Vielleicht interessiert es ja mal irgendwann irgendwen im Netz:
Ich wollte immer mal gucken, ob es nicht brauchbare Alternativen zu den recht preisintensiven originalen Yamaha Sensoren gibt. Dieses Teil wird ja in dutzenden Modellen verwendet. Einfach um bei komischen Effekten mal einen aus der Schublade ziehen oder ihn überhaupt mal sicher prüfen zu können. Das Yamaha Service Manual gibt dazu nur minimalste Informationen.
Zu diesem Zweck muss man natürlich wissen, wie ein originaler heiler Sensor sich verhält.
Da ich sowieso gerade Winter-Wartung mache war die Gelegenheit günstig, meinen intakten Sensor mal auszubauen und auf dem Schreibtisch in Betrieb zu nehmen.
Dazu gehört eigentlich nicht viel. Der Stecker des Sensors hat 3 Pins. An den beiden äußeren Pins wird eine Referenzspannung von 5.0 V angelegt. Dies steht zwar nirgendwo, ist aber ein üblicher Wert für diesen Sensortyp und passt zu dem im Handbuch angegebenen Soll-Ausgabewert.
Im Foto wird die Referenzspannung noch genau eingestellt. Später bekommt das blaue Kabel die 5.0V vom Labornetzteil, schwarz 0V. An rosa am mittleren Pin wird die Ausgangsspannung gemessen, die durch den anliegenden Unterdruck gesteuert wird. Dieser Wert würde im Motorrad durch die ECU ausgewertet werden, die Referenzspannung von der ECU kommen:
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Wenn man die Einspritzung synchronisiert erkennt man, dass der Unterdruck an der Einspritzung höchsten ca. -0,45 bar erreicht. Also reicht es, eine Messwertetabelle über die Ausgangsspannung und Unterdruck bis zu diesem Bereich zu erstellen.
Im Diagramm ergibt sich daraus dann im Prinzip eine linear abfallende Gerade. Der errechnete mittlere Spannungsfall pro 0,1 bar beträgt aufgerundet ziemlich genau 0,3 Volt.
Ich war zunächst irritiert, dass meine Spannung ohne angelegten Unterdruck recht weit weg war von dem, was das Handbuch angibt (3,66V anstatt 4,20V).
Hier darf man echt nicht vernachlässigen, dass Yamahas 4,20V für einen Umgebungsdruck von 119,99 kPa gelten.
In hiesigen Gefilden herrschten beim Messen 1010 hPa (ich hatte noch mit 1011 gerechnet), umgerechnet 101,1 kPa.
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Über den zuvor erwähnten festgestellten Spannungsfall pro bar bei linearem Verhalten kann man ja nun errechnen, wie die theoretische Ausgangsspannung des Sensors bei Yamahas höheren 119,99 kPa Umgebungsdruck wäre.
Hier komme ich dann tatsächlich auf 4,218V, was ich in Anbetracht eventueller Messungenauigkeiten als i.O. betrachten würde.
Weil ich mich da schon soweit rein grübelte, habe ich das als Tabellenkalkulation getippselt. Vergisst man ja sonst alles wieder. Ich meine, nun diese Sensoren am Schreibtisch auf korrektes Verhalten prüfen zu können:
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Als eventuellen Kandidaten für einen günstigen 15$ Chinaersatz habe ich einen optisch recht identischen Sensor vom Mitsubishi Pajero/Montero (IV V88W V98W) liegen, bin gespannt ob er passen würde.