Batterie und Frost

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  • was meint Ihr, wieviel Frost und wie lange hält die Batterie, wenn's Möppi draussen steht?

    Outdoorplane ist vorhanden.. :kaffeemuede

  • Ja, das ist alles bekannt. Nur sollte die Batterie vorm Laden ca. Zimmertemperatur haben.

    Mir ging es eher um die Frostanfälligkeit. Aber wenn die sogar bei Schneemobilen eingesetzt werden...

    • Offizieller Beitrag

    Batterien büßen bei Kälte deutlich an Leistung ein. Bei -20°C etwa die Hälfte.

    Dafür gibt es eine Kennzahl - die CCA (cold cranking amps oder zu deutsch Kaltstartstrom). Bei der Original Batterie ist das 190 Amp. bei -18°C. Das sollte reichen um die MT zu starten.

    Einfrieren tut eine Batterie erst bei ca. -60°C. Also mach dir da keine Sorgen.

  • was meint Ihr, wieviel Frost und wie lange hält die Batterie, wenn's Möppi draussen steht?

    Outdoorplane ist vorhanden.. :kaffeemuede

    Eine Meinung ist hier nicht viel Wert. Die Haltbarkeit hängt von der normalen Selbstentladung, dem Frost und dem Zustand der Batterie ab. Die üblichen Akkus haben alle eine Selbstentladung, also irgendwann ist kein Starten mehr möglich. Geht das in eine Tiefentladung über, ist die Batterie mit hoher Wahrscheinlichkeit hin. Das Erreichen dieses Zustandes hängt von dem Ladezustand deiner Batterie zu Beginn der Standzeit, dem tatsächlichen Zustand (der noch verfügbaren Kapazität) und dem Frostbereich ab. Ich würde - falls du nur gelegentlich mal fahren willst - eher die Batterie ausbauen, im Warmen aufladen und dann stehen lassen. Da sind dann 3-4 Monate kein Problem. Das Risiko, dass die Batterie unbemerkt beim Stehen draußen in die Tiefentladung rutscht, wäre mir zu groß. Starthilfe ist bei der MT-07 kaum möglich, man kommt mit den Klemmen nicht bei. Die Batterie in der MT-07 meiner Frau hat auch ziemlich plötzlich ihre Kapazität verloren, nach 6 Jahren kann das schon sein. Und natürlich merkt man das dann erst bei tiefen Temperaturen, weil dann die Batterie deutlich weniger Strom zur Verfügung stellt. Wenn man bei 0-3 °C plötzlich doch mal fahren will (das war im Januar oder Februar 2020 zu Corona-Start), das Mopped dann aber schon ein wenig draußen gestanden hat, wird es halt eng.

    Gruß

    Klaus

  • Ich habe in der Vergangenheit 2 Batterien geschrottet, weil ich zu faul war sie auszubauen und/oder nachzuladen.

    Seither baue ich aus und (habe ich oben schon geschrieben)... und habe keine Probleme mehr.

  • Nur zur Vollständigkeit: Akkus halten die Ladung kalt gelagert sehr viel länger als warm gelagert (von ihrer Startwilligkeit mal abgesehen, das war nicht die Frage). Wenn ich ein Krad draußen überwintern lassen müsste, würde ich die Batterie eher drin lassen als in die warme Bude holen wollen.

    Fast alle chemischen Prozesse gehen umso langsamer voran, je kälter es ist, so auch beim Akku. Nichts anderes macht er: einen chemischen Prozess in für unsere Motorräder brauchbaren Strom zu verwandeln. So auch die Selbstentladung und noch andere Dinge, es ist günstiger einen Akku einzufrieren als ihn im muckelig warmen Wohnzimmer jeden Montag nachzuladen.

    Und was das Lammfell angeht: das war hoffentlich ein Scherz, oder? Sorry, ich habe Ironiebefreiung und verstehe manche Dinge nicht. Eine Batterie die keinen Strom abgeben muss oder geladen wird, kann gern isoliert werden, schadet auch nicht, aber einen Nutzen bringt die Isolierung nicht. Wobei ich hier von Monaten oder Wochen schreibe, nicht von Stunden.

    Und was mir gerade noch einfällt (jaja, bin gleich still): die -60° die oben genannt wurden, erreichen wir hoffentlich nie in Deutscheland, aber letztlich ist jeder Akku den gleichen Prinzipien unterworfen. Demnach ist es egal, ob ich einen klassischen Bleisäureakku oder LiFePo betrachte. Garage ist OK, draußen auch, aber lieber nicht ins Haus holen wenn man vorzeitige Alterung vermeiden will.

    Achim

  • Achim Grabbe woher kommen deine Infos? Mein bisheriger Kenntnisstand sagt, dass zumindest LiIon-Akkus optimal im Kühlschrank geladen werden. Mal schnell gegoogelt liest man häufig genau das gleiche und unter anderem hier wurde erforscht, dass unter 0 Grad bereits mechanische Schäden durch unterschiedliche Temperaturausdehnungen auftreten können. Bei Bleiakkus könnte eher das das einfrieren der Batteriesäure ein Problem werden, siehe z.B. hier

    Es gibt zig Quellen, die eher gegen Frost argumentieren, zu deinen Aussagen finde ich allerdings nichts. Kannst du dazu was angeben/begründen?

  • Achim hat von lagern geschrieben. Nicht von laden. Auch nicht von nutzen.


    Ich lasse alle Akkus im Motorrad. Seit Jahrzehnten. Einmal im Januar nachladen und evtl. nochmal vor Saisonstart. Ein Druck auf den Knopf und die Kiste läuft.

  • Achim Grabbe woher kommen deine Infos? Mein bisheriger Kenntnisstand sagt, dass zumindest LiIon-Akkus optimal im Kühlschrank geladen werden. Mal schnell gegoogelt liest man häufig genau das gleiche und unter anderem hier wurde erforscht, dass unter 0 Grad bereits mechanische Schäden durch unterschiedliche Temperaturausdehnungen auftreten können. Bei Bleiakkus könnte eher das das einfrieren der Batteriesäure ein Problem werden, siehe z.B. hier

    Es gibt zig Quellen, die eher gegen Frost argumentieren, zu deinen Aussagen finde ich allerdings nichts. Kannst du dazu was angeben/begründen?

    Zu LiFePo kann ich nur wenig schreiben, da ich die Technologie noch nicht ausreichend kenne. Was alle anderen Akkutypen angeht, so gilt dass sie durch in unserer Klimazone übliche Themperaturen nicht "eingefroren" werden können, also Bleisäure- wie Gelakkus. Die würde ich ohne weiteres draußen lagern, wenn es nötig wäre und wir keine -40°C bekommen. Durch die Mobiltelefonnutzung meiner Frau habe ich gelernt: LiFePo kann Kälte nicht ab und bleiert bereits bei Themperaturen knapp über 0° ab. Bei denen ist es vermutlich das beste, sie bei halber Ladung irgendwie nicht allzu warm zu lagern (Hörensagen, keine Erfahrung damit).

    Zu Ni-Cd-Akkus kursierte unter Modellbauern der Tip, sie tiefzuentladen, kurzzuschließen und kurzgeschlossen einzufrieren wenn man an langer Lagerzeit interessiert ist. So weit würde ich bei Motorradakkus nicht gehen, aber was ich vorher schrieb vertrete ich nicht nur als Meinung, sondern als allgemein anerkannte Tatsache: chemische Reaktionen gehen langsamer, wenn es kälter ist. Somit ist als Beispiel der AGM-Akku von Hawker besser draußen bedient als im Wohnzimmer neben dem Kamin. Eben weil die Selbstentladung ein chemischer Prozess ist, der durch kühle Themperatur langsamer verläuft.

    Mit besagter Hawker habe ich übrigens sehr gute Erfahrungen gemacht, bis ich sie mal versehentlich wirklich tief entladen hatte. Das bekam ihr nicht, aber das nur nebenbei. Sie wurde getauscht, Tiefentladung können manche Akkus ab, aber viele sind es nicht.

    Achim

  • Google-Suche liefert dieses:

    Fahrzeugbatterie richtig lagern – so geht’s!
    Im Winter braucht die Fahrzeugbatterie Pflege – auch wenn sie gelagert wird. Mit den richtigen Vorkehrungen liefert die Batterie zum Saisonstart frische…
    batteryworld.varta-automotive.com

    Und darin steht, dass die optimale Lagertemperatur möglichst konstant 15 °C betragen soll, der Raum sollte natürlich trocken sein. Für LiFePos muss das nicht gelten, aber zumindest hat hier ein namhafter Batteriehersteller für die üblichen Fahrzeugbatterien eine Meinung abgegeben. Es ist natürlich richtig, dass chemische Prozesse mit abnehmender Temperatur an Geschwindigkeit verlieren. Aber für physikalische Prozesse wie Kristallisation gilt das nicht. Wenn also etwas in dem Akku kristallisieren kann (die Sulfatisierung dürfte dazu zählen), dann wird das eher bei niedriger Temperatur stattfinden. Ich weiß nicht, was an den Elektroden alles passieren kann, ob es da zu unerwünschten Kristallisationen kommen wird und dadurch die Fläche abnimmt, die entnehmbare Startstrommenge dann auch. Da die Matrix (ob Gel oder Schwefelsäure) auch bei tiefen Temperaturen nicht friert, ist die Beweglichkeit der Ionen hoch genug, um Kristallisationen zuzulassen.

    Insofern bleibe ich bei meiner bisherigen Vorgehensweise. Meine GS steht in der Garage, da bleibt die Batterie drin, sie wird im Winter einmal über die Bordsteckdose geladen, manchmal fahre ich auch. Die MT-07 meiner Frau hat keinen Platz mehr neben dem einen Motorrad und dem Auto in der Garage, die steht draußen. Da bauen wir die Batterie aus, laden sie auf und lagern sie trocken im Keller über den Winter. Meine Frau fährt im Winter sowieso nicht. Aber dadurch ist sicher gestellt, dass die Batterie voll geladen ist. Ich habe keine Klemmen, mit denen ich die Batterie in der MT-07 ohne Ausbau laden kann. Insofern muss die Batterie ausgebaut werden. Und mittlerweile macht das meine Frau sogar selbst.

    Gruß

    Klaus

  • Im Varta-Artikel steht, dass 15° gut wären (und zwar im Durchschnitt, nicht als untere Grenze) und dass höhere Themperaturen sowie zuwenig Ladung Sulfatierung und Kristallbildung fördern, während beides bei niedrigeren Themperaturen und besserem Ladezustand verlangsamt abläuft. Jedenfalls lese ich das so, dass Frost nicht verboten ist.

    Anyway, es schadet in der Regel nicht, wenn Batterien auf Blei-Basis draußen stehen bleiben (müssen). Es sollte nur darauf geachtet werden dass sie halbwegs voll sind und möglichst wenig oder keine Feuchtigkeit mit Schmutz eine schleichende Entladung erzeugt. Ich habe noch die CBX mit analoger Uhr, die lutscht die Batterie binnen vier Wochen leer und somit habe ich sie abschaltbar gemacht, da ich sie ohnehin nicht oft brauche.

    Und noch etwas, was mich im Artikel von Varta gestört hat: die schreiben da absolute Spannungswerte hin, also bei 12,x V ist alles gut und bei 12,y ist dieser und jener Zustand erreicht. Das ist quatsch, die Spannung hängt von sehr vielen Dingen ab und gibt nur sehr rudimentär eine Abschätzung darüber her, in welchem Zustand die Batterie ist. Wenn ich bei Minusthemperaturen am Auto unter 12V messe, weiß ich dass ich nachladen muss. Kommt gelegentlich vor, da das Fahrzeug üblicherweise extreme Kurzstrecken fahren muss (einmal pro Woche 4km einfache Fahrt Einkaufen). Aber das merke ich bereits beim Anlassen, dafür brauche ich kein Messgerät. Dieses könnte ja auch 12,1V anzeigen, wäre dennoch Zeit für eine Ladung, wenn die Anzeichen beim Anlassen darauf hinweisen. Umgekehrt kann ich nicht schreiben, ab 12,6V aufwärts ist alles gut. Kann so sein, kann aber auch krass täuschen, wenn keine Last auf dem Bleisammler ist. Bitte nie absolute Voltangaben als in Stein gemeißelt betrachten, sie sind es nicht. Ende Langtext.