So dann will ich auch mal ein paar Worte zum Continental Road Attack 3 schreiben, v.a. im Vergleich zum Michelin Road5. Beide Kombis bin ich mit 2.3 bar vorne und 2.5 bar hinten gefahren bei etwa 82-85kg Gewicht fahrfertig.
Den Road5 habe ich etwa 6000 km gefahren bis er mehr als runter war, v.a. vorne war er unterhalb der Mindestprofiltiefe. Den CRA3 habe ich nun gut 2000 km auf der MT07 und möchte mir ein erstes Fazit erlauben. Der gemessene Verschleiß ergibt mit Hochrechnung eine Haltbarkeit des Hinterradreifens von 6000 km. Am Vorderrad theoretische 12000 km, mal sehen ob das so bleibt, bei der Hochrechnung mit dem Road5 ging das mächtig schief.
Der CRA3 kann mit minimalem Einfahren frühzeitig umgelegt werden, da er scheinbar ohne Trennmittel produziert wird oder nachgearbeitet wird. Die Oberfläche ist von Anfang an relativ rau.
Dämpfung:
Hier ist der CRA3 gegenüber dem Road5 etwas besser, weniger steif, es wird nicht jede kleinste Fuge spürbar. Dadurch liegt der Reifen gefühlt etwas ruhiger und vertrauensbildender oder einfach etwas satter. Komfort wird dadurch aber nicht wirklich generiert, allenfalls minimal.
Grip:
Ich bin kein so ein brutaler Fahrer, dass ich das wirklich beurteilen könnte. Evtl könnte ich es mit einem leistungsstarken Motorrad und einer Traktionskontrolle. Ich kann nur so viel sagen: Der CRA3 ist unfassbar schnell auf Temperatur. 5 km geradeaus fahren mit 2-3 Kurven und der Reifen ist so warm wie 30 Minuten Zug am Kabel mit dem Road5. Dadurch hat man schon bei den ersten Kurven auch im zweiten Gang kein "Radieren" oder dergleichen, wie es der Road5 gelegentlich hatte. Wenn der CRA3 ein paar schöne Kurven genießen konnte wird er sehr warm und vor allem außen richtig klebrig. Wenn man 2-3 Meter durch den Dreck fährt nimmt er diesen ewig mit und er muss lange sauber gefahren werden. Da sollte man echt aufpassen. Nach einer unfreiwilligen Geländeetappe von 3-4km hatte ich einiges an Dreck gesammelt und 20 km danach waren immer noch Lehmreste am Reifen relativ nahe zur Reifenmitte.
Kontur:
Gefühlt ist der CRA3 äußerst neutral, egal bei welcher Schräglage. Er geht sehr leicht in die Schräglage ohne von selbst reinzufallen (Road5) oder auch ohne irgendwann immer mehr Kraft zum Umlegen zu benötigen (BT023). Dadurch entsteht bei mir nicht das Gefühl die Front wäre "kippelig" wie beim Road5. Bei mir schafft das mehr Vertrauen. Der Reifen geht etwas leichter auf Kante als der Road5, aber der Unterschied ist marginal. Die Rasten ohne Angstnippel schleifen, bevor er 100% auf Kante ist, es fehlen dann 2-3 mm.
Spurtreue:
1a, geht immer wunderbar geradeaus und lässt sich von Verwerfungen / Bitumenstreifen oder diversem Flickwerk nie beirren. Den Vergleich mit dem Road5 kann ich gerade nicht mehr ziehen, ich meine aber der war hier auch unauffällig.
Bremskräfte:
Ich hatte noch keine richtige Regenfahrt, seitdem ich auf den CRA3 gewechselt bin, allerdings hatte ich schon ABS-Eingriffe bei trockener, recht kaputter Straße. Das gab's beim Road5 nicht. Vermutlich also etwas schlechter. Bei normalen Straßenverhältnissen gab es aber keine Probleme also kein Grund zur Sorge.
Verschleiß:
Vergleichbar zum Road5.
Fazit:
Unter dem Strich gefällt mir der CRA3 besser als der Road5. Ich habe mehr Vertrauen durch die größere Neutralität am Vorderrad und durch die bessere Dämpfung, die den Reifen etwas sicherer und vertrauensbildender erscheinen lässt. Beide Reifen sind aber top und spielen einer anderen Liga als die Serienbereifung.
Wenn jemand also überlegt auf welchen Reifen er nach der Erstbereifung umsteigen mag, dann kann ich beide Reifen empfehlen. Streng genommen bin ich sogar der Meinung, dass man beide Reifen getestet habe sollte, es ist recht interessant einen neuen Reifen kennen zulernen und ich hab damit echt meinen Spaß gehabt. Für die kalte Jahreszeit würde ich dem CRA3 allerdings den Vorzug geben, weil er einfach viel besser auf Temperatur kommt.