Reparaturkosten Auszahlung

chrisssssy

Hallo Zusammen,

ich hatte neulich einen kleinen Unfall in einem Kreisel. Eine Dame hat mich nicht gesehen und ist einfach in den Kreisel gefahren. Ich hab voll gebremst, vobei mir in Schräglage natürlich das Vorderrad weg ist. Viel ist nicht passiert außer ein paar Meter auf Asphalt zu schlittern. Eine Kollision gab es zum Glück nicht. Die linke Seite ist nun etwas demoliert und verkratzt und ein paar teile verbogen. Die gegnerische Versicherung zahlt und Gutachten ist erstellt. So viel zur Vorgeschichte.

Meine Frage ist jetzt wie das mit der Auszahlung und Selbstreparatur läuft. Geht es auch, dass ich nicht alles reparieren lasse, sondern nur das Wichtige und den Rest auszahlen lasse? z.B. hab ich den Kupplungshebel noch daheim. Bekomme ich dann nur den Nettowert des Bauteils, oder auch einen Teil des Arbeitslohns?

Danke und Gruß

Christopher

nikolaus

Du kannst auch die gegnerische Versicherung anrufen und dort nachfragen.

**Craze**

Zitat von nikolaus

Du kannst auch die gegnerische Versicherung anrufen und dort nachfragen.

genau

dann hast du es aus erster hand. bei solchen dingen wäre ich mit halbwissen immer vorsichtig.
Das ist auch nix gegen uns, aber genau kann dir das nur deine bzw die gegnerische versicherung sagen.
Dein rechtsschutz kann dir bei sowas bestimmt auch weiterhelfen.

Teilauszahlungen gehen glaube ich nicht. wenn du etwas ausbezahlt bekommst, dann ist es nur das material ohne MwSt, soweit ich weiss.

chrisssssy

Ja das werde ich auch morgen machen (hab das Gutachten seit heute) wollte aber einfach noch ein paar Meinungen dazu einholen

**Craze**

Zitat von chrisssssy

Ja das werde ich auch morgen machen (hab das Gutachten seit heute) wollte aber einfach noch ein paar Meinungen dazu einholen

ja, aber am allerbesten ist es wirklich direkt anzurufen, musst das ja eh mit denen abklären

bike-didi

Hallo Christopher,
ich würde an Deiner Stelle erst einmal gar nichts machen - auch nicht bei der gegnerischen Versicherung anrufen.
Das Gutachten ist erstellt, danach richtet sich die Versicherung. Meine Erfahrung ist, dass die umgehend die Sache abwickeln.
Die Versicherung wird Dir den Schaden nach Gutachten, allerdings ohne die Mehrwertsteuer für die Reparatur beim Händler, begleichen.
Dann kannst Du selbst entscheiden: Kohle einstecken und selbst reparieren oder reparieren beim Händler - evt. Mehrkosten und die MWSt muss die Versicherung dann übernehmen (und nachzahlen).
Anrufen dann, wenns zu lange dauert oder weniger, als vom Gutachter berechnet, überwiesen wird. Ansonsten erst einmal Ruhe bewahren... .
Ich habe jetzt in den letzten 1,5 Jahren gleich drei Schäden gehabt (immer Geschädigter), alles bestens abgewickelt... .
Als Geschädigter hast Du auch immer noch die Möglichkeit, einen Anwalt einzuschalten, den die gegnerische Versicherung bezahlen muss. Auch das ist nach meiner Erfahrung erst einmal nicht erforderlich. Kannst Du aber auch später immer noch in Anspruch nehmen. Davor würde ich aber erst mal mit der Versicherung telefonieren.

chrisssssy

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Noch eins. Falls ich das Geld nehme und selbst repariere, bekomme ich dann auch die MwSt. von den Teilen die ich kaufen muss erstattet?

MTler

Zitat von chrisssssy

Noch eins. Falls ich das Geld nehme und selbst repariere, bekomme ich dann auch die MwSt. von den Teilen die ich kaufen muss erstattet?

Ja.
Ansonsten ist der Antwort von Didi nichts hinzuzufügen. Und bloß nicht selbst bei der gegnerischen Versicherung nachfragen, was einem zusteht

chrisssssy

Ist vielleicht ne blöde Frage, aber warum sollte man das nicht machen? Hab da noch null Erfahrung

MTler

Na die gegnerische Versicherung hat doch ein Interesse, die Ausgaben so gering wie möglich zu halten. Wenn sie überhaupt Auskunft gibt, hätte ich als Laie zumindest ein ungutes Gefühl.
Wenn, dann würde ich bei der eigenen Versicherung nachfragen.

Ist im Prinzip so als würde ich dir eine reinhauen und du mich danach fragst, wie hoch das Schmerzensgeld ist und du auf meine Aussage vertraust ...

bike-didi

Ich habe ja jetzt sicher auch viermal bei der gegnerischen Versicherung angerufen nach meinem Unfall mit dem Auto. Allerdings habe ich erst einmal abgewartet, was passiert. Das war im Nachhinein gut, sonst wäre ich auf ca. 400 € Kosten sitzen geblieben, weil die Versicherung einen anderen Restwert als der Gutachter berechnet hat.
Der Verursacher ist bei der LVM in Münster versichert - ich muss schon sagen, ich bin schwer beeindruckt von der schnellen und professionellen Abwicklung. Wenn ich da angerufen habe, hatte ich immer sofort jemand am Draht, habe sehr freundliche und umfassende Infos bekommen. Den Scheck für den Schaden hatte ich schon mit dem ersten Schreiben in der Hand. Die Aufstellung meiner Kosten (Nutzungsausfall, Kosten für Telefonate, Zulassung, etc.) habe ich per Fax an die Versicherung geschickt, bereits am nächsten Tag war der Scheck im Briefkasten. Sogar die Kosten für eine komplette Tankfüllung wurden anstandslos beglichen (hatte einen Tag vor dem Unfall vollgetankt).
Wichtig ist zu wissen, dass man sich den Gutachter selbst aussuchen kann, wenn es sich nicht um einen Bagatellunfall (Grenze liegt bei 750 €) handelt. Hat bei mir auch super geklappt - am 23. abends war der Unfall, am 24. war morgens schon der Gutachter da.

Unterm Strich habe ich einen super Schnitt gemacht, habe fast das dreifache vom Zeitwert meiner alten und total verbeulten Karre bekommen und fahre jetzt ein tolles Auto .

chrisssssy

Ja bis jetzt lief es bei mir auch ziemlich unproblematisch ab. Die Versicherung (HUK Coburg) hat mich direkt am Montag morgen danach angerufen und paar Fragen zum Motorrad gestellt. Dann haben sie gefragt ob ich einen eigenen Gutachter beauftragen will oder ob sie das erledigen sollen. Hab dann mitm Händler gesprochen und die haben letztendlich jemand vom TÜV beauftragt. Wegen Winterferien hat es aber ca. 3 Wochen gedauert.

firestormR

Zitat von bike-didi

Hallo Christopher,
ich würde an Deiner Stelle erst einmal gar nichts machen - auch nicht bei der gegnerischen Versicherung anrufen.
Das Gutachten ist erstellt, danach richtet sich die Versicherung. Meine Erfahrung ist, dass die umgehend die Sache abwickeln.
Die Versicherung wird Dir den Schaden nach Gutachten, allerdings ohne die Mehrwertsteuer für die Reparatur beim Händler, begleichen.
Dann kannst Du selbst entscheiden: Kohle einstecken und selbst reparieren oder reparieren beim Händler - evt. Mehrkosten und die MWSt muss die Versicherung dann übernehmen (und nachzahlen).
Anrufen dann, wenns zu lange dauert oder weniger, als vom Gutachter berechnet, überwiesen wird. Ansonsten erst einmal Ruhe bewahren... .
Ich habe jetzt in den letzten 1,5 Jahren gleich drei Schäden gehabt (immer Geschädigter), alles bestens abgewickelt... .
Als Geschädigter hast Du auch immer noch die Möglichkeit, einen Anwalt einzuschalten, den die gegnerische Versicherung bezahlen muss. Auch das ist nach meiner Erfahrung erst einmal nicht erforderlich. Kannst Du aber auch später immer noch in Anspruch nehmen. Davor würde ich aber erst mal mit der Versicherung telefonieren.

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Dem kann ich zustimmen. War bei mir auch so gewesen. Habe alles ohne MWSt erhalten und dann kaum was reparieren lassen.

maximus

Aber....
Wenn du das Geld von der Versicherung bekommst, und die Reparatur selber erledigst, dann solltest du dir am besten ein Gutachten erstellen lassen, das alles wieder ordnungsgemäß repariert worden ist, sonst wird's beim nächstem Bums Probleme geben.
Im Klartext. Du musst belegen das du die Karre wieder repariert hast.
Viele kassieren das Geld, und fahren weiter mit kaputten Teilen, und wenn dann wieder ein Unfall passiert, möchte natürlich die Versicherung wissen, ob du den ersten Schaden behoben hast.