Cobrra Nemo 2: Wartung / Reparatur

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  • Moin, Freunde des ästhetisch geölten Kettentriebes!

    Eigentlich ist es ja keine komplizierte Operation, aber da der Nemo 2 und seine Klone sich großer Beliebtheit erfreuen habe ich mal die kurze Überholung des Ölers festgehalten. Für viele wird dies wohl kaum revolutionär neue Erkenntnisse bedeuten, aber eventuell kann sich der ein oder andere ja etwas Nützliches heraus ziehen. Oder erkennen, dass das alles nicht so schlimm ist:

    Problem:
    Seit irgendwann in den letzten Wochen, vermutlich aber seit dem letzten neu Befüllen sondert der Behälter hier und da etwas Öl ab. Mal außen unter dem Deckel, mal unter dem Behälter, mal etwas Ölschwitzen außen am Schlauch. Dies war die letzten Jahre nicht so.

    Da sonst kaum etwas kaputt gehen kann vermute ich eine Undichtigkeit der elastischen O-Ringe. Wie wir sehen werden könnte ein konstruktives Problemchen darin bestehen, dass einer dieser Dichtringe gegen die innere Unterseite des schwarzen Behälters dichtet. Hier kann sich leicht Dreck ansammeln welcher die Dichtigkeit beeinträchtigt.
    Aus diesem Grund empfiehlt wohl die Anleitung das Sauberhalten dieses Bereiches.

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    Zugegeben, dies vernachlässigte ich die letzten Füllungen etwas und habe Behälter als auch Deckel lieblos und knirschend durch den Schmock gekurbelt.




    (https://www.cobrra.sk/sites/default/…avod_nemo_2.pdf)


    Vorbereitung:
    Bei Polo bin ich über ein Ersatzteilset für den Öler gestolpert. Das ist mit 11,99€ zwar nicht richtig günstig (die O-Ringe sind Centware, die Steckkupplung sicher auch irgendwo für'n Groschen erhältlich), aber auch nicht teuer und ich hatte keinen Bock das ohne Maße einzeln zusammen zu suchen. Also einfach mal mitbestellt.

    Durchführung:

    -sinnvoller Weise zunächst Behälter lösen und Schlauch abklemmen. Hierfür den roten Ring in Richtung Schlauchkupplung drücken und am Schlauch ziehen.

    -Deckel öffnen, restliche Ölfüllung auskippen


    Nun ist auf der Unterseite der Drahtring zu entfernen.
    Vorher ist es empfehlenswert, den Innenteil durch Drehen möglichst Dicht an den Drahtring heran zu bewegen.
    (dies soll ein versehentliches Zerkratzen der nun darunter liegenden schwarzen Dichtfläche verhindern, z.B. durch abrutschendes Werkzeug...)

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    Das Entfernen des Drahtrings gestaltete sich fummeliger als erwartet. Auch mit kleinen scharfen Schraubendrehern, Federhaken und ähnlichem ging es nicht richtig gut.
    Was sich als super Werkzeug erwiesen hat war die Spitze eines Cuttermessers, einfach von oben zwischen Ringende und Behälter geschoben:

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    Ich habe in das äußere Ringende trotzdem eine kleine Aussparung geschliffen, dann geht es beim nächsten Mal hoffentlich einfacher :) :

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    Jetzt ist der sperrende Ring entfernt und das Innenteil lässt sich komplett aus dem schwarzen Behälter drehen:

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    Nun gehts wie von selbst. Der alte O-Ring am Innenteil und der unter dem Deckel befindliche können entfernt werden. Bei mir waren sie im Vergleich schon merklich härter als die Neuteile. Die alte Steckkupplung kann herausgeschraubt werden (10er Schlüsselweite).
    Nun kann man alle Teile schön picobello mit Bremsenreiniger sauber machen und halbwegs fusselfrei nachwischen:

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    Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.
    Ich habe zunächst die neue Steckkupplung eingeschraubt. Da an ihrem Gewinde auch eine kleine Gummidichtung sitzt sollte man diese dabei nicht kaputt quetschen. Also bis zum spürbaren Anschlag einschrauben und dann noch ca. 1/2 Umdrehung. Handfest eben
    Den neuen O-Ring für das Innenteil habe ich ganz leicht mit Silikonfett geschmiert damit er flutschig über die Oberflächen geht. Öl wäre natürlich auch gegangen, ist nicht kriegsentscheidend. Dann kann er vorsichtig ohne Beschädigungund gerade liegend in der Nut positioniert werden.

    Anschließend kann man das Innenteil wieder vorsichtig in den Behälter drehen und den Drahtring einsetzen.

    Schlauch anstecken, neuen O-Ring oben unter dem Deckel einlegen, Behälter nach Anleitung neu befüllen und fertig!


    Maße:

    Die O-Ringe gibt es natürlich auch so, einzeln oder in Sortimentskästen. Ölbeständigkeit wäre eine erstrebenswerte Materialeigenschaft.

    Soweit ich die labberigen Dinger messen kann sind sie wie folgt dimensioniert (keine Gewähr :P, aber erhältliche Maße )


    Ring Innenteil: 38 x 2,5 mm
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    Ring Deckeldichtung: 34 x 3 mm
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    Ganz cool macht sich bislang der Schlauch in transparent. Man sieht schön wie das Öl bei Erstbefüllung durchwandert :love: .
    Den gibt es in 4mm Außendurchmesser x 2 mm Innendurchmesser z.B. hier:
    https://www.amazon.de/gp/product/B07T9SNXFF/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o01_s00?ie=UTF8&psc=1&tag=mt07forum-21 [Anzeige]

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    3 Mal editiert, zuletzt von Gonzo (25. Juli 2021 um 14:37)

  • Hallo Gonzo,

    besten Dank für diese schön bebilderte Arbeitsanleitung. Das ist sicherlich kein Hexenwerk, aber wenn man's so detailliert gezeigt bekommt, sinkt die eigene Hemmschwelle.

    Gruß

    Jürgen

     

  • Tolle Anleitung, hilft bestimmt weiter.

    Nur als Anmerkung, bei O-Ringen wird der Innendurchmesser angegeben / gemessen und die Dicke.

    Arks :weia

    Natürlich, ich hatte die Bemaßungszeichnungen in den Shops sogar die ganze Zeit vor Augen...ich korrigiere nachher nochmal auf Innendurchmesser, die Schnurstärke bleibt.

    Edit: ist nun nachgebessert

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    Einmal editiert, zuletzt von Gonzo (25. Juli 2021 um 14:36)

  • Gonzo 1. August 2021 um 14:55

    Hat den Titel des Themas von „Cobrra Nemo 2: Wartung“ zu „Cobrra Nemo 2: Wartung / Reparatur“ geändert.
  • Gestern hatte ich nach einigen Tagen Standzeit (Männergrippe...) einen kleinen Fleck Öler-Öl auf dem Garagenboden bemerkt.
    Bei näherer Betrachtung zeigt sich dank des transparenten Schlauchs, dass das letzte Stück vom Schlauch nicht mehr gefüllt ist. Nur der nach unten zur Düse am Schlauchende führende Teil ist leer gelaufen. Eine Undichtigkeit des Behälters kommt so eigentlich nicht infrage.

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    Links vom Halter unter der Schwinge steht das Öl gelblich im Schlauch, rechts davon nicht mehr

    Also vermute ich entweder, dass das Öl sein Volumen ändert oder es auf andere Weise schafft, an der Innenwand des Schlauchs zu dessen Ende zu kriechen.

    Zur ersten Theorie habe ich grob überschlagen:
    Bei einem generellen Temperaturanstieg von 10 °C erhöht sich das Volumen in Behälter und Schlauch um max. etwa 0,254 ml Mineralöl (30ml Behältervolumen, 2 m Schlauch mit 2 mm Innendurchmesser, Ausdehnungskoeffizient 0,0007).
    Da Behälter und Schlauch optimaler Weise ein luftdichtes System sind, kann dieses Mehrvolumen nur durch das Schlauchende abfließen. Dann kleckert's. Sinkt die Temperatur wieder, schrumpft das Ölvolumen und wird am Schlauchende durch Luft ersetzt.

    0,254 ml entsprächen zur Vorstellung ungefähr dem, was an Öl in 80 mm Schlauchlänge (Innend. 2mm) hinein passen.
    Daran kann man einfach nichts ändern.

    Um ein eventuelles Austreten des Öls durch sonstige andere Effekte zu erschweren, habe ich meine bewährte Messingdüse mit etwas Dirko eingedichtet. Falls das Öl sich da irgendwie selbst durch den Spalt zwischen Schlauch und Metall durchziehen sollte.
    Mal schauen, was die Spielerei bringt.

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  • Hallo liebe Yamaha-700er Fans

    ich kann es mir nicht verkneifen,

    nach dem ich meine Basics (Anfängerwissen) zur guten Kettenpflege im Detail aufgeschrieben hatte, bekam ich folgenden Kommentar:


    Ab 50 tkm nimmt man es gelassener. ;)

    Mir scheint dass auch die Kettenöler-Fraktion sehr auf Details achtet, weil man eben Interesse daran hat und es machmal den entscheidenden hilfreichen Unterschied zu Tage fördert, sich damit zu befassen.

    Grüße

    W

  • Hey kein Thema,

    die fleissigen wie Du betreiben Kettenpflege wie von Dir beschrieben.

    Ich bin da eher faul und kontrolliere den Kettenölerstand alle 10.000 km.

    Ist doch in Ordnung, mache jeder nach seiner Gesinnung.

    Alles hat Vor- und Nachteile


    Nette Grüße

    Thommy