Alles mit KB-Nummer dürfte eine ABE haben, muss aber deswegen noch lange nicht am jeweiligen Mopped erlaubt sein. Im Dokument steht, was bei der Zulassung durch das Kraftfahrtbundesamt für das jeweilige Motorrad-Modell vorausgesetzt wurde, also was erlaubt ist. Steht darin hart, dass der Anbau nur an einem Original-Motorrad zugelassen ist, muss man rechtlich bei einem zweiten Teil mit ABE zur Abnahme zum Sachverständigen. Das wird zwar in der Praxis bei den Kontrollen extrem selten abgerufen, ist aber die formale Rechtslage in Deutschland. Für den Hersteller des Anbauteils ist das die Haftungsbeschränkung, falls 2 Teile sich gegenseitig negativ beeinflussen könnten. Bei einer Tieferlegung durch Umlenkung zzgl. Tieferlegung mittels eines Federbeins oder Handprotektoren und Hebel mag das direkt einsichtig sein, bei anderen Kombinationen (Windschild, Hebel) aber nicht. Wer allen Problemen aus dem Weg gehen möchte, schnappt sich sein Mopped, prüft, ob die Nummern auf den Anbauteilen mit den Nummern in der jeweiligen ABE zum Motorradmodell übereinstimmen, und fährt zum Sachverständigen für die Abnahme und die spätere Eintragung. Dann sollte man aber auch alle Teile dran haben und nicht später noch nachrüsten. Alle Teile, die die EU Homologisation durchlaufen haben (z. B. manche Auspuffanlagen) sollten eine BE-Nummer haben, dann müssen keine Dokumente mitgeführt werden. Das Mopped hat diese EU-Homologisation durchlaufen, die Papiere dafür muss man auch nicht dabei haben.
Bei den Polizeikontrollen ist vermutlich mehr entscheidend, wie verändert das Mopped aussieht und wer es fährt. An der MT-07 meiner Frau haben wir Tieferlegung mittels Umlenkung (ich weiß mittlerweile auch, wo die KB-Nummer eingeschlagen ist), Wilbers-Fahrwerk (auch hier hatte ich ein wenig Mühe, die eingeschlagene KB-Nummer zu finden), Windschild mit ABE (KB-Nummer kaum noch zu lesen auf dem Aufkleber) und V-Trec-Hebel mit ABE (KB-Nummer auf den Hebeln). Das Mopped sieht wenig sportlich aus (Handprotektoren und lange Yamaha-Gepäckbrücke, Spiegelverbreiterung). Bei den Kontrollen kam meine Frau bisher ohne jegliches Vorzeigen von Dokumenten durch, obwohl wir mal die Einarbeitung eines Neulings an diesem Mopped bei der Kontrolle hatten, da wurde auf die Abweichungen gegenüber Original und die KB-Nummern hingewiesen.
Hätten wir einen lauteren Auspuff montiert und wäre meine Frau 30 Jahre jünger, könnte es anders aussehen. Die Polizei muss effizient arbeiten und konzentriert sich daher eher auf Moppeds mit vermuteter höherer Problemquote.
Bei meiner GS kommt üblicherweise die Frage, ob alles Original ist, diese bejahe ich dann, danach war nach kurzem Rundgang ums Mopped und Kontrolle der Papiere und des Reifenprofils alles erledigt. Auch hier ist der Original-Auspuff dran.
Anders mag es ausgehen, wenn man bei einer drastischen Geschwindigkeitsüberrprüfung rausgezogen wird. Dann ist man bereits sehr auffällig geworden, dann dürfte deutlich pedantischer geprüft werden.
Gruß
Klaus