Gedanken an die Zukunft

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  • Möge doch der, der sich nicht mit den Problemen unserer Zeit auseinandersetzen möchte, zurück unter seinen Stein kriechen.

    Internet abmelden, Augen und Ohren zuhalten und schon hat jeder seine Ruhe.

    Ich schreibe das hier ganz bewusst um eine bestimmte Aussage anzugreifen und das tut mir auch nicht Leid.

    Warum meldet man sich in einem Forum an, wenn man am Ende doch nur Selbstgespräche führen möchte?

  • Eine Meinung die ich nicht teilen oder nachvollziehen kann, muss ich ja dennoch aushalten. Stichwort AFD und so... Und das tue ich durchaus :geht-klar

    Erst ne Runde Mopped fahren und sich im Anschluß am liebsten selbst züchtigen wollen für das was man der Umwelt gerade wieder angetan hat. Na wers mag :verdutzt

  • Ich fahre sehr gerne, sehr viel Motorrad. Und ich gehöre auch nicht zu den sparsamsten Fahrern.

    Gleichzeitig sehe ich, dass ein hoher CO2-Ausstoß für die Umwelt und dadurch für die Zukunft der Menschheit schlecht ist.

    Kann ich mich jetzt nur zwischen maximaler Umweltverschmutzung und asketischem Leben entscheiden?

    Darf ich jetzt nicht versuchen eine Welt anzustreben in beides geht?

  • Okay, du fährst also gerne, du fährst viel und du fährst auch nicht sparsam.

    Siehst aber ein, dass das alles schlecht ist und bald aufhören muss.

    Deine Ansichten widersprechen also deinen Interessen und du predigst Wasser und trinkst Wein.

    Wie sieht denn die Welt aus in der beides geht ? Was konkret wäre denn ein gangbarer Weg zu mehr Umweltschutz ohne das Herumfahren ohne triftigen Grund aufzugeben?

    Ein Weg die Umwelt möglichst zu schonen ohne dies aufgeben zu müssen wären immer sparsamere und sauberere Motoren (Check), ferner die Entwicklung von Elektrozweirädern (Check).

    Alles was darüber hinaus geht ist dann ja automatisch das Ende des Individualvekehrs auf zwei Rädern.

  • Kettweazle

    Diese "Ganz-oder gar nicht" Argumentation bringt doch genau niemanden weiter. Hier stehen z.B. gleich 3 Motorräder in der Garage, davon ist die XSR mit Abstand das kleinste, und ich will und werde damit auch weiterhin fahren. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen auf jedem Meter und ich geißele mich auch nicht nach jeder schönen Runde ob all der Umweltsünden, die ich da gerade wieder begangen habe.

    Und damit das auch zukünftig so bleibt, muss man wohl auch darüber nachdenken dürfen, wie wir das alle miteinander in Zukunft noch hinkriegen. Natürlich könnte man auch den Kopf in den Sand stecken und sich im Anschluss, wenn man den Kopf wieder rauszieht, wundern, dass plötzlich doch alles verboten ist, was uns nunmal Spaß macht. Ich für meinen Teil und die meisten anderen hier gehen halt einen anderen Weg. Wir denken gern über die verbleibenden Handlungsoptionen nach und versuchen, so gut und so billig es eben geht davon zu kommen.

    Genau darum geht es in dieser Diskussion, und ich finde es klasse, dass man sich gerade in einem Motorradforum diesen Fragen stellt. Und Dir, Kettweazle, steht es frei, daran nicht teilzunehmen. Aber einfach nur rummotzen, ohne konstruktiv zur Lösung der nicht wegzudiskutierenden Probleme beizutragen, finde ich hier überflüssig. Dafür haben wir, da hast Du einfach Recht, schon den Lindner und die AFD.

  • Wieso denn Handlungsoptionen. Wir handeln ja nicht, wir reagieren auf etwas was uns von anderen vorgegeben wird. Irgendwann wird die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren (ich spreche jetzt mal nur vom Zweiradbereich, fürs Automobil gibts ja einen separaten Thread) verboten. Und dann kaufe ich mir halt ein Elektromotorrad. Das ist zwar der Umwelt relativ egal weil der Anteil den motorisierte Zweiräder in Deutschland am CO2 ausstoß haben verschwindend gering ist (jaja whataboutism und so ich weiß)... aber hey, da sag ich mir besser E Bike als No Bike ... Aber mit handeln hat das nix zu tun. Ich hab ja keine Wahl.

    Letzter Absatz von mir zum Thema:

    Motorradfahren war und ist schon immer unnötig, gefährlich und mehr oder weniger schlecht für die Umwelt. Daran lässt sich nix rütteln. Für die allermeisten halt ein reines Spaßgerät, ein Hobby. Der Schaden den man damit verursacht ist in meinen Augen vertretbar und in den Augen der meisten anderen Fahrer ja auch - sonst würden sie nicht fahren.

    Und da sind wir uns dann ja auch irgendwie wieder einig: Fahren so lange es eben möglich ist. Wenn die Zeit reif ist kommt der Umstieg auf Elektro - und wenn das Hobby wegen politisch gewolltem Anstieg der Kosten eben gar nicht mehr finanzierbar ist - wirds notgedrungen aufgegeben. Beeinflussen können wir da wenig.

    Einmal editiert, zuletzt von Kettweazle (27. Juli 2021 um 12:11)

  • Motorradfahren war und ist schon immer unnötig, gefährlich und mehr oder weniger schlecht für die Umwelt.

    Ich möchte einwerfen: "Motorradfahren zum Spaß" Ich bin auch häufiger mal mit dem Motorrad zur Arbeit gefahren als die Arbeit noch nicht zuhause war.

  • Deine Ansichten widersprechen also deinen Interessen und du predigst Wasser und trinkst Wein.

    Ja und nein.

    Ich weiß einfach, dass, wenn wir uns vor zukünftigen Generationen für die Zerstörung der Welt rechtfertigen müssen,

    wird ein "Keine Ahnung, aber wir hatten viel Spaß dabei." nicht reichen....

  • Wieso denn Handlungsoptionen.

    ...

    Handlungsoptionen können auch in einer sinnvollen Prophylaxe bestehen. Darunter fällt für mich z.B., mit seinem Mopped möglichst wenig Krach zu machen oder zumindest, möglichst wenig Leute zu nerven. Das heißt im Klartext: weniger und leiser zu fahren. Ich fahre z.B. mittlerweile auch sehr gern mit dem E-Auto statt mit dem Mopped zu Freunden oder zur Kundschaft. Das Ding macht wenig Krach, wenig Abgase und zieht am Ende sogar noch krasser als die XSR. Gleiches gilt für das (E-) Mountainbike, dass nutze ich nun immer öfter für kleine Besorgungen oder abends statt einer Moppedrunde auf der Hausstreckie.

    Und, wichtig, das mache ich gern und mit wachsender Begeisterung, und nicht etwa wegen des schlechten Gewissens. Und der Rest meiner Familie und meiner Bekannten macht es ähnlich, wir fahren nun oft gemeinsam Mountainbike, wo wir früher mit den Moppeds 'ne flotte Runde um die Talsperren gedreht haben. Und so denken wir gerade auch ernsthaft darüber nach, ob wir nicht doch bald mal eins der drei Moppeds verkaufen sollten, um dafür vielleicht ein oder zwei weitere und richtig gute E-Mountainbikes anzuschaffen. Das ist sicher nichts für jeden, aber hier gibt es nunmal eine tolle Landschaft mit reichlich Bergen und Wäldern in denen es einen Riesenspaß macht, darin herumzustreifen. Und so gibt es fast immer Optionen, man muss aber zunächst die Scheuklappen ablegen. Dann kann man für sich entdecken, was eventuell auch ähnlich viel Spaß macht und einfach ein bisschen seine Gewohnheiten ändern.

    Einer meiner besten (komplett motorradverrückten) Kumpels hat kürzlich auch Ernst gemacht, sein Straßenmopped verkauft und sich ebenfalls ein gutes Mountainbike gekauft. Der fährt jetzt nur noch hin und wieder mal mit seiner RC8 auf den Rennstrecken herum. Macht ihm mehr Spaß und wahrscheinlich ist es auch sicherer.

  • Eine kleine Aufmunterung für alle Pessimisten, denen die Energiewende zu langsam und die Reduktion des CO2 Ausstoßs nicht umfassend und radikal genug vonstatten geht.

    Deutschland hat gerade in Tokio die nächste Goldmedaille abgeräumt, und zwar in unserer Paradedisziplin, dem Dressurreiten.

    Wie meistens, ist man geneigt zu sagen.

    Wenn es also jemand schaffen kann, dann wir.

    ;)

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Während du dich darüber ärgerst, dass du in 10 bis 15 Jahren kein Motorrad mit Benzinmotor mehr kaufen kannst,

    verhungern andere wegen den Folgen des Klimawandels.

    Ist das fair?

    Ist das der Konsens, wir haben Spaß und die anderen fressen Dreck?

    Nein, natürlich ist das nicht fair, die Welt ist nicht fair und wird es vermutlich auch nie sein. Wenn dein Anspruch dieser Diskussion aber ist, dass wir (Deutschland/Europa/die westliche Welt) absolut fair gegenüber dem Rest der Welt leben, müssten wir als Konsequenz unseren Lebensstil drastisch ändern. Dann ginge die Diskussion nicht um die Zukunft der Motorräder, sondern um annähernd alles was unser tägliches Leben hier ausmacht.

    Der Planet verträgt so viel Spaß einfach nicht, weder mit Verbrennungs- noch mit Elektromotor.

    Und eine am CO2-Ausstoß bemessene Steuer wird dafür sorgen, dass wir in Zukunft etwas Energiebewusster Spaß haben.

    Erstens wird zumindest Benzin doch bereits kräftig besteuert, zweitens ist eine hohe Besteuerung meiner Meinung nach ebenso alles andere als fair. Wohlhabenden wäre das herzlich egal, während Menschen mit geringem Einkommen, die auf ein Fahrzeug angewiesen sind mehr von ihrer Existenz genommen wird.

    EDIT:

    Bei jeder Maßnahme wird sich immer jemand finden der ein Problem damit hat.

    Die einen regen sich darüber auf, dass eine Windkraftanlage in ihrem Blickfeld steht,

    der nächste, dass Bauen wegen der Energievorgaben immer teurer wird.

    Richtig, deswegen muss die Gesellschaft darüber diskutieren was sinnvoll und allgemeinverträglich ist. Aber wie oben bereits erläutert, sollte bei jeder Maßnahme das Kosten-/Nutzenverhältnis betrachtet werden. Wenn durch eine Maßnahme Bürger stark belastet oder eingeschränkt werden aber der Nutzen sehr gering ist, ergibt das für mich keinen Sinn. Das war im Grunde von Beginn an mein Punkt.

    Aber jetzt, jetzt schlägt es dreizehn! Doch nicht der heilige Verbrenner!

    Sorry aber das ist Polemik, genau wie ich oben angekreidet habe. Es ist doch bitte legitim, dass es Menschen gibt, die Verbrennungsmotoren mögen.

    Der Konsens ist einfach, dass Automobile und Motorräder in erster Linie der Fortbewegung dienen.

    Unsere Spaßnutzung wird nur toleriert.

    Naja, ich verwende Fahrzeuge ausschließlich zur Fortbewegung (für was auch sonst?), ob nun zum Spaß, für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Und von wem wird das toleriert? Gibt es eine absolute Instanz, die definiert was in Ordnung ist und was nicht?

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, worauf du hinaus willst. Eine Radikallösung? Denn selbst wenn wir Verbrennungsmotoren komplett oder gar den kompletten Individualverkehr abschaffen würden, dürften wir noch lange kein gutes Gewissen gegenüber dem Planeten und allen Mitmenschen und -Tieren haben. Dazu müssten wir in Zelten leben und nur das absolut zum Leben Notwendige von der Natur nehmen.

  • Ich hatte ja das erste Viertel meines Lebens die Gelegenheit, im Osten der Republik vor Mauerfall einen unfreiwilligen Crashkurs in Sachen ausschließlich regionaler saisonaler Ernährung, stark reduziertem Konsumverhalten und eingeschränkter Reisefreiheit zu nehmen.

    Tomaten? Hammwa nicht. Gurken? Hammwa seit vorletzter Woche nicht reingekriegt... aber wollnse nicht drei Steckrüben? "Motorradhandschuhe? Hält denn der geklebte Unterbrecher? Hier die Alten von Opa, musst du noch einfetten und guck mal ob sein Gummimantel passt, sieht nach Regen aus" :D

    Ich sach mal: Wenn wir morgen früh in einer Fantasy-Zeitschleife auch nur versorgungs -und konsumtechnisch da wieder aufwachen will ich nicht wissen, wie viele in spätestens einem Jahr mit dem Strick auf'n Dachboden gehen, zum Alki werden :drinki Oder drauf scheissen ob sie beim Fluchtversuch ins weiterhin unnachhaltige ööööhm Frankreich ein paar Kugeln fangen

    Das wär mal ne Idee für Netflix :/

  • Ich hatte ja das erste Viertel meines Lebens die Gelegenheit, im Osten der Republik vor Mauerfall einen unfreiwilligen Crashkurs in Sachen ausschließlich regionaler saisonaler Ernährung, stark reduziertem Konsumverhalten und eingeschränkter Reisefreiheit zu nehmen.

    Tomaten? Hammwa nicht. Gurken? Hammwa seit vorletzter Woche nicht reingekriegt... aber wollnse nicht drei Steckrüben? "Motorradhandschuhe? Hält denn der geklebte Unterbrecher? Hier die Alten von Opa, musst du noch einfetten und guck mal ob sein Gummimantel passt, sieht nach Regen aus" :D

    ...

    Beim Klimaschutz war die DDR ein echter Vorreiter.

    Und das Jahre bevor uns "im Westen" der Klimawandel überhaupt bewusst wurde.

    Erstaunlich ...

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Stein des Anstoßes:

    Dass das (Verbrenner-)Motorradfahren mit dem (Verbrenner-)Autofahren unattraktiv gemacht wird befürchte ich auch, richtig und "eine Lösung" finde ich es trotzdem nicht. Bei jeder Maßnahme sollten Kosten und Nutzen kalkuliert werden, die stehen bei einem Quasi-Verbot von (Verbrenner-)Motorrädern in meinen Augen in keinem Verhältnis.

    Klimawandel vs Motorsound. Geile Abwägung der Verhältnismäßigkeit.

    Aber ich weiß natürlich, dass das in der Politik und insbesondere in den aktuell irrational/ideologisch geführten Diskussionen keine große Rolle spielt und das Killerargument Klimawandel alles rechtfertig.

    Klimawandel und CO2, da sehen die schlauen Leute, die mit dem Wissen, nicht nur einer Meinung einen starken zusammenhang.

    Da muss man sich schon was besseres einfallen lassen als "ich mag aber Verbrennungsmotoren".

    Klar kann man die mögen, tue ich auch. In diesem Zusammenhang aber ist das einfach scheiß egal.

    Akzeptanz schafft man damit aber nicht bei allen Betroffenen...

    Wir labern da schon Jahrzehnte drüber. Hier und jetzt immer noch. "Aber etwas Umweltzerstörung kann doch nicht so schlimm sein"

    Weiß halt keiner, finden wir es raus. Machen wir halt einfach nur das was gerade wenig genug kostet.

    Vielleicht isses genug, vielleicht nicht, egal...

    Wo würden wir landen, würden wir jeglichen, nicht existenziell notwendigen Energieverbrauch verbieten?

    Der Nachteil der Motorradfahrer ist, dass wir in vielen Belangen mit dem restlichen Straßenverkehr in einen Topf geschmissen werden. Für Hobby-Flieger kann ich mir bspw. kaum vorstellen, dass man so schnell über ein Verbot derer Flugzeuge diskutiert.

    Ja, aber diese anderen Leute dürfen doch auch weiter Spaß haben.

    Die, von denen es noch viel weniger in Deutschland gibt als Motorradfahrer, die die nach deiner Logik noch viel weniger als nichts ausmachen.

    Solange die noch Benzin haben dürfen, will ich auch noch Benzin haben dürfen...


    Nein, natürlich ist das nicht fair, die Welt ist nicht fair und wird es vermutlich auch nie sein. Wenn dein Anspruch dieser Diskussion aber ist, dass wir (Deutschland/Europa/die westliche Welt) absolut fair gegenüber dem Rest der Welt leben, müssten wir als Konsequenz unseren Lebensstil drastisch ändern. Dann ginge die Diskussion nicht um die Zukunft der Motorräder, sondern um annähernd alles was unser tägliches Leben hier ausmacht.

    Du sagst das so, als wäre das absurd. Ist es aber leider nicht.

    Motorradfahren ist halt auch nur ein kleiner Teil unseres überbordenden Lebenswandels.

    Wenn deine Argumentation ist "Das bisschen Motorradfahren ist ja nicht so schlimm" zoome ich einfach etwas raus und sage,

    für sich genommen nicht, aber leider ist das nicht alles.

    Und ja eigentlich müssten wir uns von einigen Lebensgewohnheiten verabschieden.

    Erstens wird zumindest Benzin doch bereits kräftig besteuert, zweitens ist eine hohe Besteuerung meiner Meinung nach ebenso alles andere als fair. Wohlhabenden wäre das herzlich egal, während Menschen mit geringem Einkommen, die auf ein Fahrzeug angewiesen sind mehr von ihrer Existenz genommen wird

    Die CO2-Komponennte am Benzinpreis ist lächerlich im Vergleich zum Schaden den man durch den Klimawandel pro Tonne CO2 anrichtet.

    Zum anderen, da sind wir wieder, subventionieren wir hier mit Klimaschäden den Niedriglohnsektor.

    Dann vielleicht doch lieber ein höhere Mindestlohn?

    Richtig, deswegen muss die Gesellschaft darüber diskutieren was sinnvoll und allgemeinverträglich ist. Aber wie oben bereits erläutert, sollte bei jeder Maßnahme das Kosten-/Nutzenverhältnis betrachtet werden. Wenn durch eine Maßnahme Bürger stark belastet oder eingeschränkt werden aber der Nutzen sehr gering ist, ergibt das für mich keinen Sinn. Das war im Grunde von Beginn an mein Punkt.

    Meine persönliche Einschätzung:

    Ich finde, dass Spaß hinter Überleben ansteht. Deshalb stört mich die "Kosten/Nutzen"-Argumentation hier so sehr.

    Diskutiert wurde viel und der Benzinpreis ist hoch wie nie und trotzdem kaufen wir wie Verrückte immer mehr Motorräder.

    Von alleine wird es nicht besser.

    Ich stehe hier auch nicht moralisch über den Dingen, ich verhalte mich hier ja auch falsch.

    Das ist nicht der einzige Punkt in dem ich Bestandteil des Problems und nicht der Lösung bin und ich weiß das.

    Sorry aber das ist Polemik, genau wie ich oben angekreidet habe. Es ist doch bitte legitim, dass es Menschen gibt, die Verbrennungsmotoren mögen.

    Klar ist das legitim. Ich mag Verbrennungsmotoren. Ich mag die Geräusche die sie machen.

    Ich mag den Geruch. Ich mag die Vibration, das Geschüttel. Das Gefühl mit der Maschine zu arbeiten.

    Aber wenn ich Leute im Mittelmeer ertrinken sehe, da frage ich mich, ob es das Wert ist.

    Ob ich deren Eltern oder Kindern in die Augen blicken könnte und sagen: Aber ich fahre so gern Motorrad

    Ja, das ist theatralisch. Aber es ist auch ein Stück Wahrheit dran.

    Naja, ich verwende Fahrzeuge ausschließlich zur Fortbewegung (für was auch sonst?), ob nun zum Spaß, für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Und von wem wird das toleriert? Gibt es eine absolute Instanz, die definiert was in Ordnung ist und was nicht?

    Stell einfach überall gedanklich bei meinen Sätzen ein "Meiner Meinung nach" davor.

    Du kannst anderen Meinung sein.

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, worauf du hinaus willst. Eine Radikallösung? Denn selbst wenn wir Verbrennungsmotoren komplett oder gar den kompletten Individualverkehr abschaffen würden, dürften wir noch lange kein gutes Gewissen gegenüber dem Planeten und allen Mitmenschen und -Tieren haben. Dazu müssten wir in Zelten leben und nur das absolut zum Leben Notwendige von der Natur nehmen.

    Ich denke, dass wir dem Planeten einfach zu viel abverlangen.

    Und wenn wir CO2 (bzw Umweltverschmutzung allgemein) angemessen besteuern, wird das von ganz allein zu einem bewussteren Lebensstil führen.

    Ja, natürlich können sich dann die Superreichen das immer noch leisten.

    So ist doch aber heute schon. Nur das wir dann halt vielleicht nicht mehr dazu gehören.

  • Beim Klimaschutz war die DDR ein echter Vorreiter.

    Und das Jahre bevor uns "im Westen" der Klimawandel überhaupt bewusst wurde.

    Erstaunlich ...

    Naja, zumindest in Sache Strom- und Wärmeerzeugung nicht wirklich, war ja alles stark auf Braunkohle basierend. Es hat ja keiner nur mit CO2 neutralem Holz geheizt. Vom restlichen Umweltschutz stellenweise ganz zu schweigen, heute gibt es jedoch auch Schweinereien.

    Aber darum begrenzte ich das Gedankenexperiment nur auf die Versorgungslage. Thema ist ja auch die Zukunft, keine gammelige Vergangenheit ;)

  • Du sagst das so, als wäre das absurd. Ist es aber leider nicht.

    Motorradfahren ist halt auch nur ein kleiner Teil unseres überbordenden Lebenswandels.

    Wenn deine Argumentation ist "Das bisschen Motorradfahren ist ja nicht so schlimm" zoome ich einfach etwas raus und sage,

    für sich genommen nicht, aber leider ist das nicht alles.

    Und ja eigentlich müssten wir uns von einigen Lebensgewohnheiten verabschieden.

    Ich kürze das mal ab um das Thema nicht komplett ausufern zu lassen:

    Wären wir aktuell in der Diskussion, unseren Lebensstil hier rigoros und existenziell zu verändern (d.h. alle nicht zwingend notwendigen Energieverbräuche abschaffen), stimme ich dir zu. Dann müsste selbstverständlich auch Motorradfahren mitsamt dem gesamten Individualverkehr abgeschafft werden. Punkt.

    Alle meine Argumente oben waren im Kontext der aktuell stattfindenden öffentlichen Diskussion zur CO2-Reduzierung. Im Rahmen der dort zur Diskussion stehenden Maßnahmen finde ich ein Verbot von (Verbrenner-)Motorrädern unverhältnismäßig. Das beinahe dogmatische Verteufeln von Verbrennern (und Glorifizieren von E-Mobilität) ist, was ich als irrational und ideologisch empfinde.

    Wie drastisch und wie schnell wir unseren CO2-Ausstoß reduzieren wollen/müssen sieht freilich jeder anders (und ich bezweifle dass es dazu eine absolute Wahrheit gibt). Entsprechend sieht auch jeder andere Maßnahmen als angemessen oder gar unausweichlich.

    Edit: P.S. Wenn du das Thema allerdings so dramatisch siehst, wie es sich herausliest, frage ich mich auch, warum du noch Motorrad fährst. :)

  • Das beinahe dogmatische Verteufeln von Verbrennern (und Glorifizieren von E-Mobilität) ist, was ich als irrational und ideologisch empfinde.

    Das ist sicher eine berechtigte Kritik. Hier spielen etliche (auf beiden Seiten auch psychologische) Effekte zusammen.

    Man darf aber nicht vergessen, dass Verbrenner auch viele Nachteile und Schwachpunkte haben,

    an die wir uns jetzt nur schon 120 Jahre gewöhnt haben.

    Edit: P.S. Wenn du das Thema allerdings so dramatisch siehst, wie es sich herausliest, frage ich mich auch, warum du noch Motorrad fährst. :)

    Evolutionärer Druck hat uns die Gabe des mentalen Verdrängens mitgegeben, damit wir uns nicht permanent mit der ganzen Scheiße beschäftigen müssen. Was soll ich sagen, funktionier mal mehr mal weniger ;)

  • Och kommt, Leute: Vergessen, dass das hier ein Motorrad-Forum ist? Je länger der Thread, desto schlechter das Gewissen? Wir wollen Motorrad fahren, sind wahrscheinlich mehrheitlich für umweltschonende Neuerungen recht aufgeschlossen. Ja oder nein?

    Jedem/r steht frei, das Mopped zu verkaufen oder so gut wie nicht mehr fahren, wenn er/sie meint, das ist besser für die Welt, und das ist dann auch ok und aller Ehren wert. Aber einerseits fahren wollen und sich andererseits dafür schlecht fühlen macht gaga.

    Also hängt den Zündschlüssel an den Nagel, reduziert die Gesamt-Kilometerleistung, macht, was Euch gut tut, aber denkt dran: Es gab eine Zeit, da war das Motorrad Fortbewegungsmittel Nr.1. Scheint heute undenkbar...

  • Es gab eine Zeit, da war das Motorrad Fortbewegungsmittel Nr.1. Scheint heute undenkbar...

    Stimmt, damals als sich die Leute noch kein Auto leisten konnten. Die goldenen 20/30 Jahre.

    Von dem her, zurück auf Anfang😉…weg mit de Autos!

  • Motorrad verkaufen ?

    Dann fährts ein Anderer.

    Wahrscheinlich die, denen wir jetzt mit Entwicklungshilfe unter die Arme greifen.

    Und die scheren sich wenig um Umwelt.

    Plastik ins Meer, Hauptsache weg. Das sind die gelben Säcke die hier nicht aussortiert werden, ins Ausland verkauft. Nach uns die Sintflut.

    Motorräder müssen bleiben.

    In 30 Jahren haben wir ohne Verbrenner

    andere Probleme. Entsorgung von Accus.

    Arbeitsplätze die weggefallen sind, in der Automobilindustrie.

    So, das war Kurfassung.