Dass sich "die Jugend" eher über Regeln hinwegsetzt, ist nicht neu. Ein paar Zitate von 5000 Jahre Kritik an Jugendlichen – Eine sichere Konstante in Gesellschaft und Arbeitswelt (bildungswissenschaftler.de):
- „Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer)
- „Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe“ (Keilschrifttext, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)
- „Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer“ (Sokrates, 470-399 v.Chr.)
- „Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, 470-399 v.Chr.)
In meinen Augen ist es einfach die stetig wachsende Zahl der Menschen, die einen solche Entwicklungen subjektiv wahrnehmen lässt.
johannes ich gebe dir vollkommen Recht. Ich denke viele (die meisten) denken gar nicht über ihre Linienwahl und die Blickführung nach, es wird einfach mal drauf los gefahren. Wahrscheinlich, weil in der Fahrschule nur selten darauf hingewiesen wird (oder die Fahrschüler nicht genug darauf trainiert werden). Auch das könnte mit der wachsenden Zahl an Menschen zusammenhängen, einige Fahrschulen wollen einfach nur noch alle Schüler "durchprügeln", mit möglichst wenig Fahrstunden und nur dem absoluten Minimum an Wissen. Klar, einige Fahrlehrer stechen heraus (so wie meiner), aber das sind dann meist die, die ihre Fahrschule nicht als Gelddruckmaschine sehen, sondern das aus Leidenschaft machen.
Zum Thema Grüßen: Mir persönlich grüßen gefühlt alle Gruppen gleich viel. GS Fahrer empfinde ich überhaupt nicht als klassische "Nicht-Grüßer", verstehe nicht wo das her kommt. Harleys genauso, ich werde sehr häufig von beiden Gruppen gegrüßt. Klar, auf Krampf grüßen ist Schwachsinn. Bin auch niemandem Böse der das nicht macht, finde aber es stärkt schon den Zusammenhalt und sollte weiter gemacht werden.
Thema Unfälle: "Was du (nicht) willst, das man dir tut, das füg auch (keinem) Andern zu." Ich glaube mehr muss ich dazu nicht sagen. Wenn ich einen Unfall habe, möchte ich auch das mir geholfen wird. Also ist es in meinen Augen eine absolute Selbstverständlichkeit, anderen zu helfen bzw. wenigstens anzuhalten und die Hilfe anzubieten. Letztens ist ein Vespafahrer auf einer dicken Dieselspur im Kreuzungsbereich gestürzt, einer hat gefragt ob alles gut ist (war alles halb so wild), ich habe angehalten und mit dem Rollerfahrer eine geraucht (die Dieselspur hatte ich schon vorher gemeldet). Ansonsten hat keine einzige Person angehalten. Über sowas könnte ich mich extrem aufregen. Gestern stand ein Auto neben der Bundesstraße mit Warnblinker an, für mich vollkommen klar das ich anhalte und frage ob alles gut ist. In dem Fall habe ich einen Daumen gezeigt und einen fragenden Blick aufgelegt, es kam ein Daumen mit lächelndem Gesicht zurück. Also bin ich weiter gefahren. Das hat mich keine Minute gekostet und hätte da jemand ernsthafte Probleme gehabt, hätte ich ihr/ihm eventuell, vielleicht das Leben gerettet. Wer weiß das schon?