Hallo Eva,
im Grund ist ja schon alles zum Thema geschrieben worden, Ich möchte trotzdem meinen Senf dazugeben.
Es ist vollkommen richtig, daß Du die Führerscheingeschichte trotz der Zerrissenheit gegenüber Deiner Mutter und Schwester weiter gemacht hast.
Das Zitat von Sanna trifft es in der Tat auf den Kopf. Wenn Du von etwas vollkommen überzeugt bist, es aber nicht tust, weil Du auf eine bessere Gelegenheit wartest oder Deine Meinung aus Rücksicht gegenüber anderen zurückstellst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß Du das bereust.
Bei den Dingen, die man vielleicht doch mal nachholen kann, geht das ja noch. Aber was ist, wenn nicht ?
Meine erste Ehefrau ist vor vier Jahren an Krebs verstorben. Wir haben durchaus Pläne gehabt, die wir "später mal", wenn das Haus fertig ist, wir nicht mehr berufstätig sind, wenn wir mehr Geld auf der hohen Kante haben, .... realisieren wollten.
Und plötzlich stellst Du fest : Nix ist ... Gelegenheit verpaßt.
Ich habe wieder geheiratet. Meine zweite Frau Elli hat "damals" beim Autoführerschein aus Rücksicht auf ihre Eltern auf den Motorradschein verzichtet. An sich war der Wunsch schon groß, aber ihr ältester Bruder war viele Jahre zuvor mit dem Motorrad tödlich verunglückt. Da wollte sie das speziell ihrer Mutter nicht antun.
Später kamen dann die Kinder, dann macht man das auch nicht. Manchmal hat auch das Schicksal andere Pläne. Elli ist im Laufe der Jahre bereits zweimal Witwe geworden, da hat man auch andere Dinge im Kopf, als Motorradführerscheine.
Wenn uns beiden das Leben also etwas beigebracht hat, dann ist es die Erkenntnis : Wenn Du einen Plan hast und er ist realisierbar, dann zögere nicht. Keiner weiß, was morgen, nächste Woche, nächstes Jahr passiert.
Elli hat also mit 50 den Schein doch noch gemacht. Wir schieben nichts mehr hinaus. Und es ist wirklich eine tolle Sache, alls Paar Touren fahren zu können.
Viel Erfolg für Deine heutige Prüfung !
Gruß,
Wolfgang