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  • Hey,

    also jeder beschäftigt sich mit der Frage welches Öl denn nun am besten schmiert und wie man Getriebe und Motor entsprechend lange erhalten kann. Ich frag mich zwischendurch, wieso es nicht schon längst wie z.B. auch beim Fahrrad vollgummi reifen gibt, die einfach ewig halten. Oh ja, warte, natürlich weil sonst keiner mehr was an einem Schlauch verdient.

    Jetzt bin ich zufällig in Youtube auf einen alten Bericht von ZDF aus dem Jahr 2008 gestoßen in dem behauptet wird, dass generell jedes Öl sogut ist, dass es bei den vorgegeben Intervallen gar nicht gewechselt werden muss. Herr Löchter, ein Mann der im Video erwähnt wird, hat ein eigenes Öl kreiert, welches GAR NICHTMEHR gewechselt werden muss.

    Dieses Öl wird von der Firma Lifetime Technologies vermarktet, welche ich prompt auch im Internet gefunden haben. Angeblich mittlerweile von neuen Besitzern verwaltet.

    Wie auch immer. Was haltet ihr davon, glaubt ihr an ein "Lifetime"Öl ? Hat vielleicht Jemand damit bereits Erfahrungen machen können?

    Youtube

    Webseite

    Eure Meinung würde mich echt interessieren!

    Gruß Marcel

    PS: Bitte keine Diskussionen um Garantieverlust etc. Das kann dann jeder mit sich ausmachen.

  • Ich denke, dass das Quatsch ist. Im Motoröl landet Abrieb, Verbrennungsrückstände und nicht zuletzt bei der Fertigung eingebrachte oder erzeugte Fremdkörper. Das ganze muss regelmäßig raus damit sich der Verschleiß nicht erhöht. Deswegen regelmäßige Öl und Filterwechsel.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Das Thema ist alt und das Öl ist schon lange nicht mehr im Handel. Lifetimeöl funktioniert einfach nicht, wenn das Öl Verbrennungsrückständen ausgesetzt ist. Das Öl verliert seine Eigenschaften und wird qualitativ immer schlechter, lediglich Abrieb kann man mittels Filter zurückhalten, die chemische Verschlechterung aber nicht.

    Lifetime funktioniert z.B. im Getriebe von KFZ oder LKW, oder in hydraulischen Lenkungen weil der Ölkreis vom Motor getrennt ist.

  • Ich leb nach dem Motto: "Das beste Öl bringt nichts, wenns nicht oder zu spät gewechselt wird!"

    In Gebinden zwischen 20-160 Liter kostet gutes Öl, das die meisten Herstellervorgaben im KFZ-Bereich erfüllt, gerade mal 1,50-2,00.- pro Liter!

    Teilsynt. 10W40für Motorräder (analog Yamalube S4) liegt auch in dem Bereich.

    Sogar die VW50700-Plörre gibts für ca. 3,50-4,-/Liter (VW verlangt ca.28/Liter!!!)

    Daher Wechsel ich bei meinem Niva und T5-Bulli alle 10Tkm ÖL und Filter. Materialkosten beim Niva ca 15,- und beim T5 ca 40,- (der braucht 7,5 Liter Motoröl!!)

    Meine aktuellen und bisherigen großvolumigen Einzylinder haben alle 5Tkm neues Öl und Filter bekommen: Materialkosten ca. 10-15,-

    Die MT bekommt ihre Wechsel noch im Rahmen der Inspektion.

    So - bei den doch sehr überschaubaren Kosten seh ich es nicht ein, mit Superduperniemehrwechselblablablubb-Ölen oder Neben/Feinststromfilter zu experimentieren, oder was es da alles angeblich Wunderbares gibt!

    Abgeben tu ich mein Altöl übrigens nirgends - der örtliche Entsorger holts bei uns in der Gemeinschaftswerkstatt ab und lässt je nach Menge sogar noch Kohle da - reicht dann zwar nur für ne Partypizza und nen Kasten Bier - aber immerhin! :rocker

    Andy

    Wer noch nie zu früh gekommen ist, fickt nicht am Limit!

  • hat ein bisschen länger gedauert, aber dafür gibts nun auch interessante Neuigkeiten.
    Andy

    Das Öl mag nicht sooo teuer sein und die Gründe für einen Wechsel machen Sinn! Wenn es nun aber doch einen Weg geben würde, könnte man auch hier sparen. Die Frage ist ja, ob wir nur glauben gemacht werden, dass es keine Dauer-Lösung geben soll.

    Otto

    Im Video wird genannt, das kein Wechsel stattfindet, aber der Filter abundzu getauscht wird und entsprechend 0,5l aufgefüllt werden, vielleicht reicht das ja im Bezug auf Verbrennungsrückstände?
    Das wird an der Stelle genannt, an der das Schneefahrzeug mit 500.000km zur Sprache kommt. Ich glaube, hier wird nichtmal mit dem Lifetimeöl gearbeitet.

    Zu meinen Neuigkeiten:
    Ich hab den Leuten mal geschrieben, um mir ein paar Infos zu holen. Nach gut einer Woche hab ich dann eine Antwort bekommen, welche ich so interpretieren würde: Man hat sich aus dem Privat Bereich zurückgezogen, weil es wohlmöglich doch Druck von oben gab. Wenn das Öl nicht leisten würde was es soll, würde man damit gar keinen Absatz mehr machen, behaupte ich. Ich hab keine Ahnung von Schiffsmotoren, gehe aber mal schwer davon aus, das die auch Verbrennungsrückstände etc. erzeugen.

  • ich glaub das trotzdem nicht. Mal geschaut, was für eine pechschwarze plörre beim ölwechsel rauskommt und wie das öl ausschaut, was rein kommt? Kann mir niemand erzählen, dass das chemisch die gleichen schmiereigenschaften hat.

  • Lifetime funktioniert z.B. im Getriebe von KFZ oder LKW, oder in hydraulischen Lenkungen weil der Ölkreis vom Motor getrennt ist.


    Naja, VW sagt bei meine Automatikgetriebe, man müsse das Öl nie wechseln, der Hersteller des Getriebes (ZF) sieht das anders und empfiehlt alle zigtausen km mal nen Wechsel :brauen
    Und nach 200 Tkm bekommt man da ne saubere handvoll Abrieb-Schlamm raus...

    Zum Thema: Am Möp wird nich gespart, dafür is das Auto da! :brauen


  • Naja, VW sagt bei meine Automatikgetriebe, man müsse das Öl nie wechseln, der Hersteller des Getriebes (ZF) sieht das anders und empfiehlt alle zigtausen km mal nen Wechsel :brauen
    Und nach 200 Tkm bekommt man da ne saubere handvoll Abrieb-Schlamm raus...

    Zum Thema: Am Möp wird nich gespart, dafür is das Auto da! :brauen

    Ich habe auch schon bei mehreren Autos das Getriebeöl bei 200+ tkm gesehen. Das kam nicht mehr wie neu heraus und hatte auch feine Metallpartikel. Aber es funktionierte alles noch einwandfrei. Insofern vertraue ich den Herstellerangaben. Ich würde allerdings nie aus Sparzwang wider den Herstellervorschriften irgendwelche Intervalle verlängern.

  • Man muss dazu auch beachten, dass die Herstellerangaben zu den Wechselintervallen sehr vorsichtig gesetzt sind.
    Die Intervalle müssen ja auch dann ausreichend kurz sein, wenn der Besitzer seinen Motor regelmäßig quält. Sei es Kurzstrecke oder viel Vollgas.
    Wenn man eher gemütlich und viel Langstrecke fährt, wundert es mich nicht, dass das Motoröl eigentlich 3-5x so lange drin bleiben kann, wie vorm Hersteller angegeben.
    Das Problem ist halt die Garantie und evtl. fehlende Scheckhefteinträge beim Wiederverkauf.

    Wenn ich an die alten Rostlauben denke, die man in der Jugend gefahren hat...
    Gekauft ohne Scheckheft und selber nie zur Inspektion gebracht. Da habe ich sicher einige mit 5-7 Jahre altem Motoröl gefahren.
    Motorschäden gab's aber nie. Problem war eigentlich immer nur Rost und irgendwelche Anbauteile.
    (Z.B. wegfliegende Radlager.) :lachen

  • Hallo,

    die Öle unterliegen einer Scherung. Will heißen, die Molekyle werden z.B. durch Kolbenringe etc. zerschnitten. Die Additive, welche z.B. Ruß binden, können irgendwan nichts mehr aufnehmen. Nun kann sich jeder vorstellen, das "Lifetime" auch nur einfach die drei- oder vierfache Lebensdauer sein kann.

    Jetzt aus Sicht des Herstellers. Er verkauft nur noch 1/4 der Menge, die er normalerweise verkaufen würde. D.h. er kalkuliert einen entsprechenden Preis. Eher teurer...

    Ich glaube, das rechnet sich nicht wirklich.

    Gruß

    Guido


    Am Öl kanns nicht liegen, ist keins drinn... :ablachen

  • Mal ein paar allgemeine Anmerkungen von mir zum Thema Motoröl für Motorräder.

    Das Hauptproblem beim Motorrad in Verbindung mit dem Motoröl ist die Tatsache, dass bei allen Modellen das Getriebe vom gleichen Öl geschmiert wird wie der Motor. Beim PKW gibt es für das Getriebe einen extra Ölkreislauf. Außerdem sind fast alle Motorrder mit einer Nasskupplung versehen, das Motoröl schmiert und kühlt also auch noch die Kupplungsscheiben.

    Ein 10W-40 Öl, egal ob mineralisch, teilsyntetisch oder vollsyntetisch, besteht aus einem Grundöl mit 10er Viskosität, dass durch Additive (VI Verbesserer - Viskositätsindex Verbesserer) auf den Bereich 10W- 40 gebracht wird. Diese VI Verbesserer sind langkettige Moleküle die sich bei Hitze "entkneulen" und so das Öl "eindicken" damit es nicht zu dünnflüssig wird und der Schmierfilm reißt. Nun werden diese Molekülketten aber im Getriebe (bei den zwischen den Zahnrädern auftretenden hohen Drücken) regelrecht zerquetscht und abgeschert. Das führt zu einem Abfall in der Viskosität. Ein neues 10W - 40 Öl ist nach einiger Zeit im Motorradmotor nur noch ein 10W - 30. Das wird zum Teil durch weitere Additive, (EP Additive) Hochdruckzusätze verhindert. Dann gibt es da noch: Fließverbesserer, Korrosionsschutz Zusätze, Stockpunkt Verbesserer (verbessern die Fließfähigkeit bei niedrigen Temperaturen), Dispergenzien und Detergenzien die Schmutzteichen in Schwebe halten und umhüllen damit sie sich nicht absetzen und Anti- Schaum Additive die ein Aufschäumen des Öls verhindern. Dann wären da noch Antioxidantien die die Lebensdauer des Öls verlängern und Zusätze die saure Verbrennungsrückstände im Öl neutralisieren. Nicht zu vergessen Schwefel, Phospor, Zink und Molybdän die dem Verschleißschutz dienen. Motoröl ist also in seiner Zusammensetzung ein recht komplexes Thema.

    Nun soll ein Öl ja in erster Linie möglichst gut schmieren. Aber bei der Nasskupplung im Motorrad darf es nicht sooo gut schmieren sonst rutscht die Kupplung durch und die Lamellen verbrennen. Beim Motorrad werden dem Öl somit zwei gegensätzliche Aufgaben abverlangt, im Motor und Getriebe möglichst gut schmieren an der Kupplung aber eher weniger. Die Reibwerte die ein Öl an der Kupplung haben sollte sind Bestandteil der JASO Norm speziell für Motorräder. (JASO MA bzw. JASO MA2)
    Daher ist klar, dass ein Leichtlauföl, entwickelt für PKW, in einem Motorrad nichts zu suchen hat. Motorräder brauchen ein spezielles Motorradöl.

    Wer sich intensiver mit der Materie beschäftigen will und des Englischen mächtig ist, findet hier einen sehr interessanten Motorrad Öltest.

    http://www.dualies.com/downloads/file…20-%20g2156.pdf

    • Offizieller Beitrag

    Schön geschrieben. Dazu kommt, dass sich eben diese Additive mit der Zeit chemisch wie physikalisch zersetzen und von diesen Additiven nach einer gewissen Zeit in Benutzung (und auch im Stand) nichts mehr übrig bleibt. Die Additive lösen sich sogar in Wasser auf und irgendwann hat man also Wasser, Späne, Krafstoff und sehr viel Ruß durch die Verbrennung im Öl. Vom eigentlichem Grundöl sind dann noch um die 10% vorhanden.
    Liftime-Öl ist also völliger Humbug ;)

    • Offizieller Beitrag

    Am Lenker festhalten und in die Hocke gehen bzw. nach unten beugen. Dabei die Maschine Ausbalancieren.
    Nicht gerade die sicherste Methode :D
    Aber so oft muss man ja nicht nach dem Öl schauen, wenn man alleine ist. Meistens gibts jemand der helfen kann ;)