich angefangen zu drehen.
Ich habe mich um alle Achsen gleichzeitig gedreht. Währenddessen habe ich schon gemerkt, dass mir die rechte Hand und
das linke Bein wehtun.
Mir kam der Gedanke ob ich irgendwas machen kann um meine Bewegung zu verlangsamen oder zu beenden.
Da ich mich aber nicht orientieren konnte um gezielt irgendetwas zu unternehmen
blieb mir nur darauf zu hoffen, dass es bald von allein aufhören würde.
Als dann das Rollen aufgehört hatte, konnte ich relativ schnell die einzige Lichtquelle fixieren, den Schweinwerfer meiner
in ein paar Meter Entfernung rotierenden XSR.
Ich habe schon oft gehört das Leute sich nicht an Unfallverläufe erinnern können.
Nicht so in diesem Fall:
Abgesehen davon, dass manches zu schnell ging um es zu sehen, ist meine Erinnerung klar und ununterbrochen.
Nach ca. 40m Rutschen und Rollen bin ich dann liegen geblieben, etwa 10m von meiner Maschine entfernt.
Auf der zweispurigen Straße waren meine XSR und ich zur Fahrbahnmitte gerutscht, die XSR voraus.
Ich bin aufgestanden und zu meiner Maschine gelaufen.
Währenddessen kam bereits im Gegenverkehr Fahrzeuge zum Stehen.
Der Motor war bereits aus.
Ich habe sie aufgerichtet und kurz in Augenschein genommen.
Mein erster Gedanke war: "Sieht gar nicht so schlimm aus."
Warnblinkanlage ein und an den Straßenrand damit.
Aus den Lokalnachrichten:
https://www.mrn-news.de/2020/10/14/bad…uerzt-2-426395/
mt07-forum.de/gallery/album/357/Aus den Fahrzeugen im Gegenverkehr stiegen ein Herr und eine Dame,
welche mir sofort ihre Hilfe angeboten haben.
Sie haben mir eine Warnweste gegeben und ein Warndreieck vor der verschleuderten Erde aufgestellt.
Während ich mit meiner Versicherung telefoniert habe, hat der Herr auf mein Bitten hin die Polizei verständigt.
Die Polizei hat nach ihrer Alarmierung ca. 20 Minuten gebraucht um in die abgelegenen Ecke ihres Zuständigkeitsbereichs zu kommen.
Die Polizei hat mich wegen offensichtlicher Unfähigkeit verwarnt.
Die 35€ Verwarnungsgeld wurden mir aber gegen Annahme einer mündlichen Verwarnung erlassen.
Die 15€ pro Jahr für den Schutzbrief habe ich für die nächsten Jahr schon mal raus:
-Abtransport der Maschine (Bergung wäre auch drin gewesen, war aber nicht nötig)
-Taxifahrt bis 50€ nach Hause (und das hat sie auch gekostet, vom Krankenhaus in Neustadt an der Weinstraße)
-heute Lieferung der Maschine an meine Werkstatt
Als ich dann im Abschleppwagen saß, seit dem Sturz waren etwa 2 Stunden vergangen,
war der Plan sich vom Taxi nach Hause fahren zu lassen.
Beim Warten auf das Taxi in der Abschlepper-Zentrale habe ich mir dann aber zum ersten mal mein linkes Bein angesehen.
Da das Knie aufs doppelte angeschwollen war, wurde der Taxifahrer wieder heim geschickt.
Stattdessen wurde Notarzt und RTW gerufen.
In Rücken und Beinen habe ich mir nichts gebrochen, das hat man im Krankenhaus überprüft.
Sobald die Schwellung etwas abgeklungen ist müssen die Bänder geprüft werden.
Jetzt mache ich mich auf den Weg zum Orthopäden um klären zu lassen, ob in meiner rechten Hand nicht doch etwas gebrochen ist.
Mal schauen was Kostenvoranschlag/Gutachter sagen.
38.700km hat meine XSR jetzt nach fast exakt 18 Monaten auf der Uhr.
Wäre doch schade wenn sie es jetzt schon hinter sich hätte.
Nicht vergessen ATGATT!
Man weiß nie wann es soweit ist.
Und dann ist man nur Zuschauer!