Hi,
kurz zu mir:
Es war einmal ein ein junger Mann in den Mittzwanzigern, der, gerade aus dem gröbsten der motorisierten Sturm- und Drang-Zeit raus, endlich auch seinen Klasse A Schein machte. Da sowohl Vater, als auch Onkel begeistert zweirädrig unterwegs waren, fehlte es selten an fahrbaren Untersätzen. Insbesondere eine schöne restaurierte Kawasaki 440 LTD, die für einen Anfänger leicht zu beherrschen war, borgte ich mir meist aus.
Nach einiger Zeit wurden die mageren 27 PS des doppel-herzigen Soft-Choppers und dessen Geometrie allerdings etwas langweilig und ich erwischte mich immer wieder dabei, auf den einschlägigen Gebrauchtmarkt-Börsen nach Alternativen ausschau zu halten. Am meisten gefiel mir die SV 650 von Suzuki und an dieser insbesondere der fast schon legendäre V2 sowie die Handlichkeit.
Aber es kommt ja immer anders und zweitens als man denkt. Meinem Vater ist meine Lust auf was sportlicheres nicht entgangen und so schenkte er mir eines Tages einen "Garagenfund", eine Suzuki GS 500 E Bj. 90. "Hof-Fund" traf es eher, weil sie ca vier Jahre bei Wind und Wetter unter freiem Himmel stand und in einem dementsprechenden, rostigen Zustand war. Gut, dass der Herbst schon vor der Tür stand. Über die kommenden Monate haben wir die Maschine dann in sämtliche Einzelteile zerlegt, den Motor überholt und wieder frisch lackiert aufgebaut. (Solch ein Projekt kann ich übrigens jedem Vater und Sohn empfehlen :) Mit guten Reifen hat die GS mir die letzten Jahre viel Spaß gemacht und trotz ihrer 47 PS auch mal im Harz die ein oder andere größere Maschine auf kurvigen Abschnitten abgehängt.
Sie bleibt aber auch eine 90s B**ch mit einem im Kalten verdammt zickigen Vergaser-Motor. Das Bessere ist halt des gut Feind. Als ich dann dieses Frühjahr zufällig las, dass Suzuki die Gladius Phase endlich hinter sich lässt und die SV 650 - das Motorrad, das mich schon damals begeisterte - für 2016 neu auflegt, musste ich einfach sofort zum Händler, um sie mir anzuschauen. Die Ernüchterung folgte kurz darauf, als ich von diesem erfuhr, dass mit der Lieferbarkeit nicht in der ersten Saisonhälfte zu rechnen sei - aber er hätte da eine sehr gute Alternative: die Yamaha MT-07.
Nach einer kurzen Recherche, einer Probefahrt, dem Segen der Frau und dank Yamahas Verknappungsstrategie und dem daraus resultierenden Haben-Wollen-Faktor, musste ich einfach bei der letzten gelben MT-07 zuschlagen! Der Crossplane Zweizylinder, die Handlichkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis waren Grund genug. Aber das kommt euch warhscheinlich bekannt vor
Bisher habe ich die Entscheidung nicht bereut - im Gegenteil. Obwohl noch in der Einfahr-Zeit macht sie schon ordentlich Spaß. Anfang Juni ist sie zur 1000er Inspektion angemeldet. Ich bin schon auf den Drehzahlbereich jenseits der 5000 RPM gespannt
Besser geht aber immer, deshalb liegen hier schon progressive Gabelfedern von Wilbers bereit, die dieses Wochenende eingebaut werden wollen. Was dann noch gemacht wird, steht noch nicht fest. Am liebsten Akrapovic, Federbein und ordentliche Reifen. Mal schaun was das Budget dann sagt. Neuer Helm, Navi und Dainese Lederhose stehen auch noch auf der Liste.
Das war jetzt doch etwas länger, ich wusste zuerst nicht was ich schreiben soll. Hab halt von vorne angefangen
Man liest sich,
Felix