Das nervt mich in Linkskurven...

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  • Und grundsätzlich hätte ich das Videoequipment. Meine Gopro könnte auch nach hinten filmen.

  • Pirelli-App... hast dabei das Smartphone in der Tasche stecken oder wie funzt die?

    irgendwie muß die sich doch kalibrieren denke ich...

    Es kommt .darauf an ob man die Schräglage der Wampe des Fahrers oder die des Fahrzeugs messen möchte.

    Beim letzteren empfiehlt es sich das Smartphone so zu befestigen, dass es während der Fahrt sowenig wie möglich seine Position ändern kann. Den Rest übernimmt die Software und die Sensoren des Smartphones.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • [...]

    Bei Linkskurven leider nicht und der Oberkörper geht automatisch etwas mehr nach oben also von der Straße weg auch wenn kein Gegenverkehr kommt.

    Da geht dann schon die Tendenz in Richtung leichtes Drücken, was ich aber eigentlich nicht möchte!

    [...]

    Ich denke, dass es grundsätzlich gar nicht verkehrt ist, Rechts- und Linkskurven unterschiedlich zu fahren.

    Im Straßenverkehr ist meiner Meinung nach der Gegenverkehr nicht nur die häufigste sondern auch die größte

    und die sich am schnellsten nähernde Gefahr.

    Egal in welche Richtung die Kurve geht, ist zu erwarten, dass man sich vor dem Gegenverkehr am ehesten zum rechten Fahrbahnrand rettet, bzw. retten möchte.

    Das ist aber nicht nur Grund dafür, dass man unterschiedliche Kurventechniken lernt bzw. sich angewöhnt, sondern auch der Grund dafür, dass man sie beibehalten sollte.

    In einer gedrückten Kurve hat man schneller den Radius vergrößert und in einer leicht gehangenen Kurve hat die Maschine eher noch Schräglagenfreiheit übrig für eine engere Bahn. Das wäre dann jeweils optimal, wenn man linksherum drückt und rechtsherum hängt.

    Beides setzt natürlich voraus, dass man sich noch Luft im fahrerisch als auch technisch Möglichen gelassen hat.

    Klar wäre es natürlich ideal wenn man es in beide Richtungen gleich gut beherrscht und dann aktiv die angemessen Fahrtechnik wählt.

    Trotzdem würde ich sagen, dass es nicht schlimm ist hier eine asymmetrische Präferenz zu haben.


    Der menschliche Körper ist ohnehin nicht symmetrisch, daher sollte es auch nicht überraschen, dass sich Kurven auch auf der Rennstrecke unterschiedlich anfühlen.

    Da spielen von "Geburt an" leicht unterschiedlich lange Gliedmaßen auf der einen Seite und

    durch Händigkeit ausgelöste unterschiedliche Ausprägung der Muskulatur auf der anderen Seite, sicher eine große Rolle.

  • Das klingt einleuchtend.

    Gut geschrieben. Danke Dir. :bier

    (es muss nicht immer Bier sein...)

  • @HF1983

    Stimme dir zu, würde es aber noch etwas ergänzen:
    Auch in einer Rechtskurve kann es Sinn machen, zu drücken. Wenn innen ne Wand oder Leitplanke ist, ist der Platz begrenzt. Bei enger Strecke kann einem dann ein entgegenkommendes Fahrzeug, welches die Kurve schneidet, zum Verhängnis werden, wenn man beim Legen oder Hängen keinen Platz mehr zum Hindernis innen hat.

    Daraus ergibt sich auch mein nächster Punkt: Ideal ist es, wenn man sowohl links als auch rechts die unterschiedlichen Techniken sauber beherrscht und je nach Randbedingungen frei auswählen kann. Hang-Off, auch in nicht extremer Variante, hängt dabei sehr vom Motorrad ab, ob es sich gescheit anfühlt. Aber Drücken, Legen und Legen + Oberkörperhaltung vom Hang-Off gehen mit jedem Motorrad problemlos.

    Ich bin ehrlich gesagt immer etwas überrascht, wenn mir jemand erzählt, dass er nur mit einem Stil fährt. Für mich ist das eine meist unbewusste, manchmal bewusste Entscheidung vor jeder individuellen Kurve. Je schmaler die Straße, je unübersichtlicher die Strecke, je mehr Kram am Fahrbahnrand rumsteht, desto eher drücke ich. Links UND rechts. Denn wenn links ne Wand ist, schneidet jedes Auto und erst recht Transporter/LKW/Bus die Linkskurve. Da sollte man dann von vornherein Platz lassen.

    Meine Regel für den Kopf ist: Wenn ich in der Kurve meine Linie ändern muss, habe ich etwas falsch gemacht. Abgesehen von Kurven, die den Radius ändern oder plötzlichen, vorher nicht sichtbaren, Problemen auf der Fahrbahnoberfläche, ist das auch einfach so. Wenn ich nicht sehen kann, ob jemand kommt, dann fahre ich so, als ob jemand kommt. Hilft mir dabei, die Fehler auch wirklich zu bemerken und kontinuierlich dran zu arbeiten.

  • Du hast auf jeden Fall Recht damit, dass es sehr gute Gründe gibt in beide Richtungen gleich gut fahren zu können.

    Mehr als ich es in meiner sehr vereinfachten Darstellung habe erscheinen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von HF1983 (3. August 2021 um 12:05)

  • Ich bin Rechtshänder. Fahre gefühlt beide Kurven gut und schnell. Aber eindeutig links klappt ein ticken besser. Da schleift es auch öfter als rechts.

    YAMAHA MT-10 SP (2022)

    Zubehör: Akrapovic, Komfortsitzbank, kurzer KZH, Heizgriffe, SP Connect Halterung, SW-Motech Tankrucksack

    YAMAHA XSR 700 (2020)

    Zubehör: Akrapovic Double, LED H4 Philips, Rizoma LED Blinker, Rizoma Kotflügel vorn, Rizoma Heckumbau, Heizgriffe, USB Dose, SP Connect Halterung, SW-Motech Tankrucksack

  • Aber eindeutig links klappt ein ticken besser. Da schleift es auch öfter als rechts.

    Bei mir schleift es links auch eher als recht.

    Aber der Grund zumindest bei mir ist nicht weil ich sie besser oder lieber fahre (fahre ja rechts lieber) sondern weil links ungewollt die Tendenz eher Richtung drücken geht...

  • Ich habe letzten ne interessante Variante zum Fahren von Linkskurven gehört: Einfach die Spur des rechten Reifens der Motorräder Autos abfahren. Aus Sicherheitsgedanken hinsichtlich Feindkontakt ist das vermutlich die beste Variante. Ich probiere das aktuell aus.

    Das mache ich seit Jahren so, also seit ich meiner Schwester mal zugucken konnte, wie sie mit dem Moped mehr oder weniger in Linkskurven immer auf der Gegenfahrbahn gefahren ist. In unübersichtlichen Kurven wäre das fatal gewesen. Zum Glück hatte ich an dem Tag eine Kamera dabei, da konnte sie dann auch nix mehr sagen ;)

    Ich mach das auf der Strasse mit dem rechts fahren wirklich sehr konsequent. Langsamer bist Du damit im Grunde eigentlich auch nicht, aber es erspart einem oft das Korrigieren, Du fährst entspannter. Bei mir gehts mittlerweile schon soweit, dass ich bei Gegenverkehr in Linkskurven nicht mal mehr zucke. st ja eh kein Platz zum ausweichen mehr da, bin ja schon so weit rechts wie möglich.

    Das funktioniert natürlich perfekt auf bekannten Strecken, bei unbekannten Strassen schauts da schon was anders aus. Da bin ich dann auch eher so auf 20 bis 25 % der Gesamtstrassenbreite rechts, also i.d.R. immer ein bissel rechts der Fahrstreifenmitte.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Bei mir schleift es links auch eher als recht.

    Aber der Grund zumindest bei mir ist nicht weil ich sie besser oder lieber fahre (fahre ja rechts lieber) sondern weil links ungewollt die Tendenz eher Richtung drücken geht...

    Meist ist die Linkskurve besser einzusehen, auch hat man bei sehr engen Kurven linksrum einen grösseren Radius als rechtsrum, z.B. in Serpentinen. Da ist man dann unabhängig vom Fahrstil eh schneller und hat mehr Schräglage drauf, deshalb kratzt es in Linkskurven auf der Strasse häufiger. In engen Rechtskurven daddelt man eher mit Schritttempo durch.

    Ich selber drücke das Moped so gut wie nie, auf der Strasse sitze ich immer mittig drauf, ggf. ein bissel Oberkörper in die Kurve rein, viellecht rutscht der Hintern auch mal richtung Kurvenmitte, aber Hang of auf der Strasse, nö, mach ich nicht mehr.....

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Bei mir schleift es links auch eher als recht.

    Aber der Grund zumindest bei mir ist nicht weil ich sie besser oder lieber fahre (fahre ja rechts lieber) sondern weil links ungewollt die Tendenz eher Richtung drücken geht...

    Drücke beide Kurven.

    YAMAHA MT-10 SP (2022)

    Zubehör: Akrapovic, Komfortsitzbank, kurzer KZH, Heizgriffe, SP Connect Halterung, SW-Motech Tankrucksack

    YAMAHA XSR 700 (2020)

    Zubehör: Akrapovic Double, LED H4 Philips, Rizoma LED Blinker, Rizoma Kotflügel vorn, Rizoma Heckumbau, Heizgriffe, USB Dose, SP Connect Halterung, SW-Motech Tankrucksack

  • Egal in welche Richtung die Kurve geht, ist zu erwarten, dass man sich vor dem Gegenverkehr am ehesten zum rechten Fahrbahnrand rettet, bzw. retten möchte.

    Das ist aber nicht nur Grund dafür, dass man unterschiedliche Kurventechniken lernt bzw. sich angewöhnt, sondern auch der Grund dafür, dass man sie beibehalten sollte.

    Danke sehr schön beschrieben und das war ja auch zu Beginn meine Überlegung ob es Sinn macht sich diese ja doch durchaus sinnvolle Schutzhaltung abzugewöhnen!?

    Habe in letzten Tagen gemerkt, dass ich es mir zwar antrainieren kann auch bei Linkskurven mehr ins Legen+leichtem Hang-Off zu gehen, aber sicherer ist es sicher nicht!

    Ich mache das eh ganz nach Lust und Laune, mal Hängen mal ganz entspannt aufrecht sitzend Legen oder in ganz engen Kurven (oder sportlich links) :lachen halt Drücken...

  • Auf der einen Seite Angst vor Kopfkontakt mit dem Gegenverkehr und auf der anderen Seite Angst vor Traktionsverlust am Vorderrad, machen für mich Linkskurven weniger entspannt.

    Mit der Zeit hat mein Sinn für die räumliche Position meines Körpers die Position der Räder mit erfasst.

    Gerade durch die eingeschränkte Linienauswahl in Linkskurven hat mich das am Anfang am meisten Blockiert.

    Jetzt wünschte ich mir manchmal, ich wäre ein Chamäleon, zum einen könnte man dann immer Kontrastfarbe haben ;) ,

    zum anderen aber könnte ich jetzt gleichzeitig die optimale Blickführung gewährleisten und den Fahrbahnrand nach unschönen Überraschungen in wechselnden Korngrößen absuchen. :D

  • "Bei mir gehts mittlerweile schon soweit, dass ich bei Gegenverkehr in Linkskurven nicht mal mehr zucke"

    Das ist generell (auf der Straße) mein Ziel, kein Zucken beim Gegenverkehr und falls doch nehme ich das als Warnsignal, daß ich meine Sicherheitsreserven zu arg beansprucht habe. Gleiches gilt wenn ich in der Kurve ungeplant bremsen muß, egal ob wenig oder viel, auch das gleiche Warnsignal. So bin ich bisher um jede Kurve schadlos rumgekommen.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Passt ganz ehrlich auch in Rechtskurven auf!

    Wenn man da die Fahrbahn mit den Reifen recht weit ausnutzt, knallt das bei schneidendem Gegenverkehr auch. Nur treffen die halt eher das Motorrad als den Fahrer. Auf der Nase liegt man trotzdem. Und rutscht dann in den Gegenverkehr.

  • ...

    Es kommt ja immer auf die Kurve und all ihre Parameter wie Radius, Breite und Sichtweit an.

    Wie auch schon johannes gesagt hat, ist es natürlich am besten wenn man in beide Richtungen auf dasselbe Repertoire zurückgreifen kann.

    Zwischen all den komischen Angewohnheiten die man sich als Motorradfahrer so zulegen kann und die man sich dann meist nur nur mit viel Überwindung und Konzentration abgewöhnen kann, ist Drücken in Linkskurven sicher eine der harmloseren. :)

  • Für mich ist auch der Sicherheitspuffer entscheidend, um eventuell noch reagieren (Linie korrigieren, Tempo reduzieren) zu können.

    Wie oft hat man irgendetwas (Rollsplitt, Dreck oder starke Spurrillen) Unverhofftes? Neulich lag ein Metallstück (L-Form) auf der Fahrbahn. Fährt man darüber..

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Für mich ist auch der Sicherheitspuffer entscheidend, um eventuell noch reagieren (Linie korrigieren, Tempo reduzieren) zu können.

    Wie oft hat man irgendetwas (Rollsplitt, Dreck oder starke Spurrillen) Unverhofftes? Neulich lag ein Metallstück (L-Form) auf der Fahrbahn. Fährt man darüber..

    Das sollte einem eigentlich nur in nicht einsehbaren Kurven passieren - also eher selten.

    Wenn das häufiger vorkommt, dann guckt man falsch oder lenkt viel zu früh ein (=bevor man die Kurve einsehen kann).

    Und was gibt einem denn einen Sicherheitspuffer? Da sehe ich keine Technik pauschal im Vorteil.

    Drücken reduziert quer zur Fahrtrichtung den benötigten Platz. Man benötigt aber auch erheblich mehr Schräglage des Motorrads um die gleiche effektive Schräglage darzustellen. Dafür sieht man ein gutes Stück weiter um die Kurve rum, da der Kopf sowohl höher als auch weiter außen ist.

    Legen macht das genaue Gegenteil. Hang-Off geht noch weiter als Legen, aber wenn man es sehr ausgeprägt macht, hat man weniger Kontakt zum Motorrad, was negativ sein kann.

    Die Sachen muss man dann eben je nach Kurve gegeneinander abwägen und eine Entscheidung treffen. Wenn die Straße eng ist, wird Drücken interessanter. Wenn die Straße aber wirklich breit ist, kann ich auch den größeren Abstand zur maximalen Kurvengeschwindigkeit vom Legen mitnehmen. Aber dafür zählt dann auch wieder nicht nur die Breite der Fahrbahn sondern auch das, was am Rand los ist.

    Wichtig ist in meinen Augen auch noch, dass man das Korrigieren in Schräglage beherrscht. Hatte am Wochenende ein Fahrsicherheitstraining und war erstaunt, für wieviele das Bremsen in Schräglage eine neue Erfahrung war. Man sollte jetzt nicht so fahren, dass man das andauernd benötigt, aber es muss als Technik wirklich sitzen. Braucht man in meinen Augen häufiger als ne sture Gefahrenbremsung. Und man kann bei schlecht einsehbaren Kurven auch wunderschön in die Kurve reinbremsen und auf der Bremse einlenken.

  • Ich fahre normalerweise die Kurve so an, dass ich beim Einlenkpunkt die Bremse loslasse und dann mit Stützgas durch die Kurve fahre. Drücken mach ich weniger um noch Reserven zu haben. Und selbst aus der leichten Hang-Off Position kann man noch drücken, sieht zwar bisschen unrund aus, aber geht. Einfach das Mopped unter einem wegdrücken.