Kein Blinkerrelais an der MT07 2021? LED Blinker laufen zu schnell.

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  • Hallo zusammen,

    schönen guten Tag, ich darf mich als Neuling vorstellen und bitte um Entschuldigung, wenn ich evtl. im falsche Thread gelandet bin für Querverweise wäre ich dann dankbar.

    ( :daumen-hoch Dreieck mit Strich ist eine Diode (siehe: Thirk), sind daneben noch zwei Pfeile (kann man nicht genau erkennen) ist's eine Leichtdiode)

    zum Problem: Auch ich versuche gerade einen Lauflichtblinker an der RM33 (2021) zum Laufen zu bringen. Aus dem was ich bisher gelesen, gemessen und ausprobiert habe, wäre meine Schlussfolgerung und Idee:

    Ein Blinkrelais gibt's nicht mehr (klar), das Steuergerät versorgt die LED-Blinker direkt und zudem arbeitet es wohl mit einer Schleifenstromüberwachung (checkt also permanent den elektrischen Verbrauch) der Blinker. Zuviel oder zu wenig Verbrauch wird dann mit erhöhter Blinkfrequenz signalisiert.

    Ausflug: ...wer misst, misst Mist...

    Ein Originalblinker hat einen Strom von ca. 72mA (0,864W). Hänge ich einen Lauflichtblinkere dran (max. 355mA / 4,26W,., dynamisch ansteigend), so läuft dieser bis ca.120mA Verbrauch, danach wird abgeschaltet und der Blinkzyklus beginnt (zu schnell) von vorne.
    1. Lösungsansatz könnte sein. die ECU vom Freundlichen umprogrammieren zu lassen.

    Ob die ECU den Strom verträgt und ob das überhaupt möglich ist? Keine Ahnung

    Ebenso vermute ich, dass die ECU mit dem dynamischen Lastanstieg eines Lauflichtblinkers nicht zurechtkommen wird. Also:

    2. Lösungsansatz: ECU verarschen. Ihr also genau den Verbrauch vorgaukeln, welchen die Original Blinker-LED's haben.
    Da ich nur hinten umbauen möchte wäre die Idee. Ein Relais anstelle einer Blinker LED einzusetzen (ich weiß den Vorschlag hatten wir schon, aber leider nicht im Detail und die Teile im Zubehör sind mir für die RM33 nicht genau genug spezifiziert).

    Es folgt ein Gedankenspiel für Biker mit Löt- und Elektronik-Fetisch.

    Die Original LED hat einen Innenwiderstand von 166Ohm. Ich hab mir jetzt ein Elektronik Relais mit 960Ohm Innenwiderstand herausgesucht. Um auf die nötigen 166Ohm zu kommen würde ich einen 200Ohm (3W) Widerstand parallel zum Relais schalten.

    (:denk Wie das mathematisch zusammenpasst, bitte unter "Parallelschaltung Widerstände" selbst googeln)

    Hat sowas schon mal jemand probiert? Oder weiß evtl. sogar jemand welche Verbrauchswerte die ECU von den Blinkern 'erwartet'. Müsste nach Adam Riese irgendwas um die 150mA +/- x sein.

  • Blaue Elise

    Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung.
    Hatten wir hier in einem anderen Beitrag auch schon mal erklärt bekommen.

    Da ich keinen Elektrolötbastelfetisch habe, habe ich mir einfach die Lauflicht LED Blinker von Protech (irgendwas mit 100) gekauft.

    Angebaut, angeschlossen und funktioniert. :brauen:freak:ablachen
    Bilder dazu findest Du in meiner Galerie.

    MT07 RM33 Tech Black :herz

  • Hallo zusammen,

    hab jetzt meine Fummeln und Basteln Nummer zu Ende geführt und mich ein bischen durch die RM33 durchgemessen sowie meinen Relaisadapter fertiggestellt.

    Erkenntnisse:

    • Die RM33 hat keine Blinkerrelais
    • jeder Blinker wird von der Motorelektronik mit je einem eigenen (Transistor-)Ausgang angesteuert (also 4 Einzelausgänge)
    • Bei Ausgangsbelastungen von je ca. 45-300 mA ist die Blinkfrequenz normal. Ausserhalb der Parameter erfolgte Fehlerbetrieb (schnelle Blinkfrequenz). ACHTUNG: Das sind gemessene Parameter (wo die tatsächlichen Toleranzen liegen weiß ich nicht)
    • Die Originalblinker verbrauchen je ca. 70-75 mA

    Da ich unbedingt meine 350mA Lauflichtblinker betreiben und zudem mit sehr kompakten Relais arbeiten wollte habe ich auf die Schaltung aus vorangegangen Beitrag zurückgegriffen (Relais mit 690Ohm Innenwiederstand und ein 220Ohm Wiederstand mit 3W in Parallelschaltung) -> hat geklappt.

    Phantomias: Hab mal ein bisschen geschmökert, die von Dir eingesetzten Blinker liegen mit 3,5W bei 290mA. :daumen-hoch
    Ergo: an RM33 keine LED-Blinker mit mehr als 3,5W (290mA) oder man muss basteln. :freak

  • Hallo zusammen,

    Ich entschuldige mich im Voraus für Sprachfehler - Deutsch ist nicht meine Muttersprache

    Für die sequentiellen Blinker habe ich eine fertige Lösung verwendet - das CanBUS-Relais. ohne dieses CanBUS-Relais meine Blinker funktionierten genau so, wie von anderen beschrieben - ein kurzes Aufblinken einer Diode.

    So funktioniert es bei Anschluss über ein CanBUS-Relais

    https://drive.google.com/file/d/1CrMnSnTv0_yL_g_zw0sxJ8M4bM6xJnYj/view?usp=sharing

    IMG-3406-01.jpg

    IMG-3407-01.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Misieck (9. Juni 2022 um 12:56)

  • Moin,

    Ich wollte mich auch mal zu Worte melden, nachdem ich auch auf das gleiche Problem gestoßen bin.

    Habe mir von Loius Lauflichtblinker mit einer Aufnahmeleistung von 1,3Watt geholt. Da di originalen 0,82W brauchen, ginge ich aus dass es funktioniert..

    Hier und da mit Widerständen gebastelt verschiedener Größen etc.

    Rechnerisch kam ich auf einen Innenwiderstand von ca. 170 Ohm der originalen Blinker (Ohmsche Berechnungen mit Leistung und angenommen Spannung von 12 Volt)

    Also wollte ich erstmal testen, ob die Blinkfrequenz sich auch verändert, wenn statt dem blinker, ein 180 Ihm Wiederstand dran hängt.

    Man siehe da: die blinker laufen einwandfrei (also muss das mit den 180 Ohm ja passen)

    So erfinderisch, wie ich bin, habe ich dann einfach meine Lauflichtblinker parallel dazu geschaltet.

    Wie ein Vorgänger hier auch schon vermutete, dass die ECU mit dem Lastwechsel nicht klar kommt, kann ich wohl zustimmen.

    Auf jeden Fall, lauflichtblinker mit einem Parallelen 180 Ohm Widerstand, alles läuft perfekt.

    Ohne großes nachrechnen gehe ich jetzt mal davon aus, dass die ECU mit dieser Grundlast kein Problem mehr erkennt, trotz der kleinen Last Änderungen.


    Vielleicht hilft es ja auch noch dem einem oder anderen.

  • Bitte dran denken, dass die parallelen Widerstände eine Leistung von mindestens 1W haben müssen, sonst verbrutzeln die recht schnell. Wer bei Conrad und Co. nach Widerständen fragt, bekommt in der Regel nur welche mit 0,1 oder 0,25W, wenn nicht explizit nach höherer Leistung gefragt wird.

    Hintergrund: 180 Ohm bei 12V ziehen rund 67mA Strom und das miteinander multipliziert ergibt eine Leistung von ~0,8W, mit einem 1W-Widerstand ist man auf der sicheren Seite. Dieses knappe Watt (Wärme) muss ja auch irgendwohin, bei den modernen kleinen Blinkern auch nicht ganz unwichtig.

    Achim

  • Ich bin relativ neu zu dem ganzen Elektronik Zeugs, aber so wie ich das jetzt verstanden habe von den oberen Posts, müsste mein geplantes Setup ohne irgendwelche zusätzlichen Relais etc. Funktionieren.

    2x Highsider Victory Evo (Je 1.35W / 113mA)

    2x Highsider Bronx Mini (Je 1.89W)

    Kann mir das jemand bestätigen, ob das so funktionieren würde?

    Danke!

    Einmal editiert, zuletzt von Miuch (23. September 2022 um 17:01)

  • Blaue Elise

    Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung.
    Hatten wir hier in einem anderen Beitrag auch schon mal erklärt bekommen.

    Da ich keinen Elektrolötbastelfetisch habe, habe ich mir einfach die Lauflicht LED Blinker von Protech (irgendwas mit 100) gekauft.

    Angebaut, angeschlossen und funktioniert. :brauen:freak:ablachen
    Bilder dazu findest Du in meiner Galerie.

    Einen link welche du hast ? Und brauch ich da für vorn noch andere aufnahmen ?

    • Offizieller Beitrag

    Einen link welche du hast ? Und brauch ich da für vorn noch andere aufnahmen ?

    Ich habe die Protech RC100.

    Dazu braucht man noch Adapterplatten für die Yamaha MT.

    Gibts beim großen A für wenig Geld.

    Oder bei der Tante Louise für ein paar Taler mehr.

  • Einen link welche du hast ?

    Ich habe die Protech RC100.

    Dazu braucht man noch Adapterplatten für die Yamaha MT.

    Gibts beim großen A für wenig Geld.

    Oder bei der Tante Louise für ein paar Taler mehr.

    Motorrad Blinker Adapterplatten Blinkerplatten Yamaha MT07 MT09
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    Meinst du diese Platten ?

  • Blinker bei der MT-07 BJ. 21 gewechselt. Die Originalen haben 0,83W Leistung. Die neuen 7W. Ergebnis: Motor aus, die Blinker gehen. Motor an und sie blitzen nur kurz auf und danach bleibt alles dunkel. Lange gesucht und überlegt, keine wirkliche Lösung gefunden. Blinkrelais gibt es nicht mehr, da sie über das Steuerteil angesteuert werden. Beim Freundlichen gefragt, die hatten auch keine Lösung gefunden. Wäre ein bekanntes Problem bei diesem Model. Einzelne Lauflichtblinker gehen wohl, aber die große Masse funzt nicht. Naja, damit wollte ich mich nicht zufrieden geben und habe mal selber bissel rumgebastelt. Bauteile, die ich da hatte und schon ging es los. Transistor ran, Widerstand rein und los ging es. Was soll ich sagen, alles funktioniert ohne Probleme. Blinkgeschwindigkeit perfekt, Kontrolllampe im Tacho passt, Motor an/aus alles super. Hier nun meine Lösung. Transistor BD243C (NPN), Basiswiderstand für die vorderen Blinker 10 Ohm, für die hinteren 470 Ohm. Das graue Kabel vom Blinkerstecker kommt an den Widerstand und dieser an die Basis vom Transistor. An den Kollektor hauen wie die Masse vom neuen Blinker, an den Emitter die Masse (schwarzes Kabel vom Blinkerstecker). An die Plusleitung des neuen Blinkers muss dann natürlich noch ein Dauerplus gelegt werden. Dieses habe ich mir direkt von der Hauptsicherung neben der Batterie geholt und mit 7,5A abgesichert. Warum jetzt zwei verschiedene Widerstandswerte bei gleichen Blinkern benötigt werden, kann ich nicht sagen. Bei jeder anderen Kombination gehen sie nicht richtig. Blinken zu schnell oder garnicht, oder auch nur mit halber Helligkeit. Wenn ihr das nachbauen möchtet, müsst ihr es für jeden Blinker separat bauen, also 4-mal. Mein Sohn freut sich jedenfalls riesig, dass die Teile jetzt funzen und er damit rumdüsen kann.

    Baukosten gesammt unter 10 Euro. Denke, das ist ne preiswerte Lösung.