Reifenhaftung auf kalter Straße im Herbst/Winter!?

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  • Und sich sag immer: "Man muss sein Motorrad auch mal loslassen können". :freak


    Ist zwar auch schon über 34 Jahre her, dass ich im Realverkehr abgestiegen bin, bin aber nicht so vermessen zu sagen, dass es mir nicht wieder passieren könnte. Im Gegenteil, ich warte eigentlich darauf. Sonst bräuchte ich keine Sturzpads kaufen.

    also ich warte nicht drauf und mach mir deshalb auch keine Sturzpads drauf.

    ich glaube weiter daran fest das ich niemals nie stürze :)

  • Den Mut oder das Können für Schräglagen wie auf den Bildern bringe ich nicht mehr auf. Auch hätte ich Angst vor einem Sturz und fahre entsprechend vorsichtig. In meinem Alter verletzt man sich leichter als ein junger Mensch und Verletzungen heilen schlechter.

    Mit dieser Einstellung hoffe ich die letzten Jahre meines Motorradfahrerdaseins unfallfrei zu überstehen.

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    Gruß aus Oberbayern :bier

    Franz

  • Ich fahre seit ca. 1990 Motorrad und habe allein mit der CBX (seit 1994) recht gesicherte 118 tkm zurückgelegt. Alle anderen zusammen vielleicht nochmal etwas mehr als das (CB-1, Güllepumpe, V-max, CBX550F, ST1100, XSR700). Gerutscht bin ich ein paar Mal, aber nie kritisch und aus eigener Doofheit abgestiegen bin ich noch nie, zumindest nicht ohne Fremdbeteiligung.

    Allerdings fahre ich bei nasser Straße (und im Herbst sowieso) mit Köttel in der Hose vor jeder Kurve. Ja, ich bin Blümchenpflücker, aber das hat mich offenbar vor Stürzen bewahrt. Ölspur, Rollsplitt, etc. kann alles jederzeit auch mich ereilen, aber durch meine eher defensive Fahrweise sinkt die Wahrscheinlichkeit dafür recht weit ab.

    Anekdotisch am Rand: die 550er hatte einen elf Jahre alten Bridgestone drauf, der neu schon nicht so richtig haften wollte, aber im Alter war er eher aus Holz. Da habe ich ein paar haarsträubende Erlebnisse zu verzeichnen, aber das geht in die Rubrik: selbst schuld. Kurz vor dessen Tausch wollte ich einen Burnout machen, allein um zu sehen, ob ich sowas kann. Geraucht hat allenfalls die Straße, nicht jedoch der Reifen...

    Damit waren Fahrten bei Nässe eher wenig schön, aber ich war nicht schuld. Meine Frau hat den so lange drauf gelassen, war ja noch Profil da. Als ich das Fahrzeug von ihr übernahm, habe ich die Reifen dann mal so langsam wechseln lassen, es war nötig. Und damit war auch klar, warum sie immer so vorsichtig damit fuhr, merkt man ja als Fahrerin selbst, dass der Pneu nicht mehr so toll ist.

  • Wenn man sich mental drauf vorbereitet ist es gar nicht schlimm. Abstauben, Krönchen richten, weiter.....

    Cheers :bier

    mental darauf vorbereiten auf einen Sturz!??? :geschockt

    also auf einem Übungsplatz ok aber im realen Straßenverkehr kann es dann auch schnell das letzte Krönchen gewesen sein das man sich gerichtet hat!

    Mein Nachbarn hat es auch vor ein paar Wochen in der Kurve gelegt und ist mit dem Gegenverkehr kollidiert.

    Es hat ihm das Bein zertrümmert, da ist jetzt nichts mehr mit abstauben und weiter gehts...

  • Den Mut oder das Können für Schräglagen wie auf den Bildern bringe ich nicht mehr auf. Auch hätte ich Angst vor einem Sturz und fahre entsprechend vorsichtig. In meinem Alter verletzt man sich leichter als ein junger Mensch und Verletzungen heilen schlechter.

    Mit dieser Einstellung hoffe ich die letzten Jahre meines Motorradfahrerdaseins unfallfrei zu überstehen.

    Sehe ich absolut genauso. Ich muss in meinem Leben kein Rennfahrer mehr werden. Hauptsache Knochen bleiben heil, da spielt der Neigungswinkel für mich persönlich in einer Kurve keine Rolle.

    Jeder muss halt seine eigenen Prioritäten setzen. Ich kann aber auch die Leute verstehen, die ihre Grenzen ausloten wollen. Schön wenn so etwas auf gesicherten Strecken passiert.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • na dann werde ich mal bei den Reifenherstellern nachfragen, ob die mir was über Haftungswerte bei kalten Temmperaturen sagen können.

    Wenn ich was erfahre Berichte ich dann mal... :)

  • Die Maschine war mit Metzeler-Reifen bestückt, die Bezeichnung weiß ich nicht mehr, ich bin jedoch überzeugt dass der Ausrutschen mit den heute gebräuchlichen Gummimischungen nicht passiert wäre.

    Lass mich raten Metzeler Karoo 3?

  • hallöchen liebe Leute ich wollte mal noch euren Erfahrungen bzw Wissen fragen über Reifenhaftung bei kalter Straße im Herbst und Winter!?

    Momentan habe ich den Michelin Pilot Road 5 drauf und in jeder Kurve frage ich mich könnte ich mich noch mehr reinlegen oder lass ich es lieber!?

    Vorweck das grade im Herbst/Winter bei Kurvenfahrten die Straße möglichst trocken schmutz und laubfrei sein sollte ist klar.

    Also halbwegs trocken/leicht neblig und laubfrei ging das heute bei 1 Grad mit dem Conti Trail Attack einwandfrei. Allerdings deutlich defensive Fahrweise mit gleichmäßigem Rollen durch die Kurven, keine Beschleunigungsmanöver in Schräglage. Der Reifen war nur schwach lauwarm, das war schon ein Unterschied zu sommerlichen Außentemperaturen.

    Ich war das erste mal bei diesen Temperaturen unterwegs und das war alles in allem sehr vertrauenerweckend, wenn man die Fahrweise eben entsprechend anpasst.

  • Der Pilot Road 5 ist serienmäßig bei mir drauf, hat jetzt ganz knapp 10.000 km drauf und eiiigentlich noch genug Profil für weitere 1.000 km. Ich hab an dem bisher nix zu meckern gehabt, und er kommt im Zuge der 10.000er Inspektion auch wieder neu drauf, dann ist das direkt erledigt.

    Ich meine, er hat jetzt bei kalter feuchter Straße schon etwas mehr Schlupf, aber bei kalter trockener Straße fährt er sich wie immer, heißt bei mir zügig, aber noch im Rahmen, besonders ohne Wheelies und Burnout ;)

  • Also halbwegs trocken/leicht neblig und laubfrei ging das heute bei 1 Grad mit dem Conti Trail Attack einwandfrei. Allerdings deutlich defensive Fahrweise mit gleichmäßigem Rollen durch die Kurven, keine Beschleunigungsmanöver in Schräglage

    so fühlt sich das für mich auch richtig an :)
    weil mir leider immer noch niemand beantworten konnte in wie weit sich die Haftungswerte bei Kälte auf trockener sauberer Straße verändern, hatte ich das auch schon beim Reifenhersteller nachgefragt.

    Leider aber bisher auch keine Rückmeldung... :(

  • so fühlt sich das für mich auch richtig an :)
    weil mir leider immer noch niemand beantworten konnte in wie weit sich die Haftungswerte bei Kälte auf trockener sauberer Straße verändern, hatte ich das auch schon beim Reifenhersteller nachgefragt.

    Leider aber bisher auch keine Rückmeldung... :(

    Das hätte mich auch sehr gewundert.

    Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass man das eigentlich gar nicht beantworten kann.

  • weil mir leider immer noch niemand beantworten konnte in wie weit sich die Haftungswerte bei Kälte auf trockener sauberer Straße verändern, hatte ich das auch schon beim Reifenhersteller nachgefragt.

    Also da kann dir der gesunde Menschenverstand sagen, dass ein kalter Reifen (und bei Kälte/ Nässe wird der nicht vernünftig warm) schlechter haftet, als ein warmer Reifen. Also: Die Haftung verschlechtert sich.

    Yamaha MT-07 RM17

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  • die Frage kann ja auch niemand beatworten. Dazu bräuchte man ja "Laborbedingungen", aber jede Straße/Kurve ist doch anders. Und selbst wenn der Hersteller im Labor den Reifen bei 30° und bei 0° testet, z.B. Rollenprüfstand und dann sagt, der Reifen hat bei 0° ca. 20% weniger Haftung - was machst Du damit? Bist Du dann glücklicher, weiser, schlauer, zufriedener?

    Wir wissen alle, bei Kälte und Nässe weniger Haftung. Jede Kurve will vorher "gelesen" werden und wenn ich lese; Nässe+kalt dann fahre ich vorsichtiger. Da hilft mir im Kopf auch keine Zahl. Ich rechne die Schräglage vor der Kurve nicht mit mit Gradzahlen aus und schaue dann auf dem Neigungsensor, ob es paßt.

    Wenn es Dich nur interessiert, ok, vielleicht kriegen wir dann in unserem Leben noch eine Antwort. Kein Hersteller wird DIr sagen, paß auf, mein Reifen haftet bei Kälte x% weniger. Das wäre ein fatales Eingeständnis auch wenn wir alle wissen, daß es es grundsätzlich so iat.

    Falls ich was falsch verstanden habe - kläre mich auf, da für mich das keinerlei Wissenszuwachs bringt: die Stolle hält im Winter genauso gut oder schlecht wie im Winter und auf Eis sowieso nicht. Da kann ich Dir sagen: Gripp geht gegen 0 - mit 2 Stürzen kann ich das sogar belegen.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • ja danke ist ja alles richtig.

    eigentlich will ich nur wissen ob ich mit meinem Gefühl richtig liege und ich schätze mal, dass der Reifen grob gesagt bei 05-10 Grad vielleicht so 20-25% Haftung verliert.

    Wenn der Reifernhersteller sagen würde, sie würden Schätzen es sind z.B. wohl eher 40% wäre ich doch stark überrascht. (nur so als Beispiel)

    und ja es stimmt offiziele Zahlen können die schlecht rausbringen im bestenfall vielleicht nicht offizielle Schätzungswerte aber ich dachte halt wenn es jemand schätzen könnte dann jemand der Reifen ausgiebig testet...

    Was mir das sonst bringen würde?

    Ausser einem vielleicht überraschendem Gesichtsausdruck oder ein oh mein Gefühl lag doch garnicht so verkehrt wohl rein gar nichts. :lachen

    Meine Fahrweise würde sich dadurch wohl trotzdem nicht ändern.

    Selbst wenn mir jemand sagen würde der Grip bleibt immer gleich (was auch manche behaupten) würde ich ja trotzdem nach meinem Gefühl fahren und das sagt halt was anderes.

    Manche fahren auch im Winter sehr sportlich und gehen dabei weit runter sollen sie machen ich mach es lieber nicht.

    Trotzdem frage ich mich bei diesen Leuten sind das die absoluten Cracks die das perfekte Gefühl für Straße und Reifen haben oder sind die einfach nur bescheuert!?

    ich vermute mal eher zweiteres... :verdutzt:geschockt

  • Ich kann dir sagen, dass unterhalb von 10 Grad weniger Grip zur Verfügung steht als darüber, bei sonst gleichen Bedingungen.

    Wie viel? Genug um im Zweifel einen Unterschied zu machen.

    Ansonsten kann ich dir auch sagen, dass Leute die etwas anders machen als man selbst nicht automatisch bescheuert sind.

    Das ist wiederum von der Temperatur unabhängig.

  • Schlussendlich kommt es auch ganz entscheidend auf den verwendeten Reifentyp an.
    Eine Pelle aus dem sehr sportlichen Segment verliert schon an Performance wenn sich ein paar Wolken vor die Sonne schieben.

    Ein guter Tourensportler oder evtl Enduroreifen fühlt sich in den niedrigen Temperaturbereichen deutlich wohler.

    Bei beiden der Letztgenannten ist es eher unwahrscheinlich dass dir (bei sauberer Strasse) schlagartig der Grip abreisst.

    Die Grenzbereiche kündigen sich üblicherweisse doch ganz gut an. Meisstens geht bei warm gefahrenem Reifen mehr als man denkt.

    Das alles nützt aber nichts wenn du dich dabei nicht wohl fühlst.

    Also, üben. Auch bei schlechtem Wetter fahren. Keine hektischen Fahrmanöver. Runde, saubere Linie fahren.

    Das baut mit der Zeit das Gefühl auf dass man für die Bedingungen braucht.

    Auch die von dir bezeichneten Cracks sind nicht als Meister vom Himmel gefallen.

  • wahrscheinlich ist wohl auch abgesehen vom Grip das Hauptproblem wohl eher, dass halt speziell im Herbst/Winter die Straßen halt oft doch nicht so sauber sind und wenn dann noch das Tageslicht schlechter wird macht es das auch nicht besser.

    Also wenn bei kalten Temperaturen die Straße gut erkennbar sauber ist fährt es sich für mich (bei sportlichem Fahren) auch deutlich entspannter durch die Kurven.

    Leider kann sich das schon oft nach der nächste Kurve schnell ändern Laub, Nässe, Schmutz etc...

    Deshalb fahre ich bei den Bedingungen deutlich langsamer in die Kurven und wenn ich dann im Kurvenausgang sehe, dass die Straße Clean ist kann ich immer noch a bisle am Hahn ziehen.

    Ich weis wiederspricht sich bei mir alles irgenwie ein bisschen,

    ich fahre gerne sportlich in den Kurven und bin gleichzeitig aber auch immer ein kleiner Schisser...

    ich denke ich habe immer noch zu viel Respekt vorm Legen aber besser zu viel als zu wenig gelle :)

    Einmal editiert, zuletzt von Franky07 (11. November 2021 um 12:05)

  • Ansonsten kann ich dir auch sagen, dass Leute die etwas anders machen als man selbst nicht automatisch bescheuert sind.

    ja da hast du natürlich recht.

    es gibt natürlich immer Leute die ihr Gefährt deutlich besser beherrschen und das ist auch gut so.

    Allerdings wenn mir so ein Spezie in der Kurve bei schlechten Bedingungen weit unten entgegen kommt dreht sich bei mir der Magen.

    Ich kannte da auch so einen sonst sehr netten Kollegen der noch deutlich sportlicher fährt als ich mit seinem PS Monster.

    Er ist auch sonst ein sehr sehr guter Fahrer der aber immer wieder bis zur Grenze fährt.

    Das hat er dann auch im Herbst gemacht und irgendwann lagen dann halt doch ein paar Blätter zu viel und er ist geflogen.

    Ist auch alles schon paar Jahre her nur so am Rande...