Hilfe für die Ukraine

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  • Hallo Zusammen,

    wir alle hören aktuell die Nachrichten aus der Ukraine. Ein alter Freund von mir (ich kenne ihn seit mindestens 2005 - da hat er mich mal von den Folgen eines Autounfalls behandelt https://akupunktur-am-inn.de/), hat sich Anfang der Woche ins Auto gesetzt und ist an die rumänisch/ukrainische Grenze um die Verwandtschaft seiner Lebensgefährtin in Sicherheit zu bringen. Mittlerweile sind schon einige auf dem Weg nach Deutschland. Er organisiert alles privat - streckt auch alle Kosten vor und aktzeptiert dass seine Praxis momentan still steht.

    Ich habe mit ihm geschrieben und möchte außer Benzingeld noch etwas mehr tun, damit die Leute aus der Gefahr kommen. Ich würde mich nicht dafür her geben, wenn ich nicht zu 100 % wüsste, dass er zu 100 % alles für den Zweck verwendet. Mit seiner Erlaubnis stelle ich mal seine Hilfeaufrufe hier ein. Wer also von euch etwas tun will (ein Forenmitglied hat auch schon gespendet) ist herzlich dazu eingeladen.

    Vielen Dank schon mal und viele Grüße

    Roland

    Erst heute haben wir einen Hilfstransport in die Ukraine mit medizinischen Material organisieren können.

  • danke, etwas gespendet.

    Das ist alles soooo furchtbar, mich beschäftigt das auch den ganzen Tag. Heute war ich wieder mit dem Hund spazieren beim schönsten Wetter und dann denke ich immer, warum darf ich das und andere werden einfach umgebracht? Warum kann ich den Tag genießen und andere müssen im Keller sitzen und Todesangst haben? Wann endlich wird dieser Wahnsinnige gestoppt? Warum sitzen wir hier und schauen nur zu wie Leute getötet werden? Ja, was Europa gemacht hat war bisher enorm und ich hätte ich für kaum möglich gehalten. Absolut top, auch der Zusammenhalt. Nur: reicht das? Immerhin schicken wir Waffen, aber inzwischen frage ich mich, was sollen 1000 Panzerfäuste bewirken, die dann noch 3-4 Tage bis dorthin unterwegs sind. Alles nur schlimm, traurig. Ich habe Angst. Der wird wie Hitler nicht Ruhe geben bis die ehemalige Sowjetunion wieder steht - so wie er es sieht. Und hätte man damals dem Adolf gleich in die Schranken verwiesen, hätten nicht tausende US Soldaten am Strand sterben müssen - aber die haben uns befreit. Und wir schauen dem Putin einfach nur zu. Ja, er hat Atombomben, aber wenn er damit durchkommt tanzt er allen auf der Nase rum. Und die zu "werfen" ist auch nochmal was anderes. Das macht er ja nicht alleine und er weiß, er kriegt 10 als Antwort zurück.

    Eine Frage hätte ich: wie sieht es denn flächenmäßig in der Ukraine aus? WIrd praktisch überall geschossen/gekämpft oder ist das meiste Gebiet noch ohne Russen? Die gezeigten Karten haben an der Grenze schraffierte Gebiete wie um Kiew, Mariupol und so. SInd die Russen nur da?

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Vielen Dank für Deine Spende. :daumen-hoch

    Die Freunde und Verwandten von Kateryna kommen aus den umkämpften Gebieten im Osten der Ukraine und mussten erst das Land durchqueren, das knapp doppelt so gross ist wie Deutschland. Sie haben schon ein paar Nächte in Kellern verbracht, bevor sie geflüchtet sind.

    Gott sei Dank wird nicht im ganzen Land gekämpf. Aber Städte, Flughäfen, Häfen, Infrastruktur sind beliebte Angriffsziele.

    Begleiterscheinung ist aber, dass die Versorgung der Regionen natürlich gestört sind. Strom, Lebensmittel, Medikamente.

    Was war das nochmal für ein Land, dem das Klopapier vor 2.Jahren ausgegangen ist? Im Nachhinein betrachtet war das peinlicher den je... (sich darüber auf zu regen)

    Unser Freund Erwin hat medizinisches Material organisiert (er ist Arzt) und sein Sohn fährt morgen mit einem Transporter in den Westen der Ukraine. Meine Frau und ich haben mit Hilfe einer anderen kleinen Hilfsorganisation die erforderlichen Papiere besorgt. Da wird man mit Themen konfrontiert, das glaubt man nicht - und gleichzeitig braucht man ein wenig Glück, was wir auch hatten :heil

    Ich hab den letzten Wisch heute um 20:00 Uhr ausgedruckt.

  • Viel Erfolg deinem Kollegen, ich hab an jemand anders gespendet den ich kenne und der vor Ort eine Bäckerei hat.

    Da weiss ich wo das Geld ankommt.

    arum kann ich den Tag genießen und andere müssen im Keller sitzen und Todesangst haben?

    Vorallem hat der der jetzt im Keller sitzt und Todesangst hat vor drei/vier Wochen vielleicht da noch garnicht dran gedacht?

  • Viel Erfolg deinem Kollegen, ich hab an jemand anders gespendet den ich kenne und der vor Ort eine Bäckerei hat.

    Da weiss ich wo das Geld ankommt.

    Vorallem hat der der jetzt im Keller sitzt und Todesangst hat vor drei/vier Wochen vielleicht da noch garnicht dran gedacht?

    Gar kein Problem. Es gibt Gott sei Dank viele, die da aktuell Hilfe leisten und Unterstützung brauchen.

    Vielleicht ein kleiner Zwischenstand:

    Status heute Nachmittag sind es 19 Frauen und Kinder die jetzt in der Doppelhaushälfte von meinem Freund untergebracht sind. Hat langsam was von einer Jugendherberge. Wir haben noch ein Bett aufgebaut und einen defekten Heizkörper wieder zum laufen gebracht. Ich wollte eigentlich ein paar Fotos machen, aber ich fand es unpassend. Es herrscht keine Partystimmung. Sie sind zwar alle körperlich unversehrt, aber der Kopf und die Seele sind wohl wo anders. Ich denke das wird auch ein Punkt sein, den wir Deutsche dann lernen müssen, wenn wir mit den Geflüchteten in Kontakt kommt.

    Vielen Dank nochmal an alle und hoffen wir, dass sich das alles bald wieder regelt.

    Viele Grüße

    Roland

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank an alle, egal ob ihr euch hier oder bei anderen Aktionen engagiert habt. Jede Hilfe zählt!

    Wer freien Wohnraum hat, den er zur Verfügung stellen kann: Meldet euch bei den zuständigen Landrats- oder Bezirksämtern. Bei uns haben die Landratsämter schon Online-Formulare auf ihren Webseiten bereit gestellt. Hier wird offenbar mit sehr hohem Bedarf gerechnet. Die Turnhalle in der Schule meines Zweitgeborenen wird nächste Woche wohl für die Ankömlinge umgenutzt.

    Kurzer Zwischenstand unsererseits. Erwin ist nach 12 Tagen am Freitag wieder zuhause angekommen. Er sucht wohl eine Vertretung für seine Praxis und möchte wohl so schnell wie es geht wieder in die Ukraine. Mit im Schlepptau hat er nochmal 12 Schutzsuchende gehabt. Paralell hat er einen ausrangierten Krankenwagen organisiert.

    Heute Morgen sind dann zwei Kollegen meiner Frau und zwei weitere Helfer in einem Begleitfahrzeug und voll bepackt mit Medikamenten usw. in die polnisch/ukrainische Grenzregion aufgebrochen. Er wird dort einer örtlichen Hilfsorganisation übergeben.

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    Falls noch jemand ein paar Euro Spritgeld/Mautgeld übrig hat: Paypal schiller.flossing@t-online.de - jeder Euro kommt direkt dort an.

    Vielen Dank und viele Grüße

    Roland

  • Fährt er damit in die Ukraine?

    Ich bewundere solche Leute, die machen einfach was, mich macht der Krieg echt fertig. Und sitze einfach nur hier auf dem Sofa. Das würden die alle auch gerne machen.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Wäre ich ein paar Jahre jünger hätte ich mich gern für solche Transportfahrten gemeldet.

    Aber mit 76 Jahren sollte man sowas besser nicht mehr auf sich nehmen. Bin schon froh dass ich ohne femde Hilfe aufs Motorrad und wieder runter komme.

    Dafür habe ich Geld für knapp 100 Kilometer Reichweite gespendet. Das tut nicht weh und hilft weiter.

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    Gruß aus Oberbayern :bier

    Franz

  • Fährt er damit in die Ukraine?

    Ich bewundere solche Leute, die machen einfach was, mich macht der Krieg echt fertig. Und sitze einfach nur hier auf dem Sofa. Das würden die alle auch gerne machen.

    Sie möchten es heute bis kurz vor 21:00 Uhr an die ukrainische Grenze schaffen. Bislang liegen sie sehr gut in der Zeit. An der Grenze erfolgt dann die Übergabe des Fahrzeugs. Der Laderaum des Krankenwagens ist gut gefüllt. Auf der Liege kann da aktuell keiner liegen.

  • Hallo,

    wieder ist ein kleiner Meilenstein geschafft. Der Krankenwagen hatte es Samstag Abend bereits bis an die Grenze Polen/Ukraine geschafft, wurde aber nicht mehr abgefertigt. Heute war es dann ein Geduldsspiel für die Fahrer. Aber nach 10 Stunden an der Grenze konnte das Fahrzeug übergeben werden und der "Franz" ist zu Fuß in mitten vieler ukrainischer Frauen mit ihren Kindern zurück nach Polen.

    Der Franz ist der mit der schwarzen Mütze, der Bärtige ein Ukrainer, der das Fahrzeug erst in der Ukraine übernehmen durfte. Das rechte Foto zeigt wie voll der Krankenwagen beladen war.

    Sie übernachten heute nochmal in Polen und machen sich dann morgen auf die gut 1000 Kilometer Rückreise.

    Vielen Dank an all jene, die Spritgeld gespendet haben. Er war begeistert von der Vielzahl der Spender. Und schon mal so viel zu Zahlen: alles was zu viel war wird er dem nächsten Trip zur Verfügung stellen.

    Viele Grüße

    Roland

  • Hallo,

    ich mal wieder. Mittlerweile ist der zweite Krankenwagen in der Ukraine angekommen. Dieses mal mit einer anderen Besatzung:

    Beide Krankenwagen hat übrigens die Ukrainische Freie Universität aus München organisiert.

    Der Fotograf dieses Bildes ist gebürtiger Pole und mit dabei. Aus Erfahrung der ersten Fahrt dachten wir, dass würde beim Grenzübertritt helfen. Dann hat es nur noch 8 Statt 10 Stunden gedauert.

    Ich hätte jetzt noch einen anderen Hilfeaufruf.

    Es geht die Planung für die 3. Tour. Hier würden wir gerne Dinge wie schussichere Westen und Helme (militärisch/Polizei/Grenzschutz usw.) mit auf dem Weg geben. Sowas ist sehr teuer und kaum/nicht zu bekommen. Falls hier jemand eine Bezugsquelle hat, insbesondere auch für z.B. außer Dienst gestelltes Material. Alles ist besser als ohne rum zu laufen. Was auch kaum zu bekommen ist wäre Verbandsmaterial für Druckverbände und Wundauflagen, das bei Schuss und Splitterverletzungen zur Anwendung kommt.

    Falls hier jemand Beziehungen hat: bitte melden.

    Vielen Dank und viele Grüße

    Roland

  • Moin,
    ich hab noch was vom Balkan über, eventuell serbisch. Die Schutzklasse kann ich nicht einschätzen, die Angaben sind in kyrillisch. Gewicht liegt bei 7,6 kg das ist für Zivilisten oder Frauen die das nicht gewohnt sind zum Agieren eigentlich ok. Wenn ich an die alte BW Splitterschutz mit knapp 12 Kilo denke, da waren nach ein paar Stunden die Schultern wund. Das ist zusätzlich zum restlichen Gerödel auf Dauer schon nervig, erst recht wenn man mal ein paar Sprints einlegen muss.
    Wie geschrieben, wenn der Scheiss ernst wird oder bei Splitterflug besser als nix, mehr kann ich ausdrücklich nicht garantieren.
    Bei Bedarf kurze Nachricht in mein Postfach mit Versandadresse, dann mache ich nächste Woche ein Paket fertig

    PXL_20220319_171303843.jpg PXL_20220319_172027118.jpgPXL_20220319_172102793.jpgPXL_20220319_172509650.jpg

  • Gonzo Du hast eine Nachricht. Ich denke mir bei den Westen auch, dass alles besser ist als das was man normal trägt. Und wenn statt einer Schuss Ersetzung nur ein paar gebrochene Rippen wird hats schon geholfen.

    Vielen Dank!

  • Hallo zusammen,

    kurzes Feedback mal wieder. Letztes Wochenende sind zwei weitere Rettungswagen voll mit Hilfsmittel in die Ukraine gegangen. Hier aus dem Forum wurde ja sogar eine schussichere Weste gespendet, die jetzt auch schon wohl einen neuen Besitzer in der Ukraine hat. Danke nochmal André.

    Das ist jetz kein Ukrainer, sondern mein Pubertier :verdutzt

    In der Nacht auf der Überführung an die Grenze

    Die beiden Fahrzeuge schon in der Ukrainie

    Die letzte Fahrt wurde von einem örtlichen Innenausbau Betrieb gesponsert. Der hat einen VW Bus und seine Tankkarte zur Verfügung gestellt (für alle 3 Fahrzeuge). Das Spendenaufkommen war so gut, dass mittlerweile einige dutzend Schutzwesten bestellt werden konnten. Ein polnischer Hersteller hat sie zu einem Vorzugspreis für uns abgegeben.

    Vielen Dank nochmal an alle Spender und VG

    Roland

  • Hallo Zusammen,

    in den letzten Wochen ist es ruhig geworden hier im Thread. Wir waren allerdings nicht ganz untätig. Wir haben zu Ostern den gemeinnützigen Verein "Ukrainehilfe Oberbayern e.V." gegründet, letzte Woche war der Notartermin und wir haben das o.k. vom Finanzamt bekommen, so dass wir tätig werden können.

    Fest für Flüchtlinge und Einheimische - Neuer Verein in Oberbergkirchen will durch persönliche Kontakte helfen
    Die „Ukrainehilfe Oberbayern“ in Oberbergkirchen ist ein neuer Verein. Rund um Ostern zeigten die Ehrenamtlichen, dass ihre Hilfe umfassend ist.
    www.ovb-online.de

    Leider muss man ein Abo zum kompletten lesen haben - aber zumindest sieht man mal ein Foto der Beteiligten und deren Namen dazu. Hier noch der ganze Artikel den wir vorab bekommen hatten: https://www.dropbox.com/s/jhmqsf8id3w4…20e.v..pdf?dl=0

    Ich selbst bin nur Gründungsmitglied, aber mein Frau bekleidet das Amt des Kassiers. Ihr beruflicher Hintergrund (Steuerprüferin im Außendienst) glaub ich macht sie zur perfekten "Schatzmeisterin".

    Der Zweck des Vereins ist die Hilfslieferungen für die Ukraine, später auch der Wideraufbau, auch Hilfe der ukrainischen Flüchtlichen bei uns so wie auch Sprachförderung und Jobvermittlung.

    Bisher war alles auf Vertrauen, für das die Beteiligten auch sehr dankbar sind. Und nur so war es eigentlich auch nur möglich das Projekt mit dem Verein zu starten. Jetzt soll hier einerseits Transparenz nach außen aber auch die Möglichkeit für Spenden in rechtlichem Rahmen zu machen. Hintergrund ist z .B., dass wir eine Firma für Medizintechnik haben, die uns Geräte im Wert von rd. 100.000 € für den Transport in die Ukraine gegeben haben. Von einer Pharmafirma haben wir erst diese Woche eine Autoladung voll Medikamente zur Krebsbehandlung bekommen. Die Dinge gehen überwiegend an eine Hilforganisation in der Ukraine. Hier ist der Bruder von Katharina tätig, der selbst Arzt ist und so die Hilfgüter über seine Kontakte dort hin bringen kann, wo sie benötigt werden.

    Aktuell haben wir eine Instagram Auftritt, bei dem wir aktuelles veröffentlichen: https://www.instagram.com/ukrainehilfe_o…id=YmMyMTA2M2Y=

    Logo, Website usw. ist alles erst im Aufbau

    Ein Dank nochmal an alle, die sich im Vorfeld hier mit Geld- und auch Sachspenden beteiligt haben. Wer dies auch künftig gerne machen will -> schickt mir einfach eine PN.

    Vielen Grüße

    Roland