Die ganze "Studien" (es sind oft keine sondern reine Meinungspapiere oder wie ich sagen würde reine Meinungsmache), die das BEV schlecht dastehen lassen, funktionieren nur weil extrem Cherrypicking bei der Auswahl der Zahlen betrieben wurde und wird. Der liebste Faktor ist die Haltbarkeit der Batterie. Die wird mal ohne jeglichen Nachweis einfach auf 100.000, 150.000 oder vielleicht sogar mal auf 180.000 begrenzt und schon verteilt ich das CO2 der Herstellung auf weniger Kilometer und das Ergebnis steigt. Dazu noch unsinnige Verbrauchswerte und das CO2 aus dem Strommix vom letzten Jahrtausend und man hat das Ergebnis was man will.
Zu Wasserstoff (H2) gibt es Zahlen, die nicht aus dem Autobereich kommen. Da kann man davon ausgehen, dass die stimmen und keine Meinungsmache sind. Wenn man Durchschnittszahlen für Verbrenner, BEVs und FCEVs nimmt und den Taschenrechner anwirft, kommt ein ganz anderes Bild raus.
Ein Liter Benzin verursacht 2,33 kg CO2, ein Liter Diesel 2,64 kg. Die beste Zahl, die ich für Sprit gefunden habe, ist plus 21 Prozent in der Vorkette. Ja, Strom kommt nicht aus der Steckdose. Und Sprit nicht aus dem Zapfhahn. Der wird u. a. mit Strom, auch Kohlestrom, hergestellt. Eine kWh im deutschen Strommix hat 2018 0,486 kg CO2 verursacht. 2019 wird wahrscheinlich besser und die Tendenz geht eh in Richtung "immer besser".
Der deutsche Durchschnittsdiesel verbrauch 6,8 Liter. Der deutsche Durchschnittsbenziner 7,9 Liter. Ein BEV verbraucht so ca. 16 kWh im Schnitt. 4 - 6 % Übertragungsverluste und ca. 10 % Ladeverluste ergibt max. 20 kWh.
Wasserstoff braucht zur Herstellung von 1 kg durch Elektrolyse nach aktueller Literatur 54 kWh und mit 1kg fahren nur sparsame FCEVs 100km. Der Hyundai Nexo braucht eher 1,25 kg auf 100km. Zudem gehen bei der Verdichtung auf 700 bar noch weitere 10 - 12 % von Energiegehalt verloren. Transportiert und mehrfach hin- und hergepumpt muss das Zeug auch noch werden. Nehmen wird ganz konservativ runde 60 kWh an. Man sieht schon, dass mit dem gleichen Strom ein BEV 3x so weit kommt.
Das Durchschnittsauto in D lebt 280.000 km. Gut, BEVs leben tendenziell länger weil kaum Verschleiß und auch Batterien halten sehr lange aber nehmen wir mal einfach nur die bekannte Durchschnittszahlen.
Ach ja. Die Herstellung des Autos verursacht auch CO2. Ja, auch die von Verbrennern. Alles was hergestellt und/oder transportiert werden musss, verursacht CO2. Euer Essen, eure Kleidung, euer Haus, usw. Eine recht neue Fraunhofer ISE Studie hat dazu Zahlen geliefert. Gut, die wurde von H2-Mobility bezahlt und hat mit ein paar Rechentricks und Cherrypicking das FCEV gut dastehen lassen aber nehmen wir mal die dortigen Zahlen. Ein BEV verursach demnach 22 t CO2 in der Herstellung, ein FCEV 18 t und ein Verbrenner 10 t.
Das ergibt eine CO2-Bilanz für ein ganzen Verbrennerleben von 280.000 km:
Benziner: 72,36 t
Diesel: 70,82 t (Ja, der saubere "Klimaretter" Diesel ist lächerliche 3 % besser)
BEV: 48,88 t (ob diese Zahl für Tesla gilt ist fraglich, da die schon sehr viel Erneuerbare Energien nutzen)
FCEV: 98,64 t
Das FCEV ist im aktuellen Strommix der pure Klimakiller. Wenn die FDP wieder vom "grünen" Wasserstoff schwurbelt: Es gibt grünen H2 nur mit 100 % grünem Strom. Also zuerst die Stomversorgung umbauen und dann grünen H2 produzieren. Allerdings wird halt mit H2 deutlich anstrengender weil man viel mehr EE aufbauen muss.
Zudem beduetet Energiewende nicht nur Ökostrom bzw. CO2 vermeiden sondern auch eine Verringerung des Primärenergiebedarfs. Der wird in kWh gemessen. Wenn ein Verbrenner im Durchschnitt 6,5 Liter braucht sind das ca. 65 kWh, die er verbraucht. Bei einem Durchschnittswirkungsgrad von unter 20 % weiß man wo die Restenergie hingeht: Zur Erzeugung von Emissionen und Wärme. Ein FCEV ist kein bisschen besser (siehe oben). Nur BEVs reduzieren den Primärenergiebedarf und das auf ein Drittel.