Welcher Reifen für den Winter auf der Tracer?

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  • Die Michelins PR4 fahren sich inzwischen spürbar schlechter. Nach knapp 10 000 km Laufleistung ist ein Wechsel angesagt.

    Da ich das ganze Jahr über unterwegs bin soll ein wintertauglicher Reifen drauf.

    Auf dem letzten Motorrad habe ich den Dunlop Mutant gefahren. War im großen und ganzen ok, gestört hat mich aber die Empfindlichkeit bei Längsrillen und Fahrbahnmarkierungen.

    Alternativen wären z. B. Michelin anakee adventure, Avon Trailrider oder Conti tkc 70.

    Hat von euch jemand Erfahrungen damit gemacht? Habt ihr noch andere Vorschläge? Erfahrungen aus 1. Hand wären mir sehr wichtig.

    Viele Grüße

    Uli

  • Wenn du das ganze Jahr bei jedem Wetter rechtlich sauber unterwegs sein willst (im Falle eines mögliche Unfalls also keine Diskussionen wegen des Reifengrips aufkommen sollen), dann solltest du wohl eher zu einem Reifen mit M+S Kennzeichnung greifen. Die gibt es auch für Motorräder. Alternativ suchst du nach Tests, in denen besonders der Nassgrip bei tiefen Temperaturen bewertet wurde. Der Dunlop Mutant hat beispielsweise eine M+S-Kennung, so dass man davon ausgehen kann, dass er bei tiefen Temperaturen auch noch sehr guten Grip hat. Sollte der Hersteller dein Mopped bei dem Reifen nicht listen, dann kannst du die Reifen trotzdem aufziehen lassen, wenn die üblichen Indizes (Lastindex, Geschwindigkeitsindex, Größe) passen. Es gibt für homologierte Motorräder keine Reifenfreigabe mehr, lediglich Empfehlungen. Und wenn der Geschwindigkeitsindex nicht passt, dann brauchst du einen Aufkleber für die maximale Geschwindigkeit.

    Gruß

    Klaus

  • Dieses M&S Symbol hat bei Motorradreifen so gut wie keine Aussagekraft und sagt nullkommanull darüber aus, ob ein Tourensportreifen bei Kälte und Nässe nicht besser wäre...

    Mensch Breeze, da hast du ja mal wieder einen rausgehauen! :thumbup:

    Ich füge, aus eigener Erfahrung hinzu:

    seit ich mein Wintermotorrad (GS 500 E) erworben habe, fahre ich darauf Sommer- und Winterreifen, jeweils auf eigener Felge montiert.

    Das macht das tauschen leichter. ;)

    Heidenau hat aber mit Sicherheit auch passende Reifen für die Tracer.

    Die K66 Snow vermitteln mir im Winter das nötige Maß an Sicherheit.

    Allerdings fahre ich wesentlich vorausschauender, als im Sommer. Denn Glätte und Nässe verschwinden ja nicht, nur weil man einen Reifen hat, der dieser Witterung besser angepasst ist!

    D.W. stimmt es, dass der Bremsweg sich verlängert. Das sollte man immer im Hinterkopf haben. Auch bei Schräglagen ein gewisses Maß an Vorsicht walten lassen.

    Ich habe bei keinem meiner Winterreifen jemals alle Gummipins abgefahren. ;)

    ich habe übrigens sowohl den K66 Snow, als auch den normalen K66 im Winter gefahren und festgestellt, dass auch der einfache K66 auf Schnee und Eis nicht die schlechteste Figur macht.

    Bedeutet im Umkehrschluß, dass man sich die erheblichen Mehrkosten des "Snow" tasächlich sparen kann.

    Ein groberes Profil bei weicher Gummimischung bringt schon was.

    Mein manchmal mitfahrender Kollege rüstet nie auf Winterreifen um.

    Er kommt gut mit PR 4, mittlerweile PR 5 klar. Ist mir insgesamt aber im Nachteil, da die Hafteigenschaften des Heidenau bei den niedrigen Temperaturen doch deutlich besser sind. 8o

    Abschließend:

    Rechne mit einer Haltbarkeit des Winterreifens von maximal 4000 km!

    Mit der wesentlich leichteren GS schaffe ich knapp 4000 km, dann bin ich aber schon illegal.

    Und jetzt viel Spaß bei der Entscheidung! ^^

  • Ich denke es wird wieder der Mutant. Dass er Nässe und Kälte gut kann hat er auf dem alten Moped über 2 Winter gezeigt. Die Tage mit Schnee auf der Straße sind im Ruhrgebiet zu vernachlässigen. Der Mutant fühlte sich im Winter subjektiv besser an als der PR 4,PR 5 und der Angel GT2. Die Performance im Trockenen überstieg beim Kurventraining meine "Fahrkünste" und die Schräglagenfreiheit der Versys.

    Das Gejaule und die Längsrillenempfindlichkeit sind nervig, aber irgend etwas ist immer.

    Vielen Dank für eure Einschätzungen

    Uli

  • Vielleicht dann doch mal hier nachlesen:

    https://bikereifen24.de/motorradreifen-winter/

    Der Michelin City Grip Winter hat das Berg- und Schneeflockensymbol, aber den dürfte es wohl nicht mehr oder nur für Roller geben. Es steht aber auch drin, dass Reifen, die nach 2018 produziert und immer noch mit dem M+S Symbol gezeichnet sind, durchaus besser geeignet sein dürften als normale Reifen. Diese werden im Artikel daher empfohlen. Der Dunlop Mutant fällt unter diese Kategorie, wenn das Produktionsdatum nach 2018 liegt.

    Im Artikel steht, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen für einspurige Fahrzeuge keine Winterreifenpflicht gilt, aber das beachtet werden muss: Einfach mal so eine Spritztour unternehmen darf man streng genommen nicht! Es handelt sich hierbei um Ausnahmefahrten, wenn man beispielsweise keine Möglichkeit hat ein öffentliches Verkehrsmittel zu benutzen. Außerdem darf die Höchstgeschwindigkeit von 50 Km/h nicht überschritten werden.

    Insofern würde ich durchaus die im Artikel empfohlenen Reifen (Heidenau K66 und K73 Silica) mal in Erwägung ziehen.

    Gruß

    Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von KlausB (5. Dezember 2022 um 17:21)

  • Den TKC80 (M&S) hatte ich serienmäßig auf meiner 690 Enduro. Dass war allein bei Nässe schon ein übles Rumgeeiere.

    Als diese abgefahren waren, habe ich auf Metzler Karoo3 (M&S) umgerüstet. Katastrophe! Damit habe ich mich das erste Mal seit ca. 20 Jahren wieder auf die Fresse gelegt. Der flog dann sofort wieder runter.

    Auf meiner Fantic habe ich aktuell den TKC70 montiert. Der kann richtig was. Auch bei Nässe und Kälte.

    Ich kann @Breeze nur zustimmen, das M&S Symbol steht in keinem Zusammenhang mit dem Grip des Reifens im Winter.

  • Ich würde das so nicht schreiben. Wie Breeze richtig ausgeführt hatte, wurde das M+S-Symbol verwendet, um eine Gesetzeslücke auszunutzen und Stollenreifen für große Enduros weiterhin verwenden zu können. Da das Gesetz geändert wurde, haben die Hersteller seit 2018 keinen Vorteil mehr, wenn sie ein M+S-Symbol auf den Reifen anbieten, denn das wird nicht mehr benötigt, um Reifen mit einem geringeren Geschwindigkeitsindex zu fahren. Ich denke, dass Reifen mit einem hohen Silica-Anteil und gröberem Profil wie die im Artikel genannten Heidenau-Reifen durchaus im Winter vorteilhafter sein dürften. Im Zweifelsfall würde ich einfach mal Heidenau anschreiben.

    Oder man sucht in Foren, welche Reifenempfehlungen für z. B. die Elephantentreffen ausgesprochen werden, die auch bei Schnee stattfinden. Vielleicht kann Hansemann dazu etwas sagen, er ist schließlich jedesmal dabei und kann sicherlich etwas empfehlen.

    Gruß

    Klaus