Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Hallo zusammen,

    da ich bisher im Internet noch nichts zu dem Thema finden konnte und mir weder die Fachwerkstatt noch der Fachhandel weiterhelfen konnte, möchte ich mein Glück gerne hier versuchen, da es scheinbar ja sehr viele gibt, die nicht mit dem originalen runden LED Rücklicht fahren und kein Problem mit dem ABS haben :)

    Daher meine Frage:

    Welches flache/ovale LED-Rücklicht könnt ihr für die Yamaha XSR 700 (2019) empfehlen bzw. habt ihr verbaut und gab es bei euch auch Probleme mit dem ABS (Kontrolleuchte) oder musstet ihr mit Widerständen arbeiten oder fahrt ihr (deshalb) alle mit dem originalen runden LED Rücklicht? :)

    Ein paar Hintergrundinfos:

    Ich habe ein kurzes Heck inkl. Bremslicht und nach ca. 1-2 Std. Betriebszeit fängt die ABS Kontollleuchte an zu blinken – lässt sich dann durch Aus-/Anschalten vom Motor wieder für 1-2 Std. "resetten". Nun war ich bei einer Yamaha Fachwerkstatt und die haben mir mitgeteilt, dass es eine Fehlermeldung beim Rücklicht gibt und auch kein ABS Hydrotest gemacht werden kann (mit dem originalen Rücklicht funktioniert es). Sie haben mir empfohlen ein anderes Rücklicht zu kaufen bzw. mit Widerständen zu arbeiten. Da sie jedoch keine Erfahrung mit Fremdfabrikaten hatten, konnten Sie mir nichts empfehlen.

    Vorab vielen lieben Dank für eure Hilfe und Empfehlungen!

    Liebe Grüße

    Hannes

  • XSR700Rider 2. Mai 2022 um 16:06

    Hat den Titel des Themas von „LED Rücklicht - Kompatibel mit XSR 700“ zu „LED Rücklicht“ geändert.
  • Habe das Phänomen auch nach einer beherzten ABS Bremsung. Ich habe mal gehört, dass dies an dem Bremslichtschalter liegen kann der zu stramm eingestellt ist. Kann mir nicht vorstellen das eine anderes Rücklicht eine Auswirkung auf das ABS hat.

  • Ich kann heute Abend mal drüber gucken, wenn ich einen Schaltplan für die XSR finde, habe ja selber nur die alte MT-07.
    Die Bremsschalter geben beim Schließen in meiner Erinnerung 12V auf den Eingang vom ABS Steuerteil und weiter nichts. Also ist das Rücklicht eigentlich nicht beteiligt, doch irgendwas wird da evtl. schon dran sein, sonst würde die ABS LED wegen der als unplausibel erkannten Bremsschalterzustände nicht kommen. Bin aber gerade in der Mittagspause und habe keine Unterlagen.

    Die Brems-/Rücklichtschaltung der MT-07 mit LED Rücklicht hatte ich zum Rumspielen bei EveryCircuit mal grob nachgebastelt, da fehlt aber der Abzweig zum ABS Block:

    Yamaha MT-07 Tail Light

    Die Schalter ca. in der Mitte kann man mit dem Mauszeiger drücken, die sollen Vorder/Rückbremslichtschalter simulieren

  • was sagt der Lieferant vom Heck zu Deinem Problem?

    :verliebt Harley Davidson, weil Schlechtes muß nicht billig sein :rocker

  • Ich vermute als Problem, dass am Eingang der Bremslichtschalter-Überwachung der ABS ECU (Kabelfarbe gelb) beim Fahren ohne Bremsen eine permanente Spannung X kleiner als 12 V anliegen müsste. Das wird vielleicht so als Signal zur Leitungsüberwachung genommen. Fehlt diese kleinere Dauerspannung, z.B. weil man über blau/rot ein Rücklicht separat versorgt ohne die Brücke zu gelb, so wird dies als Fehler interpretiert. Quasi das Gegenteil zum Fehler durch permanent leuchtendes Rücklicht durch falsch eingestellten Bremslichtschalter.
    Wird eine Bremse betätigt, steigt die Spannung an Gelb an. Das Rücklicht wird heller, die ABS ECU erkennt den Bremsvorgang über den Spannungsanstieg.


    Der Kasten zeigt die Schaltung im Original LED Rücklicht, allerdings MT-07 2018.


    1) Keine Bremse betätigt, Rücklicht leuchtet dunkler

    12VBatt. kommen von Sicherung nur über Blau/Rot, Spannungsabfall in Höhe X an R1, Gelb geht weiter zur ABS ECU die per Gelb da parallel mit dran hängt , R2 zusätzlich in Reihe zu R1 und somit leuchten die LEDs im Rücklicht-Modus

    pasted-from-clipboard.png

    2) Bremse vorne oder hinten betätigt, Rücklicht wird bummshelles Bremslicht

    12VBatt. werden durch die Bremslichtschalter direkt auf Gelb geschaltet (ist lt. Plan so).
    Spannungsabfall somit nur über R2, die LEDs leuchten heller. Jetzt ist da noch eine limitierende Z-Diode unbekannter Größe, aber als Resultat haben wir jedenfalls eine um X höhere Spannung auf Gelb und somit ebenfalls am Eingang der ABS-ECU. Die weiß nun, dass gerade irgendeine der Bremsen betätigt wird.

    pasted-from-clipboard.png

    Das ist erstmal nur so Theorie nach Bierchen ohne zu wissen, wie das Nachbau-Rücklicht überhaupt angeklemmt ist und intern funktioniert. Vielleicht ist das so ja Standard bei modernen Motorrädern oder totaler Blödsinn, kA. Ich denke aber, bei einer Messung an Gelb bei Original-Rücklicht würde sich das vermutete Verhalten so nachweisen lassen.
    Eigentlich müsste dann bei Nachbau-Rücklicht nur eine Verbindung zwischen Blau/Rot und Gelb über einen Widerstand von noch zu bestimmender Größe hergestellt werden - diese müsste sich ja durch einfache R-Messung von Blau zu Gelb am abgeklemmten Rücklicht ermitteln lassen.

    5 Mal editiert, zuletzt von Gonzo (5. Mai 2022 um 23:41)

  • Habe das Phänomen auch nach einer beherzten ABS Bremsung. Ich habe mal gehört, dass dies an dem Bremslichtschalter liegen kann der zu stramm eingestellt ist. Kann mir nicht vorstellen das eine anderes Rücklicht eine Auswirkung auf das ABS hat.

    Vielen Dank für den Tipp. Aber bei mir tritt das blinkende ABS immer nach 1-2 Std. Fahrzeit bei völlig harmlosen Bremsungen ohne ABS auf und die Werkstatt meint es liegt eindeutig am Rücklicht.

  • Wow 😮 vielen lieben Dank für deine ausführliche Erklärung. Mega, dass du das heute Abend noch nachgeschaut und runtergeschrieben hast 👍 Ich kenn mich mit Elektrotechnik leider gar nicht aus, daher muss ich mir das morgen Vormittag nochmal in Ruhe durchlesen. Ich habe aber mal die Widerstände gemessen und die sind tatsächlich deutlich anders bei den beiden Rücklichtern:

    Original:

    1,97 kO (Blau + Gelb)

    0,87 kO (Schwarz + Blau oder Gelb)

    Alternative:

    3,32 MO (Blau + Gelb)

    0,0 kO (Schwarz + Blau oder Gelb)

    Macht das Sinn und kann du mir zufällig sagen zwischen welchen Kabeln ich welchen Widerstand benötige? Und besteht deiner Meinung nach das Risiko, dass das ABS ausfällt, wenn ich nicht mit dem originalen Rücklicht fahre (selbst wenn ich die richtigen Widerstände einbaue)?

    Einmal editiert, zuletzt von XSR700Rider (6. Mai 2022 um 00:00)

  • Jo, also 2 kΩ als R1 bei original Yamaha, das ist ein plausibler Standardwert.

    3,32 MOhm bei der Alternative wäre für das, was die ABS ECU dann "sieht" schon eine größere Abweichung. Da ist zumindest irgendwas anders, ein Messfehler oder es liegt noch ein zusätzlicher Halbleiter mit im Weg. Du könntest die Meßstrippen nochmal vertauschen zwischen Blau und Gelb.

    Man könnte da nun natürlich, wie die Werkstatt schon andeutete, mit einem parallelen Widerstand pfuschernd mutmaßend nachhelfen. Aber das ist mir gerade ohne konkretere Infos zu sehr ein Schuss ins Blaue, als Fachhändler würde ich da auch die Finger von lassen.

    Vielleicht kommt ja noch jemand mit fundierterem Hintergrundwissen zu ABS Maschinen ums Eck.

  • Alles klar, vielen Dank für die Einschätzung. Ich hab jetzt nochmal bei dem alternativen Rücklicht gemessen und dort werden mir nur die 3,32 MO angezeigt, wenn ich das schwarze Kabel vom Multimeter an das gelbe Kabel und das rote Kabel vom MM ans Blaue halte. Andersrum wird kein Widerstand angezeigt. Das ist dann die einzige Kombination bei der mir ein Widerstand angezeigt wird.

  • Bei den bekannten Anbietern gibt es einen einstellbaren Can Bus Widerstand von Highsider. Habe ich mir heute geholt und eingebaut. Kontrolle steht noch aus.

  • CAN Bus Endwiderstände für den korrekten Betrieb des Bus haben eigentlich fix 120 Ohm, aber vielleicht sollen die von Highsider auch nur eine Last simulieren für den Einsatz eines Leuchtmittels mit weniger Leistung als ursprünglich vorgesehen.


    2 kOhm währen das, was ich zwischen Gelb und Blau als sinnvoll vermuten würde. Aber ausprobieren macht ja nicht dümmer und kaputt gehen kann eigentlich nichts.

  • CAN Bus Endwiderstände für den korrekten Betrieb des Bus haben eigentlich fix 120 Ohm, aber vielleicht sollen die von Highsider auch nur eine Last simulieren für den Einsatz eines Leuchtmittels mit weniger Leistung als ursprünglich vorgesehen.


    2 kOhm währen das, was ich zwischen Gelb und Blau als sinnvoll vermuten würde. Aber ausprobieren macht ja nicht dümmer und kaputt gehen kann eigentlich nichts.

    aha, CAN Bus Endwiderstände sind also ähnlich wie die SCSI-Termintoren.... again whot learned

    :verliebt Harley Davidson, weil Schlechtes muß nicht billig sein :rocker