Motorschaden MT-07 nach 6000 km

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  • Servus,

    ich bin neu hier und wollte euch von meinem Vorfall berichten.

    Vor 4 Monaten hatte ich mir endlich meine MT 07 neu beim Händler gekauft. Nach 5000 km ist sie mir beim Abstellen dann umgefallen. Über die Vollkasko geregelt, da mich die optischen Schäden einfach gestört hatten. Direkt Termin beim Händler zum Teile tauschen bzw. reparieren ein Termin gemacht. Bis dahin bin ich mit der Mt noch 1000 km gefahren. Dann endlich zum Termin gebracht und auf den den Anruf des Händlers gewartet das sie fertig seien. Der Anruf jedoch mit der Nachricht, dass bei der Probefahrt nach dem Wechseln der Teile der Motor keine Leistung mehr generiert und nicht mehr anspringt. Das ist jetzt 3 Wochen her. Nach etlicher Fehlersuche hat der Händler dann den Fehler endlich gefunden. Die Kolbenringe sind bei beiden Zylindern eingelaufen im Kolben oder wie man das genau nennt.

    Jetzt nach Absprache mit Yamaha gibt es ein neuen Motor oder neue Teile.

    Nun zu meiner Frage kann man drauf bestehen dass man neuen Motor bekommt? Bei nur neuen Teilen fühl ich mich nicht ganz so wohl.

    Und gab es schonmal hier ähnliche Vorfälle oder Erfahrungsberichte?

  • ich meine es ist noch nicht von Yamaha entschieden ob ein neuer Motor kommt oder nur Kolben etc. nur gewechselt werden

  • Du dürftest keine Wahl haben. Dein Anspruch besteht gegenüber dem Händler auf Behebung des Mangels. Das wird so gemacht, wie Händler und Yamaha das für richtig erachten. Ob du eine Wandlung des Kaufvertrags machen kannst, um ein komplett neues Mopped zu erhalten (unter Abzug eines Nutzungsentgelts), kann ich nicht beurteilen, ich denke aber eher nein. Es muss normalerweise Gelegenheit zur Behebung des Mangels gewährt werden, bevor eine Wandlung gemacht werden kann.

    Warum willst du denn einen neuen Motor? Wenn die Reparatur ordnungsgemäß ausgeführt wird, dann wird die Zylinderlauffläche doch mittels Honen wieder geglättet. Bei Kolbenfressern wird auch entsprechend repariert, Kolben mit Übermaß eingebaut.

    Wenn die Instandsetzungsarbeiten zu teuer werden, dann wird dir ein Motor im Tausch angeboten. Nur Achtung: ein Tauschmotor muss kein neuer Motor sein. Das könnte auch ein generalüberholter Motor sein, für den dann die Garantie wieder greift. Ich würde eher die Instandsetzung wählen. Wenn der Motor gewechselt wird, dann würde ich mir bestätigen lassen, dass es sich um einen neuen Motor handelt.

    Gruß

    Klaus

  • ich will hoffen das die Werkstatt den Fehler findet warum Kolben und Kolbenringe

    Defekt sind. Es ist sehr selten das ein Materialfehler am Kolben vorkommt. Zumal

    alle Motorenteile von dem Motor schon lange laufen und keine Neuentwiklung ist.

    Vielleicht hat sich aufgrund von Corona und Lieferengpass der Hersteller geändert.

    In dem Fall gehe ich davon aus das du einen neuen Motor bekommst, deiner geht dann zu Yamaha.

  • Wandlung geht in der Regel erst nach erfolgloser Nachbesserung. Und das wird nicht der Fall sein. Sei froh damit, dass es über die Gewährleistung gemacht werden kann. Besser jetzt, als wenn das Moped aus der Garantie raus ist.

    Mach dir keinen Kopf über Teile-Tausch. Da kann nicht wirklich was schief laufen. Du hast einfach nur großes Pech gehabt. Dieser Motor ist eigentlich unkaputtbar.

  • Ich würde mich in diesem Fall bei einem Rechtsanwalt erkundigen, ggfs. auf einen kompletten Austauschmotor bestehen, anstatt einer Reparatur des Motors. Ich vermute, dass du ein Recht auf Entscheidung über Art der Nachbesserung hast. Der Händler und auch Yamaha werden von sich aus nicht für deine Rechte einstehen.

  • Hat er nicht. Er hat ein Recht auf Nachbesserung, mehr nicht.

    Was ersetzt wird entscheidet der Garantiegeber.

    Und wo steht das so geschrieben? Im Gewährleistungsrecht steht es eben so, dass er ein Recht hat zu Entscheiden, wie nachgebessert wird:

    § 439 Nacherfüllung

    (1) Der Käufer kann als Nacherfüllung nach seiner Wahl die Beseitigung des Mangels oder die Lieferung einer mangelfreien Sache verlangen.

    § 439 BGB - Nacherfüllung - dejure.org

    Es gibt aber auch Ausnahmen, welche aber im Einzelfall zu prüfen sind. Und genau deshalb verwies ich auf einen Anwalt. Der kann auch Wörter wie "unverhältnismäßige Kosten" in diesem Zusammenhang einordnen.

    Das was der Händler dann auf "Herstellergarantie" macht (die Händler zahlen ja selbst grundsätzlich nichts, erst wenn der Anwalt anrückt) ist natürlich eine freiwillige Leistung und eben mit Zitierung dieser Garantie verweist der Händler darauf, dass es zB keinen neuen Motor gibt. Aber das ist eben die freiwillige Garantie, welche eine Zusatzleistung zur gesetzlichen Gewährleistung darstellt, aber letztere eben nicht ausschließt. Und das wird aber leider oft so gehandhabt und der Kunde veräppelt.

  • 439 Nacherfüllung

    (1) Der Käufer kann als Nacherfüllung nach seiner Wahl die Beseitigung des Mangels oder die Lieferung einer mangelfreien Sache verlangen.

    https://dejure.org/gesetze/BGB/439.html

    Beseitigung des Mangels oder....

    Da steht nicht, dass der Kunde entscheiden kann wie der Mangel beseitigt wird.

  • Ein Motor bei dem mangelhafte Teile ausgetauscht wurden ist ja dann auch wieder mangelfrei.

    Rein technisch betrachtet ist es auch so, dass der Motor vollkommen bedenkenlos genutzt werden kann. Gesetzt, dass die beim Zusammenbau in der Werkstatt alles richtig machen. Die Handbücher von Yamaha sind da aber schon sehr gut und man muss es nur mit geeignetem Werkzeug genau nach Anleitung abarbeiten. Glücklicherweise ist es aber dann auch so, dass die relevanten Fehler innerhalb von kurzer Zeit zu einem Motorschaden oder wenigstens Flüssigkeitsverlust führen. Das ist dann eindeutig auf die Reparatur zurückzuführen und du bist fein raus.

    Würde persönlich aber eher davon ausgehen, dass Yamaha einen Ersatzmotor schickt, wenn die noch irgendwo einen haben. Die Werkstatt holt sich ja das Geld für die Reparatur auch wieder. Das dürfte für Yamaha nicht viel weniger sein als ein neuer Motor. Und dann haben sie auch noch die potentielle Gefahr, dass die Werkstatt da nicht 100% gearbeitet hat und sie am Ende doch noch einen neuen Motor bezahlen müssen und auch noch einen unzufriedenen Kunden haben.

  • einen? Das spricht sich doch rum, in den Foren...

    johannes weisst Du, wenn ein 2mm dickes Stahlseil mit ca. 3300 N belastet werden kann, wieviel sind das dann bei dynamischer Last. So wie beim Kupplungszug. ?

  • ...der Motor keine Leistung mehr generiert und nicht mehr anspringt. Das ist jetzt 3 Wochen her. Nach etlicher Fehlersuche hat der Händler dann den Fehler endlich gefunden. Die Kolbenringe sind bei beiden Zylindern eingelaufen im Kolben oder wie man das genau nennt.

    Ich zitiere mal die beiden wesentlichen Aussagen.

    Ich hatte noch keinen Motor, der wegen eingelaufener Kolbenringe nicht mehr angesprungen oder gelaufen wäre. Insofern würde ich von einem ordentlichen Fresser mit dementsprechenden Materialabtrag an den Bauteilen und dementsprechendem Verteilen von Späne im gesamten Motor ausgehen, was imho eine Motorrevision nach sich ziehen würde.

    Diese dürfte jedoch für Yamaha deutlich kostspieliger sein, als einfach einen neuen Motor zu spendieren. Vor allem dürfte Yamaha an dem defekten Triebwerk berechtigtes Interesse haben. Die Motoren sind ja nicht gerade dafür bekannt nach 6.000km die Grätsche zu machen. Soweit mir bekannt dürfte das der erste bekannte hier im Forum sein.

    Ich würde es mal abwarten. Halte uns auf dem Laufenden.

  • einen? Das spricht sich doch rum, in den Foren...

    johannes weisst Du, wenn ein 2mm dickes Stahlseil mit ca. 3300 N belastet werden kann, wieviel sind das dann bei dynamischer Last. So wie beim Kupplungszug. ?

    Wenn das Ding 3300N abkann, dann kann das 3300N ab, fertig. Die dynamische Belastung wird durch Trägheitseffekte höher. Klassiker wäre das schnelle Heben einer Last. Wenn man das langsam macht, kann man sich die kurzzeitige Überhöhung sparen. Beim Kupplungszug würde ich nicht davon ausgehen, dass das unglaublich relevant ist. Da ist nicht viel Trägheit involviert und man zieht vergleichsweise langsam. Und so Bauteile sollten ohnehin mit hoher Sicherheit ausgelegt werden. Man spart weder nennenswert Geld noch Gewicht, wenn man da knapp kalkuliert.

  • Bis jetzt kam noch keine weitere Info. MCD hat Montags geschlossen somit rufe ich morgen mal an.

    Eine andere Frage hat das Motorrad jetzt einen Wertverlust oder spielt das keine Rolle? Gruß an alle

  • Warum sollte es bei einer Instandsetzung denn einen Wertverlust geben? Das ist doch keine Reparatur eines Unfallschadens. Der Schaden wird von Yamaha behoben, dann ist alles wieder in Ordnung. Bei MCD ist dein Mopped gut aufgehoben.

    Gruß

    Klaus

  • Wenn der Motor bei Yamaha getauscht wird hast sogar einen Wertgewinn. Konnte mal ein Mopped mit 16000 km gut verkaufen wo der Motor nur 8000 km gelaufen hatte. Kam bei den Interessenten sehr gut an und konnte unter anderem deswegen einen außerordentlich guten Preis erzielen.

    Auch Motor auf Yamaha Kosten komplett getauscht. Ist aber fast 30 Jahre her.