Muss Malte da zustimmen, diese Argumentation ist nicht hilfreich. Auch wenn die Aussage natürlich stimmt, dass wir hier alle die Umwelt ohne Mehrwert für die Gesellschaft belasten. (Vielleicht ist es aber auch gut für die Gesellschaft, wenn ich entspannter bin, wer weiß)
Es wird sich aber an ganz vielen Stellen dahinter versteckt, dass andere etwas viel schlimmeres machen als man selbst. Und dann wird deswegen häufig einfach überhaupt nichts gemacht. Und das ist fundamental falsch. Natürlich gibt es Bereiche, bei denen der Hebel größer ist für die global gesehene Reduktion des CO2-Ausstoßs. Aber jedes bisschen Reduktion bei jedem einzelnen Menschen ist positiv zu bewerten. Wenn man etwas findet, das einen selbst wenig kostet oder sogar Geld einspart, ist das doch super. Deswegen dann mehr Motorrad zu fahren, weil man es ja ausgeglichen hat, wäre wiederum eher suboptimal.
Man kann aber auch beim Fahren für den Spaß das ganze noch etwas "effizienter" gestalten. Ich fahre z.B. nicht los, wenn ich doch irgendwie keine Lust habe oder mich nicht ganz fit fühle. Genauso fahre ich keine Tour nur um die Kilometer zu sammeln. Ich fahre, weil ich Lust drauf habe, die Zeit und das Geld dafür habe und es mich entspannt. Wenn eine Sache davon nicht gegeben ist, bleibt die Maschine stehen. Manchmal auch mitten in der Saison für nen Monat.
Hört sich auch etwas albern an, ist es vielleicht auch. Sehe mich damit auch nicht als Umweltschützer oder so. Aber es ist ein kleines bisschen besser und geht eben in die Richtung des bewussten Konsums.
Das bedeutet übrigens nicht, dass es besser ist Mist zu machen, nur weil man sich dessen bewusst ist. Prinzipiell ist es aber schon einmal ein großer Schritt, wenn man sich wirklich bewusst ist, was man gerade macht/bewirkt im Vergleich zu jemandem, bei dem das nicht der Fall ist. Ist der erste Schritt um den eigenen Konsum oder Energieverbrauch auch zu reduzieren.
Weiteres Beispiel beim Motorradfahren: Kenne viele die bei Transportstücken zwischen kurvigen Gebieten richtig fliegen lassen und dabei entsprechend viel verbrauchen (teilweise auch, weil man zu spät losgekommen ist und Zeit aufholen muss um die Tour zu "schaffen"). Habe ich früher auch gemacht um ehrlich zu sein. Bringt mir aber absolut keinen Spaß, was eigentlicher Zweck der Veranstaltung ist. Also jetzt 6. Gang, ~110-120 laut Tacho und laufen lassen. Ebenso im Ort nen recht hohen Gang und ohne viel Bremsen fahren, bringt mir eh keinen Spaß, im Ort zu heizen und nervt die Anwohner nur.
Da wo die Strecke und Geschwindigkeitsbeschränkung es zulassen fahre ich dann auch in einem, aus reiner Transportsicht, unnötig niedrigen Gang und beschleunige nur um es später wieder kaputt zu bremsen. Effizient ist das nicht, macht aber Spaß. Ich mache das nicht mehr oder weniger, nur weil ich in anderen Fällen vernünftig fahre. Letztlich genau so wie sonst auch. In Summe führt es aber dazu, dass ich etwas weniger Kraftstoff für den gleichen Fahrspaß verbrauche. Kritik am Fahrstil ist natürlich immer noch absolut berechtigt. Im Vergleich zu "vorher" ist es aber halt besser geworden und es kostet mich gefühlt absolut nichts, faktisch etwas Zeit, dafür aber weniger Geld.
Neben dem objektiven Nutzen des reduzierten CO2-Ausstoßs haben diese Maßnahmen des einzelnen Bürgers aber auch die Auswirkung, dass ein zunehmendes Bewusstsein in der Bevölkerung entsteht. Wenn die lieben Politiker das dann auch mitbekommen, kommen die vielleicht darauf, dass auch etwas einschränkendere Lösungen akzeptiert werden. Und diese Akzeptanz wird auch wirklich erhöht, wenn jeder halt zunehmend häufiger mal über das Thema reflektiert. Das ist eigentlich der Aspekt, wo diese kleinen Maßnahmen von jedem einzelnen mittel- bis langfristig wirklich etwas bringen.